Autor Thema: Schnellbahnring in Wien  (Gelesen 63462 mal)

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highspeedtrain

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #60 am: 06. September 2019, 09:44:36 »
Damit hättest du die Transportkapazität eines 43ers (die bekanntlich unzureichend ist), nur eben eine Ebene tiefer - und damit mit all den Nachteilen einer U-Bahn, hauptsächlich den langen Zugangswegen zu den Haltestellen und selbstverständlich einer wesentlich teureren Betriebsform als auf Straßenebene.

Ein kurzer Tunnel mit Haltestelle könnte aber zumindest die Situation an der Alser Straße entschärfen und längere Zuglängen ermöglichen - was die Transportkapazität eben doch deutlich steigern würde. Gleichzeitig könnte man auch auf breitere Fahrzeuge für diese Strecke setzen.

Es gibt ganz klar wesentlich günstigere Möglichkeiten, den 43er zu verbessern, ohne gleich auf die U-Bahn zu setzen. Mit der Entscheidung für die U5 natürlich weitestgehend hinfällig.

Es gibt für die Alser Straße mehrere Möglichkeiten, die maximale Zuglänge zu erhöhen, zB auch die Führung des 43ers durch die Kinderspitalgasse bis durch zum Gürtel und Anordnung der Haltestellen am Gürtel selbst, parallel zur U6.

Und wenn der Tunnel bis zum Elterleinplatz geht, ist das Thema erledigt.

Fazit: wenn jemand die U5 super findet, ist das voll in Ordnung. Es ist auch wunderbar, wenn jemand meinen Gegenvorschlag miserabel findet. Ist er vielleicht sogar, ich hab ja die Weisheit nicht mit dem Löffel gefressen.

Nicht ok ist es, ständig falsche Tatsachenbehauptung - noch dazu ohne es wirklich auszusprechen - zur Grundlage für die eigene Bewertung zu machen. In concreto: Es gibt wie gesagt eine Fülle von Möglichkeiten, die Leistungsfähigkeit des 43ers zu erhöhen. Dazu muss man nicht einmal besonders informiert sein - hier im Auslandsteil des Forums werden fast täglich Beispiele gepostet.

Ich sehe das als manipulativen Diskussionsstil. Der ist bei diesem User die Regel, aber ich bin eh selbst schuld, weil ich mich immer wieder darauf einlasse...


fr3

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #61 am: 06. September 2019, 11:29:40 »
Damit hättest du die Transportkapazität eines 43ers (die bekanntlich unzureichend ist), nur eben eine Ebene tiefer - und damit mit all den Nachteilen einer U-Bahn, hauptsächlich den langen Zugangswegen zu den Haltestellen und selbstverständlich einer wesentlich teureren Betriebsform als auf Straßenebene.

Ein kurzer Tunnel mit Haltestelle könnte aber zumindest die Situation an der Alser Straße entschärfen und längere Zuglängen ermöglichen - was die Transportkapazität eben doch deutlich steigern würde. Gleichzeitig könnte man auch auf breitere Fahrzeuge für diese Strecke setzen.

Es gibt ganz klar wesentlich günstigere Möglichkeiten, den 43er zu verbessern, ohne gleich auf die U-Bahn zu setzen. Mit der Entscheidung für die U5 natürlich weitestgehend hinfällig.
Freilich kann man mit ein und der anderen Maßnahme noch die Leistungsfähigkeit des 43ers erhöhen. Aber letztlich sind das alles teure Lückenbüßer, welche eben doch keine U-Bahn ersetzen können. Das war ja genau der Fehler der U-Strab-Politik. An Kapazität und Fahrzeit hat man kaum etwas gewonnen, viel Geld wurde vergraben und der eigentliche U-Bahn-Bau um gut ein Jahrzehnt verzögert. Die spätere Adaptierung des an den Straßenzug Lastenstraße gebundenen Tunnels für den U-Bahn-Betrieb war aufwendig und dessen Linienführung suboptimal - was sich bis zu einem gewissen Grad bis heute fortsetzt. Darum hat man ja auch andererorts das pre-metro-Konzept verworfen.

Und die Gürtel-Ustrab bringt mit ihren zahlreichen Kreuzungen auch wenig gegenüber einer konventionellen Straßenbahn. Das hätte man mit einem eigenem Bahnkörper auf Straßenniveau und Ampelschaltungen - vielleicht sogar "Abbiegespuren" wie bei der nördlichen Rampe -  billiger haben können, wohl um den Preis von ein paar Fahrspuren zu Lasten des MIV. Nur hatten genau diese damals Priorität - für manchen Politiker haben sie es heute noch. Wenigstens unter Fachleuten ist die autogerechte Stadt heute ein Auslaufmodell.

Es gibt für die Alser Straße mehrere Möglichkeiten, die maximale Zuglänge zu erhöhen, zB auch die Führung des 43ers durch die Kinderspitalgasse bis durch zum Gürtel und Anordnung der Haltestellen am Gürtel selbst, parallel zur U6.

Und wenn der Tunnel bis zum Elterleinplatz geht, ist das Thema erledigt.

Fazit: wenn jemand die U5 super findet, ist das voll in Ordnung. Es ist auch wunderbar, wenn jemand meinen Gegenvorschlag miserabel findet. Ist er vielleicht sogar, ich hab ja die Weisheit nicht mit dem Löffel gefressen.

Nicht ok ist es, ständig falsche Tatsachenbehauptung - noch dazu ohne es wirklich auszusprechen - zur Grundlage für die eigene Bewertung zu machen. In concreto: Es gibt wie gesagt eine Fülle von Möglichkeiten, die Leistungsfähigkeit des 43ers zu erhöhen. Dazu muss man nicht einmal besonders informiert sein - hier im Auslandsteil des Forums werden fast täglich Beispiele gepostet.

Ich sehe das als manipulativen Diskussionsstil. Der ist bei diesem User die Regel, aber ich bin eh selbst schuld, weil ich mich immer wieder darauf einlasse...
Mir ist schon klar, weshalb wir immer wieder so unterschiedlicher Meinung zu gleichen Themenstellungen sind. Das liegt wohl daran, dass wir von 2 Paar verschiedenen Schuhen (Straßenbahn inkl. Ustrab und U-Bahn) reden (wenn wir die S-Bahn dazu zählen, sogar 3).

Das sind einfach grundlegend andere Formen der Verkehrserschließung. Die Straßenbahn muss im wesentlichen Straßenzügen folgen - auch wenn sie an neuralgischen Stellen eventuell in die zweite Ebene ausweicht. Positive Beispiele in A wäre etwa der Ustrab-Tunnel unter dem Hauptbahnhof in Linz oder Graz (zweiteren habe ich in Natura nie gesehen, nehme jedoch aufgrund der Schilderungen an, dass er auch ganz gut funktioniert). Das sind brauchbare Lösungen für Städte mittlerer Größe, wo einfach das Potenzial für eine U-Bahn nicht gegeben ist. Gerade die Diskussion um die 2. Straßenbahnachse in Linz - die manche als Ustrab sehen, was jedoch fürs erste verworfen wurde, zeigt dass eine komplett unterirdische Streckenführung nur bei viel größeren Fahrgastströmen wirtschaftlich gerechtfertigt ist.

Wenn schon in zweiter Ebene, wie zum Teil hier für den 43er vorgeschlagen wird, dann aber bitte ganz. Und das bedeutet Loslösung der Streckenführung von den Straßenzügen mit Erschließung der neuralgischen Punkte in einem Stadtteil. Das heißt im konkreten Fall U5 Frankhplatz und Arne-Carlsson-Park als umfassende Erschließung des Universitätsviertels mit optimalen Anbindungen an den bestehenden Oberflächenverkehr (5-6 Straßenbahnlinien), direkte Erschließung des AKH (von gesamtstädtischer Bedeutung) und Verknüpfung mit der U6 und schließlich zentrale Anbindung eines dicht besiedelten Bezirks (Hernals), dessen Bevölkerung durch Verdichtung der Gründerzeitviertel und aufschließen von Baulücken in den kommenden Jahrzehnten bestimmt zunehmen wird.

