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Gesamter öffentlicher Verkehr in Wien => ÖBB/Schnellbahn => Thema gestartet von: Kurzzug am 05. April 2022, 14:32:52

Titel: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Kurzzug am 05. April 2022, 14:32:52
Ich möchte hiermit einen Thread zu diesem Thema eröffnen, da es bisher keinen gibt und dieses Projekt in den nächsten Jahren nur noch interessanter wird.
Anlass dafür war die heutige Informationsveranstaltung in Maria Enzersdorf bei der ich einiges zum Projekt in Erfahrung bringen konnte:

1. Die zusätzlichen Gleise werden grundsätzlich östlich dazugebaut bzw. die Trasse in die Richtung erweitert (ausgenommen im Bereich der Brücke der A21). Das liegt vor allem daran, dass dort eher Industrie- als Wohngebiete liegen.
2. Die Haltestellen werden als Mittelbahnsteige zwischen den inneren Gleisen errichtet. Die äußeren Durchfahrtsgleise bekommen nur in Liesing Bahnsteige, wie genau weiß ich nicht, der Entwurf für Liesing hing dort leider nicht aus. Die Bahnsteiglängen innerhalb von Wien betragen 220 m, Perchtoldsdorf, Brunn Europaring und Brunn-Maria Enzersdorf werden mit 160 m Bahnsteigen neu errichtet.
3. Die Höchstgeschwindigkeit innerhalb von Wien bleibt bei 120 km/h, ab Liesing wie gehabt 160 km/h. Der Betrieb soll mit ETCS L2 only stattfinden. Die 4746 sollen entsprechend nachgerüstet werden, die Lichtsignale kommen weg.
4. Das zukünftige Angebot in der HVZ soll 6 S bis Liesing, 6 S bis Mödling, 8 REX und 2 IRX betragen. Wie es weiter südlich ausschauen wird, konnte man mir nicht genau sagen. Einige heutige S-Bahn-Halte wie Theresienfeld werden aber 220 m Bahnsteige und eine REX-Anbindung bekommen. Überholt wird in Pfaffstätten wahrscheinlich weiterhin.
5. Der Umbau im laufenden Betrieb wird sehr komplex werden, vor allem da man die Bahnsteige ja bis zur Eröffnung der neuen Haltestelle nutzen möchte. Da kommen einige interessante Baustellenfahrpläne auf uns zu.

War auf jeden Fall sehr informativ und die ÖBBler dort waren sehr zugänglich. Weitere Informationen online werden bald folgen, die Animation wird die Projektleitung euch sicher nicht lange vorenthalten wollen.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: 38ger am 05. April 2022, 14:47:39
"Perchtoldsdorf, Brunn Europaring und Brunn-Maria Enzersdorf werden mit 160 m Bahnsteigen neu errichtet."

Keine sinnvolle Entscheidung mMn, dann bräuchte man die 220m in Hetzendorf, Atzgersdorf-Mauer und der neuen Station dazwischen ja auch nicht, da die REX und IRX nicht dort halten und alle S-Bahnen bis Liesing ohnehin bis Mödling weiterfahren.  :bh:
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: 64/8 am 05. April 2022, 18:09:44
Warum man unbedingt am Namen "Brunn Europaring" festhält? Dort ist weit und breit kein Europaring. Der ist knappe 700 Meter Luftlinie entfert und es liegen noch einige Straßenzüge dazwischen. Ich hoffe, dass man sich da noch etwas besseres einfallen lässt, denn so einen unpassenden Namen habe ich schon lange nicht mehr gelesen.  :fp: :bh: :'(
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: haidi am 05. April 2022, 18:59:14
Warum man unbedingt am Namen "Brunn Europaring" festhält? Dort ist weit und breit kein Europaring. Der ist knappe 700 Meter Luftlinie entfert und es liegen noch einige Straßenzüge dazwischen. Ich hoffe, dass man sich da noch etwas besseres einfallen lässt, denn so einen unpassenden Namen habe ich schon lange nicht mehr gelesen.  :fp: :bh: :'(
Nun ja, auch am Land gibts solche Politiker wie in Wien die Bezirksvorsteher. Wer weiß, wer da interveniert hat.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: 95B am 05. April 2022, 19:21:20
Warum man unbedingt am Namen "Brunn Europaring" festhält? Dort ist weit und breit kein Europaring. Der ist knappe 700 Meter Luftlinie entfert und es liegen noch einige Straßenzüge dazwischen. Ich hoffe, dass man sich da noch etwas besseres einfallen lässt, denn so einen unpassenden Namen habe ich schon lange nicht mehr gelesen.  :fp: :bh: :'(

Aber es klingt so schön weltstädtisch, auch wenn der Europaring nur eine unbedeutende Erschließungsstraße im Betriebsgebiet ist.

Logisch wäre es, die neue Haltestelle "Brunn am Gebirge" zu nennen und "Brunn-Maria Enzersdorf" auf "Maria Enzersdorf" umzutaufen.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: 64/8 am 05. April 2022, 21:12:07
Warum man unbedingt am Namen "Brunn Europaring" festhält? Dort ist weit und breit kein Europaring. Der ist knappe 700 Meter Luftlinie entfert und es liegen noch einige Straßenzüge dazwischen. Ich hoffe, dass man sich da noch etwas besseres einfallen lässt, denn so einen unpassenden Namen habe ich schon lange nicht mehr gelesen.  :fp: :bh: :'(

Aber es klingt so schön weltstädtisch, auch wenn der Europaring nur eine unbedeutende Erschließungsstraße im Betriebsgebiet ist.

Logisch wäre es, die neue Haltestelle "Brunn am Gebirge" zu nennen und "Brunn-Maria Enzersdorf" auf "Maria Enzersdorf" umzutaufen.
Du sprichst mir aus meinem Herzen. Habe ich mir auch gedacht, war nur zu feige es hinzu schreiben.  ;D Aber der Idee kann ich sehr viel abgewinnen, dass man "Brunn-Maria Enzersdorf" auf zwei eigenständige Haltestellen aufsplittet. ;)
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Kurzzug am 05. April 2022, 21:50:27
Liebermannstraße und Vesperkreuzstraße sind einfach keine haltestellentauglichen Namen, insofern verstehe ich, warum der Europaring genommen wird.
Konsequent wäre Brunn-Perchtoldsdorf, weil die Gemeindegrenze von der Haltestelle noch näher ist. Ich hätte die Haltestelle einfach Brunn Nord genannt oder nur Brunn am Gebirge, der Name wäre ja noch frei.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Anrew Wiggin am 05. April 2022, 21:52:31
Weitere Informationen online werden bald folgen, die Animation wird die Projektleitung euch sicher nicht lange vorenthalten wollen.

schon da: https://infrastruktur.oebb.at/de/projekte-fuer-oesterreich/bahnstrecken/grossraum-wien/ausbau-meidling-moedling/mediengalerie-meimoe
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: highspeedtrain am 05. April 2022, 22:27:58
4. Das zukünftige Angebot in der HVZ soll 6 S bis Liesing, 6 S bis Mödling, 8 REX und 2 IRX betragen. Wie es weiter südlich ausschauen wird, konnte man mir nicht genau sagen. Einige heutige S-Bahn-Halte wie Theresienfeld werden aber 220 m Bahnsteige und eine REX-Anbindung bekommen. Überholt wird in Pfaffstätten wahrscheinlich weiterhin.

Bei 8 REX/Stunde ist es sehr wahrscheinlich, dass manche von ihnen Richtung Wiener Neustadt S-Bahn-Funktion übernehmen werden (niemand braucht in WN 8 rasche ankommende Züge), daher sind die langen Bahnsteige dort nachvollziehbar.

Die 2 IRX verstehe ich nicht, ich hoffe (und nehme an), dass man sie irgendwie durchschleusen kann; eigene Ausbauschritte für zwei Züge/Stunde/Richtung erschienen mit eine fragwürdige Investition bei einem Projekt, das auf sehr dichte Zugsfolgen ausgerichtet ist.

Interessant finde ich, was für ein Zulauf für die 8 REX geplant sind. Wenn sie alle von der Stammstrecke kommen, und dazu die 12 S-Bahnen, muss bei dort 24 Zügen/Stunde der Verkehr Richtung Flughafen (derzeit 2 CAT, 2 R, 2 S) eingeschränkt werden. Fällt der CAT?
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Kurzzug am 05. April 2022, 22:42:32
Das genaue Fahrplankonzept liegt da noch nicht vor, ich bin auch gespannt, welche Züge nach Hbf 3-12 via Südbahngleise müssen. Die S80 wird ja weiter am Matz halten und ich glaube nicht, dass man 26 Züge/h über den bekommt.
Die IRX gehen sich aber aus: Statt 12 REX hat man 2 IRX, 8 REX.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: abc am 05. April 2022, 23:20:53
4. Das zukünftige Angebot in der HVZ soll 6 S bis Liesing, 6 S bis Mödling, 8 REX und 2 IRX betragen. Wie es weiter südlich ausschauen wird, konnte man mir nicht genau sagen. Einige heutige S-Bahn-Halte wie Theresienfeld werden aber 220 m Bahnsteige und eine REX-Anbindung bekommen. Überholt wird in Pfaffstätten wahrscheinlich weiterhin.

Bei 8 REX/Stunde ist es sehr wahrscheinlich, dass manche von ihnen Richtung Wiener Neustadt S-Bahn-Funktion übernehmen werden (niemand braucht in WN 8 rasche ankommende Züge), daher sind die langen Bahnsteige dort nachvollziehbar.

Letztlich ist es ja auch ein Blödsinn (wenn auch wahrscheinlich aktuell kaum anders handhabbar), ständig haltende S-Bahnen bis Wiener Neustadt durchzubinden, so dass die Fahrzeiten nach Wien hinein von den Halten unmittelbar nördlich von Wiener Neustadt unattraktiv lang sind. Da dürften die meisten Fahrgäste mehr von einem abgestuften Konzept haben, bei dem zwischen Wiener Neustadt und Baden oder Mödling alle Stationen bedient werden und im wiennäheren Raum bis Meidling nur die wichtigeren. Die könnte ja man zur Unterscheidung von den noch seltener haltenden REX einfach als "R" bezeichnen.

Sinnvoll wäre dann natürlich ein bahnsteiggleicher Übergang zwischen diesen Regionalzügen und den S-Bahnen im wiennahen Raum, damit Fahrgäste zu ausgelassenen Stationen möglichst wenig Zeit verlieren und das Umsteigen zumindest bequem ist. Das wiederum setzt natürlich zwei Mittelbahnsteige statt eines Mittelbahnsteigs und zweier Seitenbahnsteige voraus.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: 38ger am 06. April 2022, 02:54:13
Insbesondere mit den zwei zusätzlichen Stationen zwischen Meidling und Mödling wären R mit Halt nur in Liesing und erst ab Mödling überall bis Wr. Neustadt sinnvoller als S-Bahnen dorthin.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: highspeedtrain am 06. April 2022, 08:12:26
Das genaue Fahrplankonzept liegt da noch nicht vor, ich bin auch gespannt, welche Züge nach Hbf 3-12 via Südbahngleise müssen. Die S80 wird ja weiter am Matz halten und ich glaube nicht, dass man 26 Züge/h über den bekommt.

12 Stammstrecken-S + 8 REX + 4 S80 wären wohl am Matz möglich, dann müssten nur die IRX über die Bahnsteige 5-12 fahren. Möglicherweise eh (ungefähr) so, wie im VDV-Entwurf für 2029 vorgesehen, aber dann über die Südbahn-Hauptgleise und nicht über den Matz.

Zwischen Wien Mitte und Rennweg müssten aber zwei Züge weg, es sei denn, man traut sich zu, den CAT, der dort nicht hält (in Wien Mitte nicht an den „Hauptbahnsteigen“) dort irgendwie durchzuschleusen.

Zitat
Die IRX gehen sich aber aus: Statt 12 REX hat man 2 IRX, 8 REX.

Ja, das ergibt eh Sinn, weil zwischen Meidling und Mödling natürlich keinerlei Einschränkung mehr da ist.

Wenn man die von dir angesprochenen Überholungen in Pfaffstätten beibehält, hat man dann wahrscheinlich S-Bahnen bis Bad Vöslau und die kleinen Halte südlich davon werden wohl durch 2-4 REX pro Stunde, die dort dann überall halten, abgedeckt.

Die IRX sind mMn dennoch ein Fremdkörper, dienen aber vermutlich der Entlastung der Pottendorfer Linie, weil dort sonst sehr schnell passieren kann, was auf der NBS Wien - St Pölten schon passiert ist, nämlich ein Mangel an Güterzugtrassen tagsüber. Und dort gibt es aber dann gar keine Ausweichmöglichkeit mehr… da auf der Süd der Fernverkehr als GWL definiert ist, hat man dort wenigstens mehr Möglichkeiten, Wettbewerber daran zu hindern, einen „Kraut und Rüben“-Fahrplan zu fahren.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Schienenchaos am 06. April 2022, 09:30:29
Weitere Informationen online werden bald folgen, die Animation wird die Projektleitung euch sicher nicht lange vorenthalten wollen.

schon da: https://infrastruktur.oebb.at/de/projekte-fuer-oesterreich/bahnstrecken/grossraum-wien/ausbau-meidling-moedling/mediengalerie-meimoe

Bzw direkt:
https://youtu.be/8NocgzC0waY (https://youtu.be/8NocgzC0waY)
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: haidi am 06. April 2022, 11:07:47
Und dort gibt es aber dann gar keine Ausweichmöglichkeit mehr… da auf der Süd der Fernverkehr als GWL definiert ist, hat man dort wenigstens mehr Möglichkeiten, Wettbewerber daran zu hindern, einen „Kraut und Rüben“-Fahrplan zu fahren.
Was ist GWL?
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: highspeedtrain am 06. April 2022, 11:39:13
Und dort gibt es aber dann gar keine Ausweichmöglichkeit mehr… da auf der Süd der Fernverkehr als GWL definiert ist, hat man dort wenigstens mehr Möglichkeiten, Wettbewerber daran zu hindern, einen „Kraut und Rüben“-Fahrplan zu fahren.
Was ist GWL?

"Gemeinwirtschaftliche Leistungen"; Vom Bund und/oder einem Land bestellte und bezahlte Leistungen. Die haben unter gewissen (aber eh nur extrem engen) Bedingungen bei der Trassenvergabe Vorrang.

In Österreich ist so gut wie jeder Personenverkehr (Nahverkehr und Fernverkehr) eine GWL-Leistung, mit der zentralen Ausnahme des Fernverkehrs auf der Strecke Wien - Linz - Salzburg/Passau und meines Wissens auch des Brenner-FV.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: 38ger am 06. April 2022, 17:06:58
Das genaue Fahrplankonzept liegt da noch nicht vor, ich bin auch gespannt, welche Züge nach Hbf 3-12 via Südbahngleise müssen. Die S80 wird ja weiter am Matz halten und ich glaube nicht, dass man 26 Züge/h über den bekommt.
Die IRX gehen sich aber aus: Statt 12 REX hat man 2 IRX, 8 REX.

Die 2 IRX fahren doch ohnehon nach Bratislava weiter, oder?
Wieso "statt 12 REX"?
So viel gibt es doch gar nicht? Oder war das ursprünglich im VDV für 2029 vorgesehen?
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: highspeedtrain am 06. April 2022, 18:04:13
Das genaue Fahrplankonzept liegt da noch nicht vor, ich bin auch gespannt, welche Züge nach Hbf 3-12 via Südbahngleise müssen. Die S80 wird ja weiter am Matz halten und ich glaube nicht, dass man 26 Züge/h über den bekommt.
Die IRX gehen sich aber aus: Statt 12 REX hat man 2 IRX, 8 REX.

Die 2 IRX fahren doch ohnehon nach Bratislava weiter, oder?
Wieso "statt 12 REX"?
So viel gibt es doch gar nicht? Oder war das ursprünglich im VDV für 2029 vorgesehen?

Gemeint war die Verteilung der theoretischenTrassenkapazität. Möglich wären 12 REX/Stunde oder eben 8 REX + 2 (schnellere) IRX.

