Autor Thema: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"  (Gelesen 11941 mal)

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Hawk

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1773
Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
« Antwort #15 am: 19. Oktober 2019, 14:21:23 »
Gut so. Aber wenn man sich die letzten Wahlergebnisse dort ansieht, dürfte die Zufriedenheit allgemein nicht so hoch sein. Man kann das ja nicht auf den ÖV reduzieren; eine Verkehrsreduktion auf der Praterstraße zB hätte auf den ÖV überhaupt keine Auswirkung und würde von den Bewohnern des Grätzls trotzdem überwiegend massiv positiv wahrgenommen werden (einzelne werden trotzdem dagegen sein, weil ihr SUV oder ihrer Limousine dann auch nicht mehr so schnell beschleunigen kann...).
Das wäre nicht gut ein Rückbau, den man verlagert den Verkehr nur auf andere Straßen und Bezirke!  ;)
Das leben zwingt einen oft in die Knie,jedoch ein jeder kann selbst entscheiden ob er liegen bleibt oder wieder aufsteht! :-)

gesys

  • Fahrgast
  • *
  • Beiträge: 75
Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
« Antwort #16 am: 19. Oktober 2019, 17:04:02 »
Es geschehen noch Zeichen und Wunder!
Die WKÖ schwenkt in Sachen Begegnungszone/Fuzos um!

https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wirtschaft/oesterreich/2034391-WKOe-Wir-muessen-die-Strassen-zurueckerobern.html?fbclid=IwAR2x5xrwheewxX7CceYGtKlIdR9COVsxNY3Mwg81DntJgfES4sgDF7fqJ_o

Ich hoffe, dass nimmt Wien zum Anlass z.B. die Praterstraße umzugestalten!


Das gehört zu den warmen Eislutscher. Wenn du die Praterstraßee wirklich zu einer Begegnungszone machst. Wo sollen dann der MIV fahren? Wann kapieren die ganzen Autohasser, dass man nicht alle Straßen zurückbauen kann?

Wo schreibe ich denn, dass ich
Zitat
alle Straßen
zurückbauen will?
Poste vielleicht ein bisserl weniger und beschäftige dich mit (moderner) Verkehrsplanung.
Der MIV wird zum Teil schlichtweg verschwinden, der "normale" MIV'ler ist nicht so deppat, dass er sich freiwillig in den Stau stellt, sondern er sucht sich Alternativen, sei es andere Route, Öffi, Rad etc.

Die laut hinausposaunte Katastrophe an der linken Wienzeile /w des Radwegebaus ist ja auch genau so eingetreten wie es uns die Experten von ARBÖ und ÖAMTC weismachen wollten, oder?

Noch dazu ging bzw. geht der MIV in den innerstädtischen Bezirken stark zurück, warum soll daher die Aufteilung des öffentl. Raums nicht auch angepasst werden?

ein paar links dazu
https://www.wienschauen.at/?p=3464
oder auch hier https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=2638.0

bzw. unzählige Bsp. aus anderen großen Städten wie Paris, NY oder Madrid...

Übrigens:
Deine Ansichten aus dem letzten Jahrhundert werden mit "warmen Eislutscher" Vergleichen auch nicht besser.

T1

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 5297
Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
« Antwort #17 am: 19. Oktober 2019, 17:44:08 »
Gut so. Aber wenn man sich die letzten Wahlergebnisse dort ansieht, dürfte die Zufriedenheit allgemein nicht so hoch sein. Man kann das ja nicht auf den ÖV reduzieren; eine Verkehrsreduktion auf der Praterstraße zB hätte auf den ÖV überhaupt keine Auswirkung und würde von den Bewohnern des Grätzls trotzdem überwiegend massiv positiv wahrgenommen werden (einzelne werden trotzdem dagegen sein, weil ihr SUV oder ihrer Limousine dann auch nicht mehr so schnell beschleunigen kann...).
Das wäre nicht gut ein Rückbau, den man verlagert den Verkehr nur auf andere Straßen und Bezirke!  ;)
Falsch, er kann auch im Gesamten weniger werden.

Signalabhängigkeit

  • Zugführer
  • *
  • Beiträge: 734
Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
« Antwort #18 am: 19. Oktober 2019, 17:48:25 »
Ich rede nicht davon, dass es nicht machbar ist, die eine oder andere Straße zur Begegnungszone umzugestalten. Nur zu fordern eine Bundesstraße zu eine Begegnungszone zu machen halte ich als völlig überzogene Forderung. Noch dazu, wo dann die Autofahrer keine wirkliche vernünftige Ausweichroute mehr haben.

