Ein paar aktuelle Bilder zu Brüssel. Die Stadtplanung dort ist nicht gerade vorbildlich. In der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts hat man den Fluss Senne eingewölbt und die beiden Kopfbahnhöfe Midi und Nord mit einem sechsgleisigen Tunnel verbunden und dafür ganze Stadtviertel abgerissen; dann hat man größenwahnsinnige Verkehrsschneisen für den Autoverkehr gebaut und Wolkenkratzer in die Stadt geklotzt. Die gute Bahnverbindung und die schlchten Verhältnisse in der Stadt haben dazu geführt, dass viele Menschen ausserhalb wohnen - und das zieht, obwohl viele per Bahn pendeln, doch auch IV nach sich, weil man eben nicht immer mit der Bahn fährt. Die Stadt ist vom Autoverkehr geflutet, der ÖV ist schwach, die Tram steht im Stau. Die Nord-Süd-Achse wurde als Premetro ausgeführt, was auf Jahrzehnte verlorenen Bauaufwand bei den Stationen bedeutet (nun plant man aber, die Strecke demnächst doch auszubauen) - ausgerechnet dieses Modell war ja teilweise Vorbild für Wien. Die Umsteigerelationen werden damit aber kaum besser, zB bei der zentralen Kreuzungsstation De Brouckère, wo es lange Fahrsteige zwischen den Tiefstationen gibt. Der Gleisplan (carto.metro.free.fr) wirkt - wohl auch wegen der unsteten Planung - teilweise wirr, man beachte die Situation bei Gare du Midi links unten - dort wechselt die Metro anscheinend auch von Rechts- zu Linksverkehr. Von den Ausbauideen (es gibt Entwürfe von Richez Associés zu einer innerstädtischen Strecke im Bereich Mont des Arts / Gare Centrale im Netz, siehe auch Planausschnit) ist derweil nichts zu sehen. Die Niederflurfahrzeuge wirken elegant und laufen ruhig, es sind aber weiterhin PCC-Gelenkwagen unterwegs, die Züge wirken gepflegt. Praktisch sind die Countdown-Anzeigen am Wagen selbst.
Sehr sehenswert ist die neue Ausstellung "Train World" im Bahnhof Schaerbeek.