Autor Thema: [PM] Wiener Linien prüfen E-Scooter-Verbot  (Gelesen 9810 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

captainmidnight

  • Fahrer
  • ***
  • Beiträge: 402
[PM] Wiener Linien prüfen E-Scooter-Verbot
« am: 31. August 2023, 20:34:39 »
In einigen europäischen Städten ist die Mitnahme von E-Scootern in „Öffis“ wegen möglicher Brandgefahr bereits verboten. Nach einem Verbot in Hamburg prüfen die Wiener Linien, nun ebenfalls die Mitnahme zu verbieten.
Online seit heute, 18.29 Uhr
Teilen

„Die Wiener Linien sind mit den Verkehrsbetrieben in Deutschland in engem Austausch und prüfen das E-Scooter-Verbot derzeit ebenfalls. Sollte es zu Änderungen kommen, werden wir rechtzeitig darüber informieren“, bestätigte eine Wiener-Linien-Sprecherin einen „Standard“-Artikel.

Hintergrund ist eine mögliche Brandgefahr, die von den Akkus ausgeht. Aus diesem Grund wurden zuletzt E-Scooter in den Hamburger U-Bahnen verboten. Die Hamburger Hochbahn AG erlaubt die Mitnahme von E-Rollern seit 24. August nicht mehr, wie es in einer offiziellen Mitteilung heißt. Die Verkehrsbetriebe in der norddeutschen Stadt verwiesen auf London und Barcelona, wo Einzelfälle in „Öffis“ beobachtet und dokumentiert wurden, „in denen sich E-Scooter selbst entzündeten“.
E-Tretroller
APA/dpa/Christoph Soeder
Die Wiener Linien prüfen wegen der Brandgefahr der Akkus ein Mitnahmeverbot in den „Öffis“
Wiener Linien: „Prüfung läuft noch“

In Wien laufe die Prüfung noch. Gelten könnte das Verbot dann für alle Fahrzeuge der Wiener Linien, also nicht nur in U-Bahnen, sagte die Sprecherin. „Das mache wegen der Brandgefahr auch Sinn.“ Wie lange die Prüfung noch dauert, stehe noch nicht fest.

Derzeit dürfen Scooter nur zusammengeklappt mitgenommen werden. „Aus Sicherheits- und Platzgründen ist lediglich die Mitnahme eines Scooters pro Person“ erlaubt, heißt es in den geltenden Beförderungsbedingungen. Wer mit einem Scooter in einer Station fährt, riskiert eine Strafe von 50 Euro, so die Sprecherin.

red, wien.ORF.at


Quelle: https://wien.orf.at/stories/3222309/

Scooter nur zusammengeklappt - Ich lach mich tot.
Ich habe bis dato noch keinen einzigen dieser Scooter-Ochsen gesehen, dass er/sie/es das Teil zusammenklappt.
Im Gegenteil: Da wirst noch angefuckt, wennst auf den Sitzplatz - Parkplatz dieses Trumms - reflektierst.

Also ich bin - aus eigenen Erfahrungen - schwer dafür!

Nulltarif

  • Fahrer
  • ***
  • Beiträge: 389
Re: [PM] Wiener Linien prüfen E-Scooter-Verbot
« Antwort #1 am: 31. August 2023, 21:00:01 »
Gerade bei den E-Scootern, für deren Antrieb man nicht einmal Muskelkraft braucht, ist für mich ohnehin nicht nachvollziehbar, warum man die mit einem anderen Verkehrsmittel transportieren will.
(Starker Regen wäre vielleicht ein Argument, aber gerade dann will ich die Dinger mit dreckigen Rädern auch nicht zusammengeklappt im Waggon haben.)
Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe. (Dalai Lama)

38ger

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2838
Re: [PM] Wiener Linien prüfen E-Scooter-Verbot
« Antwort #2 am: 31. August 2023, 22:45:34 »
Gerade bei den E-Scootern, für deren Antrieb man nicht einmal Muskelkraft braucht, ist für mich ohnehin nicht nachvollziehbar, warum man die mit einem anderen Verkehrsmittel transportieren will.
(Starker Regen wäre vielleicht ein Argument, aber gerade dann will ich die Dinger mit dreckigen Rädern auch nicht zusammengeklappt im Waggon haben.)

