Autor Thema: Über das ewige Scheitern der Fahrgastinformation  (Gelesen 1583971 mal)

0 Mitglieder und 10 Gäste betrachten dieses Thema.

99A

  • Fahrgast
  • *
  • Beiträge: 29
Re: Über das ewige Scheitern der Fahrgastinformation
« Antwort #5565 am: 09. März 2024, 19:28:49 »
Daher ist es das sinnvollste, die Stationen der Straßenbahnen und Bussen nach der U-Bahn- oder S-Bahnstation zu nennen, auch wenn sich diese nicht am namensgebenden Ort befindet, da sich so die Fahrgäste am besten orientieren können.
Es ist sinnvoll, die U-/S-Bahn-Station mitzuführen, aber mMn eben nicht als "ersten" Stationsnamen. Die Oper ist ein gutes Beispiel dafür, denn die Staatsoper ist jedem ein Begriff und die meisten Fahrgäste assoziieren damit auch den Haltestellenkomplex an der Kreuzung Kärntner Ring#Kärntner Straße mit Bim, Bus, Lokalbahn und Opernpassage, über die man in weiterer Folge die U-Bahn-Station Karlsplatz erreicht. Wenn ich "Karlsplatz" höre, denke ich an die Station Karlsplatz, den Resselpark, die Karlskirche oder die TU, weniger aber an die Oper, die am Ring liegt. Und dass die meisten Leute bei der Nennung eines Ortes an die dort gelegene U-Bahn-Station denken, halte ich pauschal für nicht richtig. Das trifft vielleicht bei unbekannteren Gasserln wie der Braunschweiggasse oder Taubstummengasse zu, aber beim Stephansplatz, dem Hauptbahnhof oder Stationen, die den Namen von ganzen Bezirken tragen (Floridsdorf, Ottakring, Liesing...) werden nicht wenige die Lokalität selbst oder relevante Orte aus dem Bezirk vor Augen haben. Also z.B. den Brunnenmarkt im 16.
Die Station Dr.Karl-Renner-Ring, Volkstheater U zu nennen fände ich auch vollkommen in Ordnung. Ich denke allerdings schon, dass vor allem die jüngeren Leute bei Floridsdorf, Ottakring oder Liesing an die Stationen denken. Beim Stephansplatz stimmt es wahrscheinlich, dass die meisten nicht an die U-Bahn Station denken. Beim Hauptbahnhof kann man schlecht an etwas anderes, als an den Bahnhof denken.

68er

  • Zugführer
  • *
  • Beiträge: 595
Re: Über das ewige Scheitern der Fahrgastinformation
« Antwort #5566 am: 09. März 2024, 22:23:58 »
Man könnte die Station auch einfach Parlament nennen und die bisherige Station Stadiongasse, Parlament einfach Stadiongasse. Was das Volkstheater an der Zweierlinie so viel prominenter als das Parlament an der Ringstraße machen soll, ist nicht ganz nachvollziehbar.

D 3XX

  • Zugführer
  • *
  • Beiträge: 620
  • Flexity Wien
Re: Über das ewige Scheitern der Fahrgastinformation
« Antwort #5567 am: 09. März 2024, 22:30:21 »
Damit ist klar, dass es sich um die Haltestelle "Dr.-Karl-Renner-Ring" an der Oberfläche handelt und man auch (!) zur U-Bahn-Station Volkstheater kommt, nicht aber zum Volkstheater selbst, denn dorthin muss man erst den 49er nehmen oder zu Fuß hingehen. :lamp:
Deshalb wird auch bewusst Volkstheater U als Zusatz verwendet, wodurch klar sein muss, dass immer die Ubahnstation und nicht das Theater an sich gemeint ist.
D 3XX

