Autor Thema: Linie L (1907-1959)  (Gelesen 104329 mal)

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N1

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Re: Linie L (1907-1959)
« Antwort #195 am: 23. November 2021, 19:30:42 »
H1 2186 + m3 (m2) passiert eine Gleisbaustelle auf der Rotundenbrücke (Foto: Dr. Werner Frank, Archiv Dr. Standenat, 28.03.1954).

Bild
Beim Beiwagen handelt es sich ziemlich sicher um einen m3, da bei den m2 das Untergestell bis zu den Bahnräumern hinunterreichte.
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

nord22

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Re: Linie L (1907-1959)
« Antwort #196 am: 31. Dezember 2021, 13:18:40 »
Die Linie L fiel einem umfassenden Maßnahmenpaket der Stadtregierung zur Verschlechterung des öffentlichen Verkehrs in Wien zum Opfer. Anbei eine Reminiszenz in Farbe: H1 2191 + k2 3342 beim Westbahnhof (Foto: Mag. Alfred Luft, 09.1959).

LG nord22

kiembeni

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Re: Linie L (1907-1959)
« Antwort #197 am: 31. Dezember 2021, 18:56:44 »
An die Linie L erinnere ich mich nicht. Sehr wohl aber an die Gevaert Werbung und das Polizistenhütterl.
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Z-TW

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Re: Linie L (1907-1959)
« Antwort #198 am: 31. Dezember 2021, 20:31:14 »
An die Linie L erinnere ich mich nicht.

Ich schon - vom Schottenring fuhren wir damit in die Mariahilfer Straße die Mitzi-Tant besuchen. Die wohnte im Haus neben dem Schäffer-Kino - falls das noch jemand kennt. War zum Schluss ein Sex-Kino.

haidi

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Re: Linie L (1907-1959)
« Antwort #199 am: 31. Dezember 2021, 22:28:04 »
Vom L gibt es eine Anekdote, die mir mein Onkel erzählt hat:
Anlässlich eines Ländermatches war der L schon in Rudolfsheim überfüllt, die Fahrgäste haben abgeläutet und der Zug ist nur mit Fahrer besetzt gefahren, die Schaffner mit dem nächsten Zug nachgefahren.
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Ferry

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Re: Linie L (1907-1959)
« Antwort #200 am: 03. Januar 2022, 09:55:27 »
Vom L gibt es eine Anekdote, die mir mein Onkel erzählt hat:
Anlässlich eines Ländermatches war der L schon in Rudolfsheim überfüllt, die Fahrgäste haben abgeläutet und der Zug ist nur mit Fahrer besetzt gefahren, die Schaffner mit dem nächsten Zug nachgefahren.

Das dürfte allerdings wirklich in den Bereich der Anekdoten fallen. Ich kenne einen ähnlichen Vorfall von einem Zug der Linie 24 im Bäderverkehr. Bei näherer Betrachtung hat sich allerdings herausgestellt, dass es sich tatsächlich nur ein "G'schichtl" gehandelt hat.
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Re: Linie L (1907-1959)
« Antwort #201 am: 03. Januar 2022, 12:00:51 »
Warum soll das eine Anekdote sein? So etwas kommt heute auch bei den ÖBB selten, aber doch vor.

t12700

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Re: Linie L (1907-1959)
« Antwort #202 am: 03. Januar 2022, 12:14:29 »
Warum soll das eine Anekdote sein? So etwas kommt heute auch bei den ÖBB selten, aber doch vor.
Wieso soll das keine Anekdote sein?

haidi

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Re: Linie L (1907-1959)
« Antwort #203 am: 03. Januar 2022, 12:41:57 »
Warum soll das eine Anekdote sein? So etwas kommt heute auch bei den ÖBB selten, aber doch vor.
Regionalzüge fahren immer wieder beabsichtigt ohne Zugbegleiter. In England habe ich gesehen, dass die Fahrkartenkontrollen nur streckenweise gemacht werden. Dieser steigt dann aus und wartet auf den nächsten oder den Gegenzug.