Und ob die IRX ab 2034 weiterhin nach Bratislava fahren, ist zwar nicht unplausibel, aber sicher kann es dir derzeit wohl niemand sagen
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Kurzzug am 07. April 2022, 01:23:09
Im VDV ist bekannt:
Geplant ab 2026: stündlicher IRX Bratislava hl. st. - Marchegger Ostbahn - Hbf 3-4 - Südbahn - Payerbach-Reichenau
Geplant ab 2027: komplementär stündlicher IRX Bratislava-Petrzalka - Ostbahn - Hbf 3-4 - Südbahn - Wr. Neustadt - Sopron/Payerbach-Reichenau

Ob diese Durchbindungen 2034 noch existieren, kann dir niemand seriös sagen. Vielleicht wird es künftig eine Direktverbindung Theresienfeld - Bratislava Petrzalka geben, weil der Ostbahn-REX zeitlich nur auf einen Südbahn-REX mit mehr Halten passt. Es ist ja nicht so, als hätte man bei den Durchbindungen nur die Sinnhaftigkeit der entstehenden Verbindungen im Blick. Es geht hauptsächlich um die Schonung von Bahnsteigkapazität und das Vermeiden von Wenden am Hbf. Stehzeiten von >30 min wie beim REX8 derzeit provozieren sowieso zum Weiterfahren.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: highspeedtrain am 07. April 2022, 08:57:15
Es ist allerdings davon auszugehen, dass manche der 8 REX *vor* Wr Neustadt enden müssen. Mit Ausnahme der Zeiten, wo ein IRX kommt, werden diese REX mutmaßlich (jedenfalls wenn sie von der Stammstrecke kommen) in 5-Minuten-Abständen verkehren, und da gibt es dann keine Möglichkeit, dass einige von ihnen ab Bad Vöslau dann alle Halte bedienen, ohne alle anderen aufzuhalten. Wenn also nicht alle dort als S-Bahnen fahren sollen (was kontraproduktiv wäre), wird es vermutlich darauf hinauslaufen, dass 4 REX „schnell“ bis WN fahren, dazwischen dann die zwei IRX und zwei weitere REX mit allen Halten. Die verbleibenden 2 REX müssen vor WN enden.

Es gibt natürlich auch noch andere Varianten („skip-stopping“ - die unterschiedlichen REX haben unterschiedliche, aber von der Zahl her vergleichbare Zwischenhalte), aber es wird auf jeden Fall mit so vielen Zügen mit unterschiedlichem Haltemuster auf einer südlich von Mödling nur zweigleisigen Strecken sicher eln interessanter Fahrplan.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Linie106 am 07. April 2022, 11:15:40
was spräche dagegen wenn man REXe statt alle nach WrN/Payerbach zu führen auch woanders hin führt, zB Leobersdorf-Berndorf-Pottenstein ?

Ich weiß dass das eine Dieselstrecke ist. Aber man will ja sowieso neue Dosto-Triebwagen anschaffen, da könnte man ja gleich für die 15km (Pottenstein) bzw 20km (Weissenbach) dementsprechende Akkulösungen einbauen, wenn eine Elektrifizierung zu teuer/langwierig wäre. Technisch sehe ich da keine Probleme....
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Anrew Wiggin am 07. April 2022, 11:42:21
Es ist allerdings davon auszugehen, dass manche der 8 REX *vor* Wr Neustadt enden müssen. Mit Ausnahme der Zeiten, wo ein IRX kommt, werden diese REX mutmaßlich (jedenfalls wenn sie von der Stammstrecke kommen) in 5-Minuten-Abständen verkehren, und da gibt es dann keine Möglichkeit, dass einige von ihnen ab Bad Vöslau dann alle Halte bedienen, ohne alle anderen aufzuhalten.

Wieso das?
Nach Bad Völslau kommt einmal Kottingbrunn, das geht sich mit den 5 Minuten noch aus. Dann kommt Leobersdorf mit 4 Gleisen, da kann schon wieder überholt werden, dann Solenau mit 3 Gleisen, dann Felixdorf wieder mit vier Gleisen, nächste Überholmöglichkeit. Und danach sind eh nur noch Theresienfeld und Wr Neustadt Nord.

Wenn alle Züge bis Wr Neustadt fahren sollen, wird man aber wohl auf die viergleisige Einfahrt nach Wr Neustadt warten müssen. Wann soll die fertig sein?
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: highspeedtrain am 07. April 2022, 11:49:56
Es ist allerdings davon auszugehen, dass manche der 8 REX *vor* Wr Neustadt enden müssen. Mit Ausnahme der Zeiten, wo ein IRX kommt, werden diese REX mutmaßlich (jedenfalls wenn sie von der Stammstrecke kommen) in 5-Minuten-Abständen verkehren, und da gibt es dann keine Möglichkeit, dass einige von ihnen ab Bad Vöslau dann alle Halte bedienen, ohne alle anderen aufzuhalten.

Wieso das?
Nach Bad Völslau kommt einmal Kottingbrunn, das geht sich mit den 5 Minuten noch aus. Dann kommt Leobersdorf mit 4 Gleisen, da kann schon wieder überholt werden, dann Solenau mit 3 Gleisen, dann Felixdorf wieder mit vier Gleisen, nächste Überholmöglichkeit. Und danach sind eh nur noch Theresienfeld und Wr Neustadt Nord.

Technisch sicher machbar, aber mehrfache längere Aufenthalte für Überholungen sind wohl den Fahrgästen, die von/nach Wien wollen, kaum zumutbar. Die stimmen dann mit den Füßen ab und nehmen einfach nicht die Bahn. Dann kann man die Züge gleich ersatzlos streichen.

Und einen brauchbaren NV nach Wiener Neustadt gäbe es dann von den kleinen Halten auch nicht mehr.

Außerdem braucht man so viele REXe in Wiener Neustadt gar nicht. Ein 15-Minuten-REX-Takt von WN nach Bad Vöslau, Baden, Mödling wird ja wohl reichen. Die hohe Auslastung gibt es auf Wiener Seite.

Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Kurzzug am 07. April 2022, 16:53:22
Es gibt natürlich auch noch andere Varianten („skip-stopping“ - die unterschiedlichen REX haben unterschiedliche, aber von der Zahl her vergleichbare Zwischenhalte), aber es wird auf jeden Fall mit so vielen Zügen mit unterschiedlichem Haltemuster auf einer südlich von Mödling nur zweigleisigen Strecken sicher eln interessanter Fahrplan.
Skip-Stopping halte ich gerade in der Früh Richtung Wien für sehr wahrscheinlich. Vor dem Einsatz der 4746 wurde aus Zeitgründen Felixdorf von S-Bahnen durchfahren, so etwas wird es wahrscheinlich wieder geben.
Man wird außerdem eigene Wochenendfahrpläne schreiben müssen.

was spräche dagegen wenn man REXe statt alle nach WrN/Payerbach zu führen auch woanders hin führt, zB Leobersdorf-Berndorf-Pottenstein ?

Ich weiß dass das eine Dieselstrecke ist. Aber man will ja sowieso neue Dosto-Triebwagen anschaffen, da könnte man ja gleich für die 15km (Pottenstein) bzw 20km (Weissenbach) dementsprechende Akkulösungen einbauen, wenn eine Elektrifizierung zu teuer/langwierig wäre. Technisch sehe ich da keine Probleme....
Für die Triestingtalbahn halte ich Folgendes für sinnvoll/wahrscheinlich: Die S-Bahnen werden ab Leobersdorf bis Weissenbach-Neuhaus geführt und in Pfaffstätten wird vom IRX überholt, sodass sich in Baden ein schneller Umstieg von/nach Wien ergibt. Ein 4746-Doppel ist zwar zu viel Kapazität aber immer noch näher dran als ein 200 m DoSto. Die Strecke müsste man dafür in den nächsten 12 Jahren elektrifizieren.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: haidi am 07. April 2022, 18:49:32
was spräche dagegen wenn man REXe statt alle nach WrN/Payerbach zu führen auch woanders hin führt, zB Leobersdorf-Berndorf-Pottenstein ?
Wahrscheinlich die Fahrgastzahlen bzw. das Fahrgastpotential.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: SlowFox am 28. April 2022, 20:07:38
Heute hatte die Tournee ihren (letzten) Auftritt in Liesing. Möglicherweise waren die Ansprechpersonen auch deshalb schon ein wenig... demotiviert.

1. Die zusätzlichen Gleise werden grundsätzlich östlich dazugebaut bzw. die Trasse in die Richtung erweitert (ausgenommen im Bereich der Brücke der A21). Das liegt vor allem daran, dass dort eher Industrie- als Wohngebiete liegen
Soweit ich es auf den Plänen erkennen konnte, wird Hetzendorf auch ein bisschen Richtung Westen erweitert (wiewohl deutlich mehr nach Osten), vermutlich wegen der Böschung, bzw. um den Abstand zu den benachbarten Häusern nicht gar zu klein werden zu lassen.

Zitat
2. Die Haltestellen werden als Mittelbahnsteige zwischen den inneren Gleisen errichtet. Die äußeren Durchfahrtsgleise bekommen nur in Liesing Bahnsteige, wie genau weiß ich nicht, der Entwurf für Liesing hing dort leider nicht aus
Liesing wird zwei Mittelbahnsteige mit 4 Bahnsteigkanten bekommen, für jede Fahrrichtung eine. Das hat den Vorteil, sich davor nicht überlegen zu müssen, ob man REX oder S-Bahn nimmt, dafür aber den Nachteil, dass alle aus der Stadt ankommenden Fahrgäste durch das Nadelöhr Rolltreppe geschleust werden anstatt (so wie bisher) ebenerdig rasch ins Freie zu gelangen. Aber ist halt so - meine diesbezügliche Frage wurde beinahe als Majestätsbeleidungung aufgefasst.

Die bisherige Unterführung verschwindet und wird auf der anderen Seite des Liesingbachs neu und zweigeteilt (getrennt für Radfahrer und Fußgänger) errichtet; dort wird es Aufgänge zu den Bahnsteigen geben, dazu in einer weiteren Unterführung auf Höhe des derzeitigen Bahnhofsgebäudes (das offenbar komplett entfernt und neu errichtet werden wird).

Südlich von Liesing weitet sich die Strecke vorübergehend auf 6 Gleise, um Platz für die wendenden S-Bahnen zu schaffen.

Die Brücke bei der Lastenstraße knapp vor Atzgersdorf wird auf 4 Gleise verbreitert. Wieso man das nicht (so wie eigentlich angekündigt) bereits beim Umbau voriges Jahr erledigt hat, konnte oder wollte mir auch niemand sagen.

Zitat
4. Das zukünftige Angebot in der HVZ soll 6 S bis Liesing, 6 S bis Mödling, 8 REX und 2 IRX betragen
Auf den Plakaten war lediglich von "Kapazität" die Rede, d.h. ob und zu welchen Uhrzeiten die auch voll ausgenützt wird, steht noch in den Sternen. Schön wär's ja.

Zitat
5. Der Umbau im laufenden Betrieb wird sehr komplex werden, vor allem da man die Bahnsteige ja bis zur Eröffnung der neuen Haltestelle nutzen möchte. Da kommen einige interessante Baustellenfahrpläne auf uns zu
Was ich den vagen Kommentaren entnommen habe, wird Liesing mit provisorischem Fahrplan durchgehend in Betrieb bleiben, Atzgersdorf und Hetzendorf aber evt. für die Dauer des Umbaus komplett eingestellt werden (O-Ton: "dort ist das ja nicht so tragisch"). Da bin ich ja einmal froh, nicht direkt dort zu wohnen...

Zitat
War auf jeden Fall sehr informativ und die ÖBBler dort waren sehr zugänglich
Glück gehabt. Heute war es gefühlt eine Veranstaltung zwischen Architekten, Technikern und Lokalpolitik, die sich untereinander weitgehend kannten und auch miteinander beschäftigt waren. Zwischenfragen wurden eher als störend empfunden, der Informationswert war gefühlt sehr überschaubar.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: haidi am 28. April 2022, 22:30:48
Die Brücke bei der Lastenstraße knapp vor Atzgersdorf wird auf 4 Gleise verbreitert. Wieso man das nicht (so wie eigentlich angekündigt) bereits beim Umbau voriges Jahr erledigt hat, konnte oder wollte mir auch niemand sagen.
Nun - die Brücke ist schon verbreitert und hat Platz für 4 Gleise. Von unten habe ich aber nicht gesehen, ob die 4 Gleise schon liegen. Auch die Fahrbahn unter der Brücke ist etwas verbreitert worden.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Tramwaybastler am 28. April 2022, 23:17:40
Die Brücke bei der Lastenstraße knapp vor Atzgersdorf wird auf 4 Gleise verbreitert. Wieso man das nicht (so wie eigentlich angekündigt) bereits beim Umbau voriges Jahr erledigt hat, konnte oder wollte mir auch niemand sagen.
Kommen auf diese Brücke tatsächlich nur 4 Gleise den diesem Video (https://www.youtube.com/watch?v=8NocgzC0waY) nach sollten es 6 sein.

LG Tramwaybastler
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Kurzzug am 29. April 2022, 00:50:54
@SlowFox

Danke für deinen Beitrag. Es kann gut sein, dass sie beim ersten Termin besser drauf waren, ich war aber auch in der ersten Stunde dort. Ich kann mir gut vorstellen, dass etwa nach 5 h die Luft raus ist (falls du erst später dort warst).

Die dort angegebenen Kapazitätsgrenzen sind schon als HVZ-Programm zu verstehen. Die wahre Kapazitätsgrenze der Strecke wird dank ETCS L2 und den vier Gleisen deutlich höher liegen (bringt einem aber nichts, weil die Stammstrecke nur 2 Gleise hat).

Dass es bei Atzgersdorf und Hetzendorf nicht so tragisch ist, stimmt insofern, da dort ja keine REX halten und das Fahrgastaufkommen geringer ist. Außerdem fährt mit dem 62A ja schon ein Schienenersatzverkehr die Strecke östlich ab, mit einem eigenen SEV-Bus westlich wird man ein akzeptables Angebot aufrechterhalten können.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: haidi am 29. April 2022, 01:32:15
Die Brücke bei der Lastenstraße knapp vor Atzgersdorf wird auf 4 Gleise verbreitert. Wieso man das nicht (so wie eigentlich angekündigt) bereits beim Umbau voriges Jahr erledigt hat, konnte oder wollte mir auch niemand sagen.
Kommen auf diese Brücke tatsächlich nur 4 Gleise den diesem Video (https://www.youtube.com/watch?v=8NocgzC0waY) nach sollten es 6 sein.

Nun, es könnten auch 6 Gleise sein. Die Brücke wurde jedenfalls verbreitert und ich habe angesichts der Diskussion über den 4-gleisigen Ausbau der Strecke angenommen, dass sie jetzt 4-gleisig ist. Von unten sieht man das nicht so gut, wenn man sich auch noch auf den, wenn auch nur wenigen, Verkehr konzentriert.

Frage zum Video: Der (ehemalige?) Verschiebebahnhof Liesing scheint nur Triebwagenzüge abgestellt zu haben, wobei mir die Abstellung von Personenfahrzeugen In Liesing schon weit von jedem Zuglaufbeginn erscheint.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: SlowFox am 29. April 2022, 10:21:06
Die Brücke bei der Lastenstraße knapp vor Atzgersdorf wird auf 4 Gleise verbreitert. Wieso man das nicht (so wie eigentlich angekündigt) bereits beim Umbau voriges Jahr erledigt hat, konnte oder wollte mir auch niemand sagen.
Kommen auf diese Brücke tatsächlich nur 4 Gleise den diesem Video (https://www.youtube.com/watch?v=8NocgzC0waY) nach sollten es 6 sein.
Auf den Plänen der Veranstaltung waren bei der Brücke vor Atzgersdorf nur vier Gleise eingezeichnet - die beiden violetten aus dem Video fehlten dort. Schade, dass ich das Video nicht schon gestern um diese Zeit kannte, dann hätte ich noch einmal ganz genau hingesehen bzw. nachgefragt; möglicherweise ein abweichender Projektstand?

Zitat
Nun, es könnten auch 6 Gleise sein. Die Brücke wurde jedenfalls verbreitert und ich habe angesichts der Diskussion über den 4-gleisigen Ausbau der Strecke angenommen, dass sie jetzt 4-gleisig ist. Von unten sieht man das nicht so gut, wenn man sich auch noch auf den, wenn auch nur wenigen, Verkehr konzentriert.
Ich fahre immer nur oben drüber und kann Dir versichern, es sind derzeit nur drei Gleise gelegt und mehr hätte dort auch gar nicht Platz.
Beim Umbau hat man zunächst eine Gleiswanne auf der West- und zwei Gleiswannen auf der Ostseite aufgebaut (da dachte ich tatsächlich kurz an einen 6-gleisigen Ausbau), dann aber - IIRC am Osterwochenende - die alte Brücke entfernt und die neuen Gleiswannen an deren Stelle zusammengeschoben. Mag sein (und ist zu hoffen), dass das Fundament unten schon breiter ausgeführt ist, das bekomme ja ich wiederum nie zu Gesicht.