Monorail

  • Expeditor
  • **
  • Beiträge: 1370
Re: Über das ewige Scheitern der Fahrgastinformation
« Antwort #5568 am: 10. März 2024, 00:22:28 »
Damit ist klar, dass es sich um die Haltestelle "Dr.-Karl-Renner-Ring" an der Oberfläche handelt und man auch (!) zur U-Bahn-Station Volkstheater kommt, nicht aber zum Volkstheater selbst, denn dorthin muss man erst den 49er nehmen oder zu Fuß hingehen. :lamp:
Deshalb wird auch bewusst Volkstheater U als Zusatz verwendet, wodurch klar sein muss, dass immer die Ubahnstation und nicht das Theater an sich gemeint ist.
Wenn das Piktogramm-S/-U konsequent vor das Volkstheater wandert und in der Stationsansage "S-/U-Bahn" wörtlich vorkommt, ist es eindeutiger, dass es sich um die nahegelegene S- bzw. U-Bahn-Station handelt. So allerdings steht das S/U im Fahrplan am Schluss, wo es als Bestandteil des gesamten Stationsnamen aufgefasst werden kann, und in der Ansage, die mehr FG mitkriegen als den Fahrplan, fehlt es komplett. Und so heißt es dann eben "Ring, Volkstheater", obwohl die (Ring-)Straßenbahn davor und danach sowieso auch den Ring entlangfährt und das Volkstheater ganz wo anders steht.
Die Haltestellen heißen "Dr.-Karl-Renner-Ring", "Simmering, Grillgasse" und "Kärntner Ring, Oper", Punkt. Stationsnamen haben geographisch korrekt und nicht irreführend zu sein.

abc

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2223
Re: Über das ewige Scheitern der Fahrgastinformation
« Antwort #5569 am: 10. März 2024, 08:42:00 »
Daher ist es das sinnvollste, die Stationen der Straßenbahnen und Bussen nach der U-Bahn- oder S-Bahnstation zu nennen, auch wenn sich diese nicht am namensgebenden Ort befindet, da sich so die Fahrgäste am besten orientieren können.
Es ist sinnvoll, die U-/S-Bahn-Station mitzuführen, aber mMn eben nicht als "ersten" Stationsnamen. Die Oper ist ein gutes Beispiel dafür, denn die Staatsoper ist jedem ein Begriff und die meisten Fahrgäste assoziieren damit auch den Haltestellenkomplex an der Kreuzung Kärntner Ring#Kärntner Straße mit Bim, Bus, Lokalbahn und Opernpassage, über die man in weiterer Folge die U-Bahn-Station Karlsplatz erreicht. Wenn ich "Karlsplatz" höre, denke ich an die Station Karlsplatz, den Resselpark, die Karlskirche oder die TU, weniger aber an die Oper, die am Ring liegt. Und dass die meisten Leute bei der Nennung eines Ortes an die dort gelegene U-Bahn-Station denken, halte ich pauschal für nicht richtig.

Nur übersiehst du einen wesentlichen Aspekt: für Linien am Ring ist die Station "Ring, Volkstheater U" auch die dem Volkstheater am nächsten gelegene Station, und 49er und 48A haben vorher schon die Station "Volkstheater U" (direkt vor der namensgebenden Einrichtung).

Das gleiche an der Oper: für die meisten Straßenbahnlinien ist das auch der nächste Halt zum Karlsplatz. Ausnahme sind die aus der Wiedner Hauptstraße kommenden, und die halten vorher schon an der gleichnamigen Station.

Sprich: wer zum Volkstheater oder zum Karlsplatz möchte, dem ist mit der aktuellen Benennung geholfen.

Hast du dich eigentlich inzwischen für eine Umbenennung der ÖBB-Station "Bruck an der Leitha" in "Bruckneudorf" eingesetzt oder gilt deine Argumentation nur dort, wo es gerade passt?

tramway.at

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7704
    • www.tramway.at
Re: Über das ewige Scheitern der Fahrgastinformation
« Antwort #5570 am: 10. März 2024, 10:30:54 »
Nur übersiehst du einen wesentlichen Aspekt: für Linien am Ring ist die Station "Ring, Volkstheater U" auch die dem Volkstheater am nächsten gelegene Station, und 49er und 48A haben vorher schon die Station "Volkstheater U" (direkt vor der namensgebenden Einrichtung).