Einen zurückgebliebenen Schaffner habe ich vor langer Zeit in Meidling gesehen, der bei einem Zug Richtung Süden ausgestiegen ist und noch offene Türen geschlossen hat. Der Zug ist ohne ihm abgefahren. War ein Fehler des Zugführers, der bei der Abfertigung  seine Untergebenen nicht abgezählt hat.
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Ferry

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Re: Linie L (1907-1959)
« Antwort #204 am: 03. Januar 2022, 17:07:49 »
Warum soll das eine Anekdote sein? So etwas kommt heute auch bei den ÖBB selten, aber doch vor.

Mag sein, aber hier geht es um die Straßenbahn, wo damals ja noch um offene Wagen mit Pendelschaffner eingesetzt waren, daher wurde die abhängige Abfertigung praktiziert (2. Beiwagen fertigt als erster ab, 1. Beiwagen als zweiter, Triebwagen als letzter). Es war also eine bestimmte Reihenfolge einzuhalten, die bekannt sein musste. Daraus ergeben sich einige Fragen:

Zum einen: welche Fahrgäste sollten warum abfertigen? Das nennt man "Unerlaubte Inbetriebnahme von Signalmitteln" und ist eine strafbare Handlung.

Zum zweiten: wieso befanden sich die Schaffner außerhalb des Zuges? Was hatten sie dort zu tun?

Zum dritten: wenn es tatsächlich so war, dass der Zug ohne Schaffner losgefahren ist, so hätte ein Schaffner auf jeden Fall die BI und diese wiederum die Polizei rufen müssen, was in RDH ja problemlos möglich gewesen wäre. Eine Polizeistreife hätte dann den betreffenden Zug zum Anhalten bringen können. Wozu soll es gut sein, dem Zug im Folgezug hinterher zu fahren? Einholen wird man ihn, wenn überhaupt, ja ohnehin erst in der Endstation, und bis dahin geht viel Zeit verloren.

Daher klingt das für mich nicht sehr glaubwürdig. In dem von mir erwähnten Fall des 24ers wurde ein dem Zug nacheilender Fahrgast, der ebenfalls Dienstkleidung getragen hat, irrtümlich für den Schaffner des letzten Wagens gehalten. Bei näherer Betrachtung war dann zu erkennen, dass es sich um einen Offizier o.ä. gehandelt hat. So entstehen eben Anekdoten...  ;)
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Klingelfee

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Re: Linie L (1907-1959)
« Antwort #205 am: 03. Januar 2022, 17:58:51 »
Warum soll das eine Anekdote sein? So etwas kommt heute auch bei den ÖBB selten, aber doch vor.

Anekdoten eines alten Straßenbahnfahrers

Fahrgast kommt bei der Linie 49 am Urban-Loritz-Platz zu ihm und sagt: "Ich hab ihnen seit der Johnstraße den Beiwagen abgefertigt, jetzt muss er aber umsteigen"

Im Nachhinein hat es sich herausgestellt, dass der Beiwagenschaffner bei Anfahrt des Zuges aussendie Plattform wechseln wollte, jedoch beim Aufspringen ins Leere gegriffen hat und am Fahrbahn gelandet ist.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

haidi

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Re: Linie L (1907-1959)
« Antwort #206 am: 03. Januar 2022, 18:21:37 »
Mag sein, aber hier geht es um die Straßenbahn, wo damals ja noch um offene Wagen mit Pendelschaffner eingesetzt waren, daher wurde die abhängige Abfertigung praktiziert (2. Beiwagen fertigt als erster ab, 1. Beiwagen als zweiter, Triebwagen als letzter). Es war also eine bestimmte Reihenfolge einzuhalten, die bekannt sein musste. Daraus ergeben sich einige Fragen:
{/quote]
Die hat jeder ein bisschen interessierte Fahrgast gewusst. Abgesehen davon ist der Fahrer auf Grund des Glockenzeichens auf der 1. Plattform abgefahren.