Was der Veranstaltung am Rande zu entnehmen war: Der alte Bahnhof Atzgersdorf steht unter Denkmalschutz und muß daher (widerwillig) erhalten bleiben. Das vierte Gleis kann daher IMO auch bei der Brücke nur westseitig ergänzt werden und dort verlaufen, wo sich jetzt der Bahnsteig befindet, sonst wird das alles ziemlich eng.



Zitat
Frage zum Video: Der (ehemalige?) Verschiebebahnhof Liesing scheint nur Triebwagenzüge abgestellt zu haben, wobei mir die Abstellung von Personenfahrzeugen In Liesing schon weit von jedem Zuglaufbeginn erscheint
Möglicherweise hatten die Grafiker nur Personenzüge zur Hand, das würde ich nicht überbewerten. Die Frage nach der weiteren Nutzung des Verschiebebahnhofs wäre allerdings auch eine interessante, das ist wahr. Keine Ahnung, ob in Zukunft dann noch (nächtlicher) Güterverkehr über diesen Abschnitt geführt werden soll.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: SlowFox am 29. April 2022, 10:24:06
Die dort angegebenen Kapazitätsgrenzen sind schon als HVZ-Programm zu verstehen. Die wahre Kapazitätsgrenze der Strecke wird dank ETCS L2 und den vier Gleisen deutlich höher liegen (bringt einem aber nichts, weil die Stammstrecke nur 2 Gleise hat)
Ich vermute, die angegebene Kapazitätsgrenzen sind durch die zwei bzw. vier Bahnsteigkanten vorgegeben. Ob in 15 Jahren dann tatsächlich so viel Nahverkehr bestellt und geliefert wird, wer traut sich das heute zu sagen?

Zitat
Dass es bei Atzgersdorf und Hetzendorf nicht so tragisch ist, stimmt insofern, da dort ja keine REX halten und das Fahrgastaufkommen geringer ist. Außerdem fährt mit dem 62A ja schon ein Schienenersatzverkehr die Strecke östlich ab, mit einem eigenen SEV-Bus westlich wird man ein akzeptables Angebot aufrechterhalten können
Meine Ansicht darüber, was (für mich) akzeptabel ist, dürfte davon leicht abweichen :). Ohne die Eilverbindung Liesing-Meidling wäre ich überhaupt nie hierher in die Pampa gezogen... aber ich hab' beim Umbau ja höchstwahrscheinlich eh halbwegs Glück.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: haidi am 29. April 2022, 10:29:12
Ich fahre immer nur oben drüber und kann Dir versichern, es sind derzeit nur drei Gleise gelegt und mehr hätte dort auch gar nicht Platz.
Beim Umbau hat man zunächst eine Gleiswanne auf der West- und zwei Gleiswannen auf der Ostseite aufgebaut (da dachte ich tatsächlich kurz an einen 6-gleisigen Ausbau), dann aber - IIRC am Osterwochenende - die alte Brücke entfernt und die neuen Gleiswannen an deren Stelle zusammengeschoben. Mag sein (und ist zu hoffen), dass das Fundament unten schon breiter ausgeführt ist, das bekomme ja ich wiederum nie zu Gesicht.
Es wäre seltsam, würde man auf einer viergleisigen Strecke die neu gebaute Brücke dreigleisig ausführen.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Ferry am 29. April 2022, 10:29:36
Außerdem fährt mit dem 62A ja schon ein Schienenersatzverkehr die Strecke östlich ab, mit einem eigenen SEV-Bus westlich wird man ein akzeptables Angebot aufrechterhalten können.

Naja, von der S-Bahn-Station Hetzendorf zum 62A auf der Breitenfurter Straße ist es aber schon ein ziemlicher Hatscher. Wenn man schon einen SEV einrichtet, sollte zumindest Hetzendorf direkt angefahren werden (sonst würde es ja reichen, den 62A verstärkt zu führen).
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Klingelfee am 29. April 2022, 10:33:59
Außerdem fährt mit dem 62A ja schon ein Schienenersatzverkehr die Strecke östlich ab, mit einem eigenen SEV-Bus westlich wird man ein akzeptables Angebot aufrechterhalten können.

Naja, von der S-Bahn-Station Hetzendorf zum 62A auf der Breitenfurter Straße ist es aber schon ein ziemlicher Hatscher. Wenn man schon einen SEV einrichtet, sollte zumindest Hetzendorf direkt angefahren werden (sonst würde es ja reichen, den 62A verstärkt zu führen).

Sorry, aber wie soll der Bus fahren, damit er noch näher an die S-Bahn Station kommt? Einmal rund um den Häuserblock? Das wäre glaube ich auch nicht im Sinne des Fahrgastes.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Ferry am 29. April 2022, 10:42:17
Sorry, aber wie soll der Bus fahren, damit er noch näher an die S-Bahn Station kommt? Einmal rund um den Häuserblock? Das wäre glaube ich auch nicht im Sinne des Fahrgastes.

Abgesehen davon, dass das jetzt langsam ein Thema für das Autobusforum wird: ich habe mir über die konkrete Route noch keine Gedanken gemacht, aber ich könnte mir eine Kombination aus 62A und 66A (der Hetzendorf direkt anfährt) vorstellen.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: 38ger am 29. April 2022, 10:49:33
Außerdem fährt mit dem 62A ja schon ein Schienenersatzverkehr die Strecke östlich ab, mit einem eigenen SEV-Bus westlich wird man ein akzeptables Angebot aufrechterhalten können.

Naja, von der S-Bahn-Station Hetzendorf zum 62A auf der Breitenfurter Straße ist es aber schon ein ziemlicher Hatscher. Wenn man schon einen SEV einrichtet, sollte zumindest Hetzendorf direkt angefahren werden (sonst würde es ja reichen, den 62A verstärkt zu führen).

Solche Hatscher sind bei SEV im innerstädtischen Bereich allerdings üblich. Bei der U1-Sperre wurden die Stationen Keplerplatz und Taubstummengasse ja auch weder vom 67er nich vom 68er angefahren.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: haidi am 29. April 2022, 11:05:00

Naja, von der S-Bahn-Station Hetzendorf zum 62A auf der Breitenfurter Straße ist es aber schon ein ziemlicher Hatscher. Wenn man schon einen SEV einrichtet, sollte zumindest Hetzendorf direkt angefahren werden (sonst würde es ja reichen, den 62A verstärkt zu führen).

Sorry, aber wie soll der Bus fahren, damit er noch näher an die S-Bahn Station kommt? Einmal rund um den Häuserblock? Das wäre glaube ich auch nicht im Sinne des Fahrgastes.

Man könnte den Bus über Breitenfurter Straße - Hetzendorfer Straße - Altmannsdorfer Straße führen, dazu genügt eine Zusatztafel "ausgenommen Linienbusse"unter dem Verkehrszeichen "vorgeschriebene Fahrtrichtung gerade und recht" - und sag nicht, dass da nicht geht, sowas gibt es auch auf der Altmannsdorfer Straße für den 16A zu Zeiten wo viel Verkehr herrscht.

Ich hab das Stationsgebäude Hetzendorf in Gedanken in der Breitenfurter Straße gesehen, somit wäre der Weg zur Haltestelle kurz gewesen.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Klingelfee am 29. April 2022, 11:27:16

Naja, von der S-Bahn-Station Hetzendorf zum 62A auf der Breitenfurter Straße ist es aber schon ein ziemlicher Hatscher. Wenn man schon einen SEV einrichtet, sollte zumindest Hetzendorf direkt angefahren werden (sonst würde es ja reichen, den 62A verstärkt zu führen).

Sorry, aber wie soll der Bus fahren, damit er noch näher an die S-Bahn Station kommt? Einmal rund um den Häuserblock? Das wäre glaube ich auch nicht im Sinne des Fahrgastes.

Man könnte den Bus über Breitenfurter Straße - Hetzendorfer Straße - Altmannsdorfer Straße führen, dazu genügt eine Zusatztafel "ausgenommen Linienbusse"unter dem Verkehrszeichen "vorgeschriebene Fahrtrichtung gerade und recht" - und sag nicht, dass da nicht geht, sowas gibt es auch auf der Altmannsdorfer Straße für den 16A zu Zeiten wo viel Verkehr herrscht.

Wenn, dann könntet du nur Breitenfurter Straße - Hetzendorfer Straße - Ekartsaugasse - Altmannsdorfer Straße - Breitenfurter Straße fahren. Und dann kalkuliere ich für diese Umleitung eine Mehrfahrzeit von 3-4 min.

Und in der Gegenrichtung wäre eine Fahrt durch die Ekartsaugasse absolut kein Problem. Und da kalkuliere ich sogar bis zu 5 min Mehrfahrzeit.

Aber jetzt zu meinen Einwände.
Stadtauswärts wurden die Fahrgäste mMn sehr verarscht vorkommen, wenn sie einmal um den Block fahren müssten, um nach Liesing zu kommen
Und Stadteinwärts stelle ich mir ein Abbiegen von der Altmannsdorfer Straße links in die Breitenfurter Straße ohne eigener Phase finde ich sehr spannend vor.

Und da es sich um einen SEV handelt, finde ich sehr wohl richtig, dass dies im Straßenbahnforum und nicht im Autobusforum diskutiert wird.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Ferry am 29. April 2022, 11:35:00
Solche Hatscher sind bei SEV im innerstädtischen Bereich allerdings üblich.

Naja, aber wenn man sie vermeiden kann, sollte man es im Interesse der Fahrgäste auch tun. Hier böte sich eine Kombination aus 62A und 66A an: von Meidling bis Atzgersdorfer Platz auf der Strecke des 62A, ab dann bis Liesing auf der Strecke des 66A. Aber wie gesagt, ich bin kein Experte, es ist nur eine Idee, von der ich keine Ahnung habe, ob und wie sie realisierbar ist. 
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Klingelfee am 29. April 2022, 11:48:36
Solche Hatscher sind bei SEV im innerstädtischen Bereich allerdings üblich.

Naja, aber wenn man sie vermeiden kann, sollte man es im Interesse der Fahrgäste auch tun. Hier böte sich eine Kombination aus 62A und 66A an: von Meidling bis Atzgersdorfer Platz auf der Strecke des 62A, ab dann bis Liesing auf der Strecke des 66A. Aber wie gesagt, ich bin kein Experte, es ist nur eine Idee, von der ich keine Ahnung habe, ob und wie sie realisierbar ist.

Und das ist eine sinnvolle Überlegung und wird auch höchstwahrscheinlich auch so gelöst. Mir stellt sich dann nur die Frage, ob es sich dann um einen Schnellbus handelt, der dann eben nur bei den Schnellbahnstationen hält., oder auch die anderen hHaltestellen der Linie 62A und 66A einhält.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: SlowFox am 29. April 2022, 11:51:01
Mir stellt sich dann nur die Frage, ob es sich dann um einen Schnellbus handelt, der dann eben nur bei den Schnellbahnstationen hält., oder auch die anderen hHaltestellen der Linie 62A und 66A einhält
Da können wir hier wohl nur raten. Bei der S45 haben die Ersatzbusse vor einigen Jahren nur bei den jeweiligen S-Bahn Stationen gehalten.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: MK am 29. April 2022, 12:14:01
Naja, aber wenn man sie vermeiden kann, sollte man es im Interesse der Fahrgäste auch tun. Hier böte sich eine Kombination aus 62A und 66A an: von Meidling bis Atzgersdorfer Platz auf der Strecke des 62A, ab dann bis Liesing auf der Strecke des 66A. Aber wie gesagt, ich bin kein Experte, es ist nur eine Idee, von der ich keine Ahnung habe, ob und wie sie realisierbar ist.

Du erkaufst den vermiedenen Hatscher aber mit einer Fahrzeitverlängerung für die, die nach Meidling, Liesing oder darüber hinaus wollen, und das ist wahrscheinlich die Mehrheit.

Sinnvoller wäre es, wenn der Bus wie der 62A fährt, also über die Breitenfurter Straße, und nur an den Haltestellen Meidling, Breitenfurter Straße/Altmannsdorfer Straße (ca. 150m zu Hetzendorf), Brunner Straße/Erlaaer Straße (ca. 600m zu Atzgersdorf oder zwei Stationen mit dem 66A) und Liesing hält.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Ferry am 29. April 2022, 13:02:34
Du erkaufst den vermiedenen Hatscher aber mit einer Fahrzeitverlängerung für die, die nach Meidling, Liesing oder darüber hinaus wollen, und das ist wahrscheinlich die Mehrheit.

Wieso? Die können ja weiterhin mit dem 62A fahren. Außerdem bin ich mir gar nicht sicher, ob so eine Linienführung tatsächlich soooo eine Fahrzeitverlängerung wäre.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: haidi am 29. April 2022, 13:08:44

Naja, aber wenn man sie vermeiden kann, sollte man es im Interesse der Fahrgäste auch tun. Hier böte sich eine Kombination aus 62A und 66A an: von Meidling bis Atzgersdorfer Platz auf der Strecke des 62A, ab dann bis Liesing auf der Strecke des 66A. Aber wie gesagt, ich bin kein Experte, es ist nur eine Idee, von der ich keine Ahnung habe, ob und wie sie realisierbar ist.

Und das ist eine sinnvolle Überlegung und wird auch höchstwahrscheinlich auch so gelöst. Mir stellt sich dann nur die Frage, ob es sich dann um einen Schnellbus handelt, der dann eben nur bei den Schnellbahnstationen hält., oder auch die anderen hHaltestellen der Linie 62A und 66A einhält.
Ein Schienenersatzverkehr soll grundsätzilch nur bei den Bahnhaltestellen halten um Fahrgäste zu vermeiden, die nicht mit der Bahn fahren wollen. Sonst müsste man die Kapazitäten des SEVs über das Nowendige hinaus erhöhen.
Somit böte sich eine Führung über Breitenfurter Straße, Atzgersdorfer Kirchenplatz, Endresstraße, Gatterederstraße, Lastenstraße Carlbergergasse Breitenfurterstraße an, allein wegen des Grundsatzes: "Im Schienenersatzverkehr sind die Bahnhöfe und Haltestellen nach Tunlichkeit anzufahren."
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: MK am 29. April 2022, 13:55:46
Wieso? Die können ja weiterhin mit dem 62A fahren.

Meidling - Liesing mit S-Bahn oder REX dauert 6-8 Minuten. Der 62A braucht 18-20 Minuten. Warum sollte irgendwer Meidling - Liesing mit dem 62A fahren? Der ist für die Haltestellen dazwischen da.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Ferry am 29. April 2022, 16:58:04
Wieso? Die können ja weiterhin mit dem 62A fahren.

Meidling - Liesing mit S-Bahn oder REX dauert 6-8 Minuten. Der 62A braucht 18-20 Minuten. Warum sollte irgendwer Meidling - Liesing mit dem 62A fahren? Der ist für die Haltestellen dazwischen da.

Da hast vergessen, wovon wir hier sprechen - nämlich von der Zeit, wo die S-Bahn zwischen Meidling und Liesing eingestellt ist. Da gibt es zum Bus keine Alternative. Natürlich braucht der Ersatzverkehr etwas länger, wenn er die Station Hetzendorf anfährt, aber - wie hier schon richtig geschrieben wurde - soll ein SEV ja möglichst alle von der Einstellung betroffenen Stationen anfahren und da wäre Hetzendorf, wo immerhin - wenn ich das richtig im Kopf habe - vier Buslinien zusammenkommen,  schon ein nicht zu vernachlässigender Knotenpunkt.

Mein Posting war wie folgt zu verstehen: wem während der Einstellung die Fahrt mit dem Ersatzverkehr über Hetzendorf zu lange ist, der kann ja immer noch mit dem 62A direkt fahren. Obwohl ich - unter der Annahme, dass der Ersatzverkehr wirklich nur die S-Bahn-Stationen bedient und sonst überall durchfährt - nicht einmal sicher bin, dass er nicht trotz des Umwegs schneller als der 62A ist.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Klingelfee am 29. April 2022, 17:07:23

Mein Posting war wie folgt zu verstehen: wem während der Einstellung die Fahrt mit dem Ersatzverkehr über Hetzendorf zu lange ist, der kann ja immer noch mit dem 62A direkt fahren. Obwohl ich - unter der Annahme, dass der Ersatzverkehr wirklich nur die S-Bahn-Stationen bedient und sonst überall durchfährt - nicht einmal sicher bin, dass er nicht trotz des Umwegs schneller als der 62A ist.

