Autor Thema: Verlängerung Linie 25 Seestadt  (Gelesen 148317 mal)

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coolharry

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Re: Verlängerung Linie 25 Seestadt
« Antwort #195 am: 17. September 2021, 11:57:47 »
Zitat
und darf das örtliche Stadtbild nicht beeinträchtigen.
Wer definiert, was als Beeinträchtigung angesehen wird?
Wenn ich mir diverse Neubauten entlang der Wagramer Straße zwischen Steigenteschgasse und Kagraner Platz ansehe, wo das ursprüngliche Stadtbild beinahe verschwunden ist oder so manche Siedlung, in die auf jedes freigewordene Einfamilienhaus-Grundstück ein mehrstöckiges Reihenhaus mit mehreren Wohneinheiten gepflantscht wird, dann wird auf das Stadtbild oft nicht wirklich geachtet.

Das was ich da zitiert habe, gilt nur wenns keinen Flächenwidmungsplan vulgo Bebauungsplan gibt.
Gibt es einen und das gebaute bzw. eingereichte entspricht dem, darf man auch ein Hochhaus in eine Wohnsiedlung pflanzen.
Es wurden vorallem in den letzten Jahren viele Bauklassen (also die Bauhöhen) in den Flächenwidmungen, so ganz nebenbei und ohne großes aufsehen, teils um mehrere Stufen erhöht.

Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Floster

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Re: Verlängerung Linie 25 Seestadt
« Antwort #196 am: 31. Januar 2022, 21:41:05 »
In einem aktuellen Artikel des Momentum-Instituts wird der Zusammenhang der 25er-Verlängerung mit der Stadtstraße kritisch betrachtet:
https://www.moment.at/story/wien-ohne-stadtstrasse-keine-strassenbahn

abc

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Re: Verlängerung Linie 25 Seestadt
« Antwort #197 am: 31. Januar 2022, 22:53:24 »
#Klimamusterstadt

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Re: Verlängerung Linie 25 Seestadt
« Antwort #198 am: 31. Januar 2022, 23:35:17 »
Ich staune ja immer: Schlagworte kommen und gehen (Umweltmusterstadt, Klimamusterstadt, 1/4-Stunden-Stadt etc.), alles wird freudig von der Propaganda assimiliert, die Realpolitik bleibt 100% gleich.

Ich wurde irgendwann in Fachkreisen für meinen Ausspruch "das Nordkorea der Verkehrspolitik" angefeindet und lächerlich gemacht. Inzwischen stehe ich mehr denn je zu diesem Begriff.
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abc

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Re: Verlängerung Linie 25 Seestadt
« Antwort #199 am: 01. Februar 2022, 07:06:18 »
Ja, darin ist Wien (und vor allem Sima) sehr gut: aktuelle Trends in der Fachdiskussion als Worthülsen aufzugreifen. Ich war neulich auch erstaunt, als Sima plötzlich die 15-Minuten-Stadt aufgriff: mit dem, was in Wien in der Realität passiert, hat das exakt nichts zu tun. Wenn Sima ihre eigene Propaganda glaubte, würde sie ohne Auto (und natürlich auch ohne Dienstwagen + Chauffeur) ins alte Gaswerk Leopoldau ziehen, allein dieses Projekt straft die Propaganda in jeglicher Hinsicht Lügen.

Bus

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Re: Verlängerung Linie 25 Seestadt
« Antwort #200 am: 01. Februar 2022, 07:17:45 »
Ich staune ja immer: Schlagworte kommen und gehen (Umweltmusterstadt, Klimamusterstadt, 1/4-Stunden-Stadt etc.), alles wird freudig von der Propaganda assimiliert, die Realpolitik bleibt 100% gleich.

Ich wurde irgendwann in Fachkreisen für meinen Ausspruch "das Nordkorea der Verkehrspolitik" angefeindet und lächerlich gemacht. Inzwischen stehe ich mehr denn je zu diesem Begriff.