In der Anfangszeit waren ja immer wieder "Eigennamen" geplant - So hätte Volkstheater ja "Bellaria" heißen sollen, was mE sinnvoller wäre (und früher wusste jeder, was gemeint ist). Ähnlich ja Schottentor, das gibts heute auch nicht mehr, auch war früher analog dazu nur "Stubentor" geplant, oder "Seestern" für die Donaustadtbrücke. Hätte mir alles besser gefallen und ist als Eigennamen auch durchaus brauchbar.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

abc

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2223
Re: Über das ewige Scheitern der Fahrgastinformation
« Antwort #5571 am: 10. März 2024, 11:06:10 »
Nur übersiehst du einen wesentlichen Aspekt: für Linien am Ring ist die Station "Ring, Volkstheater U" auch die dem Volkstheater am nächsten gelegene Station, und 49er und 48A haben vorher schon die Station "Volkstheater U" (direkt vor der namensgebenden Einrichtung).

In der Anfangszeit waren ja immer wieder "Eigennamen" geplant - So hätte Volkstheater ja "Bellaria" heißen sollen, was mE sinnvoller wäre (und früher wusste jeder, was gemeint sit). Ähnlich ja Schottentor, das gibts heute auch nicht mehr, auch war früher analog dazu nur "Stubentor" geplant, oder "Seestern" für die Donaustadtbrücke. Hätte mir alleb besser gefallen und ist als Eigennamen auch durchaus brauchbar.

Stimmt, und gerade mit der Benennung von Stationen kann man ja auch Ortsnamen schaffen bzw. sie bekannt machen - je höherrangiger das Verkehrsmittel wahrgenommen wird, desto bekannter der Name.

Waterloo liegt ja auch klassischerweise nicht in London und Austerlitz nicht in Paris. Dennoch weiß in beiden Städten jede und jeder, welcher Ort jeweils gemeint ist (und wird dabei eher nicht an eine belgische bzw. tschechische Ortschaft denken).

Und die Zippererstraße und die Hardeggasse würde ohne U-Bahn-Stationen dieses Namens kaum jemand kennen.

Monorail

  • Expeditor
  • **
  • Beiträge: 1370
Re: Über das ewige Scheitern der Fahrgastinformation
« Antwort #5572 am: 10. März 2024, 11:09:23 »
Nur übersiehst du einen wesentlichen Aspekt: für Linien am Ring ist die Station "Ring, Volkstheater U" auch die dem Volkstheater am nächsten gelegene Station, und 49er und 48A haben vorher schon die Station "Volkstheater U" (direkt vor der namensgebenden Einrichtung).

Das gleiche an der Oper: für die meisten Straßenbahnlinien ist das auch der nächste Halt zum Karlsplatz. Ausnahme sind die aus der Wiedner Hauptstraße kommenden, und die halten vorher schon an der gleichnamigen Station.

Sprich: wer zum Volkstheater oder zum Karlsplatz möchte, dem ist mit der aktuellen Benennung geholfen.
Nur weil es der näheste Halt zu einer mehrere hundert Meter entfernten Lokalität ist, muss die Haltestelle deshalb nicht so heißen.  ::)
Es gibt auch keine Haltestellen "Burgring, Museumsquartier U", "Resselgasse, Karlsplatz U" oder "Mayerhofgasse, Taubstummengasse U", nur weil es in der Nähe dieser Stationen eine U-Bahn-Station gibt. :fp:

Und wie man Fahrgästen damit hilft, wenn nach einer Haltestelle "Volkstheater U" bzw. "Karlsplatz U" nochmals eine Haltestelle mit derselben namensgebenden Einrichtung in der Bezeichnung kommt, nachdem man sich von dieser bereits entfernt hat, kann auch nur jemand denken, der grundsätzlich gerne dagegenredet.