Mag sein, aber ich finde dass der ca 200m lange Fußweg von der Haltestelle der Linie 62A zum Bahnhof sehr wohl zumutbar ist und somit eines Schleife über die Eckartsaugasse in keiner Weise gerechtfertigt ist.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: MK am 29. April 2022, 17:17:16
Da hast vergessen, wovon wir hier sprechen - nämlich von der Zeit, wo die S-Bahn zwischen Meidling und Liesing eingestellt ist. Da gibt es zum Bus keine Alternative.

Ja, aber auch nicht für die Menschen, die z.B. vom Hauptbahnhof nach Mödling wollen. Die möchten die Strecke Meidling-Liesing möglichst schnell hinter sich bringen und keine Stadtrundfahrt durch den 12. und den 23. machen.

Zitat
Natürlich braucht der Ersatzverkehr etwas länger, wenn er die Station Hetzendorf anfährt, aber - wie hier schon richtig geschrieben wurde - soll ein SEV ja möglichst alle von der Einstellung betroffenen Stationen anfahren und da wäre Hetzendorf, wo immerhin - wenn ich das richtig im Kopf habe - vier Buslinien zusammenkommen,  schon ein nicht zu vernachlässigender Knotenpunkt.

Warum muss ein SEV immer möglichst alle Stationen genau anfahren? Ich würde eher sagen, Ziel des SEV ist, den Zeitverlust für möglichst viele Fahrgäste möglichst zu minimieren.

Ansonsten ist die Strecke von der Straßenbahnhaltestelle Hetzendorf S des 62ers zum Eingang des Bahnhofs Hetzendorf ungefähr so lang wie die von der Bushaltestelle Breitenfurter Straße/Altmannsdorfer Straße zum Bahnhof Hetzendorf.

Zitat
Mein Posting war wie folgt zu verstehen: wem während der Einstellung die Fahrt mit dem Ersatzverkehr über Hetzendorf zu lange ist, der kann ja immer noch mit dem 62A direkt fahren.

Um dann noch langsamer zu sein, weil der 62A überall hält?

Zitat
Obwohl ich - unter der Annahme, dass der Ersatzverkehr wirklich nur die S-Bahn-Stationen bedient und sonst überall durchfährt - nicht einmal sicher bin, dass er nicht trotz des Umwegs schneller als der 62A ist.

Ohne den Umweg ist er halt noch schneller.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Ferry am 29. April 2022, 18:43:22
Warum muss ein SEV immer möglichst alle Stationen genau anfahren? Ich würde eher sagen, Ziel des SEV ist, den Zeitverlust für möglichst viele Fahrgäste möglichst zu minimieren.

Und was ist mit jenen, die Stationen benützen, die während der Sperre ebenfalls gesperrt sind, wie eben z.B. Atzgersdorf? Wie kommen die ohne Zeitverlust nach Liesing bzw. Meidling?

Sorry, aber da sind wir sichtlich unterschiedlicher Meinung: ein SEV muss alle Stationen anfahren, die ansonsten durch das schienengebundene Verkehrsmittel erschlossen werden. SEV steht für Schienenersatzverkehr und das beinhaltet die ersatzweise Bedienung aller solcher Stationen - selbst wenn dafür Umwege in Kauf genommen werden müssen.

War übrigens beim SEV der südlichen U6 genauso: der Bus hat brav den Abstecher zur Haltestelle "Am Schöpfwerk" gemacht, obwohl er - nach deiner Diktion - besser zwecks Zeitersparnis direkt von Meidling nach Alterlaa fahren hätte sollen.

Zitat von: Klingelfee
Mag sein, aber ich finde dass der ca 200m lange Fußweg von der Haltestelle der Linie 62A zum Bahnhof sehr wohl zumutbar ist und somit eines Schleife über die Eckartsaugasse in keiner Weise gerechtfertigt ist.

OK, mag sein. Was aber Atzgersdorf betrifft, da ist der Fußweg von der S-Bahn-Haltestelle bis zur nächsten Haltestelle des 62A entschieden zu weit.

Denkbar für den Ersatzverkehr wäre eine Führung ab Atzgersdorf über Lastenstraße - Waisenhorngasse, also eine Direktverbindung nach Liesing, statt des Umwegs, den der 66A macht. Damit wäre der SEV auf alle Fälle kürzer unterwegs als 62A/66A.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Klingelfee am 29. April 2022, 19:06:21
Zitat von: Klingelfee
Mag sein, aber ich finde dass der ca 200m lange Fußweg von der Haltestelle der Linie 62A zum Bahnhof sehr wohl zumutbar ist und somit eines Schleife über die Eckartsaugasse in keiner Weise gerechtfertigt ist.

OK, mag sein. Was aber Atzgersdorf betrifft, da ist der Fußweg von der S-Bahn-Haltestelle bis zur nächsten Haltestelle des 62A entschieden zu weit.

Atzgersdorf war für mich auch nie eine Diskussion. Ich vermehre mich nur gegen eine Führung des SEV durch die Eckartsaugasse. Da sehe ich keinen wirklichen Mehrwert.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: haidi am 29. April 2022, 19:11:16
Denkbar für den Ersatzverkehr wäre eine Führung ab Atzgersdorf über Lastenstraße - Waisenhorngasse, also eine Direktverbindung nach Liesing, statt des Umwegs, den der 66A macht. Damit wäre der SEV auf alle Fälle kürzer unterwegs als 62A/66A.
Wegen des Ringespiels über den Liesinger Platz scheint mir die Strecke Lastenstraße - Carlbergerstraße - Breitenfurter Straße sinnvoller
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Kurzzug am 29. April 2022, 19:17:49
Achtung: Es wird wahrscheinlich nie eine vollständige Streckensperre geben, eben nur Sperren einzelner Stationen und/oder eingleisiger Betrieb. Die REX werden durchgehend fahren können, wie das auch bei vergangenen Baustellen auf der Südbahn der Fall war. Meidling-Liesing wird also niemand mit dem Bus fahren müssen.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: MK am 01. Mai 2022, 15:23:01
Und was ist mit jenen, die Stationen benützen, die während der Sperre ebenfalls gesperrt sind, wie eben z.B. Atzgersdorf? Wie kommen die ohne Zeitverlust nach Liesing bzw. Meidling?

Ohne Zeitverlust geht mit einem SEV kaum - aber die Frage ist, wie viele Menschen wie viel Zeitverlust haben. Wer Atzgersdorf nur als Umstiegsstation zum 60A oder zum 66A benützt, hat keinen bis kaum Zeitverlust, weil diese Linien auch an der Haltestelle Brunner Straße/Erlaaer Straße halten. Wer danach einen Hatscher in Richtung Breitenfurter Straße gemacht hätte, spart unter Umständen sogar Zeit.

Zitat
War übrigens beim SEV der südlichen U6 genauso: der Bus hat brav den Abstecher zur Haltestelle "Am Schöpfwerk" gemacht, obwohl er - nach deiner Diktion - besser zwecks Zeitersparnis direkt von Meidling nach Alterlaa fahren hätte sollen.

Ich weiß nicht, ob wir vom selben SEV der südlichen U6 sprechen, aber ich kann mich gut erinnern, dass die Tscherttegasse nicht angefahren wurde und auf die WLB-Station Schöpfwerk (etwa 300 Meter zu Fuß entfernt) verwiesen wurde.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: t12700 am 01. Mai 2022, 19:14:54
War übrigens beim SEV der südlichen U6 genauso: der Bus hat brav den Abstecher zur Haltestelle "Am Schöpfwerk" gemacht, obwohl er - nach deiner Diktion - besser zwecks Zeitersparnis direkt von Meidling nach Alterlaa fahren hätte sollen.
Sorry das ist wirklich kein passender Vergleich! Die Distanz von der Altmannsdorfer Straße zum Station am Schöpfwerk ist schon größer als "nur" die 200 Meter von Hetzendorf zum 62A.

Da ist der Vergleich von MK mit der Tscherttegasse treffender, wobeii das verweisen auf die Badner Bahn die einzige Möglichkeit war, da man dort mit einem SEV nicht hinkommt.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Bhf_Breitensee am 02. Mai 2022, 13:03:37
Bis zur Realisierung der vier Gleise sollte man die bestehenden drei Gleise Atzgersdorf - "Einfahrt P´dorf"  betrieblich nutzen und zuvor adaptieren.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Ferry am 03. Mai 2022, 11:05:40
Ich weiß nicht, ob wir vom selben SEV der südlichen U6 sprechen, aber ich kann mich gut erinnern, dass die Tscherttegasse nicht angefahren wurde und auf die WLB-Station Schöpfwerk (etwa 300 Meter zu Fuß entfernt) verwiesen wurde.

Ich meine den SEV, bei dem die U6 zwischen Siebenhirten und Tscherttegasse geführt wurde. In der Haltestelle "Am Schöpfwerk" konnte man in den SEV umsteigen.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Julian94 am 14. Mai 2022, 16:37:30
Die logische Streckenführung des SEV Meidling-Liesing wäre meiner Meinung nach Bahnhof Meidling - Breitenfurterstraße - Hetzendorf ohne Umweg über die Eckartsaugasse - Breitenfurterstraße - Levasseurgasse - Endresstraße - Bahnhof Atzgersdorf - Gatterederstraße - Lastenstraße - Rudolf Waisenhorngasse zum Liesingerplatz. Die ca. 200m von der Breitenfurterstraße zum Bahnhof Hetzendorf sind zumutbar, nicht aber die ca. 600m von Atzgersdorferplatz zum Bahnhof Atzgersdorf.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: JJFox am 07. Juli 2022, 11:40:58
Nun sind auch die Planunterlagen für den viergleisigen Ausbau der Südstrecke zwischen Wien Meidling und Mödling online:
https://infrastruktur.oebb.at/de/projekte-fuer-oesterreich/bahnstrecken/grossraum-wien/ausbau-meidling-moedling/rund-um-die-planung/planunterlagen-meidling-moedling
 (https://infrastruktur.oebb.at/de/projekte-fuer-oesterreich/bahnstrecken/grossraum-wien/ausbau-meidling-moedling/rund-um-die-planung/planunterlagen-meidling-moedling)
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Kurzzug am 07. Juli 2022, 19:20:15
Danke für den Hinweis!

Interessant finde ich, dass Atzgersdorf im Gegensatz zu Hetzendorf und Benyastraße mit 160 m auskommen muss und für Perchtoldsdorf, Brunn Nord und Brunn eine 220 m Option eingezeichnet ist.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Klingelfee am 07. Juli 2022, 19:22:27
Ich finde auch etwas mutig, dass dieser Ausbau bis 2030 fertig sein soll. Wenn ich den Aufwand und der Bauzeit mit der Marchfelder Ostbahn Marchegger Ostbahn vergleiche, dann müsste man 10 Jahre drauflegen.

Korrektur: Bahnstrecke umbenannt
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: D 3XX am 07. Juli 2022, 19:31:51
Ich finde auch etwas mutig, dass dieser Ausbau bis 2030 fertig sein soll. Wenn ich den Aufwand und der Bauzeit mit der Marchfelder Ostbahn vergleiche, dann müsste man 10 Jahre drauflegen
Meintest du: Marchegger Ostbahn?
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Klingelfee am 07. Juli 2022, 19:58:33
Ich finde auch etwas mutig, dass dieser Ausbau bis 2030 fertig sein soll. Wenn ich den Aufwand und der Bauzeit mit der Marchfelder Ostbahn vergleiche, dann müsste man 10 Jahre drauflegen
Meintest du: Marchegger Ostbahn?

Selbstverständlich - Danke für die Korrektur
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Kurzzug am 07. Juli 2022, 20:34:33
Ich finde auch etwas mutig, dass dieser Ausbau bis 2030 fertig sein soll. Wenn ich den Aufwand und der Bauzeit mit der Marchegger Ostbahn vergleiche, dann müsste man 10 Jahre drauflegen.

Soll er ja nicht. Baubeginn ist 2030, Fertigstellung Liesing-Meidling ist für 2032 angesetzt, Fertigstellung Mödling-Liesing für 2034.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: pascal am 07. Juli 2022, 21:03:26
Unglaublich, in Liesing ist ein Doppelbahnsteig für die Kaltenleutgebnerbahn eingezeichnet - wenn auch mit dem Hinweis "noch in Abstimmung".
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: dieter1972 am 08. Juli 2022, 15:36:17
Wer weiß, vielleicht kommt doch mal wieder ein Planverkehr auf die kurze Kaltenleutgebner-Bahn...
(Da müsste aber auch die Strecke adaptiert werden, denn mit 25km/h bist echt langsam unterwegs)
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: D 3XX am 08. Juli 2022, 15:56:49
Ich finde auch etwas mutig, dass dieser Ausbau bis 2030 fertig sein soll. Wenn ich den Aufwand und der Bauzeit mit der Marchfelder Ostbahn vergleiche, dann müsste man 10 Jahre drauflegen
Meintest du: Marchegger Ostbahn?

Selbstverständlich - Danke für die Korrektur

Gern geschehen.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: highspeedtrain am 08. Juli 2022, 18:08:49
Wer weiß, vielleicht kommt doch mal wieder ein Planverkehr auf die kurze Kaltenleutgebner-Bahn...
(Da müsste aber auch die Strecke adaptiert werden, denn mit 25km/h bist echt langsam unterwegs)

Wenn, wäre das wohl ein stadtbahnartiger Verkehr (man müsste ja bis ins Zentrum von Kaltenleutgeben, da sehe ich keine denkbare Vollbahntrasse). User tramway.at hat im Forum unlängst schon berichtet, dass das untersucht wurde und man, WIMRE, sinngemäß zum Ergebnis gekommen ist: nicht absurd, aber auch nicht prioritär. Ich vermute bezüglich der Pläne also, dass man sich da einfach nur nichts verbauen will, im wahrsten Sinn des Wortes.

Wir hatten dazu auch eine recht emotionale Diskussion hier im Forum, die dann in Richtung Wiederaufbau des 360ers abgebogen ist (die ich persönlich nicht sehe, eine Stadtbahn Liesing - Zentrum Perchtoldsdorf, zu Beginn auf der Trasse der Kaltenleutgeber Bahn, könnte aber interessant sein).
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Ferry am 09. Juli 2022, 12:09:41
Unglaublich, in Liesing ist ein Doppelbahnsteig für die Kaltenleutgebnerbahn eingezeichnet - wenn auch mit dem Hinweis "noch in Abstimmung".

Diesem Doppelbahnsteig dürfte, falls er tatsächlich kommt, ein ähnliches Schicksal wie seinerzeit dem
Gleis 3 im alten Bahnhof Rennweg bevorstehen: projektiert, Gleistrog ausgeführt, aber nie in Betrieb genommen.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Bhf_Breitensee am 04. Oktober 2022, 07:39:51
Es stehen heute schon drei Gleise zwischen Atzgersdorf und fast Perchtoldsdorf zur Verfügung, die man mit wenig Aufwand sinnvoll nutzen könnte.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: highspeedtrain am 04. Oktober 2022, 08:12:05
Es stehen heute schon drei Gleise zwischen Atzgersdorf und fast Perchtoldsdorf zur Verfügung, die man mit wenig Aufwand sinnvoll nutzen könnte.

Die ermöglichen aber - bei weitem - nicht das geplante Betriebsprogramm.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: JochenK am 04. Oktober 2022, 08:32:16
Es stehen heute schon drei Gleise zwischen Atzgersdorf und fast Perchtoldsdorf zur Verfügung, die man mit wenig Aufwand sinnvoll nutzen könnte.

Wenn man schon ausbaut, dann sinnvoll. Und nicht in 10 Jahren dann wieder ein Nadelöhr beseitigt.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Signalabhängigkeit am 04. Oktober 2022, 10:04:09
Es stehen heute schon drei Gleise zwischen Atzgersdorf und fast Perchtoldsdorf zur Verfügung, die man mit wenig Aufwand sinnvoll nutzen könnte.

