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Straßenbahn Wien => Zukunftsperspektiven => Thema gestartet von: Hauptbahnhof am 03. November 2020, 20:45:10

Titel: Straßenbahn Margaretenstraße - Arbeitergasse
Beitrag von: Hauptbahnhof am 03. November 2020, 20:45:10
Durch die Errichtung der U2 Süd wird einerseits das Gebiet rund um den Bacherplatz durch die U-Bahn-Station erheblich aufgewertet, andererseits entsteht bei der Straßenbahn ein Überangebot zwischen dem Matzleinsdorfer Platz und dem Ring (Linien 1, 62 und WLB).

Meine Idee wäre es, die Linie 62 bei der Kreuzung Flurschützstraße/Gürtel neu Richtung Norden abbiegen zu lassen und dann auf einer Neubaustrecke durch die Arbeitergasse - Ramperstorffergasse - Margaretenstraße zum Karlsplatz zu führen.
Die drei genannten Straßenzüge sollten grundsätzlich eine zweigleisige Trasse erlauben.

Problemstellen könnten sein:
- eigene Abbiegephase bei Kreuzung Arbeitergasse/Gürtel
- im Bereich Kleine/Große Neugasse ist der Straßenquerschnitt eng
- Verlust von vielen Stellplätzen in der Margaretenstraße
- Anbindung ans Bestandsnetz im Bereich Karlsplatz via Operngasse, Rilkeplatz oder Paulanergasse/Schleifmühlgasse?

Mir ist bewusst, dass das sehr utopisch ist. Ich würde dennoch (wieder) eine Straßenbahn quer durch den 5. Bezirk genial finden und ich denke auch, dass die Margaretenstraße extrem davon profitieren würde.

Würde mich über eine Beteiligung an der Diskussion freuen.  :)
Titel: Re: Straßenbahn Margaretenstraße - Arbeitergasse
Beitrag von: KSW am 03. November 2020, 21:21:02
Nun, im Zuge des Baus der neuen Linie 63 (siehe https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=9780.0) würde ich dann gleich bei der Längenfeldgasse über die ohnehin abzweigende Linie 63 die Strecke verlassen und dann bei der Hans-Mandl-Berufsschule auf die Strecke der Linie 59A schwenken, die ja mit der von dir genannten Führung obsolet wäre.
Titel: Re: Straßenbahn Margaretenstraße - Arbeitergasse
Beitrag von: Badi17 am 04. November 2020, 17:23:52
Gute Idee!
KSW's Idee, die Führung über die Steinbauergasse, würde ich befürworten.
Eine Frage: Wie würdest du die Linie am Karlsplatz anbinden; über Schleifmühlgasse/Paulanergasse, oder bei der Kunsthalle Wien Karlsplatz vorbei?
Titel: Re: Straßenbahn Margaretenstraße - Arbeitergasse
Beitrag von: Hauptbahnhof am 04. November 2020, 17:31:56
Ich würde die neue Strecke via Rilkeplatz an die bestehende Straßenbahn-Trasse in der Wiedner Hauptstraße anbinden, siehe obiger Plan.
Titel: Re: Straßenbahn Margaretenstraße - Arbeitergasse
Beitrag von: T1 am 05. November 2020, 09:45:08
Sogar wenn es um Utopien geht, wird die meiste Rücksicht auf den Autoverkehr genommen :o