25km/h vmax sind der Grund. Nicht für zwei Stationen in Bus und Bim, aber für Distanzen wie zB vom Bhf. Meidling zur Alser Straße sehr wohl.
Jene, die zwei, drei Stationen mit Bus oder Bim mitfahren sind mEn aber auch eher Schüler, welche unmotorisierte Microscooter mitführen.
Damit die Leute die Scooter zusammenklappen müsste dies zumindest gelegentlich kontrolliert werden, bei Regionalbussen passiert das ja teilweise auch. Bei den Wiener Linien hingegen bin ich mir nicht ein Mal sicher ob einen Fahrkartenkontrolleure oder Securities darauf aufmerksam machen! Da braucht man sich dann nicht wundern...

N1

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2190
Re: [PM] Wiener Linien prüfen E-Scooter-Verbot
« Antwort #3 am: 01. September 2023, 07:23:41 »
Damit die Leute die Scooter zusammenklappen müsste dies zumindest gelegentlich kontrolliert werden, bei Regionalbussen passiert das ja teilweise auch. Bei den Wiener Linien hingegen bin ich mir nicht ein Mal sicher ob einen Fahrkartenkontrolleure oder Securities darauf aufmerksam machen! Da braucht man sich dann nicht wundern...
Früher – gar nicht so lange her – wurden Fahrgäste mit Rädern in der HVZ grundsätzlich vom Fahrer per Durchsage hinauskomplimentiert. Dasselbe in Bus und Bim, wo das ja auch außerhalb der HVZ verboten ist. Heutzutage wird das Verbot nicht mehr exekutiert und folglich immer weniger eingehalten. Deshalb wird auch ein etwaiges E-Scooter-Transportverbot nur eine sehr, sehr begrenzte Wirksamkeit entfalten. Es schert sich doch auch keiner um das erst kürzlich in Kraft gesetzte Verbot des willkürlichen Abstellens der Scooter im öffentlichen Raum.

P. S.: Warum regt sich niemand über den grauslichen E-Zigaretten-Gestank* in nicht nur gefühlt jeder zweiten U-Bahn auf?
_____

*) Oder worum auch immer es sich dabei genau handeln mag. Es handelt sich auf jeden Fall um irgendein aromatisiertes Tabakprodukt.
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

Bus

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 3389
Re: [PM] Wiener Linien prüfen E-Scooter-Verbot
« Antwort #4 am: 01. September 2023, 09:08:38 »
Sollte so ein Akku wirklich man in einer UBahn-Garnitur zum brennen oder qualmen anfangen, kann das wirklich zu einer Massenpanik führen. Noch dazu wenn es eine hochfrequentierte Station ist.
Sollte auch bei den E-Bikes so gehandhabt werden.

Was passieren wird, wenn einmal ein E-Auto in einer Tiefgarage des Gemeindebaus brennen sollte, bin ich gespannt.

haidi

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 14516
Re: [PM] Wiener Linien prüfen E-Scooter-Verbot
« Antwort #5 am: 01. September 2023, 09:53:42 »
Es gab schon einige Brände in Tiefgaragen ohne größere Auswirkungen. Nebenstehende Fahrzeuge waren betroffen, aber kein Großbrand.
Auch bei dem Frachter aus den Niederlanden, in dem ein Feuer ausgebrochen ist, waren die E-Autos am Brandausbruch nicht beteiligt und sind, was ich weiß, auch nicht vom Feuer beschädigt worden.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

MK

  • Expeditor
  • **
  • Beiträge: 1100
Re: [PM] Wiener Linien prüfen E-Scooter-Verbot
« Antwort #6 am: 01. September 2023, 11:09:27 »
25km/h vmax sind der Grund. Nicht für zwei Stationen in Bus und Bim, aber für Distanzen wie zB vom Bhf. Meidling zur Alser Straße sehr wohl.

Und was würde in einem solchen Fall dagegensprechen, auch die Strecke vom Start zum Bhf. Meidling und von der Alser Straße zum Ziel mit Öffis zurückzulegen?
Wanderer, kommst du nach Liechtenstein,
tritt nicht daneben, tritt mitten rein!

haidi

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 14516
Re: [PM] Wiener Linien prüfen E-Scooter-Verbot
« Antwort #7 am: 01. September 2023, 12:24:39 »
25km/h vmax sind der Grund. Nicht für zwei Stationen in Bus und Bim, aber für Distanzen wie zB vom Bhf. Meidling zur Alser Straße sehr wohl.