Bitte um eine fachlich fundierte Beschreibung einer "sinnvollen Nutzung" der bestehenden Gleisanlagen in dem Bereich.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: 44er am 04. Oktober 2022, 11:11:58
Der eigentliche Flaschenhals bei der Wiener S-Bahn ist der Bereich Rennweg, weil man die dortige Abzweigung auf 2 Gleise zurück gebaut hat, anstatt sie viergleisig aus zu bauen. Solange das nicht korrigiert wird, gibt es Kapazitätsproblem bei der Wiener S-Bahn
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Ferry am 04. Oktober 2022, 11:21:00
Der eigentliche Flaschenhals bei der Wiener S-Bahn ist der Bereich Rennweg, weil man die dortige Abzweigung auf 2 Gleise zurück gebaut hat, anstatt sie viergleisig aus zu bauen. Solange das nicht korrigiert wird, gibt es Kapazitätsproblem bei der Wiener S-Bahn

Wieso "zurück gebaut"? Dort waren nie mehr als zwei Gleise.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Schienenchaos am 04. Oktober 2022, 11:38:30
Fahrplanmäßig reagiert man auf den "Flaschenhals" mit einer Führung von S7/CAT und S80 in derselben Fahrplantrasse - einmal zwischen Meidling und Hbf, einmal zwischen Rennweg und Floridsdorf. Also kein großer Verlust.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: haidi am 04. Oktober 2022, 11:44:19
Der eigentliche Flaschenhals bei der Wiener S-Bahn ist der Bereich Rennweg, weil man die dortige Abzweigung auf 2 Gleise zurück gebaut hat, anstatt sie viergleisig aus zu bauen. Solange das nicht korrigiert wird, gibt es Kapazitätsproblem bei der Wiener S-Bahn

Wieso "zurück gebaut"? Dort waren nie mehr als zwei Gleise.
Es gab nordseitig ein Planum für ein drittes Gleis, auf dem bei der damaligen Linksfahrordnung die von Schwechat kommenden Züge auf dem gleichen Bahnsteig hätten halten können, wie die von Meidling kommenden, womit man eine beschleunigte Führung erreicht hätte.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: 44er am 04. Oktober 2022, 11:58:14
Das ist unrichtig, denn es waren vor Jahren einmal drei Gleise
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: 95B am 04. Oktober 2022, 13:01:19
Das ist unrichtig, denn es waren vor Jahren einmal drei Gleise

Am dritten Bahnsteig der alten Station Rennweg lag nie ein Gleis.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Alex am 04. Oktober 2022, 14:00:58
Vor dem Umbau hätte es nichts gebracht, Richtung Norden auf zwei Gleisen zu halten, da die Züge vom Flughafen kommend erst das Richtungsgleis Meidling kreuzen mussten.
Die Überwerfung ist erst mit dem Umbau der S7 Ende der 90er-Jahre gekommen. Ich kann mir vorstellen, dass der Platz danach nicht mehr für ein drittes Gleis genutzt wurde, weil der Platz den damals geltenden Vorschriften, was die Mindest-Bahnsteigbreite angeht, nicht mehr entsprochen hat.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Ferry am 04. Oktober 2022, 15:45:41
Es gab nordseitig ein Planum für ein drittes Gleis, auf dem bei der damaligen Linksfahrordnung die von Schwechat kommenden Züge auf dem gleichen Bahnsteig hätten halten können, wie die von Meidling kommenden, womit man eine beschleunigte Führung erreicht hätte.

Es gab solche Pläne, die aber nie ausgeführt wurden. Wie User "95B" richtig geschrieben hat, war der Bahnsteig für die Züge Richtung Norden zweigleisig ausgeführt, das zweite Gleis wurde aber nie errichtet und sein Tunnel unterhalb des Stationsgebäudes endete blind. Und daher konnte, wie ich geschrieben habe, auch nichts "zurück gebaut" werden. Der Bereich Rennweg war immer nur zweigleisig ausgeführt.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Hauptbahnhof am 04. Oktober 2022, 16:05:08
Noch wichtiger wäre fast ein viergleisiger Ausbau Hbf - Matzleinsdorfer Platz - Meidling, um die S 80 verdichten und auch andere Züge durchbinden zu können.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: 38ger am 04. Oktober 2022, 16:42:07
Noch wichtiger wäre fast ein viergleisiger Ausbau Hbf - Matzleinsdorfer Platz - Meidling, um die S 80 verdichten und auch andere Züge durchbinden zu können.

Das fast hätte ich sogar weggelassen.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: highspeedtrain am 04. Oktober 2022, 16:59:56
Noch wichtiger wäre fast ein viergleisiger Ausbau Hbf - Matzleinsdorfer Platz - Meidling, um die S 80 verdichten und auch andere Züge durchbinden zu können.

Das fast hätte ich sogar weggelassen.

Jetzt warten wir mal auf den viergleisigen Ausbau bis Mödling, bevor wir weitere Projekte entwerfen, die dann vielleicht 2070 fertig sind. :D Das geplante Betriebsprogramm braucht weder mehr Gleise zwischen Wien Mitte und Rennweg, noch zwischen Hbf - Matz - Meidling. Natürlich: Mehr Gleise sind immer besser für die Betriebsqualität, sie kosten im städtischen Umfeld aber auch ein Vermögen.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: D 3XX am 04. Oktober 2022, 22:10:47
Es stehen heute schon drei Gleise zwischen Atzgersdorf und fast Perchtoldsdorf zur Verfügung, die man mit wenig Aufwand sinnvoll nutzen könnte.

Die ermöglichen aber - bei weitem - nicht das geplante Betriebsprogramm.
Aber das wäre schon ein kleiner Schritt zur Verbesserung. Der Rest würde dann mit dem tatsächlichen viergleisigen Ausbau folgen. Auf jeden Fall wären so kleine Schritte, die relativ schnell gehen, generell besser als bis zu Baubeginn des großen Ausbaus gar nichts zu tun.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: highspeedtrain am 05. Oktober 2022, 08:52:37
Es stehen heute schon drei Gleise zwischen Atzgersdorf und fast Perchtoldsdorf zur Verfügung, die man mit wenig Aufwand sinnvoll nutzen könnte.

Die ermöglichen aber - bei weitem - nicht das geplante Betriebsprogramm.
Aber das wäre schon ein kleiner Schritt zur Verbesserung. Der Rest würde dann mit dem tatsächlichen viergleisigen Ausbau folgen. Auf jeden Fall wären so kleine Schritte, die relativ schnell gehen, generell besser als bis zu Baubeginn des großen Ausbaus gar nichts zu tun.

Ich tu mir ein bisschen schwer, mir die dadurch möglichen Fahrplanverbesserungen vorzustellen. Hast du da Überlegungen?
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: haidi am 05. Oktober 2022, 10:44:24
Es stehen heute schon drei Gleise zwischen Atzgersdorf und fast Perchtoldsdorf zur Verfügung, die man mit wenig Aufwand sinnvoll nutzen könnte.

Die ermöglichen aber - bei weitem - nicht das geplante Betriebsprogramm.
Aber das wäre schon ein kleiner Schritt zur Verbesserung. Der Rest würde dann mit dem tatsächlichen viergleisigen Ausbau folgen. Auf jeden Fall wären so kleine Schritte, die relativ schnell gehen, generell besser als bis zu Baubeginn des großen Ausbaus gar nichts zu tun.
Den Aufwand für den Fahrdienstleiter kann ich nicht beurteilen, aber ich kann mir vorstellen, dass bei der zentralen Steuerung des Bahnverkehrs der dreigleisige Betrieb vor allem in den Hauptverkehrszeiten einen höheren Aufwand erfordert, der mit der derzeitigen Zahl an Fahrdienstleitern nicht vereinbar ist.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: D 3XX am 05. Oktober 2022, 21:35:55
Es stehen heute schon drei Gleise zwischen Atzgersdorf und fast Perchtoldsdorf zur Verfügung, die man mit wenig Aufwand sinnvoll nutzen könnte.

Die ermöglichen aber - bei weitem - nicht das geplante Betriebsprogramm.
Aber das wäre schon ein kleiner Schritt zur Verbesserung. Der Rest würde dann mit dem tatsächlichen viergleisigen Ausbau folgen. Auf jeden Fall wären so kleine Schritte, die relativ schnell gehen, generell besser als bis zu Baubeginn des großen Ausbaus gar nichts zu tun.

Ich tu mir ein bisschen schwer, mir die dadurch möglichen Fahrplanverbesserungen vorzustellen. Hast du da Überlegungen?
Dazu müsste ich mich natütlich intensiver mit dem konkreten status quo auseinandersetzen, wofür ich momentan leider keine Zeit finde. Deshalb habe ich mich auch bewusst allgemein gehalten. Jedoch sollte es klar sein, dass es da (wenn auch kleine, aber eben besser als nichts) Verbesserungsmöglichkeiten geben sollte, die nach Möglichkeit genutzt werden sollten.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Signalabhängigkeit am 05. Oktober 2022, 22:08:26
Jedoch sollte es klar sein, dass es da (wenn auch kleine, aber eben besser als nichts) Verbesserungsmöglichkeiten geben sollte, die nach Möglichkeit genutzt werden sollten.

Dafür dass du, wie du selber zugibst, keine Ahnung hast, hast du ordentlich viel Meinung.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: D 3XX am 05. Oktober 2022, 22:41:21
Jedoch sollte es klar sein, dass es da (wenn auch kleine, aber eben besser als nichts) Verbesserungsmöglichkeiten geben sollte, die nach Möglichkeit genutzt werden sollten.

Dafür dass du, wie du selber zugibst, keine Ahnung hast, hast du ordentlich viel Meinung.
Es ändert ja nichts an der allgemeinen Grundaussage, dass selbst kleine Verbesserungen besser sind, als gar nichts zu machen.  Das ist so. Und mehr wollte ich bewusst nicht aussagen.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Kurzzug am 06. Oktober 2022, 00:55:53
Es stehen heute schon drei Gleise zwischen Atzgersdorf und fast Perchtoldsdorf zur Verfügung, die man mit wenig Aufwand sinnvoll nutzen könnte.

Nein, das Gleis geht nur von Atzgersdorf nach Liesing und ist auf 60 km/h beschränkt. Das Gleis wird auch regelmäßig verwendet, weil es eine Ausfahrt der S-Bahn aus Liesing quasi direkt nach dem Durchfahren eines REX/RJ erlaubt. Mehr als das schnellere Freimachen von Liesing Bahnsteig 3 und etwa eine Minute Zeitersparnis im Vergleich zum Warten bringt das aber auch nicht.
Viel mehr Verwendung findet die viergleisige Ausweichstelle Brunn Nord zwischen Perchtoldsdorf und Brunn-Maria Enzersdorf, die Überholungen der S-Bahn zwischen Mödling und Liesing ermöglicht.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Signalabhängigkeit am 06. Oktober 2022, 06:10:36
Das ist ein Irrglaube, dass das Nachfahren über Gleis 3 Zeit spart, im Gegenteil, die langsamere Signalisierung verbunden mit zusätzlichen PZB-Beeinflussungen überwiegen definitiv gegenüber dem 15 Sekunden früheren Start, und mehr ist das dort nicht.

Es ändert ja nichts an der allgemeinen Grundaussage, dass selbst kleine Verbesserungen besser sind, als gar nichts zu machen.  Das ist so. Und mehr wollte ich bewusst nicht aussagen.

Nenne ein Beispiel für eine noch so kleine Verbesserung oder lass es bleiben!
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: 37A am 06. Oktober 2022, 14:02:48
Das ist ein Irrglaube, dass das Nachfahren über Gleis 3 Zeit spart, im Gegenteil, die langsamere Signalisierung verbunden mit zusätzlichen PZB-Beeinflussungen überwiegen definitiv gegenüber dem 15 Sekunden früheren Start, und mehr ist das dort nicht.

Es ändert ja nichts an der allgemeinen Grundaussage, dass selbst kleine Verbesserungen besser sind, als gar nichts zu machen.  Das ist so. Und mehr wollte ich bewusst nicht aussagen.

Nenne ein Beispiel für eine noch so kleine Verbesserung oder lass es bleiben!

Ich denke, eine weitere Möglichkeit, dieses Gleis zu nutzen, besteht darin, die S-Bahn bei Verspätung eines überholenden Zuges bis nach Atzgersdorf vorfahren zu lassen und erst da zu überholen. Ich vermute einmal vorsichtig, dass die ÖBB dies auch bei Bedarf tut. Von dem her denke ich schon, dass das dritte Gleis auch an dieser Stelle dazu beitragen kann, den Betrieb zu verbessern.

Der Trugschluss meiner Meinung nach ist, dass diese Verbesserungsmöglichkeiten auf so einem kurzen Abschnitt so groß sein müssen, dass man sie im Regelfahrplan (zumindest als Außenstehender) erkennen kann und dass diese Verbesserungen bei Bedarf noch nicht von den ÖBB aufgegriffen worden sind.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Kurzzug am 06. Oktober 2022, 22:32:30
Das ist ein Irrglaube, dass das Nachfahren über Gleis 3 Zeit spart, im Gegenteil, die langsamere Signalisierung verbunden mit zusätzlichen PZB-Beeinflussungen überwiegen definitiv gegenüber dem 15 Sekunden früheren Start, und mehr ist das dort nicht.
Das geht wirklich nur 15s früher? Dann bringt das also nur was, wenn (auch) in Atzgersdorf überholt wird.

Ich denke, eine weitere Möglichkeit, dieses Gleis zu nutzen, besteht darin, die S-Bahn bei Verspätung eines überholenden Zuges bis nach Atzgersdorf vorfahren zu lassen und erst da zu überholen. Ich vermute einmal vorsichtig, dass die ÖBB dies auch bei Bedarf tut. Von dem her denke ich schon, dass das dritte Gleis auch an dieser Stelle dazu beitragen kann, den Betrieb zu verbessern.

Der Trugschluss meiner Meinung nach ist, dass diese Verbesserungsmöglichkeiten auf so einem kurzen Abschnitt so groß sein müssen, dass man sie im Regelfahrplan (zumindest als Außenstehender) erkennen kann und dass diese Verbesserungen bei Bedarf noch nicht von den ÖBB aufgegriffen worden sind.

Ich verstehe hier nicht, was du willst. Ja, Störungen können in besonderen Fällen mit diesem Gleis besser gelöst werden und es ist gut, dass die ÖBB das machen.

Wenn man aber neue Gleise baut, soll man das nicht auf geringe Kosten, sondern auf den gewünschten Nutzen optimieren. Da schneidet eine durchgehende viergleisige Strecke deutlich besser ab als einzelne vier- oder dreigleisige Inseln. Ich war anfangs selbst dafür, dass man nur Atzgersdorf-Brunn viergleisig ausbaut, da ich dachte, man könnte sich mit der politischen Seite schneller aufgrund der niedrigeren Kosten einigen. Betrieblich-planerisch gibt es allerdings kein gutes Argument, warum man den viergleisigen Ausbau ablehnen sollte. Die neu geschaffenen Kapazitäten werden auf jeden Fall genutzt werden und schaffen uns 2034 das erste Mal seit dann zwei Jahrzehnten eine Südbahn, die nicht komplett am Limit fährt.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: highspeedtrain am 07. Oktober 2022, 08:11:35
Wenn man aber neue Gleise baut, soll man das nicht auf geringe Kosten, sondern auf den gewünschten Nutzen optimieren. Da schneidet eine durchgehende viergleisige Strecke deutlich besser ab als einzelne vier- oder dreigleisige Inseln. Ich war anfangs selbst dafür, dass man nur Atzgersdorf-Brunn viergleisig ausbaut, da ich dachte, man könnte sich mit der politischen Seite schneller aufgrund der niedrigeren Kosten einigen. Betrieblich-planerisch gibt es allerdings kein gutes Argument, warum man den viergleisigen Ausbau ablehnen sollte. Die neu geschaffenen Kapazitäten werden auf jeden Fall genutzt werden und schaffen uns 2034 das erste Mal seit dann zwei Jahrzehnten eine Südbahn, die nicht komplett am Limit fährt.

Ich will die Grundsatzdiskussion nicht neu aufwärmen, aber trotzdem darauf hinweisen, dass die betrieblich-planerischen Kriterien nicht die einzigen sein dürfen. Der Betrieb wird immer mit mehr Streckenkapazität glücklicher sein, als mit weniger. Darauf alleine Rücksicht zu nehmen, setzt aber voraus, dass die verfügbaren finanziellen Mittel unendlich sind. Da dies nicht zutrifft, bedeuten betrieblich vorteilhafte Investitionen immer, dass andere Projekte nicht stattfinden können. Hier die entsprechenden Kosten-Nutzen-Überlegungen anzustellen, findet in Österreich leider zu selten statt bzw. werden die entsprechenden Entscheidungsgrundlagen zumindest nicht (einmal im Ansatz) offen gelegt.