Ist ja bei der Stadtstraße nicht anders. Wien soll kühler werden und gleichzeitig wird ein Projekt aus dem vorigem Jahrtausend gehypt, und rundherum soll der Boden versiegelt werden. Gleichzeitig schreibt man im Bezirksblatt, wie stolz man auf die Selbstversorgung ist. Mittlerweile beherrschen die Linken die Propaganda noch besser als die Rechten. Schlimmer noch, die Linken haben keine Diskussionskultur, und man ist, wenn man nicht der Meinung dieser Gruppierung ist, sofort ein Na.i.  ::) So kann man jeden Diskurs problemlos abwürgen. Dies zieht sich durch alle Themen, von Umwelt, Flüctlinge, Gesellschaft, Konzerne etc.

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Re: Verlängerung Linie 25 Seestadt
« Antwort #201 am: 01. Februar 2022, 14:05:48 »
Die SPÖ links?  :)) :)) :))

abc

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Re: Verlängerung Linie 25 Seestadt
« Antwort #202 am: 01. Februar 2022, 15:59:57 »
Naja, einen linken Teil hat die sPÖ schön, aber aus irgendeinem Grund ist der heute verdammt still...

LH

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Re: Verlängerung Linie 25 Seestadt
« Antwort #203 am: 01. Februar 2022, 16:51:30 »
Naja, einen linken Teil hat die sPÖ schön, aber aus irgendeinem Grund ist der heute verdammt still...

Leiser als die Sektion Diesel allemal.

coolharry

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Re: Verlängerung Linie 25 Seestadt
« Antwort #204 am: 02. Februar 2022, 08:42:55 »
In einem aktuellen Artikel des Momentum-Instituts wird der Zusammenhang der 25er-Verlängerung mit der Stadtstraße kritisch betrachtet:
https://www.moment.at/story/wien-ohne-stadtstrasse-keine-strassenbahn

Immer schön wenn Menschen etwas kritisch betrachten die noch nichtmal eine Baueinreichung gemacht haben.

Will damit sagen: Österreich ist ein Behördenstaat. Und wenn man was von einer Behörde will, dann dauert es. Vorallem wenn sachen geprüft werden müssen. Jeder der mal irgendwie, und seis nur am Rande, mit der MA 35 zu tun hatte, kann das wohl bestätigen. Ist aber bei der MA37 und bei der MA19, nicht anders. Die gehen nur eher ans Telefon.  ;)

Klar kann man alle UVP nochmals aufrollen. Klar. Wennst nochmal 3-6 Jahre für alles Zeit hast geht alles. Und so eine UVP ist nicht gratis.
Und was man noch dazu sagen muß: Die UVP der Stadtstraße wurde unter den Grünen geführt. Tragisch aber wahr. Politik ist ein Schlachtfeld und wer keine Kompromisse eingehen kann, zu denen er dann auch steht, der hat dort nichts verloren.

Und zur Verlängerung des 25ers.
Der Thread existiert seit mittlerweile 8 Jahre. Die Rahmenbedingungen für die Querung des ehemaligen Ortskerns haben sich seitdem überhaupt nicht geändert. Man kann, wenn man wollen würde, sofort (also Baueinreichung, Verhandlungen etc. also in etwa 1-1,5 Jahren) mit dem Bau beginnen. Wenn es Politisch gewollt wäre.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

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Re: Verlängerung Linie 25 Seestadt
« Antwort #205 am: 04. Februar 2022, 10:37:20 »
Fahrplanänderung

Die geplante Öffi-Offensive für die Seestadt kommt erst, wenn die vierspurige Stadtstraße steht – so führende Köpfe der Wiener SPÖ. Soll damit der Druck auf das Protestcamp erhöht werden?

Schon wieder Ärger um die Stadtstraße. Diesmal geht es um den Öffi-Ausbau im Vorzeigeprojekt Seestadt Aspern: Solange die Stadtstraßen-Baustelle weiter blockiert wird, steht auch die geplante Verlängerung der Straßenbahn still. Was steckt dahinter?

Im Dezember hatte Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) noch einen umfassenden Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs in der Seestadt angekündigt, nun wird dieses Versprechen aber an eine Bedingung geknüpft. Vom ursprünglichen Plan, die Straßenbahnlinie 25 etappenweise zu verlängern, ist man inzwischen abgerückt. Der Bim-Ausbau soll erst beginnen, wenn das Projekt der umstrittenen Stadtstraße vollkommen abgeschlossen ist. Auch Donaustadt-Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ) hat sich diesem Fahrplan angeschlossen.