Und was würde in einem solchen Fall dagegensprechen, auch die Strecke vom Start zum Bhf. Meidling und von der Alser Straße zum Ziel mit Öffis zurückzulegen?
Die Straßenverkehrsordnung. Ich bin die Strecke früher oft mit dem Fahrrad in die Arbeit gefahren. Mit den Zwängen, die den Radfahrern heutzutage auferlegt werden (Radfahrstreifen etc.) wird es noch besch...eidener.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

MK

  • Expeditor
  • **
  • Beiträge: 1100
Re: [PM] Wiener Linien prüfen E-Scooter-Verbot
« Antwort #8 am: 01. September 2023, 15:41:58 »
Lies nochmal, was ich geschrieben habe.

Beim Leih-E-Scooter ist es noch absurder, weil man den einen am Bhf. Meidling abstellen kann und den anderen an der Alser Straße ausleihen kann.
Wanderer, kommst du nach Liechtenstein,
tritt nicht daneben, tritt mitten rein!

benkda01

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2695
Re: [PM] Wiener Linien prüfen E-Scooter-Verbot
« Antwort #9 am: 01. September 2023, 19:30:10 »
Beim Leih-E-Scooter ist es noch absurder, weil man den einen am Bhf. Meidling abstellen kann und den anderen an der Alser Straße ausleihen kann.
Es nimmt ja auch keiner Leihscooter in der U-Bahn mit, also ein weiteres Scheinargument. ::)

2er

  • Schaffner
  • **
  • Beiträge: 124
Re: [PM] Wiener Linien prüfen E-Scooter-Verbot
« Antwort #10 am: 01. September 2023, 19:37:35 »
Beim Leih-E-Scooter ist es noch absurder, weil man den einen am Bhf. Meidling abstellen kann und den anderen an der Alser Straße ausleihen kann.
Es nimmt ja auch keiner Leihscooter in der U-Bahn mit, also ein weiteres Scheinargument. ::)

Da muss ich dir Leider sagen des es kein Scheinargument ist,  in der U-Bahn erst einmal  aber in der Straßenbahn habe ich solche Spezialisten schon oft genug gesehen und auch wieder aussteigen  lassen.
Ps.: Rechtschreibfehler sowie Satzzeichenfehler sind gewollt und gehören so

fr3

  • Fahrer
  • ***
  • Beiträge: 417
Re: [PM] Wiener Linien prüfen E-Scooter-Verbot
« Antwort #11 am: 01. September 2023, 21:25:33 »
Gerade bei den E-Scootern, für deren Antrieb man nicht einmal Muskelkraft braucht, ist für mich ohnehin nicht nachvollziehbar, warum man die mit einem anderen Verkehrsmittel transportieren will.
(Starker Regen wäre vielleicht ein Argument, aber gerade dann will ich die Dinger mit dreckigen Rädern auch nicht zusammengeklappt im Waggon haben.)
Sehr einfach: weil die Kombination von Öffis und E-Scooter den Aktionsradius dramatisch erweitert.
Einverstanden dass die Mitnahme von E-Scootern in Bim und Bus nicht viel Sinn macht, aber in U-Bahn und S-Bahn sehr wohl. Wenn ich irgendwo im Outback in Transdanubien, wo man fast nur vernünftig mit dem Auto hinkommt, etwas zu tun habe, so werde ich aus dem 5.Bezirk nicht mit dem E-Scooter bis dorthin fahren (dauert zu lange und die Batterie würde für hin- und zurück kaum reichen). In der Kombination S-Bahn (oder U-Bahn)/E-Scooter ist die Verbindung unter umständen sogar schneller als mit dem Auto.

Bedauerlich, dass die Brandgefahr vor allem in der U-Bahn besonders kritisch ist. Bleibt zu hoffen, dass die Batterien bald so sicher sein werden, dass von ihnen keine besondere Gefahr ausgeht.

Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass die Mobilität in der Kombination U-Bahn/S-Bahn - E-Scooter im großstädtischen Bereich unübertrefflich ist.

Ich spreche freilich von privaten E-Scooter und nicht Leih-Scooter.