Was natürlich nicht heißt, dass ich der „Dritte-Gleis-Diskussion“ etwa abgewinnen kann, weil es schlicht keinerlei Fahrplanverbesserungen ermöglicht (und im symmetrischen Taktfahrplan ist ein „nur“ drittes Gleis seltenst sinnvoll, außer man braucht punktuelle Verstärker NUR in Lastrichtung).
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: 37A am 07. Oktober 2022, 10:38:02

Ich denke, eine weitere Möglichkeit, dieses Gleis zu nutzen, besteht darin, die S-Bahn bei Verspätung eines überholenden Zuges bis nach Atzgersdorf vorfahren zu lassen und erst da zu überholen. Ich vermute einmal vorsichtig, dass die ÖBB dies auch bei Bedarf tut. Von dem her denke ich schon, dass das dritte Gleis auch an dieser Stelle dazu beitragen kann, den Betrieb zu verbessern.

Der Trugschluss meiner Meinung nach ist, dass diese Verbesserungsmöglichkeiten auf so einem kurzen Abschnitt so groß sein müssen, dass man sie im Regelfahrplan (zumindest als Außenstehender) erkennen kann und dass diese Verbesserungen bei Bedarf noch nicht von den ÖBB aufgegriffen worden sind.

Ich verstehe hier nicht, was du willst. Ja, Störungen können in besonderen Fällen mit diesem Gleis besser gelöst werden und es ist gut, dass die ÖBB das machen.

Wenn man aber neue Gleise baut, soll man das nicht auf geringe Kosten, sondern auf den gewünschten Nutzen optimieren. Da schneidet eine durchgehende viergleisige Strecke deutlich besser ab als einzelne vier- oder dreigleisige Inseln. Ich war anfangs selbst dafür, dass man nur Atzgersdorf-Brunn viergleisig ausbaut, da ich dachte, man könnte sich mit der politischen Seite schneller aufgrund der niedrigeren Kosten einigen. Betrieblich-planerisch gibt es allerdings kein gutes Argument, warum man den viergleisigen Ausbau ablehnen sollte. Die neu geschaffenen Kapazitäten werden auf jeden Fall genutzt werden und schaffen uns 2034 das erste Mal seit dann zwei Jahrzehnten eine Südbahn, die nicht komplett am Limit fährt.

Ich hatte mit meinem Kommentar in keiner Weise vor, mich für irgendwelche dreigleisigen Inselprojekte auszusprechen. Ich wollte nur die vorangegangen Diskussion kommentieren, wo auf der einen Seite vorgeschlagen wurde, dieses dritte Gleis in Atzgersdorf auch zu nutzen und auf der anderen Seite, zumindest soweit ich das verstanden habe, impliziert wurde, dass es keine Nutzungsmöglichkeiten gibt.

Darauf wollte ich eben nur antworten, dass es sehr wohl auf einer überlasteten Strecke, wie der Südbahn, Nutzungsmöglichkeiten auch für so ein kurzes drittes Gleis gibt, weil es eben dazu beitragen kann, vor allem im Störungsfall die betriebliche Stabilität zu erhöhen, aber dass es eben auch falsch ist zu glauben, dass diese Verbesserungen in irgendeinem Ausmaß wären, dass man hier mehr Züge in einen Fahrplan hineinschreiben könnte und dass eben auch anzunehmen ist, dass die ÖBB die kleinen Verbesserungsmöglichkeiten auch schon nutzen, aber eben nicht unbedingt so, als dass das auf den ersten Blick ersichtlich wäre (eben nur in Störungsfallen).

Tut mir leid, wenn das nicht eindeutig formuliert war.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Kurzzug am 08. Oktober 2022, 01:57:17
Wenn man aber neue Gleise baut, soll man das nicht auf geringe Kosten, sondern auf den gewünschten Nutzen optimieren. Da schneidet eine durchgehende viergleisige Strecke deutlich besser ab als einzelne vier- oder dreigleisige Inseln. Ich war anfangs selbst dafür, dass man nur Atzgersdorf-Brunn viergleisig ausbaut, da ich dachte, man könnte sich mit der politischen Seite schneller aufgrund der niedrigeren Kosten einigen. Betrieblich-planerisch gibt es allerdings kein gutes Argument, warum man den viergleisigen Ausbau ablehnen sollte. Die neu geschaffenen Kapazitäten werden auf jeden Fall genutzt werden und schaffen uns 2034 das erste Mal seit dann zwei Jahrzehnten eine Südbahn, die nicht komplett am Limit fährt.

Ich will die Grundsatzdiskussion nicht neu aufwärmen, aber trotzdem darauf hinweisen, dass die betrieblich-planerischen Kriterien nicht die einzigen sein dürfen. Der Betrieb wird immer mit mehr Streckenkapazität glücklicher sein, als mit weniger. Darauf alleine Rücksicht zu nehmen, setzt aber voraus, dass die verfügbaren finanziellen Mittel unendlich sind. Da dies nicht zutrifft, bedeuten betrieblich vorteilhafte Investitionen immer, dass andere Projekte nicht stattfinden können. Hier die entsprechenden Kosten-Nutzen-Überlegungen anzustellen, findet in Österreich leider zu selten statt bzw. werden die entsprechenden Entscheidungsgrundlagen zumindest nicht (einmal im Ansatz) offen gelegt.

Ich finde das Kriterium, die Strecke unmittelbar nachher nicht mit 100% Auslastung auf Anschlag zu betreiben, ist ein brauchbares. Bei einem REX-Takt von 5 min geht das ohne vier Gleise nicht und der ist in der HVZ nötig, um den angestrebten ÖV-Anteil von 45% am Modal Split zu bewältigen. Man muss sich eben vorher einen Zielfahrplan überlegen und dann schauen, wie man den erreichen kann. Inwieweit das historisch passiert ist, weiß ich nicht, bei diesem Projekt fand ich die Sache sehr transparent.

Grundsätzlich ist der Bahnausbau nur durch die Ingenieure, Bauarbeiter und Maschinen beschränkt, die nicht überall gleichzeitig arbeiten können. Am Budget kann man von politischer Seite schrauben, das ist mit der Aufnahme zusätzlicher Projekte in den Rahmenplan letztes Jahr glücklicherweise auch geschehen.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Linie 58 am 08. Oktober 2022, 13:19:02
Was natürlich nicht heißt, dass ich der „Dritte-Gleis-Diskussion“ etwa abgewinnen kann, weil es schlicht keinerlei Fahrplanverbesserungen ermöglicht (und im symmetrischen Taktfahrplan ist ein „nur“ drittes Gleis seltenst sinnvoll, außer man braucht punktuelle Verstärker NUR in Lastrichtung).

Das ist ein Punkt, den sich viele einmal hinter die Ohren schreiben sollten (nicht nur hier im Forum).
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: highspeedtrain am 08. Oktober 2022, 15:49:55
Ich finde das Kriterium, die Strecke unmittelbar nachher nicht mit 100% Auslastung auf Anschlag zu betreiben, ist ein brauchbares. Bei einem REX-Takt von 5 min geht das ohne vier Gleise nicht und der ist in der HVZ nötig, um den angestrebten ÖV-Anteil von 45% am Modal Split zu bewältigen. Man muss sich eben vorher einen Zielfahrplan überlegen und dann schauen, wie man den erreichen kann. Inwieweit das historisch passiert ist, weiß ich nicht, bei diesem Projekt fand ich die Sache sehr transparent.

Grundsätzlich ist der Bahnausbau nur durch die Ingenieure, Bauarbeiter und Maschinen beschränkt, die nicht überall gleichzeitig arbeiten können. Am Budget kann man von politischer Seite schrauben, das ist mit der Aufnahme zusätzlicher Projekte in den Rahmenplan letztes Jahr glücklicherweise auch geschehen.

Es ist zur Kenntnis zu nehmen, dass wir hier fundamental unterschiedlicher Auffassung sind (und am meisten bei der Frage finanzieller Mittel). Aber macht ja nichts.

Eines frage ich mich aber noch: wie plant man, auf die 45% Modal Split zu kommen? Der Ausbau allein wird sicher nicht reichen, um ausreichend Personen zum Umsteigen zu bewegen. Da bräuchte man massive restriktive Maßnahmen für den MIV. Und die wird man sich - wie immer - nicht trauen.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Klingelfee am 08. Oktober 2022, 16:17:05
Ich finde das Kriterium, die Strecke unmittelbar nachher nicht mit 100% Auslastung auf Anschlag zu betreiben, ist ein brauchbares. Bei einem REX-Takt von 5 min geht das ohne vier Gleise nicht und der ist in der HVZ nötig, um den angestrebten ÖV-Anteil von 45% am Modal Split zu bewältigen. Man muss sich eben vorher einen Zielfahrplan überlegen und dann schauen, wie man den erreichen kann. Inwieweit das historisch passiert ist, weiß ich nicht, bei diesem Projekt fand ich die Sache sehr transparent.

Grundsätzlich ist der Bahnausbau nur durch die Ingenieure, Bauarbeiter und Maschinen beschränkt, die nicht überall gleichzeitig arbeiten können. Am Budget kann man von politischer Seite schrauben, das ist mit der Aufnahme zusätzlicher Projekte in den Rahmenplan letztes Jahr glücklicherweise auch geschehen.

Es ist zur Kenntnis zu nehmen, dass wir hier fundamental unterschiedlicher Auffassung sind (und am meisten bei der Frage finanzieller Mittel). Aber macht ja nichts.

Eines frage ich mich aber noch: wie plant man, auf die 45% Modal Split zu kommen? Der Ausbau allein wird sicher nicht reichen, um ausreichend Personen zum Umsteigen zu bewegen. Da bräuchte man massive restriktive Maßnahmen für den MIV. Und die wird man sich - wie immer - nicht trauen.

Mir stellt sich eher die Frage, schafft die ÖBB es überhaupt, das der Modalsplit auf 45% kommt. Denn was nützt mir eine restriktive Einschränkung des MIV, wenn die Alternative es nicht schafft, die Fahrgäste aufzunehmen.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: highspeedtrain am 08. Oktober 2022, 16:30:19
@Klingelfee

Dazu dient ja der Ausbau!
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Signalabhängigkeit am 08. Oktober 2022, 16:38:06
Was natürlich nicht heißt, dass ich der „Dritte-Gleis-Diskussion“ etwa abgewinnen kann, weil es schlicht keinerlei Fahrplanverbesserungen ermöglicht (und im symmetrischen Taktfahrplan ist ein „nur“ drittes Gleis seltenst sinnvoll, außer man braucht punktuelle Verstärker NUR in Lastrichtung).

Das ist ein Punkt, den sich viele einmal hinter die Ohren schreiben sollten (nicht nur hier im Forum).

Es gibt Ausnahmen zu der "Regel", z.B. Salzburg - Freilassing.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: highspeedtrain am 08. Oktober 2022, 16:43:06
Was natürlich nicht heißt, dass ich der „Dritte-Gleis-Diskussion“ etwa abgewinnen kann, weil es schlicht keinerlei Fahrplanverbesserungen ermöglicht (und im symmetrischen Taktfahrplan ist ein „nur“ drittes Gleis seltenst sinnvoll, außer man braucht punktuelle Verstärker NUR in Lastrichtung).

Das ist ein Punkt, den sich viele einmal hinter die Ohren schreiben sollten (nicht nur hier im Forum).

Es gibt Ausnahmen zu der "Regel", z.B. Salzburg - Freilassing.

Das ist das Schlechteste aller Beispiele. Solide geplant, aber nicht sinnvoll genutzt.

Das wirklich gute Beispiel wäre Genève -Coppet in der Schweiz.

Das geht aber nur, wenn das eine Gleis eben als separate, eingleisige Strecke betrieben wird. Und ja, das kann schon Sinn machen, je nach Anwendungsfall halt.

Bei den immer wiederkehrenden „Dritte Gleis“-Vorschlägen im Raum Wien hätte ich aber noch keinen sinnvollen gesehen. Ich könnte es mir aber zB sehr gut im Rheintal für die S-Bahn vorstellen.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: 38ger am 08. Oktober 2022, 16:43:43
Ich finde das Kriterium, die Strecke unmittelbar nachher nicht mit 100% Auslastung auf Anschlag zu betreiben, ist ein brauchbares. Bei einem REX-Takt von 5 min geht das ohne vier Gleise nicht und der ist in der HVZ nötig, um den angestrebten ÖV-Anteil von 45% am Modal Split zu bewältigen. Man muss sich eben vorher einen Zielfahrplan überlegen und dann schauen, wie man den erreichen kann. Inwieweit das historisch passiert ist, weiß ich nicht, bei diesem Projekt fand ich die Sache sehr transparent.

Grundsätzlich ist der Bahnausbau nur durch die Ingenieure, Bauarbeiter und Maschinen beschränkt, die nicht überall gleichzeitig arbeiten können. Am Budget kann man von politischer Seite schrauben, das ist mit der Aufnahme zusätzlicher Projekte in den Rahmenplan letztes Jahr glücklicherweise auch geschehen.

Es ist zur Kenntnis zu nehmen, dass wir hier fundamental unterschiedlicher Auffassung sind (und am meisten bei der Frage finanzieller Mittel). Aber macht ja nichts.

Eines frage ich mich aber noch: wie plant man, auf die 45% Modal Split zu kommen? Der Ausbau allein wird sicher nicht reichen, um ausreichend Personen zum Umsteigen zu bewegen. Da bräuchte man massive restriktive Maßnahmen für den MIV. Und die wird man sich - wie immer - nicht trauen.

Mir stellt sich eher die Frage, schafft die ÖBB es überhaupt, das der Modalsplit auf 45% kommt. Denn was nützt mir eine restriktive Einschränkung des MIV, wenn die Alternative es nicht schafft, die Fahrgäste aufzunehmen.

Außerhalb der HVZ hat der ÖV noch sehr viele Kapazitäten, insbesondere am Land. Grund ist, dass viele Menschen, die ein Auto haben die Öffis nur benutzen um zur Arbeit zu fahren (150km mit Monatsstreckenkarte oder jetzt auch mit Klimaticket ist einfach billiger als mit dem Auto, was für Fahrten abseits der Streckenkarte eher nicht gilt). Die Öffis müssten vor allem auch Samstag, Sonntag, Feiertag, Nachts sowie in Ausflugstegionen verbessert werden. Gerade dort, wo die Öffis schon sehr gut ausgebaut sind, sind sie auch am vollsten. Problem ist halt die tageszeitabhängige Auslastung, die zur HVZ am höchsten ist. Und ausgerechnet beim Pendeln ist auch der Öffi-Anteil am Höchsten. Ziel muss also sein, dass man die Leute dazu animiert die Öffis auch abseits des Pendelns zum Einkaufen, für Ausflüge, für's Shoppen, für Besuche, Freizeitaktivitäten usw. zu gewinnen. Denn das deckt sich auch mit den Zeiten, wo Öffis noch mehr Kapazitäten haben, insbesondere abseits der Hauptrouten (einzelne Engpässe gibt es natürlich auch hier, etwa Sonntag früh von Wien zum Neusiedlersee), aber da ist mMn noch am meisten zu gewinnen. Denn jene, die nicht ein mal zum pemdeln die Öffis benutzen wird man ohnehin schwer von Öffis überzeugen können!
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Klingelfee am 08. Oktober 2022, 16:55:47
Ich finde das Kriterium, die Strecke unmittelbar nachher nicht mit 100% Auslastung auf Anschlag zu betreiben, ist ein brauchbares. Bei einem REX-Takt von 5 min geht das ohne vier Gleise nicht und der ist in der HVZ nötig, um den angestrebten ÖV-Anteil von 45% am Modal Split zu bewältigen. Man muss sich eben vorher einen Zielfahrplan überlegen und dann schauen, wie man den erreichen kann. Inwieweit das historisch passiert ist, weiß ich nicht, bei diesem Projekt fand ich die Sache sehr transparent.

Grundsätzlich ist der Bahnausbau nur durch die Ingenieure, Bauarbeiter und Maschinen beschränkt, die nicht überall gleichzeitig arbeiten können. Am Budget kann man von politischer Seite schrauben, das ist mit der Aufnahme zusätzlicher Projekte in den Rahmenplan letztes Jahr glücklicherweise auch geschehen.

Es ist zur Kenntnis zu nehmen, dass wir hier fundamental unterschiedlicher Auffassung sind (und am meisten bei der Frage finanzieller Mittel). Aber macht ja nichts.

Eines frage ich mich aber noch: wie plant man, auf die 45% Modal Split zu kommen? Der Ausbau allein wird sicher nicht reichen, um ausreichend Personen zum Umsteigen zu bewegen. Da bräuchte man massive restriktive Maßnahmen für den MIV. Und die wird man sich - wie immer - nicht trauen.

Mir stellt sich eher die Frage, schafft die ÖBB es überhaupt, das der Modalsplit auf 45% kommt. Denn was nützt mir eine restriktive Einschränkung des MIV, wenn die Alternative es nicht schafft, die Fahrgäste aufzunehmen.

Außerhalb der HVZ hat der ÖV noch sehr viele Kapazitäten, insbesondere am Land. Grund ist, dass viele Menschen, die ein Auto haben die Öffis nur benutzen um zur Arbeit zu fahren (150km mit Monatsstreckenkarte oder jetzt auch mit Klimaticket ist einfach billiger als mit dem Auto, was für Fahrten abseits der Streckenkarte eher nicht gilt). Die Öffis müssten vor allem auch Samstag, Sonntag, Feiertag, Nachts sowie in Ausflugstegionen verbessert werden. Gerade dort, wo die Öffis schon sehr gut ausgebaut sind, sind sie auch am vollsten. Problem ist halt die tageszeitabhängige Auslastung, die zur HVZ am höchsten ist. Und ausgerechnet beim Pendeln ist auch der Öffi-Anteil am Höchsten. Ziel muss also sein, dass man die Leute dazu animiert die Öffis auch abseits des Pendelns zum Einkaufen, für Ausflüge, für's Shoppen, für Besuche, Freizeitaktivitäten usw. zu gewinnen. Denn das deckt sich auch mit den Zeiten, wo Öffis noch mehr Kapazitäten haben, insbesondere abseits der Hauptrouten (einzelne Engpässe gibt es natürlich auch hier, etwa Sonntag früh von Wien zum Neusiedlersee), aber da ist mMn noch am meisten zu gewinnen. Denn jene, die nicht ein mal zum pemdeln die Öffis benutzen wird man ohnehin schwer von Öffis überzeugen können!

Ich sehe aber nicht das Problem beim Ausflugsverkehr, sondern in der Hauptverkehrszeit. Fahr einmal in der früh mit der Schnellbahn. Ich hatte einen Kollegin, die auf der Farnz-Josef-Bahn schaut, dass sie wirklich vom Franz-Josef-Bahn wegfährt, da sie sonst womöglich in der Spittelau sonst keine Chance hat, in den Zug zu kommen.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: haidi am 08. Oktober 2022, 16:57:28
Es gibt Ausnahmen zu der "Regel", z.B. Salzburg - Freilassing.
Das wirklich gute Beispiel wäre Genève -Coppet in der Schweiz.

Das geht aber nur, wenn das eine Gleis eben als separate, eingleisige Strecke betrieben wird. Und ja, das kann schon Sinn machen, je nach Anwendungsfall halt.

Bei den immer wiederkehrenden „Dritte Gleis“-Vorschlägen im Raum Wien hätte ich aber noch keinen sinnvollen gesehen.

An sich ist die Südbahn keine zweigleisige Strecke, sondern zwei eingleisige Strecken, was im Betrieb Erleichterungen bringt - z.B. beim Überholen auf freier Strecke.
Dann wären es halt 3 eingleisige Strecken.
Sinnvoll ist eine dreigleisige Strecke nur dann, wenn das dritte Gleis zwischen den Richtungshauptgleisen liegt und die Bahnsteige zwischen den Gleisen. Dann kann man das dritte Gleis für beide Fahrtrichtungen nutzen ohne irgendwelche Gleise kreuzen zu müssen, wie derzeit.
Nur ist das dritte Gleis halt nicht hochgeschwindigkeitstauglich, weil es die Zufahrt zur Lackfabrik war, also eher ein Anschlussgleis.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Signalabhängigkeit am 08. Oktober 2022, 17:07:56
Das ist das Schlechteste aller Beispiele. Solide geplant, aber nicht sinnvoll genutzt.

...

Bei den immer wiederkehrenden „Dritte Gleis“-Vorschlägen im Raum Wien hätte ich aber noch keinen sinnvollen gesehen.

Keine Sorge, ich habe auch nur die Planung gemeint, die gegenwärtige Betriebsführung ist absurd.  :P

Zu deinem letzten Satz kann ich dir nur zustimmen.

Perspektivisch könnte eventuell ein dreigleisiger Ausbau mit eingleisiger S-Bahn zwischen Süßenbrunn und Gänserndorf Sinn machen, aber sonst.....
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: highspeedtrain am 08. Oktober 2022, 17:10:12
Es gibt Ausnahmen zu der "Regel", z.B. Salzburg - Freilassing.
Das wirklich gute Beispiel wäre Genève -Coppet in der Schweiz.

Das geht aber nur, wenn das eine Gleis eben als separate, eingleisige Strecke betrieben wird. Und ja, das kann schon Sinn machen, je nach Anwendungsfall halt.

Bei den immer wiederkehrenden „Dritte Gleis“-Vorschlägen im Raum Wien hätte ich aber noch keinen sinnvollen gesehen.

An sich ist die Südbahn keine zweigleisige Strecke, sondern zwei eingleisige Strecken, was im Betrieb Erleichterungen bringt - z.B. beim Überholen auf freier Strecke.
Dann wären es halt 3 eingleisige Strecken.
Sinnvoll ist eine dreigleisige Strecke nur dann, wenn das dritte Gleis zwischen den Richtungshauptgleisen liegt und die Bahnsteige zwischen den Gleisen. Dann kann man das dritte Gleis für beide Fahrtrichtungen nutzen ohne irgendwelche Gleise kreuzen zu müssen, wie derzeit.
Nur ist das dritte Gleis halt nicht hochgeschwindigkeitstauglich, weil es die Zufahrt zur Lackfabrik war, also eher ein Anschlussgleis.

Ich versichere dir, dass man zwischen Meidling und Mödling auch mit einem längeren, schneller befahrbaren und mittig angeordneten dritten Gleis nicht im Ansatz ein Betriebsprogramm fahren könnte, das dem angestrebten auch nur nahe kommt (selbst einem etwas reduzierten, wie es mir eher vorschweben würde).

Ebensowenig wäre das hier immer wieder zur Diskussion stehende dritte Gleis Wien Mitte - Rennweg sinnvoll  nutzbar, außer als sauteures Stutzgleis für den CAT, das einer Kosten-Nutzen-Abwägung niemals standhalten könnte.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Signalabhängigkeit am 08. Oktober 2022, 17:11:10
Sinnvoll ist eine dreigleisige Strecke nur dann, wenn das dritte Gleis zwischen den Richtungshauptgleisen liegt und die Bahnsteige zwischen den Gleisen. Dann kann man das dritte Gleis für beide Fahrtrichtungen nutzen ohne irgendwelche Gleise kreuzen zu müssen, wie derzeit.

Das stimmt so nicht. Bitte keine Märchen erzählen.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: haidi am 08. Oktober 2022, 17:20:53
Sinnvoll ist eine dreigleisige Strecke nur dann, wenn das dritte Gleis zwischen den Richtungshauptgleisen liegt und die Bahnsteige zwischen den Gleisen. Dann kann man das dritte Gleis für beide Fahrtrichtungen nutzen ohne irgendwelche Gleise kreuzen zu müssen, wie derzeit.

Das stimmt so nicht. Bitte keine Märchen erzählen.

Wenn man dreigleisig bauen will oder nur dreigleisig bauen kann, dann nur auf die Art und nicht mit einem "Reservegleis neben den beiden Hauptgleisen. Was soll daran ein Märchen sein? Ich bitte untertänigst um Aufklärung
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: 38ger am 08. Oktober 2022, 17:29:01
Ich finde das Kriterium, die Strecke unmittelbar nachher nicht mit 100% Auslastung auf Anschlag zu betreiben, ist ein brauchbares. Bei einem REX-Takt von 5 min geht das ohne vier Gleise nicht und der ist in der HVZ nötig, um den angestrebten ÖV-Anteil von 45% am Modal Split zu bewältigen. Man muss sich eben vorher einen Zielfahrplan überlegen und dann schauen, wie man den erreichen kann. Inwieweit das historisch passiert ist, weiß ich nicht, bei diesem Projekt fand ich die Sache sehr transparent.

Grundsätzlich ist der Bahnausbau nur durch die Ingenieure, Bauarbeiter und Maschinen beschränkt, die nicht überall gleichzeitig arbeiten können. Am Budget kann man von politischer Seite schrauben, das ist mit der Aufnahme zusätzlicher Projekte in den Rahmenplan letztes Jahr glücklicherweise auch geschehen.

Es ist zur Kenntnis zu nehmen, dass wir hier fundamental unterschiedlicher Auffassung sind (und am meisten bei der Frage finanzieller Mittel). Aber macht ja nichts.

Eines frage ich mich aber noch: wie plant man, auf die 45% Modal Split zu kommen? Der Ausbau allein wird sicher nicht reichen, um ausreichend Personen zum Umsteigen zu bewegen. Da bräuchte man massive restriktive Maßnahmen für den MIV. Und die wird man sich - wie immer - nicht trauen.

Mir stellt sich eher die Frage, schafft die ÖBB es überhaupt, das der Modalsplit auf 45% kommt. Denn was nützt mir eine restriktive Einschränkung des MIV, wenn die Alternative es nicht schafft, die Fahrgäste aufzunehmen.

Außerhalb der HVZ hat der ÖV noch sehr viele Kapazitäten, insbesondere am Land. Grund ist, dass viele Menschen, die ein Auto haben die Öffis nur benutzen um zur Arbeit zu fahren (150km mit Monatsstreckenkarte oder jetzt auch mit Klimaticket ist einfach billiger als mit dem Auto, was für Fahrten abseits der Streckenkarte eher nicht gilt). Die Öffis müssten vor allem auch Samstag, Sonntag, Feiertag, Nachts sowie in Ausflugstegionen verbessert werden. Gerade dort, wo die Öffis schon sehr gut ausgebaut sind, sind sie auch am vollsten. Problem ist halt die tageszeitabhängige Auslastung, die zur HVZ am höchsten ist. Und ausgerechnet beim Pendeln ist auch der Öffi-Anteil am Höchsten. Ziel muss also sein, dass man die Leute dazu animiert die Öffis auch abseits des Pendelns zum Einkaufen, für Ausflüge, für's Shoppen, für Besuche, Freizeitaktivitäten usw. zu gewinnen. Denn das deckt sich auch mit den Zeiten, wo Öffis noch mehr Kapazitäten haben, insbesondere abseits der Hauptrouten (einzelne Engpässe gibt es natürlich auch hier, etwa Sonntag früh von Wien zum Neusiedlersee), aber da ist mMn noch am meisten zu gewinnen. Denn jene, die nicht ein mal zum pemdeln die Öffis benutzen wird man ohnehin schwer von Öffis überzeugen können!

Ich sehe aber nicht das Problem beim Ausflugsverkehr, sondern in der Hauptverkehrszeit. Fahr einmal in der früh mit der Schnellbahn. Ich hatte einen Kollegin, die auf der Farnz-Josef-Bahn schaut, dass sie wirklich vom Franz-Josef-Bahn wegfährt, da sie sonst womöglich in der Spittelau sonst keine Chance hat, in den Zug zu kommen.

Eben. Weil zur Arbeit sogar Menschen, die in der Freizeit das Auto nutzen mit den Öffis fahren haben die Öffis keine Kapazitäten zur HVZ so wenig Kapazität. Ziel muss es doch sein genau diese Menschen auch für Freizeitaktivitäten die Öffis schmackhaft zu machen. Denn genau diese Menschen sind bereit bei einem guten Angebot auch Öffis zu nutzen. Und gerade im Freizeitverkehr ist das Angebot so schlecht, dass man es leicht verbessern kann.
Dafür, dass auf Bahnstrecken und regionalen Bussen Samstags, Sonntags, Feiertags, Nachts zusätzliche Kurse fahren benötige ich keine neuen Haltestellen, keine Gleiszulegungen, keine zusätzlichen Fahrzeuge, keine zusätzlichen Werkstätten, Abstellkapazitäten usw. usf. - im Gegensatz dazu wenn ich die Öffis für den Arbeitsweg verbessern will, da benötige ich all das zusätzlich. Soll jetzt kein Plädoyer gegen Meidling-Mödling sein, aber es ist eben sehr kostenintensiv und unterstützt die Öffis genau dort, wo sie eh schon stark sind: im Pemdlerverkehr
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: haidi am 08. Oktober 2022, 17:32:29
Eben. Weil zur Arbeit sogar Menschen, die in der Freizeit das Auto nutzen mit den Öffis fahren haben die Öffis keine Kapazitäten zur HVZ so wenig Kapazität. Ziel muss es doch sein genau diese Menschen auch für Freizeitaktivitäten die Öffis schmackhaft zu machen. Denn genau diese Menschen sind bereit bei einem guten Angebot auch Öffis zu nutzen. Und gerade im Freizeitverkehr ist das Angebot so schlecht, dass man es leicht verbessern kann.
Dafür, dass auf Bahnstrecken und regionalen Bussen Samstags, Sonntags, Feiertags, Nachts zusätzliche Kurse fahren benötige ich keine neuen Haltestellen, keine Gleiszulegungen, keine zusätzlichen Fahrzeuge, keine zusätzlichen Werkstätten, Abstellkapazitäten usw. usf. - im Gegensatz dazu wenn ich die Öffis für den Arbeitsweg verbessern will, da benötige ich all das zusätzlich. Soll jetzt kein Plädoyer gegen Meidling-Mödling sein, aber es ist eben sehr kostenintensiv und unterstützt die Öffis genau dort, wo sie eh schon stark sind: im Pemdlerverkehr
Du hast zwar sehr viel gequotet, aber in deiner Antwort auf eines vergessen:
Alles was man braucht für einen besseren Freizeitverkehr ist schon vorhanden, nur das Personal nicht, das reich, wie man sieht schon für das bisherige Antgebot oft nicht aus. Wenn man das Angebot in der Freizeit erhöht, hat man halt nur mehr Kurse, die ausfallen.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: 38ger am 08. Oktober 2022, 18:22:17
Eben. Weil zur Arbeit sogar Menschen, die in der Freizeit das Auto nutzen mit den Öffis fahren haben die Öffis keine Kapazitäten zur HVZ so wenig Kapazität. Ziel muss es doch sein genau diese Menschen auch für Freizeitaktivitäten die Öffis schmackhaft zu machen. Denn genau diese Menschen sind bereit bei einem guten Angebot auch Öffis zu nutzen. Und gerade im Freizeitverkehr ist das Angebot so schlecht, dass man es leicht verbessern kann.
Dafür, dass auf Bahnstrecken und regionalen Bussen Samstags, Sonntags, Feiertags, Nachts zusätzliche Kurse fahren benötige ich keine neuen Haltestellen, keine Gleiszulegungen, keine zusätzlichen Fahrzeuge, keine zusätzlichen Werkstätten, Abstellkapazitäten usw. usf. - im Gegensatz dazu wenn ich die Öffis für den Arbeitsweg verbessern will, da benötige ich all das zusätzlich. Soll jetzt kein Plädoyer gegen Meidling-Mödling sein, aber es ist eben sehr kostenintensiv und unterstützt die Öffis genau dort, wo sie eh schon stark sind: im Pemdlerverkehr
Du hast zwar sehr viel gequotet, aber in deiner Antwort auf eines vergessen:
Alles was man braucht für einen besseren Freizeitverkehr ist schon vorhanden, nur das Personal nicht, das reich, wie man sieht schon für das bisherige Antgebot oft nicht aus. Wenn man das Angebot in der Freizeit erhöht, hat man halt nur mehr Kurse, die ausfallen.

