Was RBL und GPS angeht, so ist es heutzutage nicht mehr die große Problematik. Es bieten sich zudem das Galileo-System bzw. die GLONASS-Architektur unserer russischen Freunde
an. Im Grunde wäre die GPS-Ortung auch nur ergänzend am Fahrzeugrechner zu integrieren, das Ergebnis wären halt genauere Ortungsangaben in Richtung RBL-Zentrale bzw. eine Zusatzangabe "off-route", wenn das Fahrzeug tatsächlich die Stammstrecke verläßt.
Woraus einige Probleme resultieren, und zwar u.a. auch die 5er-Problematik am Praterstern, ist das Datenmodell in HASTUS und dessen tatsächliche Umsetzung. Eine schnöde Standard-Haltestelle wie z.B. Beingasse verfügt über zwei RBL-Haltepunkte (Ri. Gürtel und Ri. Schweglerstraße). Bezogen auf 13ers Überlegungen verwenden die Linien 9 und 49 jeweils richtungsbezogen die gleichen Haltepunkte, das ist überall im Netz so. An der Hst. Johnstraße U (stadtauswärts) verwenden die Linien 12A und 49 den identischen RBL-Haltepunkt. An der 5er-Schleife am Praterstern hat man (aus kundendienstlichen Gründen
) darauf verzichtet, je einen Haltepunkt für das Schleifengleis anzulegen. Das Ergebnis wäre eine Verdoppelung der bis dato vorhandenen Routendaten, da vom Westbahnhof zwei (logische) Wege für das IBIS zum Praterstern möglich wären. Und retour genau das gleiche. Hier kann ich nur 95B beipflichten, dass der 5er am rechten Gleis stehen sollte, während das linke Gleis zur Überholung im Umleitungsfall frei bleibt. Allerdings könnte man dem Gleis trotzdem einen RBL-Haltepunkt zuordnen und z.B. der Umleitung des 2er zuordnen.
Hier noch ein Link zu einer Präsentation, in dem u.a. die Sicht des RBL-Disponenten zu sehen ist.
http://www.itcs-info.de/download/ITCS_Seminar_April_09/Dohmen.pdf(O-Ton: "Im Störungsfall haben die Disponenten Wichtigeres zu tun, als sich um Fahrgastinformation zu kümmern."**)
Ja, das ist nicht nur in Wien eine verbreitete Ansicht, die aber seit der Einführung von RBL- und DFI-Systemen völlig fehl am Platz ist. Sie resultiert aber auch aus der nicht vorhandenen Motivation, sich mit den zur Verfügung gestellten Systemen und Werkzeugen auseinander zu setzen. Die Verkehrsbetriebe reagieren darauf allerdings, in dem bspw. Leitstellen-Arbeitsplätze eingeführt werden, an denen ausschließlich die Fahrgastinformation durchgeführt wird.
Edit: Eine weitere, sich abzeichnende Entwicklung dürfte die dynamische Routenbearbeitung sein. Bedingung dafür ist ein im RBL hinterlegtes GIS-System, welches die Befahrbarkeiten für Busse (Durchfahrtshöhen, Straßenbreiten, Abbiegemöglichkeiten) enthält. Der RBL-Disponent kann dann eine Alternativ-Fahrtroute in der RBL-Oberfläche anlegen. Das RBL selbst legt die neue Route auf die RBL-Haltepunkte um und übermittelt die Daten auf den Fahrzeugrechner.