Zum einen: welche Fahrgäste sollten warum abfertigen? Das nennt man "Unerlaubte Inbetriebnahme von Signalmitteln" und ist eine strafbare Handlung.
Na und - Jeder weiß, dass man nicht morden darf und dennoch haben wir eine gute 2-stellige Zahl an Morden pro Jahr.


Wie gesagt, ich hab die Geschichte von meinem Onkel, den ich nicht mehr fragen kann, gehört. Er war im Zug.
Zum dritten: wenn es tatsächlich so war, dass der Zug ohne Schaffner losgefahren ist, so hätte ein Schaffner auf jeden Fall die BI und diese wiederum die Polizei rufen müssen, was in RDH ja problemlos möglich gewesen wäre. Eine Polizeistreife hätte dann den betreffenden Zug zum Anhalten bringen können. Wozu soll es gut sein, dem Zug im Folgezug hinterher zu fahren? Einholen wird man ihn, wenn überhaupt, ja ohnehin erst in der Endstation, und bis dahin geht viel Zeit verloren.
Und sie hätten Meldung schreiben müssen und es hätte für sie etliches an Trara gegeben.
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Erich Mladi

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Re: Linie L (1907-1959)
« Antwort #207 am: 03. Januar 2022, 18:32:00 »
Warum soll das eine Anekdote sein? So etwas kommt heute auch bei den ÖBB selten, aber doch vor.

Mag sein, aber hier geht es um die Straßenbahn, wo damals ja noch um offene Wagen mit Pendelschaffner eingesetzt waren, daher wurde die abhängige Abfertigung praktiziert (2. Beiwagen fertigt als erster ab, 1. Beiwagen als zweiter, Triebwagen als letzter). Es war also eine bestimmte Reihenfolge einzuhalten, die bekannt sein musste. Daraus ergeben sich einige Fragen:

Zum einen: welche Fahrgäste sollten warum abfertigen? Das nennt man "Unerlaubte Inbetriebnahme von Signalmitteln" und ist eine strafbare Handlung.



Zum zweiten: wieso befanden sich die Schaffner außerhalb des Zuges? Was hatten sie dort zu tun?

Zum dritten: wenn es tatsächlich so war, dass der Zug ohne Schaffner losgefahren ist, so hätte ein Schaffner auf jeden Fall die BI und diese wiederum die Polizei rufen müssen, was in RDH ja problemlos möglich gewesen wäre. Eine Polizeistreife hätte dann den betreffenden Zug zum Anhalten bringen können. Wozu soll es gut sein, dem Zug im Folgezug hinterher zu fahren? Einholen wird man ihn, wenn überhaupt, ja ohnehin erst in der Endstation, und bis dahin geht viel Zeit verloren.

Daher klingt das für mich nicht sehr glaubwürdig. In dem von mir erwähnten Fall des 24ers wurde ein dem Zug nacheilender Fahrgast, der ebenfalls Dienstkleidung getragen hat, irrtümlich für den Schaffner des letzten Wagens gehalten. Bei näherer Betrachtung war dann zu erkennen, dass es sich um einen Offizier o.ä. gehandelt hat. So entstehen eben Anekdoten...  ;)

Ähnliches gab es in Kaisermühlen des öfteren im Bäderverkehr, teilweise auch gewollt. Dazu kam es wenn es mal den üblichen Straßenbahnstau in der Schüttaustraße zu Bäderschluß gab oder ein mächtiges Gewitter die Badefreuden jäh beendete. Verursacht wurde es durch die damals noch eingleisige Strecke zwischen der Belegardegasse und dem Göethehof. An solchen Tagen gab es in sämtlichen Stationen stadteinwärts mehrere Standschaffner und Schwarzkappler die die Züge abfertigten. (Lichtsignalanlage wurde abgeschaltet und die Züge wurden im Konvoi auf das eingleisige Stück geschickt, geregelt wurde das mittels Fahnen schwingender Personale) Des öfteren war im Vorderzug einfach kein Platz mehr, nicht mal mehr am Trittbrett und man fuhr mit dem Folgezug mit bis zur nächsten Station.