Wenn man davon ausgeht, dass man daran nichts ändern kann, ja. Davon würde ich jedoch nicht ausgehen. Da müsste man eben auch neue Arbeitszeitmodelle ausprobieren, den Angestellten mehr Wertschätzung und Vertrauen entgegenbringen, den angestellten auf Augenhöhe begegnen und dergleichen. Wiener Linien und Salzburg AG sind wohl so ziemlich die besten Beispiele, wie man es nicht macht.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Klingelfee am 08. Oktober 2022, 18:36:35
Eben. Weil zur Arbeit sogar Menschen, die in der Freizeit das Auto nutzen mit den Öffis fahren haben die Öffis keine Kapazitäten zur HVZ so wenig Kapazität. Ziel muss es doch sein genau diese Menschen auch für Freizeitaktivitäten die Öffis schmackhaft zu machen. Denn genau diese Menschen sind bereit bei einem guten Angebot auch Öffis zu nutzen. Und gerade im Freizeitverkehr ist das Angebot so schlecht, dass man es leicht verbessern kann.
Dafür, dass auf Bahnstrecken und regionalen Bussen Samstags, Sonntags, Feiertags, Nachts zusätzliche Kurse fahren benötige ich keine neuen Haltestellen, keine Gleiszulegungen, keine zusätzlichen Fahrzeuge, keine zusätzlichen Werkstätten, Abstellkapazitäten usw. usf. - im Gegensatz dazu wenn ich die Öffis für den Arbeitsweg verbessern will, da benötige ich all das zusätzlich. Soll jetzt kein Plädoyer gegen Meidling-Mödling sein, aber es ist eben sehr kostenintensiv und unterstützt die Öffis genau dort, wo sie eh schon stark sind: im Pemdlerverkehr
Du hast zwar sehr viel gequotet, aber in deiner Antwort auf eines vergessen:
Alles was man braucht für einen besseren Freizeitverkehr ist schon vorhanden, nur das Personal nicht, das reich, wie man sieht schon für das bisherige Antgebot oft nicht aus. Wenn man das Angebot in der Freizeit erhöht, hat man halt nur mehr Kurse, die ausfallen.

Wenn man davon ausgeht, dass man daran nichts ändern kann, ja. Davon würde ich jedoch nicht ausgehen. Da müsste man eben auch neue Arbeitszeitmodelle ausprobieren, den Angestellten mehr Wertschätzung und Vertrauen entgegenbringen, den angestellten auf Augenhöhe begegnen und dergleichen. Wiener Linien und Salzburg AG sind wohl so ziemlich die besten Beispiele, wie man es nicht macht.

Wie viele Dienstmodelle sollen die WL noch ausprobieren. Im übrigen wurde erst dieses Monat wieder ein neuer Versuch eines neuen Dienstmodell bei den WL eingeführt. Das Problem ist aber eher, dass die heutigen Bewerber einfach nicht kapieren, dass man eben bei einem Unternehmen das einen 20-24 Stundenbetrieb und das 7 Tage die Woche hat, auch Dienste in der Nacht und am Wochenende, bzw am Feiertag zu leisten sind.

Denn mittlerweile gibt es auch auf allen Dienststellen die Möglichkeit Dienste im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen zu tauschen. Also was soll das Unternehmen noch mehr machen?
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Sonderwagen am 08. Oktober 2022, 18:40:30
Davon würde ich jedoch nicht ausgehen.
Sorry aber das ist kein Optimismus sondern 100%-ige Naivität wenn man glaubt, dass die personelle Situation besser wird.

Das Ausmaß der kommenden Pensionswelle - oder eigentlich ist es schon Pensionstsunami - in den nächsten 5 Jahren quer durch ALLE Bereiche, bei denen rund ein Viertel der ~ 42.000 ÖBB-Mitarbeiter wegfällt, wird es nicht einmal zulassen das bestehende Angebot halbwegs aufrecht erhalten zu können. Alleine zum jetzigen Zeitpunkt sind über 800 Stellen in sämtlichen Konzernbereichen frei.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: 38ger am 08. Oktober 2022, 22:44:21
Davon würde ich jedoch nicht ausgehen.
Sorry aber das ist kein Optimismus sondern 100%-ige Naivität wenn man glaubt, dass die personelle Situation besser wird.

Das Ausmaß der kommenden Pensionswelle - oder eigentlich ist es schon Pensionstsunami - in den nächsten 5 Jahren quer durch ALLE Bereiche, bei denen rund ein Viertel der ~ 42.000 ÖBB-Mitarbeiter wegfällt, wird es nicht einmal zulassen das bestehende Angebot halbwegs aufrecht erhalten zu können. Alleine zum jetzigen Zeitpunkt sind über 800 Stellen in sämtlichen Konzernbereichen frei.

Wenn Du wirklich recht hättest, dann wäre ein Ausbau Meidling-Mödling aber auch nicht notwendig, denn ohne zusätzliches Personal kann es ja auch keine zusätzlichen Zugfahrten geben und wenn man gar mit Personalschwund rechnen muss, dann kmuss man das Angebot sogar eher reduzieren - dazu reichen auch zwei Gleise. Sorry, aber dass das einer realistischen Einschätzung entspricht kann ich nicht ganz glauben!
@Klingelfee: Alleine mit den Dienstzeitmodellen wäre es auch nicht getan, ich hatte auch Punkte wie "Begegnung auf Augenhöhe" angeführt. Ob in der Ausbildung oder auf den Betriebsbahnhöfen, teilweise sogar bei Teamleitern ist das nicht vorhanden. Und auch mir ist eigentlich das Arbeitsumfeld mindestens so wichtig, wie die Arbeit selbst!
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Signalabhängigkeit am 08. Oktober 2022, 23:02:34
Wenn man dreigleisig bauen will oder nur dreigleisig bauen kann, dann nur auf die Art und nicht mit einem "Reservegleis neben den beiden Hauptgleisen. Was soll daran ein Märchen sein? Ich bitte untertänigst um Aufklärung

Nochmal das Beispiel Salzburg - Freilassing. Da war ursprünglich geplant dass Züge ohne Zwischenhalte im Linienbetrieb zweigleisig die nördlichen beiden Gleise befahren, während S-Bahnen eingleisig das südliche Gleis befahren, mit Begegnung in Taxham Europark. Und das ist, wenn die Fahrzeiten so einen Fahrplan ermöglichen, ein sehr sinnvolles Konzept.

Dass die Betriebsführung dort nicht so abläuft ist ein anderes Thema.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: highspeedtrain am 09. Oktober 2022, 10:38:27
Sinnvoll ist eine dreigleisige Strecke nur dann, wenn das dritte Gleis zwischen den Richtungshauptgleisen liegt und die Bahnsteige zwischen den Gleisen. Dann kann man das dritte Gleis für beide Fahrtrichtungen nutzen ohne irgendwelche Gleise kreuzen zu müssen, wie derzeit.

Das stimmt so nicht. Bitte keine Märchen erzählen.

Wenn man dreigleisig bauen will oder nur dreigleisig bauen kann, dann nur auf die Art und nicht mit einem "Reservegleis neben den beiden Hauptgleisen. Was soll daran ein Märchen sein? Ich bitte untertänigst um Aufklärung

In einem symmetrischen Taktfahrplan wirst du mit einem solchen dritten Gleis selten bis nie eine adäquate Fahrplanverbesserung erreichen, die die Kosten dieses dritten Gleises rechtfertigen werden. Es kommt recht rasch der Punkt, wo sich auch auf diesem dritten Gleis auch Züge kreuzen müssten… und dann braucht man ein viertes Gleis.

Ausnahmen mag es geben, wo man viel Güterverkehr hat, dem man im Fahrplan mehr Flexibilität einräumt und sich diese Kreuzungsproblematik nicht stellt. Eben das trifft auf Meidling- Mödling genau gar nicht zu. In Störungsfall kann natürlich das dritte Gleis schon sehr praktisch sein, aber allein dafür wird man die entsprechenden Kosten nicht investieren.

Das andere, in machen Fällen durchaus sinnvolle Modell, ist, das dritte Gleis betrieblich als separate, eingleisige Strecke für die S-Bahn, mit Kreuzungsmöglichkeiten, zu verwenden. Das findet zwischen Genève und Coppet statt (die beiden Hauptgleise werden nur für Züge ohne Halt verwendet) und war auch zwischen Salzburg und Freilassing geplant.

Bei der dann eingleisigen S-Bahn setzt das aber hohe Fahrplanstabilität voraus, weswegen ich im Raum Wien davon eher abraten würde, siehe die Probleme mit den eingleisigen Zulaufstrecken im Norden und Osten.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: haidi am 09. Oktober 2022, 12:00:38
Das dritte Gleis könnte man im gegenständlichen Bereich als reines "SChnellfahrgleis" verwenden, damit würde der größte Störfaktor für einen dichten Schnellbahn- und Regionalzugverkehr, die Schnellzüge wegfallen.

Aber das alles ist eh  nur theoretisches Geplänkel
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Kurzzug am 09. Oktober 2022, 14:33:30
Das dritte Gleis könnte man im gegenständlichen Bereich als reines "SChnellfahrgleis" verwenden, damit würde der größte Störfaktor für einen dichten Schnellbahn- und Regionalzugverkehr, die Schnellzüge wegfallen.

Aber das alles ist eh  nur theoretisches Geplänkel

Ein drittes Gleis, das von beiden Richtungen verwendet wird, ist nur bei asymmetrischem Betrieb interessant (Fahrpläne und/oder Zuganzahl der einen Richtung und der anderen unterscheiden sich). Da wir uns in Österreich aber immer am symmetrischen Taktfahrplan orientieren, ist es schwer, so ein Konzept mit anderen Linien verträglich zu machen. Und selbst wenn, dieses dritte Gleis müsste von Schnellbahnen verwendet werden, da man die schnellen Züge nicht durch Weichen ausbremsen will.

Ich finde das Kriterium, die Strecke unmittelbar nachher nicht mit 100% Auslastung auf Anschlag zu betreiben, ist ein brauchbares. Bei einem REX-Takt von 5 min geht das ohne vier Gleise nicht und der ist in der HVZ nötig, um den angestrebten ÖV-Anteil von 45% am Modal Split zu bewältigen. Man muss sich eben vorher einen Zielfahrplan überlegen und dann schauen, wie man den erreichen kann. Inwieweit das historisch passiert ist, weiß ich nicht, bei diesem Projekt fand ich die Sache sehr transparent.
Eines frage ich mich aber noch: wie plant man, auf die 45% Modal Split zu kommen? Der Ausbau allein wird sicher nicht reichen, um ausreichend Personen zum Umsteigen zu bewegen. Da bräuchte man massive restriktive Maßnahmen für den MIV. Und die wird man sich - wie immer - nicht trauen.

Ich muss mich hier leicht korrigieren: Die 45% sind keine politische Zielsetzung, sondern ein Maximalwert mit dem sich eine Studie im Auftrag des VOR (siehe Anhang) beschäftigt hat. Sinngemäß sagt die, dass heute gebaute Infrastruktur mit solchen Fahrgastmengen fertig werden sollte, da voraussichtlich aufgrund von Parkraumbewirtschaftung und anderen Maßnahmen der Anteil an ÖV-Nutzern steigen wird. Wie man den Split konkret Richtung ÖV verbessert, wissen wir eh alle: Rückbau von Autostraßen, keine hirnrissigen Straßenneubauten und natürlich ein besseres ÖV-Angebot. Der viergleisige Ausbau leistet sehr viel, was den letzten Punkt betrifft, die anderen Punkte können leider nicht von VOR oder ÖBB geklärt werden.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: haidi am 09. Oktober 2022, 14:51:39
Das dritte Gleis könnte man im gegenständlichen Bereich als reines "SChnellfahrgleis" verwenden, damit würde der größte Störfaktor für einen dichten Schnellbahn- und Regionalzugverkehr, die Schnellzüge wegfallen.

Aber das alles ist eh  nur theoretisches Geplänkel

Ein drittes Gleis, das von beiden Richtungen verwendet wird, ist nur bei asymmetrischem Betrieb interessant (Fahrpläne und/oder Zuganzahl der einen Richtung und der anderen unterscheiden sich). Da wir uns in Österreich aber immer am symmetrischen Taktfahrplan orientieren, ist es schwer, so ein Konzept mit anderen Linien verträglich zu machen. Und selbst wenn, dieses dritte Gleis müsste von Schnellbahnen verwendet werden, da man die schnellen Züge nicht durch Weichen ausbremsen will.
DArum hätte ich das dritte Gleis in die Mitte gelegt und in den Haltestellen:

1. Gleis - Bahnsteig - 3. bzw. Schnellfahrgleis - Bahnsteig - 2. Gleis
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: highspeedtrain am 09. Oktober 2022, 18:03:38
Das dritte Gleis könnte man im gegenständlichen Bereich als reines "SChnellfahrgleis" verwenden, damit würde der größte Störfaktor für einen dichten Schnellbahn- und Regionalzugverkehr, die Schnellzüge wegfallen.

Könnte man aus den von User Kurzzug und mit genannten Gründen eben nicht. Das ginge nur dann, wenn in der Früh ausschließlich schnelle Züge Richtung Wien und am Nachmittag ausschließlich schnelle Züge Richtung Wiener Neustadt führen, und in die jeweilige Gegenrichtung nur die S-Bahn.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: haidi am 09. Oktober 2022, 18:50:36
Wenn der Railjet Meidling - Mödling in 10 Minuten schafft, dann ginge sich das mit 5 Minuten Puffer für Verspätungen aus. Aber wie gesagt, ist theoretische Spintisiererei, weil eh 4 Gleise kommen.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: hewerner am 09. Oktober 2022, 19:06:49
Wenn der Railjet Meidling - Mödling in 10 Minuten schafft, dann ginge sich das mit 5 Minuten Puffer für Verspätungen aus. Aber wie gesagt, ist theoretische Spintisiererei, weil eh 4 Gleise kommen.

Derzeit nur 8 Minuten, z.B.: 131 : Wien-Meidling ab 6:32, durch Mödling 6:40.

Wird bei allen anderen RJ genauso sein.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: highspeedtrain am 09. Oktober 2022, 21:07:57
Wenn der Railjet Meidling - Mödling in 10 Minuten schafft, dann ginge sich das mit 5 Minuten Puffer für Verspätungen aus.

???
Gehst du von einem 15-Minuten-Takt schneller Züge aus? Geplant sind 10 pro Stunde und Richtung…
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: haidi am 09. Oktober 2022, 21:14:44
Wenn der Railjet Meidling - Mödling in 10 Minuten schafft, dann ginge sich das mit 5 Minuten Puffer für Verspätungen aus.

???
Gehst du von einem 15-Minuten-Takt schneller Züge aus? Geplant sind 10 pro Stunde und Richtung…
Ich bin von 2 Railjet pro Stunde und Richtung aus, wie es AFAIK heute üblich ist.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: highspeedtrain am 09. Oktober 2022, 21:23:15
Wenn der Railjet Meidling - Mödling in 10 Minuten schafft, dann ginge sich das mit 5 Minuten Puffer für Verspätungen aus.

???
Gehst du von einem 15-Minuten-Takt schneller Züge aus? Geplant sind 10 pro Stunde und Richtung…
Ich bin von 2 Railjet pro Stunde und Richtung aus, wie es AFAIK heute üblich ist.

Wir schreiben die ganze Zeit aneinander vorbei.

Die Railjet werden in wenigen Jahren nicht mehr über die Südbahn, sondern über die Pottendorfer Linie fahren. Und um den jetzigen Fahrplan zu fahren, bräuchte man die Strecke ohnehin nicht ausbauen.

Betriebsprogramm für den 4gleisigen Ausbau sind in der HVZ
- 12 x S-Bahn pro Stunde und Richtung bis Liesing, sechs davon bis Mödling (5/10-Minuten-Takt)
- 10 x REX pro Stunde und Richtung.
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: Signalabhängigkeit am 09. Oktober 2022, 22:32:09
@HST diese Diskussion hier ist eher sinnlos......
Titel: Re: Viergleisiger Ausbau Meidling-Mödling
Beitrag von: SlowFox am 31. Januar 2023, 23:29:00
Ich möchte hiermit einen Thread zu diesem Thema eröffnen, da es bisher keinen gibt und dieses Projekt in den nächsten Jahren nur noch interessanter wird.
Anlass dafür war die heutige Informationsveranstaltung in Maria Enzersdorf
Es gibt übrigens eine weitere Runde an Informationsveranstaltungen - ich nehme einmal an mit dem aktualisierten Stand des Projekts:
https://oebb.arbyte.net/meidling-moedling