Den so anvisierten Verkehrsströmen kann jedoch ein - selbst optimierter - 43er niemals Rechnung tragen, weder von der Linienführung her noch von der Kapazität, ganz abgesehen davon dass er auch trotz aller Beschleunigungsmaßnahmen niemals mit einer U-Bahn vergleichbare Reisezeiten bieten könnte, im Fall einer U-Strab wegen der längeren Zugangswege sogar noch schlechtere als bei oberirdischer Führung.

Die U5 kann dabei durchaus mit dem westlichen Ast der U3 verglichen werden, welcher auch westlich vom Westbahnhof ein für die U-Bahn typisches Fahrgastaufkommen aufweist. Dort hat man richtigerweise den Straßenbahnverkehr an der Oberfläche bestehen lassen (Linie 49), so wie das im Fall der U5 ja auch mit dem 43er geplant ist. Rückwirkend hätte man sich auf der U3 die Station Zieglergasse sparen können, mit Neubau etwas nach Westen rücken können und gleichzeitig die Straßenbahn auf der Mariahilfer Straße beibehalten können. Aber das steht auf einem anderen Blatt...

Eine aufwendige Beschleunigung des 43ers, also mehr als ein paar intelligente Ampelschaltungen, d.h. mit unterirdischen Streckenabschnitten oder Wiedererrichtung der Zweierlinie ist mE eine teure Palliativmaßnahme, die viel Geld kostet aber grundlegende Verbesserungen im ÖV in diesem Teil der Stadt hintanhält, wenn nicht überhaupt vereitelt. Wenn Wien sich einen Lobautunnel leisten kann, dann erst recht eine U5. Ich würde sogar sagen: lieber U-Bahn statt Straßentunnel :)

Ich bin nicht für die U5 bzw das Linienkreuz weil ich das "super" finde, aber einen städtebaulichen Weitblick kann ich in dem Konzept durchaus erkennen.

Tut mir leid, wenn du meine Meinung als Manipulation interpretierst. Ich bemühe mich, diese argumentativ zu darzustellen und stelle bestimmt keinen Absolutheitsanspruch. Es bleibt mein persönlicher Standpunkt. Ja, und ich nehme zu deinen Erläuterungen kritisch Stellung und lehne diese - nicht ohne Argumentation - gelegentlich auch ab, aber nicht immer. Für meine emotionalen Bemerkungen bitte ich dich um Verzeihung - sie waren absolut nicht persönlich gemeint. Auch das ist ganz gewöhnlich an einer animierten Diskussion. Ich habe keine Sorge, dass du das nicht aushältst  ;)

highspeedtrain

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #62 am: 15. September 2019, 10:46:18 »
Dazu passend vom 14.9.19, Der Standard:

https://www.derstandard.at/story/2000108616681/niederoesterreich-fordert-neue-s-bahn-strecke-durch-wien

Zitat
Wien – Die zuständigen Landesräte aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland sowie Verkehrsminister Andreas Reichhardt zeigten sich diese Woche in trauter Einigkeit: Gemeinsam haben sich die Vertreter des Bundes und der Länder in der Ostregion darauf verständigt, in die Erweiterung des Zugangebots in den nächsten zehn Jahren 6,5 Milliarden Euro zu investieren. Vom Ausbau des bestehenden oder aktuell gebauten Schienennetzes sollen die Pendler profitieren – vor allem jene von und nach Wien.

Resultat dieses Memorandums of Understanding ist etwa, dass die Stadt Wien U-Bahn-ähnliche Intervalle teils auch auf S-Bahnen, die von den ÖBB betrieben werden, anbieten will. So soll bereits im kommenden Jahr alle drei bis fünf Minuten eine S-Bahn auf der Stammstrecke von Meidling bis Floridsdorf geführt werden.