Apropos: wie kommt es, dass die Haltstelle Dörfelstraße den relevanten Bahnhof Meidling nicht im Namen mitführt, obwohl der Zugang zum Bahnhof direkt daneben liegt, während er am Schedifkaplatz bei allen Linien außer der Lokalbahn zu finden ist, von wo es deutlich weiter zu den Bahnsteigen ist? Im 62A ist der Bhf. Meidling am Schedifkaplatz komplett irreführend, weil man zum Bahnhof eine Station weiter fahren muss, wenn man nicht unnötig weit hatschen will. Immer noch hilfreich?

Und bzgl. Bruckneudorf: mach dich bitte nicht lächerlich.

@tramway.at: keine schlechte Idee mit den Eigennamen. Das beseitigt aber nicht die Doppelnamenproblematik, die im Zusammenhang mit U-Bahn-Stationen entstehen würde. Was genau würde nämlich Bellaria heißen? Die Bimstation am Ring? Die U2/U3-Station beim Volkstheater? In jedem Fall würdest du Leute wie "abc" nicht loswerden, die dann wieder meinen, es müsse "Ring, Bellaria U" heißen.  :bh:
Die Haltestellen heißen "Dr.-Karl-Renner-Ring", "Simmering, Grillgasse" und "Kärntner Ring, Oper", Punkt. Stationsnamen haben geographisch korrekt und nicht irreführend zu sein.

abc

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2223
Re: Über das ewige Scheitern der Fahrgastinformation
« Antwort #5573 am: 10. März 2024, 11:47:46 »
Nur übersiehst du einen wesentlichen Aspekt: für Linien am Ring ist die Station "Ring, Volkstheater U" auch die dem Volkstheater am nächsten gelegene Station, und 49er und 48A haben vorher schon die Station "Volkstheater U" (direkt vor der namensgebenden Einrichtung).

Das gleiche an der Oper: für die meisten Straßenbahnlinien ist das auch der nächste Halt zum Karlsplatz. Ausnahme sind die aus der Wiedner Hauptstraße kommenden, und die halten vorher schon an der gleichnamigen Station.

Sprich: wer zum Volkstheater oder zum Karlsplatz möchte, dem ist mit der aktuellen Benennung geholfen.
Nur weil es der näheste Halt zu einer mehrere hundert Meter entfernten Lokalität ist, muss die Haltestelle deshalb nicht so heißen.  ::)
Es gibt auch keine Haltestellen "Burgring, Museumsquartier U", "Resselgasse, Karlsplatz U" oder "Mayerhofgasse, Taubstummengasse U", nur weil es in der Nähe dieser Stationen eine U-Bahn-Station gibt. :fp:

Und wie man Fahrgästen damit hilft, wenn nach einer Haltestelle "Volkstheater U" bzw. "Karlsplatz U" nochmals eine Haltestelle mit derselben namensgebenden Einrichtung in der Bezeichnung kommt, nachdem man sich von dieser bereits entfernt hat, kann auch nur jemand denken, der grundsätzlich gerne dagegenredet.

... sagt derjenige, der aus Prinzip dagegen redet, "weil es schon immer so war"?

Zwei nacheinander liegende Stationen ähnlichen (!) Namens verwirren jedenfalls weniger als komplett verschiedene Namen für den gleichen Knotenpunkt.

Zitat
Apropos: wie kommt es, dass die Haltstelle Dörfelstraße den relevanten Bahnhof Meidling nicht im Namen mitführt, obwohl der Zugang zum Bahnhof direkt daneben liegt, während er am Schedifkaplatz bei allen Linien außer der Lokalbahn zu finden ist, von wo es deutlich weiter zu den Bahnsteigen ist? Im 62A ist der Bhf. Meidling am Schedifkaplatz komplett irreführend, weil man zum Bahnhof eine Station weiter fahren muss, wenn man nicht unnötig weit hatschen will. Immer noch hilfreich?

Irgendwie begründest du schlecht Geplantes verdammt oft mit damit, dass es anderswo auch schlecht ist. (Wie auch neulich, als du meintest, unterschiedliche Abfahrtshaltestellen am Franz-Jonas-Platz seien in Ordnung, weil es am Matzleinsdorfer Platz auch so ist.)

"Anderswo ist es auch schlecht" ist kein so plausibles Argument, findest du nicht?

Zitat
Und bzgl. Bruckneudorf: mach dich bitte nicht lächerlich.

Fragt sich, wen ich hier lächerlich mache, wenn ich seine Argumentation ("mehrere hundert Meter entfernte Orte sind keine guten Stationsnamen") zu Ende denke und derjenige plötzlich schmallippig wird.

Übrigens könnte die Station samt aller Anlagen gern auch einfach "Volkstheater U" (oder eben "Bellaria U") heißen. Nur "Dr.-Karl-Renner-Ring" ist halt ein Blödsinn, genauso wie "Simmering, Grillgasse" an der U-Bahn-Station Enkplatz.

Mein zentraler Punkt ist übrigens: alle Haltestellen eines Knotenpunkten sollten den gleichen Namen (oder zumindest Namensbestandteil) haben. Wenn man den zentralen Punkt des Gegenübers noch nicht mal versteht, bevor man gegenredet, geht es dann nur ums Gegenreden?

Klingelfee

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 14603
Re: Über das ewige Scheitern der Fahrgastinformation
« Antwort #5574 am: 10. März 2024, 12:01:56 »
Apropos: wie kommt es, dass die Haltstelle Dörfelstraße den relevanten Bahnhof Meidling nicht im Namen mitführt, obwohl der Zugang zum Bahnhof direkt daneben liegt, während er am Schedifkaplatz bei allen Linien außer der Lokalbahn zu finden ist, von wo es deutlich weiter zu den Bahnsteigen ist? Im 62A ist der Bhf. Meidling am Schedifkaplatz komplett irreführend, weil man zum Bahnhof eine Station weiter fahren muss, wenn man nicht unnötig weit hatschen will. Immer noch hilfreich?

Das liegt vielleicht daran, dass die ganze Fahrgastinformation bei der Phildelphiabrücke angesiedelt ist.

Und bitte, dass soll keine Ausrede sein, sondern nur eine Überlegung meinerseits.

Und ich will eure Diskussion auch sicher nicht abwürgen - Aber ich denke, dass ist schon wieder einmal jammern auf höchsten Niveau, was ihr da mancht. Denn mir persönlich ist es völlig schnuppe, wie eine Haltestelle benannt ist. Mir ist nur wichtig, dass sie eindeutig ist und dass alle Stationen eines Knoten, den gleichen Namen hat.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

tramway.at

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7704
    • www.tramway.at
Re: Über das ewige Scheitern der Fahrgastinformation
« Antwort #5575 am: 10. März 2024, 12:05:04 »
@tramway.at: keine schlechte Idee mit den Eigennamen. Das beseitigt aber nicht die Doppelnamenproblematik, die im Zusammenhang mit U-Bahn-Stationen entstehen würde. Was genau würde nämlich Bellaria heißen? Die Bimstation am Ring? Die U2/U3-Station beim Volkstheater? In jedem Fall würdest du Leute wie "abc" nicht loswerden, die dann wieder meinen, es müsse "Ring, Bellaria U" heißen.  :bh:

"Die Bellaria" war seinerzeit das Areal um den Stadtschulrat, also etwa die heutige Endstation 46,49. Die Haltestellennamen wären dann für diesen Ort, "Ring, Bellaria U", die U-Bahn-Station "Bellaria", die nächste Tramwaystation am 49er (und 48A) "Volkstheater, Bellaria U", die am 46er "Schmerlingplatz, Bellaria U". Beim Stuben- und Schottentor ist es eindeutiger. Am Karlsplatz müsste es für die Ringlinien "Oper, Karlsplatz U" heißen, für 1/62/WLB "Resselpark, Karlsplatz U".

Ein gewisses Problem sind dabei die langen Haltestellennamen in Wien ("Taubstummengasse"), was schon die U-Bahn-Grafiker vor Probleme gestellt hat.

In Frankreich, va. Paris sind die Namen an sich auch nach den Straßen gewählt, aber die Straße wird meist weggelassen. "Liege" (Lüttich) ist beispielsweise nach der darüberliegenden rue de Liege benannt, aber "Liege" ist halt kurz und prägnant. "Wir treffen uns bei Odeon": An sich ist das Odeon-Theater etwas entfernt, aber jeder Pariser wird wissen, dass man den kleinen namenlosen Platz bei der Metrostation bzw die Odeon-Kreuzung am Boulevard St-Germain meint. So war das früher auch bei der Bellaria, und ich treffe mich mit meiner Freundin oft dort (sie wohnt am 46er, ich am 49er), und sie sagt immer "wir treffen uns am Volkstheater". Das ist insofern blöd, wenn wir mit dem Fahrrad runter fahren, weil es nicht eindeutig ist.

Bei den großen Stationskomplexen wie Chatelet - Les Halles, die sich historisch entwickelt haben, gibt es zB Chatelet - Pont au Change für die der Seine am nächsten liegende Station der M7, und an der M4 gibts im Komplex die Stationen Chatelet UND Les Halles. Noch krasser ist es aber im Komplex Auber, wo die untereinander verbundenen Stationen alle ihre eigenen Namen behalten haben.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

abc

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2223
Re: Über das ewige Scheitern der Fahrgastinformation
« Antwort #5576 am: 10. März 2024, 12:07:47 »
Denn mir persönlich ist es völlig schnuppe, wie eine Haltestelle benannt ist. Mir ist nur wichtig, dass sie eindeutig ist und dass alle Stationen eines Knoten, den gleichen Namen hat.

Genau darum geht es mir auch, auch wenn ein gewisser User das leider nicht versteht. Ob die Stationsanlage Volkstheater, Bellaria, Dr.-Karl-Renner-Ring oder Volksgarten heißt, ist mir recht wurscht - aber alle Haltestellen in diesem Bereich sollten den gewählten Namen beinhalten. Ob dann noch irgendwo ein Zusatz mit genannt wird, ist mir ebenfalls egal.

haidi

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 14517
Re: Über das ewige Scheitern der Fahrgastinformation
« Antwort #5577 am: 10. März 2024, 12:16:58 »
Darf ich kurz abweichen, aber es passt irgendwie rein:
Der Bahnhof Pottendorf wird demnächst in Pottenstadt umbenannt werden müssen, da Pottendorf demnächst zur Stadt erhoben wird und der Bürgermeister das auch im Ortsnamen ausdrücken will.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

MK

  • Expeditor
  • **
  • Beiträge: 1101
Re: Über das ewige Scheitern der Fahrgastinformation
« Antwort #5578 am: 10. März 2024, 14:12:42 »
"Die Bellaria" war seinerzeit das Areal um den Stadtschulrat, also etwa die heutige Endstation 46,49. Die Haltestellennamen wären dann für diesen Ort, "Ring, Bellaria U", die U-Bahn-Station "Bellaria", die nächste Tramwaystation am 49er (und 48A) "Volkstheater, Bellaria U", die am 46er "Schmerlingplatz, Bellaria U". Beim Stuben- und Schottentor ist es eindeutiger. Am Karlsplatz müsste es für die Ringlinien "Oper, Karlsplatz U" heißen, für 1/62/WLB "Resselpark, Karlsplatz U".