Die Operngasse und der Karlsplatz sind im unteren Abschnitt breit genug, um Platz für eine Straßenbahn zu bieten. Damit könnte man sogar den Naschmarkt öffentlich deutlich besser anbinden (Haltestelle Bärenmühldurchgang), aber ihr wollt den eh schon im unteren Abschnitt der Wiedner Hauptstraße eingeschränktem Fußverkehr seinen Raum nehmen. :( Zerstörung von Plätzen und Aufenthaltsräumen (das sind die einzigen Schanigärten im unteren Endabschnitt der Wiedner Hauptstraße!), nur, weil es am Plan schön ausschaut.
Titel: Re: Straßenbahn Margaretenstraße - Arbeitergasse
Beitrag von: Hauptbahnhof am 05. November 2020, 10:42:20
Ich würde mich über deinen konkreten Alternativvorschlag sehr freuen. Schließlich soll hier eine Diskussion über verschiedene Möglichkeiten entstehen.  :)
Titel: Re: Straßenbahn Margaretenstraße - Arbeitergasse
Beitrag von: darkweasel am 05. November 2020, 11:31:56
Ich würde mich über deinen konkreten Alternativvorschlag sehr freuen. Schließlich soll hier eine Diskussion über verschiedene Möglichkeiten entstehen.  :)
Hat er doch eh geschrieben? Weiter über die Operngasse, dann am besten eine Schleife, wie sie der dort jetzt verkehrende Bus jetzt auch fährt. Oder, noch utopischer, man baut über den Neuen Markt zum Stephansplatz weiter.
Titel: Re: Straßenbahn Margaretenstraße - Arbeitergasse
Beitrag von: hewerner am 05. November 2020, 12:25:42
Nach dem Neuen Markt wird es dann aber seeehr eng - für beide Gleise.
Titel: Re: Straßenbahn Margaretenstraße - Arbeitergasse
Beitrag von: darkweasel am 05. November 2020, 12:54:20
Nach dem Neuen Markt wird es dann aber seeehr eng - für beide Gleise.
Zurück hätte ich mir vorgestellt, durch Spiegelgasse oder Dorotheergasse zu fahren. Ist aber eigentlich unabhängig davon, ob das umgesetzt wird, worum es in diesem Thread geht.
Titel: Re: Straßenbahn Margaretenstraße - Arbeitergasse
Beitrag von: denond am 05. November 2020, 16:30:18
Nach dem Neuen Markt wird es dann aber seeehr eng - für beide Gleise.

...es würde genügen, wenn bis zum Neuen Markt gefahren werden würde, da mit einer zweigleisigen Endstelle mit Doppelgleisverbindung. Ginge gleich mit der jetzigen Baustelle einher. Mit einem Flexity Link, in Zweirichtungsvariante (mit so ca. 35 bis 37m) und man wäre top dabei.

Wäre z.B. was für die WLB: Ein Endstellentausch, Li. 63 NEU bis Kärtner Ring, Oper und die WLB bis zum Neuen Markt?
Titel: Re: Straßenbahn Margaretenstraße - Arbeitergasse
Beitrag von: T1 am 05. November 2020, 17:12:07
Klar, weil jetzt gerade aufgegraben ist, kann man da schnell auch noch ein Gleis legen und die Pläne mirnixdirnix anpassen. Genaue Prüfung? Planung? Behördenverfahren? Alles egal. Und Flexity Links gibt's auch nicht mehr.

Also manchmal denke ich mir wirklich... ::)
Titel: Re: Straßenbahn Margaretenstraße - Arbeitergasse
Beitrag von: Linie106 am 06. November 2020, 09:05:40
ich bezweifel dass irgendeine Straßenbahnlinie innerhalb des Rings heute noch Sinn machen würde, wenn man die U-Bahn und Busstationdichte ansieht.
Du bist vom Karlsplatz laut WL-Fahrplanauskunft in 6min am Neuen Markt (2A bis Plankengasse+kurzer Fußweg), zu Fuß sind es vom Karlsplatz zum Neuen Markt lt. Google Maps 8min, vom Stephansplatz zum Neuen Markt sind es zu Fuß 5min.....

viel schneller würde es mit Straßenbahn auch nicht gehen.
Titel: Re: Straßenbahn Margaretenstraße - Arbeitergasse
Beitrag von: T1 am 06. November 2020, 09:37:17
Es geht natürlich nicht darum, dass die Straßenbahn den U-Bahn-Zubringer zum Karlsplatz spielt, sondern die Innenstadt besser mit den Innenbezirken verknüpft, da machen einzelne "Stiche" in die Innenstadt durchaus Sinn, auch wenn sie von der Prioritätenliste irgendwo ganz unten sind. Auch bis zum Hof könnte eine Straßenbahn durchaus Sinn machen.

Tiefgaragen baut man dort (sogar noch heute) ja auch hin.
Titel: Re: Straßenbahn Margaretenstraße - Arbeitergasse
Beitrag von: denond am 06. November 2020, 10:07:47
ich bezweifel dass irgendeine Straßenbahnlinie innerhalb des Rings heute noch Sinn machen würde, wenn man die U-Bahn und Busstationdichte ansieht.
Du bist vom Karlsplatz laut WL-Fahrplanauskunft in 6min am Neuen Markt (2A bis Plankengasse+kurzer Fußweg), zu Fuß sind es vom Karlsplatz zum Neuen Markt lt. Google Maps 8min, vom Stephansplatz zum Neuen Markt sind es zu Fuß 5min.....

viel schneller würde es mit Straßenbahn auch nicht gehen.

