Will man kurzfristig wirklich was nachhaltiges tun, wird man um Doppelstock-Schnellbahnen (siehe Zürich) nicht herumkommen.
was ohnehin geplant ist. Bis zu 190 Doppelstockzüge wollen die ÖBB ausschreiben laut ihrer letzten Bilanzpressekonferenz (
Link - kam kurz vorm Schluss der Aufzeichnung dran)
Ebenso Doppelstockwagen (zumindest) für den (nationalen) Fernverkehr auf der West- und (dann ausgebauten) Südstrecke (Wien-Salzburg und Wien-Villach-(Salzburg)). Auf diesen Achsen gibt es das meiste Potential, Leute ohne Zwang in die Bahn zu bringen, da 9 der 11 größten Städte des Landes (die beiden fehlenden sind Innsbruck und Dornbirn) an diesen beiden Linien liegen.
Das Problem: Lippenbekenntnisse für die Bahn, in Wirklichkeit für den Straßenverkehr.
Wo denn? Vor paar Tagen wurde das Angebot auf der inneren Aspangbahn aufgestockt, im Vergleich zu paar Jahren sind viele Änderungen durchgekommen. Wo sind die fehlenden Ausbauten, die nicht ohnehin schon passieren oder nicht zumindest in der Planung sind?
Und wenn man nicht nur für kurzfristiges Denken wäre, sondern für 15 bis 20 Jahre voraus schauen würde, dann würde man in Vorarlberg - da Dornbirn erwähnt wurde - die kommenden 21 Stück 4758 bereits in DOSTO-Ausführung geplant haben und in solcher Ausführung kaufen.
Das wäre ein Twindexx, aber glaubst du wirklich, dass man so schnell auf Dostos umsteigen muss? Wenn erst in 15-20 Jahren die Kapazität wirklich nicht der Nachfrage gerecht werden, haben die jetzt in Betrieb genommenen Züge mehr als die Hälfte ihrer Lebensdauer hinter sich. Man kann natürlich vorrausschauend planen, aber man kann bei solchen Dingen auch zu früh anfangen...
Auch hat man sich durch die Verkürzungen der Bahnsteigkanten aus Einsparungsgründen eindeutig verspekuliert, hätte die SB-Stammstrecke schon längst in pkto. Modernisierung in Angriff genommen werden müssen, müßte man heute nicht über den Ausbau der Südbahn hier schreiben (hätte gleichzeitig mit dem Ausbau von Meidling schon passieren müssen, die Wechselstrecke längst elektrifiziert und punktuell zweigleisig ausgebaut, dies alles wäre heute schon fast fertig.
Wo hat man sich bei den Bahnsteiglängen verspekuliert? Die Bahnsteiglängen würden ein Problem werden, wenn man die Desiro ML in Dreifachtraktion fahren wollte, Doppelstockzüge in Doppeltraktion oder einen Railjet durch die Gegend jagen will. Ist das auf der Agenda? Nö.
Die Zeiten, in denen die Züge auf der Stammstrecke wirklich voll sind, sind auf die morgendliche und nachmittäglichen Spitzen beschränkt, ich würde eher die morgendliche Spitze verorten. Sowas kann man mit zusätzlichen Zügen bzw. Doppelstockzügen ausgleichen. Und man wird so oder so über den Ausbau der Südstrecke sprechen müssen, eben weil dort so viel Bedarf ist, dass ein entsprechendes Angebot eine gewisse Kapazität erfordert. Da kommt man auch mit 100 Stammstrecken und einem Transrapid zum Flughafen nicht umhin. Sind 2 verschiedene Baustellen.
Wenn kurzfristig sehr viele Menschen auf die Bahn umsteigen würden,
Gewagter Konjunktiv. Wer würde dafür sorgen, dass plötzlich die Leute die Züge stürmen? Das Klima? Bitte, so schnell sind sie auch nicht drauf.
das würde die Bahn, genauso wie in Wien die WL im Oberflächenverkehr nicht derpacken.
Wenn random alle Leute plötzlich die Züge stürmen, vielleicht. Aber Entwicklungen passieren nur selten abrupt, sie sind relativ "geschmeidig", sodass man sich darauf einstellen kann.
Aber dieses hypothetische Szenario hat keinerlei Anhaltspunkte, die auf einen Eintritt deuten würden.
Man dachte ja auf langfristig, man sieht aber, wo heute die Wiener Linien einerseits, die ÖBB derzeit mir ihrem Wagenpark für den FV steht: 60 RJ-Garnituren, bei allem anderen zaudert man schon seit Jahren, kein adäquates Wagenmaterial mehr vorhanden, man muß sich mit Nahverkehrsfahrzeugen, auch für den Nahverkehr angedachten Triebwagen als Aushilfe für den Fernverkehr schon öfters begnügen,
Wo denn? Welcher Nahverkehrszug verkehrt abseits von
D15030 Unzmarkt - Graz bitteschön planmäßig als Fernverkehrszug? Zielst du auf die CityShuttle-Steuerwagen ab? Damals hat man bei den Fernverkehrswagen nicht an Steuerwagen gedacht und jetzt wird man die erst recht nicht mehr beschaffen. Die Wagen sind nicht die neuesten, haben ein Ablaufdatum. Und so schlimm sind die Cityshuttle-Wagen nicht einmal. Die waren früher als Fernverkehrswagen unterwegs, hatten auch erste Klasse und ein Bistro. Also im Grunde genommen trifft nicht einmal das auf deine Aussage zu.
Wo zaudert man seit Jahren? Bitte, die ÖBB waren so fortschrittlich, ihren Kunden zeitgemäßes Rollmaterial im Fernverkehr flächendeckend anzubieten. Von der Versorgung her ist der Railjet durchaus sehr weit.
es besteht Lokomotivmangel, Personalmangel.
Wo? Und woran machst du das fest? Oder hast du die ÖBB mit der DB verwechselt?
Ausländische und private Bahnunternehmen lachen über das Management in Östereich
Hast du eine Aufnahme davon, wie sie drüber lachen?
und freuen sich über billig erstandenes Wagenmaterial, das dort - nach zeitgemäßem Refit - immer noch genügt.
Ich kenne 3 Verkehrsunternehmen, die die alten Fernverkehrswagen der ÖBB in erster Linie nahmen: CD, Regiojet und GySEV. Die MÁV nahm auch einige Cityshuttles ab und auch die Schlierenwagen sieht man öfters in Ungarn.
Was haben die 3 Unternehmen gemeinsam? Richtig, sie sind in Ländern vorhanden, wo das ÖBB-Material verhältnismäßig modern ist und man für Neufahrzeuge nicht so viel Geld übrig hat.
Profitieren alle davon durch die ÖBB-Politik. Die ÖBB können ihre Züge durch zeitgemäßes Wagenmaterial ersetzen, während das Bestandsmaterial noch verkaufbar ist, die Unternehmen in Tschechien und Ungarn kommen zu neuerem Fahrzeugmaterial, mit welchem sie ihre Qualität anheben können. Die ÖBB bestellen überdies auch noch neue Fernverkehrswagen, es ist alles ein fließender Ersatz des bestehenden Wagenmaterials mit einer leichten Aufstockung durch die neuen Züge.
Was haben die ÖBB da falsch gemacht?