Wenn es von der Straßenbahn- oder Autobushaltestelle einen (fast) direkten Zugang zur Station eines höherrangigen Verkehrsmittels gibt, gehört der Name der Station in den Namen der Haltestelle. Wobei ich es umgekehrt machen würde:
Meidling S U, Schedifkaplatz
Meidling S U, Eichenstraße
Meidling S U, Dörfelstraße

Darf ich kurz abweichen, aber es passt irgendwie rein:
Der Bahnhof Pottendorf wird demnächst in Pottenstadt umbenannt werden müssen, da Pottendorf demnächst zur Stadt erhoben wird und der Bürgermeister das auch im Ortsnamen ausdrücken will.

Ist ein Gschichtl bzw. eine Kampagne der ÖVP gegen den SPÖ-Bürgermeister und ansonsten könnte man auf Düsseldorf verweisen.
Wanderer, kommst du nach Liechtenstein,
tritt nicht daneben, tritt mitten rein!

Monorail

  • Expeditor
  • **
  • Beiträge: 1370
Re: Über das ewige Scheitern der Fahrgastinformation
« Antwort #5579 am: 10. März 2024, 14:34:06 »
"Die Bellaria" war seinerzeit das Areal um den Stadtschulrat, also etwa die heutige Endstation 46,49. Die Haltestellennamen wären dann für diesen Ort, "Ring, Bellaria U", die U-Bahn-Station "Bellaria", die nächste Tramwaystation am 49er (und 48A) "Volkstheater, Bellaria U", die am 46er "Schmerlingplatz, Bellaria U". Beim Stuben- und Schottentor ist es eindeutiger.
Nein, "Dr.-Karl-Renner-Ring, Bellaria U"! Es heißt ja auch "Schottenring" und "Burgring", oder nicht?

Am Karlsplatz müsste es für die Ringlinien "Oper, Karlsplatz U" heißen, für 1/62/WLB "Resselpark, Karlsplatz U"
Denkfehler! Welche Ringlinien am Karlsplatz? :lamp:
Die Haltestelle "Karlsplatz U" auf dem Karlsplatz passt vom Namen doch genau so, denn es ist eindeutig, dass die U-Bahn-Station mitsamt der Oberflächenstationen gemeint ist.

Es werden hier mMn die Begriffe "Umsteigeknoten" und "Haltestelle" miteinander verwechselt. Wenn das Benennungsschema "Haltestelle, Umsteigeknoten" lauten soll, ist das grundsätzlich in Ordnung, aber dann muss man auch die Namen der Haltestellen und Umsteigeknoten bewusster wählen, sodass es zu keinen Missverständnissen kommt. Bei "Oper" und "Karlsplatz" handelt es sich da wie dort um eine Haltestelle UND einen Umsteigeknoten, wobei die Karlsplatz- und Opernpassage und damit die beiden Umsteigeknoten unterirdisch miteinander verbunden sind.
Und dann wäre noch die Frage, wann eine Haltestelle noch zum übergeordneten Knoten zählt. Weil je weiter wir den Radius ziehen, umso mehr Doppelnamen wird es geben. Und es kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein, wenn etwa die Haltestellen Schedifkaplatz und Dörfelstraße beide den Bhf. Meidling im Namen drin haben und damit impliziert wird, dass man von der Lokalbahn bei der Dörfelstraße in den 7B am Schedifkaplatz umsteigen kann, weil "ja eh beides beim Bahnhof Meidling liegt". Darauf will ich u.A. hinaus, es geht aber keiner darauf ein.
Die Haltestellen heißen "Dr.-Karl-Renner-Ring", "Simmering, Grillgasse" und "Kärntner Ring, Oper", Punkt. Stationsnamen haben geographisch korrekt und nicht irreführend zu sein.