Es wäre auch nur als Denkanstoß zu werten gewesen um die Gleisschleife für eine neue Linie freizubekommen. Sonst sticht natürlich dein Argument, aber auch das Argument von @T1 mit bis zum Am Hof hat einiges auf sich ...

Wobei ich aber dann auch gleich weiter über Freyung und Schottengasse nicht mehr weit weg vom Schottentor wäre, darüber nachdenken würde und der 1A somit obsolet wäre.
Titel: Re: Straßenbahn Margaretenstraße - Arbeitergasse
Beitrag von: 95B am 06. November 2020, 10:22:15
Ich möchte bezweifeln, dass Straßenbahnstichstrecken in die Innenstadt sinnvoll sind. Warum sind innenstadtnahe Stationen so belebt? Weil es viele Umsteiger gibt und nicht wegen des Quell- oder Zielverkehrs. Die Umsteiger fallen bei Stichstrecken weg, weil sie schon vorher ausgestiegen sind. Wenn also Innenstadtstrecke, dann mit Verkehrswert, also durchgebunden. Das geht aber oberirdisch nur mit ärgsten Verrenkungen, ist de facto in der Realität auszuschließen, und unterirdisch ist es auch keine wirkliche Option (Vorteile des straßenbündigen Verkehrsmittels gehen verloren, enormer Bauaufwand durch Tiefbau).

Ich würde das also unter die warmen Eislutschker einordnen.
Titel: Re: Straßenbahn Margaretenstraße - Arbeitergasse
Beitrag von: hema am 06. November 2020, 13:06:17

Ich würde das also unter die warmen Eislutschker einordnen.

 :up:  :up:  :up:

Unter die sehr warmen sogar!
Titel: Re: Straßenbahn Margaretenstraße - Arbeitergasse
Beitrag von: T1 am 06. November 2020, 13:25:54
Ich möchte bezweifeln, dass Straßenbahnstichstrecken in die Innenstadt sinnvoll sind. Warum sind innenstadtnahe Stationen so belebt? Weil es viele Umsteiger gibt und nicht wegen des Quell- oder Zielverkehrs. Die Umsteiger fallen bei Stichstrecken weg, weil sie schon vorher ausgestiegen sind. Wenn also Innenstadtstrecke, dann mit Verkehrswert, also durchgebunden.
Das halte ich für eine sehr verkürzte Darstellung, die Innenstadt kann genauso Ziel sein. Schau dir an, wieviele Leute aus der Gegend um die Herrenstraße Richtung Schottentor gehen, um dort zu den Währinger-Straße-Linien zu kommen. Auch aus dem Albertina-Eck gibt es regen Fußverkehr... Es wäre durchaus gut für die Attraktivität der Straßenbahnachsen, wenn man sie noch ein wenig reinzieht, wenn sie schon nicht über den Ring durchgebunden werden können.

Aber wie schon gesagt, bin auch der Meinung, dass das nicht kriegsentscheidend für den ÖV ist und auch nicht wirklich prioritär zu behandeln ist, da gibt's ganz andere Gegenden, die eine Straßenbahn brauchen. Aber als per se sinnlos würde ich das nicht sehen.
Titel: Re: Straßenbahn Margaretenstraße - Arbeitergasse
Beitrag von: Badi17 am 26. November 2020, 11:56:01
Wäre es nicht sinnvoller, die Linie 62 gleich bei der Aßmayergasse Richtung Norden weiterfahren zu lassen? So könnte man die Linie 59A "streichen", und man hätte die Hans-Mandl-Berufsschule auch gleich angebunden. Nun stellt sich aber die Frage, wie man die Gleisverbindung bei der Arbeitergasse baut. Ich wäre für eine Gleiskurve Steinbauergasse - Gürtel Richtung Eichenstraße. So könnte die WLB bei einer Störung in der U-Strab über Flurschützstraße - Gürtel - Steinbauergasse fahren und müsste nicht schon bei der Aßmayergasse verenden. Auch der 62er könnte bei einer Störung zB bei der Margaretenstraße über die U-Strab großräumig umgeleitet werden. Bezüglich Anbindung Karlsplatz würde ich wie folgt vorgehen: Stadteinwärts Operngasse, Stadtauswärts bis Rilkeplatz und dann zurück über die Margaretenstraße.