SheepJoe

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Re: Linie L (1907-1959)
« Antwort #208 am: 03. Januar 2022, 20:15:09 »
Ähnliches gab es in Kaisermühlen des öfteren im Bäderverkehr, teilweise auch gewollt. Dazu kam es wenn es mal den üblichen Straßenbahnstau in der Schüttaustraße zu Bäderschluß gab oder ein mächtiges Gewitter die Badefreuden jäh beendete. Verursacht wurde es durch die damals noch eingleisige Strecke zwischen der Belegardegasse und dem Göethehof. An solchen Tagen gab es in sämtlichen Stationen stadteinwärts mehrere Standschaffner und Schwarzkappler die die Züge abfertigten. (Lichtsignalanlage wurde abgeschaltet und die Züge wurden im Konvoi auf das eingleisige Stück geschickt, geregelt wurde das mittels Fahnen schwingender Personale) Des öfteren war im Vorderzug einfach kein Platz mehr, nicht mal mehr am Trittbrett und man fuhr mit dem Folgezug mit bis zur nächsten Station.

Ja, so habe ich das auch in Erinnerung.

Ferry

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Re: Linie L (1907-1959)
« Antwort #209 am: 04. Januar 2022, 10:38:24 »
Mag sein, aber hier geht es um die Straßenbahn, wo damals ja noch um offene Wagen mit Pendelschaffner eingesetzt waren, daher wurde die abhängige Abfertigung praktiziert (2. Beiwagen fertigt als erster ab, 1. Beiwagen als zweiter, Triebwagen als letzter). Es war also eine bestimmte Reihenfolge einzuhalten, die bekannt sein musste. Daraus ergeben sich einige Fragen:
Die hat jeder ein bisschen interessierte Fahrgast gewusst. Abgesehen davon ist der Fahrer auf Grund des Glockenzeichens auf der 1. Plattform abgefahren.

Der Schaffner des Triebwagens durfte aber erst abfertigen, nachdem er die Abfertigungssignale der Beiwagen - in der richtigen Reihenfolge - gehört hat.

Zitat von: haidi
Wie gesagt, ich hab die Geschichte von meinem Onkel, den ich nicht mehr fragen kann, gehört. Er war im Zug.
Zum dritten: wenn es tatsächlich so war, dass der Zug ohne Schaffner losgefahren ist, so hätte ein Schaffner auf jeden Fall die BI und diese wiederum die Polizei rufen müssen, was in RDH ja problemlos möglich gewesen wäre. Eine Polizeistreife hätte dann den betreffenden Zug zum Anhalten bringen können. Wozu soll es gut sein, dem Zug im Folgezug hinterher zu fahren? Einholen wird man ihn, wenn überhaupt, ja ohnehin erst in der Endstation, und bis dahin geht viel Zeit verloren.
Und sie hätten Meldung schreiben müssen und es hätte für sie etliches an Trara gegeben.

Und? Was glaubst du, was für ein "Trara" es gegeben hätte, wenn ein Fahrgast durch unsachgemäßes Abfertigen zu Sturz gekommen wäre, weil der Zug zu früh losgefahren ist?

Ich will nicht leugnen, dass es betriebliche Situationen gegeben hat, wo man kurzzeitig ohne Schaffner ausgekommen ist, aber im Planverkehr sicher nicht. Wie gesagt, die Schaffner durften ihren Wagen ja normalerweise gar nicht verlassen. Und daher erscheint mir die Geschichte mit dem L, wo gleich beide (!) Schaffner "vergessen" wurden, zumindest fragwürdig.
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