Katana

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2206
Re: [PM] Wiener Linien prüfen E-Scooter-Verbot
« Antwort #12 am: 02. September 2023, 07:46:36 »
fr3 hat richtigerweise das Schlüsselwort Outback ins Spiel gebracht.
Aus ökologischer Sicht ist der E-Scooter nur dann von Vorteil, wenn Autofahrten reduziert werden. Wenn er 1 km Fußweg oder ein paar Stationen Busfahrt zur nächsten U-Bahn ersetzt, bringt er ökologisch nichts. Und es gibt zumindest eine Studie, wonach er nur zu einem kleinen Prozentsatz als Autoersatz verwendet wird. In allen anderen Fällen ist er aus energetischer Sicht bestenfalls überflüssig, wenn nicht, unter Einrechnung der Herstellung, sogar nachteilig. Und wenn er dann in Öffis noch Platz braucht und deren Attraktivität mindert, und die Gehsteige verstellt, dann ist er endgültig in der Bilanz negativ. Wohlgemerkt ist das von Fall zu Fall unterschiedlich, in meiner Darstellung sind viele Wenns.

abc

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2218
Re: [PM] Wiener Linien prüfen E-Scooter-Verbot
« Antwort #13 am: 02. September 2023, 08:11:39 »
fr3 hat richtigerweise das Schlüsselwort Outback ins Spiel gebracht.
Aus ökologischer Sicht ist der E-Scooter nur dann von Vorteil, wenn Autofahrten reduziert werden. Wenn er 1 km Fußweg oder ein paar Stationen Busfahrt zur nächsten U-Bahn ersetzt, bringt er ökologisch nichts. Und es gibt zumindest eine Studie, wonach er nur zu einem kleinen Prozentsatz als Autoersatz verwendet wird. In allen anderen Fällen ist er aus energetischer Sicht bestenfalls überflüssig, wenn nicht, unter Einrechnung der Herstellung, sogar nachteilig.

Ein Aspekt, der zu wenig betrachtet wird - ich selbst weiß auch nicht so recht, was der kann, was ein Fahrrad nicht kann (außer weniger Platz für Sachen haben als mein Fahrrad mit Korb). Umgedreht muss man natürlich auch sagen: wenn die Person aus Deinem Beispiel wegen des Rollers überhaupt erst U-Bahn fährt, weil ihr ansonsten 1 km Fußweg zu weit wären und der Bus nur halbstündlich fährt, bringt es doch was.

Und wenn er dann in Öffis noch Platz braucht und deren Attraktivität mindert, und die Gehsteige verstellt, dann ist er endgültig in der Bilanz negativ.

Wobei der große Elefant im Raum bei dieser Debatte mal wieder besonders dröhnend schweigt: ein Großteil dessen, was e-Scootern (zu recht!) vorgeworfen wird, gilt doch für Autos viel stärker. Die neue Regelung, dass geparkte Autos nicht auf Gehsteige ragen dürfen, interessieren niemanden (am allerwenigsten die Behörden, die sie durchsetzen müssten). Und ansonsten hat man das Gehsteig-Parken einfach im Laufe der Jahrzehnte legalisiert, indem man die Gehsteige entsprechend verschmälert hat, dass beidseitig geparkt werden kann, oder schlicht Linien auf die Gehsteige malt...

Und die Attraktivität des ÖPNV mindert der Autoverkehr doch viel stärker, vor allem durch Staus, Ampeln (die überhaupt nur durch den Autoverkehr notwendig sind), Falschparkende und enge Gehsteige am Weg zur Haltestelle etc.

Allgemein zur Brandgefahr bei Akkus und Elektromobilität: natürlich müssen Gefahren ausgeschlossen werden. Aber auch hier hat die Debatte etwas Hysterisches - der Brand auf dem Frachter in der Nordsee war ein gutes Beispiel dafür. In jeder Meldung wurde miterwähnt, dass auf dem Schiff E-Autos transportiert wurde, das "auch" ging unter; die Erkenntnis, dass es am Deck mit den E-Autos gar nicht gebrannt hat, ging dann schon komplett unter. Und auch hier der große Elefant im Raum: Die Treibstoffe konventioneller Autos sind auch brennbar und als Mischung mit Luft explosiv, und das wird seit über einem Jahrhundert auch hingenommen.

haidi

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 14516
Re: [PM] Wiener Linien prüfen E-Scooter-Verbot
« Antwort #14 am: 02. September 2023, 08:32:32 »
Zumindest für die Leih-E-Scooter gibt es jetzt in Wien besondere Abstellregeln
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.