Taktverdichtungen wird es demnach ab 2020 auch auf der Strecke Aspern-Nord – Hütteldorf sowie auf der S50 vom Westbahnhof in Richtung Purkersdorf geben. Verbesserungen sind bei der Vorortelinie S45 zwischen Hütteldorf und Handelskai geplant.

Verhandlungen laufen noch

Zwar laufen die Verhandlungen zwischen den Ländern und dem Bund bezüglich Finanzierung noch. In den kommenden Wochen soll aber eine Einigung stehen: Schließlich läuft der mehrjährige Verkehrsdienstevertrag (VDV) im Dezember aus.

Aus dem Büro von Wiens Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) heißt es, dass die im Memorandum of Understanding festgehaltenen Verbesserungen im Bahnverkehr "kommen werden".

Niederösterreich fordert aber noch mehr Engagement von Wien, wenn es um die Attraktivierung der S-Bahnen geht. Denn die Stammstrecke stoße bald an ihre Kapazitätsgrenzen, heißt es aus dem Büro von Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP). So würden bereits 711 Züge täglich im Nah-, Güter- und Ferntransport auf der Strecke verkehren.

Eine weitere Taktverdichtung durch Modernisierungen sei zwar aus Pendlersicht zu begrüßen. "Ein großer Wurf geht sich damit aber nicht mehr aus", sagte ein Pressesprecher Schleritzkos. An den Bau einer weiteren S-Bahn-Stammstrecke würde kein Weg vorbeiführen.

Ein Jahrzehnteprojekt

In Niederösterreich wünscht man sich eine Verbindung von Wiens Nordwesten, konkret vom Franz-Josef-Bahnhof, in Richtung Südosten zur Flughafen-S-Bahn. Dafür braucht es freilich neue Gleise, Tunnels und viel Geld: Im Büro von Schleritzko wird mit 2,5 Milliarden Euro gerechnet. Für dieses Jahrzehnteprojekt müssten "jetzt die Planungen beginnen".

Mit der zuständigen Wiener Verkehrsstadträtin Birgit Hebein habe es dazu aber noch keine Gespräche gegeben. Auf Anfrage heißt es aus dem Büro der grünen Vizebürgermeisterin: "Das ist für uns derzeit kein Thema." Die Optimierung der bestehenden Stammstrecke und der anderen S-Bahnen habe Vorrang.

In Niederösterreich selbst soll es bis 2029 einen Stundentakt auf allen Strecken geben. Zudem wird angepeilt, dass alle Bahnlinien ab Wien mit letzter Abfahrt ab 22 Uhr erreichbar sein sollen. Teilweise fahren letzte Züge auf Regionalstrecken derzeit noch um 20 Uhr ab.

Parallel dazu läuft der bereits fixierte Infrastrukturausbau weiter: So wird etwa die Pottendorfer Linie zwischen Wien-Meidling und Wr. Neustadt bis 2023 durchgehend zweigleisig sein. (David Krutzler, 14.9.2019)

LH

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #63 am: 15. September 2019, 12:24:43 »
Eine Frage: Wäre es vom Gleisabstand bzw. dem Lichtraumprofil her möglich, den 43er mit 2,65m breiten Fahrzeugen zu betreiben?

Klingelfee

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #64 am: 15. September 2019, 12:31:06 »
Eine Frage: Wäre es vom Gleisabstand bzw. dem Lichtraumprofil her möglich, den 43er mit 2,65m breiten Fahrzeugen zu betreiben?
Nein, denn da passt dann keine einzige Haltestelle mehr. Ausserdem, was machst du dann mit den anderen Linien, wenn diese mit schmäleren Fahrzeugen kommen.

Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

T1

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #65 am: 15. September 2019, 15:45:50 »
Eine Frage: Wäre es vom Gleisabstand bzw. dem Lichtraumprofil her möglich, den 43er mit 2,65m breiten Fahrzeugen zu betreiben?
Nein, denn da passt dann keine einzige Haltestelle mehr. Ausserdem, was machst du dann mit den anderen Linien, wenn diese mit schmäleren Fahrzeugen kommen.
Das zeigt wieder zu gut, dass man euch jegliche Verkehrsplanungskompetenz so schnell wie möglich entreißen muss. ::)

Klingelfee

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #66 am: 15. September 2019, 16:38:53 »
Eine Frage: Wäre es vom Gleisabstand bzw. dem Lichtraumprofil her möglich, den 43er mit 2,65m breiten Fahrzeugen zu betreiben?
Nein, denn da passt dann keine einzige Haltestelle mehr. Ausserdem, was machst du dann mit den anderen Linien, wenn diese mit schmäleren Fahrzeugen kommen.
Das zeigt wieder zu gut, dass man euch jegliche Verkehrsplanungskompetenz so schnell wie möglich entreißen muss. ::)

Und wieso muss man den WL darauf hin die Verkehrsplanungskompetenz entziehen. Denn was ich nicht erwähnt habe, dass sämtliche Gleisradien geändert werden müssen, da dann womöglich auch der Lichtraum in den Kurven eine Zugbegegnung nicht mehr zulässt.

Es heißt ja nicht, dass die WL Vorschläge auf ihre Machbarkeit zur Kenntnis nehmen und dann auch überprüfen, ob sich diese auch mit einer vernünftigen Kosten/Nutzenrechnung umsetzen lassen.

Und sowohl breitere Fahrzeuge, als auch längere Fahrzeuge können in Wien nur mit extremen Nebenkosten  umgesetzt werden.

Und was nützt dir es, wenn die Verkehrsplanung extern ist. Solange diese dann die Umsetzung nicht zahlen, liegt es erst wieder an den WL dies umzusetzen. Und wenn diese dafür kein Geld haben, dann kannst du dir vorstellen, wie viel umgesetzt wird.

Man braucht ja nur schauen, wie viele Planungen von Bezirkspolitiker kommen. Es kommt aber nie ein vernünftiger und vor allem seriöser Vorschlag, wie diese Umsetzung auch finanziert werden soll.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

maybreeze

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #67 am: 16. September 2019, 13:20:22 »

Man braucht ja nur schauen, wie viele Planungen von Bezirkspolitiker kommen. Es kommt aber nie ein vernünftiger und vor allem seriöser Vorschlag, wie diese Umsetzung auch finanziert werden soll.

Nachdem ich mich zur Gattung der Unvernünftigen und Unseriösen zählen darf (hier wird ja beim Politiker-Bashing mit "nie" keine Ausnahme zugelassen)  ;)

Es ist auch nicht die Aufgabe der Bezirkspolitikerinnen und Bezirkspolitiker, sich mit der Finanzierung von Dingen, die nicht in Bezirkskompetenz stehen, zu beschäftigen. Es würde als Einmischung in fremde Kompetenzen gesehe.n

Nachdem Raum- und Verkehrsplanung in meinen Augen in Wien unterentwickelt ist und Kirchturmdenken das Maß aller Dinge bedeutet, sind Ideen, wie der hier besprochene S-Bahnring (oder eine Güterumfahrung Nord anstelle Verbindungsbahn und Westbahnstrecke durch den Wienerwald), vorerst mal zum Scheitern verurteilt. Aber Politik ist das Bohren von harten Brettern und vielleicht gelingt es doch, ein (die Stadt) umfassendes Verkehrskonzept im wahrsten Sinn des Wortes für Personen und Güter,egal ob lokal und transit, zu entwickeln.

Signalabhängigkeit

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #68 am: 16. September 2019, 13:27:13 »
Als Hietzinger Bezirksvertreter die beiden Worte "Kirchturmdenken" und "Verbindungsbahn" im selben Posting zu verwenden ist auch nicht schlecht :O

68er

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #69 am: 16. September 2019, 13:36:00 »
Als Hietzinger Bezirksvertreter die beiden Worte "Kirchturmdenken" und "Verbindungsbahn" im selben Posting zu verwenden ist auch nicht schlecht :O
Die Stadt ist nicht der Spielplatz für Maßstab-1:1-Modellbahner und die Hietzinger haben völlig recht, wenn sie Betonorgien und nächtliche Güterzüge verhindern.

