Früher hatten sehr viele Haltestellen in den unterschiedlichen Fahrtrichtungen unterschiedliche Namen, im Normalfall wurden Haltestellen nämlich nach der nächsten rechts abzweigenden Quergasse benannt. Das wurde erst mit dem Aufkommen von Fahrplandatenbanken vereinheitlicht – mit teilweise absurden Übertreibungen, beispielsweise hieß der Haltestellenkomplex Nußdorfer Straße/Spitalgasse/Währinger Straße in den ersten VOR-Fahrplanbüchern (und nur dort!) für alle betroffenen Linien "Arne-Carlsson-Park".*
*) Womöglich hat in jüngerer Zeit ein U-Bahn-Planer diesen Unsinn wiederentdeckt.
Für RDH-Einzieher des 49ers (von Hütteldorf aus kommend) wird "Johnstraße, Bhf. Rudolfsheim" geschildert. Wer sich hier gedacht hat, man müsse "Bhf Rudolfsheim" noch dazuschildern frage ich mich immer wieder...
Aus der Entstehung des Zieltextes ist es verständlich (das macht es keinesfalls besser, ich will nur die geschichtliche Erklärung anführen). Ursprünglich hatten Einzieher nach Rudolfsheim immer nur Rudolfsheim als Ziel – klar, mit Blechtafeln und Brosebändern ging es nicht anders. Dann kam irgendwer drauf, dass man doch auf die elektronischen Displays für die von draußen kommenden Züge "Anschützgasse, Betr.Bhf.Rudolfshei(m)" und für die von drinnen kommenden "Winckelmannstraße, Betr.Bhf.Rudolfshei(m)" schreiben könnte. So weit, so gut. Irgendwer ist dann aber draufgekommen, dass "Anschützgasse, Betr.Bhf.Rudolfshei(m)" nicht passt, wenn ein Zug in die Halle III einzieht. Also hat man einfach Anschützgasse durch Johnstraße bzw. Penzinger Straße ersetzt, ohne an den Betr.Bhf.Rudolfshei(m) zu denken. Irgendwem am 60er ist vor einiger Zeit dann aufgefallen, dass es bei der Penzinger Straße keinen Bahnhof Rudolfsheim gibt, für den 49er und 52er ist diese Erkenntnis aktuell noch ausständig.
Dass nun alle von draußen kommenden Einzieher Penzinger Straße bzw. Johnstraße, Betr.Bhf.Rudolfshei(m) schildern, auch wenn sie in Halle I oder II einziehen und somit bis zur Anschützgasse fahren (und somit die Wartezeit auf den jeweiligen Folgezug für den Fahrgast wesentlich verkürzen), ist wiederum ein anderes Kapitel, das aber übers RBL leicht gelöst werden könnte (wenn man denn wüsste, dass man es lösen sollte).
Analog das heiß diskutierte "Bujattigasse" und "Hummelgasse" - nachdem sowohl Hütteldorf als auch Unter St. Veit auch S- und/oder U-Bahn-Stationen sind, die vom 10er und 49er nicht erreicht werden, ist es einfach sinnvoll, die Endstation anders zu benennen und das auch konsequent zu kommunizieren.
Zieltext und Name der Endstation müssen nicht zwingend ident sein. Der Zieltext gibt eine Richtung an, die Endstation einen konkreten Ort. An diesem Unterschied sind aber schon viele gescheitert.