Bisher fehlt den Bewohnerinnen und Bewohner der Seestadt eine direkte Bim-Anbindung. Linie 25 endet aktuell an der Haltestelle Aspern Oberdorfstraße – immerhin rund drei Kilometer Fußweg von der Station Aspern-Nord entfernt. Die nächste Bim-Haltestelle bleibt damit die Hausfeldstraße außerhalb der Siedlung (Linie 26), eine weitere Straßenbahnlinie 27 zwischen Strebersdorf und Seestadt soll erst im Herbst 2025 eröffnen.

Der Momentum-Thinktank wittert hier parteipolitische Machtspiele: Das Aussetzen des Öffi-Aufbaus soll demnach Druck erzeugen, um das Ende der Stadtstraßen-Proteste zu forcieren. Die Anwohner des Bezirks würden bewusst gegen die Umweltschützer ausgespielt.

Die Bezirksvorstehung des 22. wiederum will von solchen Anschuldigungen nichts wissen: „Das ist ein Missverständnis“, beteuert Nevrivy auf FALTER.morgen-Anfrage schriftlich. Der weitere Ausbau der Seestadt hänge schlicht vom Bau der Stadtstraße ab – und damit auch die Verlängerung der Bim-Linie 25. Ein Sprecher von Stadträtin Sima führt aus: Der Eingriff eines Bim-Ausbaus würde den Verkehr innerhalb der Seestadt zeitweise massiv einschränken. Deshalb müsse mit der Stadtstraße vorab eine Umleitung geschaffen werden, um die Siedlung zu entlasten. Die Öffi-Offensive im Nordosten und der Bau der Stadtstraße seien damit keine Gegensätze, sondern „zwei Seiten einer Medaille“.

Zudem sei die städtebauliche Entwicklung entsprechend der Umweltverträglichkeitsprüfung an den Ausbau einer angemessenen Straßeninfrastruktur geknüpft. Die Linie 25 solle den Nordwesten der Seestadt erschließen und eine Anbindung zu dortigen Wohnungen, Arbeitsplätzen und Einkaufsmöglichkeiten bieten. Solange dieser Teil der Seestadt aber nicht ausreichend entwickelt ist, bliebe das „Fahrgastpotenzial“ für eine solche Straßenbahnverbindung zu gering.
Bleibt es dabei, ist erst zwischen 2026 und 2030 mit einem entsprechenden Öffi-Ausbau in der Seestadt zu rechnen. Nach einem Scheitern der Gespräche mit den Aktivistinnen und Aktivisten des Protestcamps drängt Stadträtin Sima indes auf einen „friedlichen Abzug“, die Besetzer rechnen im Moment jederzeit mit einer Räumung


(Falter Morgenmail, 1.2.2022)
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haidi

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Re: Verlängerung Linie 25 Seestadt
« Antwort #206 am: 04. Februar 2022, 10:41:48 »
Da hat der kleine Stalin eh schon nachgelassen, vor einigen Wochen noch hat er den Lobautunnel als Voraussetzung für den weiteren Straßenbahnausbau im 22. genannt.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

Bus

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Re: Verlängerung Linie 25 Seestadt
« Antwort #207 am: 04. Februar 2022, 10:51:01 »
Dieses ewige Blablabla der SPÖ ist nur mehr für die älteren Wähler vielleicht werbewirksam (lt. Politikexperten in Wien Heute).

Die Betoniererpartei wird die Straßenbahn genauso schnell ausbauen, wie der damals versprochene 25er nach Großenzersdorf. Wer glaubt diesen Köpfen eigentlich noch?

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Re: Verlängerung Linie 25 Seestadt
« Antwort #208 am: 04. Februar 2022, 10:53:23 »
Ich wurde irgendwann in Fachkreisen für meinen Ausspruch "das Nordkorea der Verkehrspolitik" angefeindet und lächerlich gemacht. Inzwischen stehe ich mehr denn je zu diesem Begriff.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Verlängerung Linie 25 Seestadt
« Antwort #209 am: 04. Februar 2022, 10:55:14 »
Fahrplanänderung

Die geplante Öffi-Offensive für die Seestadt kommt erst, wenn die vierspurige Stadtstraße steht – so führende Köpfe der Wiener SPÖ. Soll damit der Druck auf das Protestcamp erhöht werden?