Signalabhängigkeit

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #70 am: 16. September 2019, 13:40:28 »
Jaja und Eisenbahnkreuzungen darf es natürlich auch keine geben, und Züge sind sowieso böse! :D

Vernünftige Kritik am Projekt ist berechtigt und auch für mich verständlich, vielfach wirkt die Kritik aber wie Fundamentalopposition um jeden Preis. Aber bitte, zieh es wieder ins lächerliche.

highspeedtrain

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #71 am: 16. September 2019, 14:47:51 »
Als Hietzinger Bezirksvertreter die beiden Worte "Kirchturmdenken" und "Verbindungsbahn" im selben Posting zu verwenden ist auch nicht schlecht :O
Die Stadt ist nicht der Spielplatz für Maßstab-1:1-Modellbahner und die Hietzinger haben völlig recht, wenn sie Betonorgien und nächtliche Güterzüge verhindern.

Typisch NIMBY, die Güterzüge sollen halt bei den Nachbarn fahren, nur nicht bei uns.

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #72 am: 16. September 2019, 14:53:52 »
Typisch NIMBY, die Güterzüge sollen halt bei den Nachbarn fahren, nur nicht bei uns.
Typisch Bahn-Fanboy, die EU-Umgebungslärm-Richtlinie soll für alle gelten, nur nicht für uns.

Tunafish

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #73 am: 16. September 2019, 15:03:45 »
Mir kommen die Tränen.

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #74 am: 16. September 2019, 15:05:01 »
Eine Frage: Wäre es vom Gleisabstand bzw. dem Lichtraumprofil her möglich, den 43er mit 2,65m breiten Fahrzeugen zu betreiben?
Nein, denn da passt dann keine einzige Haltestelle mehr. Ausserdem, was machst du dann mit den anderen Linien, wenn diese mit schmäleren Fahrzeugen kommen.
Das zeigt wieder zu gut, dass man euch jegliche Verkehrsplanungskompetenz so schnell wie möglich entreißen muss. ::)

Und wieso muss man den WL darauf hin die Verkehrsplanungskompetenz entziehen.
Weil ihr, wie du immer beweist, Probleme sucht und keine Lösungen.

Und sowohl breitere Fahrzeuge, als auch längere Fahrzeuge können in Wien nur mit extremen Nebenkosten  umgesetzt werden.
Absoluter Blödsinn. Nachdem das Gleisnetz selbst überwiegend auf 2,65 m breite Fahrzeuge ausgelegt ist, wäre das sogar mit geringen Mehrkosten möglich. Man müsste halt nur im Fahrzeugauslauf mitdenken und wäre nicht mehr ganz so flexibel. Es ist halt Koordinationssache. Und was das Problem mit anderen Linien und schmäleren Fahrzeugen betrifft, auch auf der Wiedner Hauptstraße geht die Welt nicht unter.

Und was nützt dir es, wenn die Verkehrsplanung extern ist. Solange diese dann die Umsetzung nicht zahlen, liegt es erst wieder an den WL dies umzusetzen. Und wenn diese dafür kein Geld haben, dann kannst du dir vorstellen, wie viel umgesetzt wird.
Es wäre gut, wenn die Netzentwicklungsplanung an einer Stelle liegen würde und diese das auch anhand moderner, internationaler Standards bis zum Ende plant. Aufgrund der großen Bedeutung des städtischen Schienenverkehrs sehe ich das bei der MA 18 deutlich besser aufgehoben als bei den Wiener Linien. Die Planung in diesem Fall inkludiert als Ganzes natürlich auch die politische Beschlussfassung inklusive Finanzierung. Ausbauten soll die Stadt dann auch zahlen, nicht die Wiener Linien.