Es gibt seit 2002 keine "niederrangigen Bundesstraßen" mehr. Und die Praterstraße ist auch keine Landesstraße B mit blauer Nummer.

gesys

  • Fahrgast
  • *
  • Beiträge: 75
Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
« Antwort #19 am: 19. Oktober 2019, 17:49:02 »
Weil's gut dazu passt

Zitat
Cars Were Banned on 14th Street. The Apocalypse Did Not Come.

Despite the lawsuits and predictions of gridlock, restricting a single Manhattan street to buses has been a success. Why stop there?

https://www.nytimes.com/2019/10/13/nyregion/14th-street-cars-banned.html

Genau dasselbe Schema wie in Wien oder wenn's generell gegen den MIV geht.
Chaos, Weltuntergangsstimmung etc.
und was passiert tatsächlich?
Genau nichts davon tritt ein!

Zitat
That cars don’t necessarily clog neighboring streets when major crossways are closed off seems counterintuitive. But just as you might avoid leaving town on the Wednesday night before Thanksgiving because you assume everyone else is headed out, you are less likely to drive someplace where new restrictions will theoretically mean excess traffic. The fear is diversion, but the result is deterrence.

What seems to be happening on 14th Street so far is an inversion of what economists call “induced demand.’’ Time and time again it has been shown that when new roads are built or widened to reduce congestion, more drivers simply appear to take advantage of the added space.

DotNet

  • Fahrgast
  • *
  • Beiträge: 39
Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
« Antwort #20 am: 19. Oktober 2019, 18:33:11 »
So wie man in Währing und Döbling es zwar mehr Parkplätze gibt, jedoch der Kurzstreckenverkehr wieder zugenommen hat.
Lässt sich auch hier nachlesen: https://wien.orf.at/stories/3017787/

Das eigentlich logische, nämlich parallel mit dem Rückgang der Auslastung die Parkplätze einer anderen Nutzung zuzuführen, traut sich halt in Wien niemand, weil dann gleich das Geschrei losgeht dass die armen Autofahrer "schikaniert" würden. Obwohl in so manchen Fällen damit nur eine Schikane für Fußgänger rückgängig gemacht werden würde.

petestoeb

  • Zugführer
  • *
  • Beiträge: 554
Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
« Antwort #21 am: 21. Oktober 2019, 07:50:03 »

Na gut, dan sage ich MIV-Hasser. Es gibt nur leider da viele Leute, die den MIV in ganz Wien einstellen wollen, ohne nachzudenken, was für Probleme damit eröffnet werden.


Unsinn. Kein Mensch will und kann den MIV einstellen. Es geht darum, den Menschen wieder Raum auf der Straße zurückzugeben und den MIV nur jenem Platz zuzuteilen, den er anteilsmäßig auch verdient.

Und ich sehe kein Problem darin, wenn man mit dem MIV eben länger braucht, als mit den Öffis.

Klingelfee

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 14525
Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
« Antwort #22 am: 21. Oktober 2019, 08:15:25 »
Und ich sehe kein Problem darin, wenn man mit dem MIV eben länger braucht, als mit den Öffis.

Da sehe ich auch kein Problem. Denn das hast du ja jetzt schon, dass du in vielen Straßenzügen mit dem KFZ maximal genau so schnell ist, wie die Öffis. Und sei es nur, dass du den Bus nicht in der Haltestelle überholen kannst, weil e bauliche Maßnahmen verhindern. Was ja oft auch nicht schlecht ist.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

coolharry

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 6410
Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
« Antwort #23 am: 21. Oktober 2019, 08:34:50 »
So wie man in Währing und Döbling es zwar mehr Parkplätze gibt, jedoch der Kurzstreckenverkehr wieder zugenommen hat.
Lässt sich auch hier nachlesen: https://wien.orf.at/stories/3017787/

Das eigentlich logische, nämlich parallel mit dem Rückgang der Auslastung die Parkplätze einer anderen Nutzung zuzuführen, traut sich halt in Wien niemand, weil dann gleich das Geschrei losgeht dass die armen Autofahrer "schikaniert" würden. Obwohl in so manchen Fällen damit nur eine Schikane für Fußgänger rückgängig gemacht werden würde.

Die "andere" Nutzung kostet aber Geld. Da man den Straßenraum auch dementsprechend adaptieren muß. Also Gehsteigkanten versetzen, Bäume pflanzen, Bankerl aufstellen etc.. Das kostet Geld. Geld das man nicht in der Menge zur Verfügung hat um den Straßenraum auf einmal um zu bauen. Somit wird es Jahre brauchen bis das ganze soweit umgebaut ist, das man wieder den gleichen Parkplatzfüllungsgrad hat wie vor dem Parkpickerl. Somit muß man damit leben das sich der Binnenverkehr für ein paar Jahre steigert. Wobei in Flächenbezirken wird man immer Binnenverkehr haben, solang man ein Parkpickerl für den ganzen Bezirk hat.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

schaffnerlos

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 3171
Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
« Antwort #24 am: 21. Oktober 2019, 10:13:43 »
Ich rede nicht davon, dass es nicht machbar ist, die eine oder andere Straße zur Begegnungszone umzugestalten. Nur zu fordern eine Bundesstraße zu eine Begegnungszone zu machen halte ich als völlig überzogene Forderung. Noch dazu, wo dann die Autofahrer keine wirkliche vernünftige Ausweichroute mehr haben.

Du meinst ex-Bundesstraße. Geht aber, in Velden hat man einen Teil der B83 als Begegnungszone deklariert. Der Stau reicht weder bis Villach noch bis Klagenfurt.

highspeedtrain

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1893
Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
« Antwort #25 am: 21. Oktober 2019, 10:31:32 »
Du meinst ex-Bundesstraße. Geht aber, in Velden hat man einen Teil der B83 als Begegnungszone deklariert. Der Stau reicht weder bis Villach noch bis Klagenfurt.

Persönlich bin ich zwar der Meinung, dass die Praterstraße nicht zur Begegnungszone taugt, aber nicht aus Angst vor Stau. Die Straße ist einfach nicht mit der Mahü oder Straßen in der Inneren Stadt vergleichbar; da tut sich (noch) nicht genug.

Ein schöner Boulevard mit nur einer PKW-Spur je Richtung und möglichst wenigen Parkplätzen... wäre schön. In 5-10 Jahren stellt sich dann die Frage Begegnungszone wieder.

DotNet

  • Fahrgast
  • *
  • Beiträge: 39
Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
« Antwort #26 am: 21. Oktober 2019, 13:36:38 »
Die "andere" Nutzung kostet aber Geld. Da man den Straßenraum auch dementsprechend adaptieren muß. Also Gehsteigkanten versetzen, Bäume pflanzen, Bankerl aufstellen etc.. Das kostet Geld. Geld das man nicht in der Menge zur Verfügung hat um den Straßenraum auf einmal um zu bauen. Somit wird es Jahre brauchen bis das ganze soweit umgebaut ist, das man wieder den gleichen Parkplatzfüllungsgrad hat wie vor dem Parkpickerl. Somit muß man damit leben das sich der Binnenverkehr für ein paar Jahre steigert. Wobei in Flächenbezirken wird man immer Binnenverkehr haben, solang man ein Parkpickerl für den ganzen Bezirk hat.

So wirklich viel ist aber auch in den Bezirken nicht passiert die das Parkpickerl seit 20 Jahren haben. Und solange es sogar dort noch Gehsteig-Parkplätze gibt, die sich einfach und billig durch das Wegfräsen der Markierung entfernen ließen, lasse ich mir nicht einreden dass das Geld das Problem ist.

coolharry

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 6410
Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
« Antwort #27 am: 21. Oktober 2019, 14:03:07 »
Die "andere" Nutzung kostet aber Geld. Da man den Straßenraum auch dementsprechend adaptieren muß. Also Gehsteigkanten versetzen, Bäume pflanzen, Bankerl aufstellen etc.. Das kostet Geld. Geld das man nicht in der Menge zur Verfügung hat um den Straßenraum auf einmal um zu bauen. Somit wird es Jahre brauchen bis das ganze soweit umgebaut ist, das man wieder den gleichen Parkplatzfüllungsgrad hat wie vor dem Parkpickerl. Somit muß man damit leben das sich der Binnenverkehr für ein paar Jahre steigert. Wobei in Flächenbezirken wird man immer Binnenverkehr haben, solang man ein Parkpickerl für den ganzen Bezirk hat.

So wirklich viel ist aber auch in den Bezirken nicht passiert die das Parkpickerl seit 20 Jahren haben. Und solange es sogar dort noch Gehsteig-Parkplätze gibt, die sich einfach und billig durch das Wegfräsen der Markierung entfernen ließen, lasse ich mir nicht einreden dass das Geld das Problem ist.

In manchen Innenbezirken gibt es aber nach wie vor und auch in den letzten 20 Jahren noch eine gewisse Überparkung. Sonst wäre das Anrainerparken nicht erfunden worden. Ausserdem sind jede Menge Parkplätze gefallen. Im ersten z.B: in der Wipplingerstraße. Im 20. beim Wallensteinplatz. Spitalgasse beim alten AKH. Um einmal die zu nennen die ich kenne.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.