Schon wieder Ärger um die Stadtstraße. Diesmal geht es um den Öffi-Ausbau im Vorzeigeprojekt Seestadt Aspern: Solange die Stadtstraßen-Baustelle weiter blockiert wird, steht auch die geplante Verlängerung der Straßenbahn still. Was steckt dahinter?

Im Dezember hatte Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) noch einen umfassenden Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs in der Seestadt angekündigt, nun wird dieses Versprechen aber an eine Bedingung geknüpft. Vom ursprünglichen Plan, die Straßenbahnlinie 25 etappenweise zu verlängern, ist man inzwischen abgerückt. Der Bim-Ausbau soll erst beginnen, wenn das Projekt der umstrittenen Stadtstraße vollkommen abgeschlossen ist. Auch Donaustadt-Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ) hat sich diesem Fahrplan angeschlossen.

Bisher fehlt den Bewohnerinnen und Bewohner der Seestadt eine direkte Bim-Anbindung. Linie 25 endet aktuell an der Haltestelle Aspern Oberdorfstraße – immerhin rund drei Kilometer Fußweg von der Station Aspern-Nord entfernt. Die nächste Bim-Haltestelle bleibt damit die Hausfeldstraße außerhalb der Siedlung (Linie 26), eine weitere Straßenbahnlinie 27 zwischen Strebersdorf und Seestadt soll erst im Herbst 2025 eröffnen.

Der Momentum-Thinktank wittert hier parteipolitische Machtspiele: Das Aussetzen des Öffi-Aufbaus soll demnach Druck erzeugen, um das Ende der Stadtstraßen-Proteste zu forcieren. Die Anwohner des Bezirks würden bewusst gegen die Umweltschützer ausgespielt.

Die Bezirksvorstehung des 22. wiederum will von solchen Anschuldigungen nichts wissen: „Das ist ein Missverständnis“, beteuert Nevrivy auf FALTER.morgen-Anfrage schriftlich. Der weitere Ausbau der Seestadt hänge schlicht vom Bau der Stadtstraße ab – und damit auch die Verlängerung der Bim-Linie 25. Ein Sprecher von Stadträtin Sima führt aus: Der Eingriff eines Bim-Ausbaus würde den Verkehr innerhalb der Seestadt zeitweise massiv einschränken. Deshalb müsse mit der Stadtstraße vorab eine Umleitung geschaffen werden, um die Siedlung zu entlasten. Die Öffi-Offensive im Nordosten und der Bau der Stadtstraße seien damit keine Gegensätze, sondern „zwei Seiten einer Medaille“.

Zudem sei die städtebauliche Entwicklung entsprechend der Umweltverträglichkeitsprüfung an den Ausbau einer angemessenen Straßeninfrastruktur geknüpft. Die Linie 25 solle den Nordwesten der Seestadt erschließen und eine Anbindung zu dortigen Wohnungen, Arbeitsplätzen und Einkaufsmöglichkeiten bieten. Solange dieser Teil der Seestadt aber nicht ausreichend entwickelt ist, bliebe das „Fahrgastpotenzial“ für eine solche Straßenbahnverbindung zu gering.
Bleibt es dabei, ist erst zwischen 2026 und 2030 mit einem entsprechenden Öffi-Ausbau in der Seestadt zu rechnen. Nach einem Scheitern der Gespräche mit den Aktivistinnen und Aktivisten des Protestcamps drängt Stadträtin Sima indes auf einen „friedlichen Abzug“, die Besetzer rechnen im Moment jederzeit mit einer Räumung


(Falter Morgenmail, 1.2.2022)

Wobei die jetzt noch besetzte Baustelle lt. Medienberichte nicht der Stadt Wien, sondern der ASFINAG gehört und "nur eine Verbesserung der Anschlusstelle bringen soll" und nicht mit der Stadtstraße zu tun hat.

Aus dem gleichen Quellen geht hervor, dass diese Baustelle bis Mitte März noch in der Winterpause ist. Aber auch das ist etwas, was mMn endlich abgestellt gehört. Wenn wo mit Bauarbeiten begonnen wird, dann sollte diese auch in einem Zug durchgeführt werden.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen