Autor Thema: Hochhäuser in Wien  (Gelesen 4999 mal)

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haidi

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Hochhäuser in Wien
« am: 18. Mai 2022, 09:42:46 »
Ich habe kurz in eine Ö1-Sendung über Hochhäuser in Wien hinein gehorcht, scheint durchaus interessant zu sein, auch im Zusammenhang mit Ubahnbau, weil die Stadt einen guten  Anschluss an den Öffentlilchen Verkehr, vor allem den schienengebundenen will - oder sogar darauf besteht.

8 Tage nachzuhören:
https://oe1.orf.at/programm/20220518/681421/Radiokolleg-Hoch-hoeher-Hochhaeuser
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moszkva tér

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Re: Hochhäuser in Wien
« Antwort #1 am: 19. Mai 2022, 06:30:08 »
So wie bei den 3 Marks beim Modecenter zum Beispiel  ::)

coolharry

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Re: Hochhäuser in Wien
« Antwort #2 am: 19. Mai 2022, 08:24:45 »
Hochhäuser und insbesondere Wolkenkratzer sind reine Prestigebauten ohne grundsätzliche notwendigkeit. Die Wohnhochhäuser werden die Wohnungs"not" nicht lindern. Sie werden nicht dafür sorgen das es mehr günstigen Wohnraum gibt.
Das sie entlang leistungsfähiger ÖPNV Achsen liegen sollen ist wohl das einzig positive an den Dingern. Wobei "Nähe" zu Stationen wohl ein sehr dehnbarer Begriff ist.


Zum Thema passend:
ttps://www.deutschlandfunk.de/hochhaeuser-megahaeuser-high-rises-zwischen-himmel-und-erde-100.html

Warum Wohnhochhäuser, aus meiner Sicht, reine Prestigebauten sind:
Hohe Baukosten auf den Quadratmeter Wohnnutzfläche.
Verfügbarkeit der Aufzüge lässt mit den Jahren immer nach.
Hohe Betriebskosten für den Endnutzer (hier wiederrum die hohen Aufzugskosten aber auch der höhere Wartungsaufwand der restlichen technischen Anlagen)
Die hohen Grundkosten werden damit nicht umgangen sondern sie treiben sie erst extrem in die Höhe.
Weil kaum jemand mit Kindern im 27. Stock wohnen will schon gar nicht wenns einen Balkon hat und weil die Häuser eigentlich gar nicht auf Familien ausgerichtet sind.

Klar ist eine ausufernde Stadt nicht gut, weil es eben dann auch höhere Kosten bei öffentlichem Verkehr und im Straßenbau bedingt, aber, so blöd es auch klingt, eine 100m lange Straße kostet im Monat weniger Erhaltung als 100m Aufzug. Selbst mit allen Umweltkosten.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

haidi

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Re: Hochhäuser in Wien
« Antwort #3 am: 19. Mai 2022, 08:53:45 »
Sie werden UXH nicht dafür sorgen das es mehr günstigen Wohnraum gibt.
? ? ?
Das sie entlang leistungsfähiger ÖPNV Achsen liegen sollen ist wohl das einzig positive an den Dingern. Wobei "Nähe" zu Stationen wohl ein sehr dehnbarer Begriff ist.

500 m hatte ich in Erinnerung

Klar ist eine ausufernde Stadt nicht gut, weil es eben dann auch höhere Kosten bei öffentlichem Verkehr und im Straßenbau bedingt, aber, so blöd es auch klingt, eine 100m lange Straße kostet im Monat weniger Erhaltung als 100m Aufzug. Selbst mit allen Umweltkosten.
Die Straßenerhaltung zahlt die Allgemeinheit, die Hochhauserhatung die Mieter/Wohnungseigentümer
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Linie106

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Re: Hochhäuser in Wien
« Antwort #4 am: 19. Mai 2022, 10:36:54 »
Warum Wohnhochhäuser, aus meiner Sicht, reine Prestigebauten sind:

d'accord
und ich möchte noch ergänzen: alleine wegen der Mieten. Die unteren Geschoße sind für den Pöbel freigegeben, aber sobald man etwas höher kommt, wo die Wohnung "mit Ausblick" vermarktet wird, klettern die Mieten ebenso in Höhen, die sich der Durchschnittshackler niemals leisten kann. Besonders bei der aktuellen Preislage nicht. Solange sich daran nichts ändert sind mind. die obersten 5? 10? Stockwerke wohl nur was für Manager und Spekulanten. Schade um das verbaute Material.

coolharry

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Re: Hochhäuser in Wien
« Antwort #5 am: 19. Mai 2022, 10:59:04 »
Sie werden UXH nicht dafür sorgen das es mehr günstigen Wohnraum gibt.
? ? ?

Sorry Tippfehler.

Klar ist eine ausufernde Stadt nicht gut, weil es eben dann auch höhere Kosten bei öffentlichem Verkehr und im Straßenbau bedingt, aber, so blöd es auch klingt, eine 100m lange Straße kostet im Monat weniger Erhaltung als 100m Aufzug. Selbst mit allen Umweltkosten.
Die Straßenerhaltung zahlt die Allgemeinheit, die Hochhauserhatung die Mieter/Wohnungseigentümer

Auch bei Straßen die einer Siedlungsgemeinschaft gehören. Z.b. in einer Kleingartenanlage aber auch Straßen in größeren Objekten wie z.b. einer Reihenhausanlage oder Mehrparteienhausanlage, kostet die Schneeräumung zusammen mit dem Strom für die Beleuchtung weniger als die Aufzugswartung und der Betrieb. Wobei der Strom beim Aufzug ja recht gering ist. Aber die Rufbereitschaft und die jährliche Wartung gehen ganz schön ins Geld. Beides gibts bei einer Siedlungsstraße nicht.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

haidi

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Re: Hochhäuser in Wien
« Antwort #6 am: 19. Mai 2022, 16:32:52 »
Warum Wohnhochhäuser, aus meiner Sicht, reine Prestigebauten sind:

d'accord
und ich möchte noch ergänzen: alleine wegen der Mieten. Die unteren Geschoße sind für den Pöbel freigegeben, aber sobald man etwas höher kommt, wo die Wohnung "mit Ausblick" vermarktet wird, klettern die Mieten ebenso in Höhen, die sich der Durchschnittshackler niemals leisten kann. Besonders bei der aktuellen Preislage nicht. Solange sich daran nichts ändert sind mind. die obersten 5? 10? Stockwerke wohl nur was für Manager und Spekulanten. Schade um das verbaute Material.
Pöbel und Spekulanten - Bravo

Wen stört es, wenn hoch oben die wohnen, die sich diese Mieten leisten können. Wenn man die Höhen begrenzt, trifft man nicht diese, sondern diejenigen, die unten wohnen würden, weil nicht die letztstockigen Wohnungen billiger werden sondern die untersten teurer.

Ich bin nicht dafür, keine Hochhäuser zu bauen, aber dagegen, diese in gewachsene Siedlungsstrukturen zu pflanzen. Warum soll man nicht diverse Stadtrandgebiete oder jetzt agrarisch genutze Flächen für Hochhausansammlungen frei geben.
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contra

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Re: Hochhäuser in Wien
« Antwort #7 am: 19. Mai 2022, 18:54:03 »
Zitat
Ich bin nicht dafür, keine Hochhäuser zu bauen, aber dagegen, diese in gewachsene Siedlungsstrukturen zu pflanzen. Warum soll man nicht diverse Stadtrandgebiete oder jetzt agrarisch genutze Flächen für Hochhausansammlungen frei geben.

Dir ist aber schon Bewusst, dass diese Flächen auch DEINE Nahversorgung sichern? Oder sind dir Sinnlose LKW Fahrten um dein Futter heranzukarren lieber?
Hoffen wir das es uns nicht bald Leid tut, dass so viele Agrarflächen im Stadtbereich verbaut wurden!

haidi

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Re: Hochhäuser in Wien
« Antwort #8 am: 19. Mai 2022, 19:50:00 »
Zitat
Ich bin nicht dafür, keine Hochhäuser zu bauen, aber dagegen, diese in gewachsene Siedlungsstrukturen zu pflanzen. Warum soll man nicht diverse Stadtrandgebiete oder jetzt agrarisch genutze Flächen für Hochhausansammlungen frei geben.

Dir ist aber schon Bewusst, dass diese Flächen auch DEINE Nahversorgung sichern? Oder sind dir Sinnlose LKW Fahrten um dein Futter heranzukarren lieber?
Hoffen wir das es uns nicht bald Leid tut, dass so viele Agrarflächen im Stadtbereich verbaut wurden!
Es ist sicher besser, die Leute täglich von draußen nach Wien zu karren, als das Gemüse zwei, drei oder vier Mal im Jahr herein zu karren. So ein Mensch lässt sich ja leichter karren, weil er sich selbst verlädt,

Dir ist ja hoffentlich die Pendlerproblematik bekannt - oder?
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contra

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Re: Hochhäuser in Wien
« Antwort #9 am: 19. Mai 2022, 20:16:26 »
Zitat
Ich bin nicht dafür, keine Hochhäuser zu bauen, aber dagegen, diese in gewachsene Siedlungsstrukturen zu pflanzen. Warum soll man nicht diverse Stadtrandgebiete oder jetzt agrarisch genutze Flächen für Hochhausansammlungen frei geben.

Dir ist aber schon Bewusst, dass diese Flächen auch DEINE Nahversorgung sichern? Oder sind dir Sinnlose LKW Fahrten um dein Futter heranzukarren lieber?
Hoffen wir das es uns nicht bald Leid tut, dass so viele Agrarflächen im Stadtbereich verbaut wurden!
Es ist sicher besser, die Leute täglich von draußen nach Wien zu karren, als das Gemüse zwei, drei oder vier Mal im Jahr herein zu karren. So ein Mensch lässt sich ja leichter karren, weil er sich selbst verlädt,

Dir ist ja hoffentlich die Pendlerproblematik bekannt - oder?

Welches Gemüse wird 3-4 mal im Jahr nach Wien gebracht? Selbst Zwiebel und Erdäpfel werden beinahe täglich Transportiert, gar nicht zu reden von Gurken, Paradeiser, Salat usw., die werden sogar mehrmals täglich an die Verteilzentren (z.B. LGV)geliefert. Für die Pendlerproblematik muss sowieso eine andere Lösung gefunden werden! Solange, wie aktuell, das Pendeln finaziell immer mehr unterstütz wird, wir auch das zubetonieren der Stadt nix nützen!

Katana

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Re: Hochhäuser in Wien
« Antwort #10 am: 19. Mai 2022, 21:12:38 »
Warum Wohnhochhäuser, aus meiner Sicht, reine Prestigebauten sind:
Hohe Baukosten auf den Quadratmeter Wohnnutzfläche.
Verfügbarkeit der Aufzüge lässt mit den Jahren immer nach.
Hohe Betriebskosten für den Endnutzer (hier wiederrum die hohen Aufzugskosten aber auch der höhere Wartungsaufwand der restlichen technischen Anlagen)
Die hohen Grundkosten werden damit nicht umgangen sondern sie treiben sie erst extrem in die Höhe.
Weil kaum jemand mit Kindern im 27. Stock wohnen will schon gar nicht wenns einen Balkon hat und weil die Häuser eigentlich gar nicht auf Familien ausgerichtet sind.
Gegenargumente:
Höhere Baukosten: ja, aber die Grundstückkosten sind kleiner. Was stärker wiegt, weiß ich nicht.
Verfügbarkeit Aufzüge: Ob eine kleine Zahl von redundanten Hochhausaufzügen wirklich schlechter ist als viele vier- oder fünfstöckige Aufzüge ohne Redundanz?
Betriebskosten: Wenn die Anzahl der Aufzüge kleiner ist, wieso sollen die Wartungskosten steigen?
Grundkosten: kannst du mir das erklären?

coolharry

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Re: Hochhäuser in Wien
« Antwort #11 am: 20. Mai 2022, 07:33:57 »
Gegenargumente:
Höhere Baukosten: ja, aber die Grundstückkosten sind kleiner. Was stärker wiegt, weiß ich nicht.

Die Grundkosten sind eben nicht kleiner, weil, und das hat der von der Buwog in dem Bericht eh gut erklärt, sich der Grundstückspreis an dem orientiert, wieviel Wohnnutzfläche man darauf errichten kann. Sprich kann man 1000² Wohnnutzfläche errichten kostet der Grund (Hausnummer) 3.000.000 Euro (3000€/m²). Kann man drauf 10.000m² Wohnnutzfläche errichten kostet der Grund 30.000.000€. Für den Endnutzer ist es, rein von den anteiligen Grundkosten, egal ob er in einem 5 oder 25 stöckigem Gebäude wohnt, solange der Bau die maximale Wohnnutzfläche lt. Flächenwidmung ausreizt.

Verfügbarkeit Aufzüge: Ob eine kleine Zahl von redundanten Hochhausaufzügen wirklich schlechter ist als viele vier- oder fünfstöckige Aufzüge ohne Redundanz?

Wenn man keinen Strom im Haus hat, ist es egal ob ein Aufzug oder 4 Aufzüge nicht fahren. Und geh mal 4 mal in den 5.Stock und einmal in den 20. Stock eines Gebäudes. Der Unterschied ist enorm. Aber ja, für jemand der nichtmal eine Stufe alleine gehen kann ist auch der erste Stock dann unerreichbar. Hochhaus hin oder her.

Betriebskosten: Wenn die Anzahl der Aufzüge kleiner ist, wieso sollen die Wartungskosten steigen?

Weil Wartungskosten eben aus einem Grundanzeil (An-Abfahrt) bestehen und dann aus der tatsäschlichen Arbeitszeit. Die Arbeitszeit hängt dann natürlich davon ab wieviele Motoren und wieviel Meter Aufzugsseil (Kette, Seil Gurt etc) er dann noch begutachten muß. In einem Hochhaus hat man meist zwischen 2-4 Aufzüge. Ob man also jetzt 4 Stiegen, mit 5 Stockwerken, mit je einem Aufzug hat oder eine Stiege, mit 20 Stockwerken, und vier Auzügen, ist kostentechnisch egal. Aber die Höhenmeter sind es nicht. Hier kommts dann aber natürlich darauf an wieviele Wohnungen erschließt der Aufzug. Und das ist bei einem Hochhaus, pro Stockwerk tendenziell weniger als bei einem kleineren Haus. So wohnte ich einmal im 11.. Dort wurden knapp 60 Wohnungen von einem Aufzug erschlossen. Das Gebäude hatte aber nur EG-5.OG und im EG waren keine Wohnungen. Dafür gabs halt lange Gänge. Ergo waren die Kosten pro Wohnung recht niedrig.


Grundkosten: kannst du mir das erklären?

Meine damit Grundstückskosten. Siehe oben.

Definition Hochhaus: Alles über 12 Stockwerke (bei ~2,8m Geschoßhöhe). Was eh schon hoch ist.
Da ein Hochhaus viele Wartungsintensive Anlagen besitzt, ist ein solches eben ab der Hochhausgrenze wirklich merklich teurer. Allein der Brandschutz steigt extrem an.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Katana

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Re: Hochhäuser in Wien
« Antwort #12 am: 20. Mai 2022, 08:38:59 »
Gegenargumente:
Höhere Baukosten: ja, aber die Grundstückkosten sind kleiner. Was stärker wiegt, weiß ich nicht.

Die Grundkosten sind eben nicht kleiner, weil, und das hat der von der Buwog in dem Bericht eh gut erklärt, sich der Grundstückspreis an dem orientiert, wieviel Wohnnutzfläche man darauf errichten kann. Sprich kann man 1000² Wohnnutzfläche errichten kostet der Grund (Hausnummer) 3.000.000 Euro (3000€/m²). Kann man drauf 10.000m² Wohnnutzfläche errichten kostet der Grund 30.000.000€. Für den Endnutzer ist es, rein von den anteiligen Grundkosten, egal ob er in einem 5 oder 25 stöckigem Gebäude wohnt, solange der Bau die maximale Wohnnutzfläche lt. Flächenwidmung ausreizt.
Wenn es hoch bebaubar ist, dann muss man es aus Effizienzgründen auch hoch bebauen, sonst steigt der anteilige Grundstückspreis.
Deswegen sind Hochhäuser keine Prestigebauten, man könnte das genaue Gegenteil behaupten.


Verfügbarkeit Aufzüge: Ob eine kleine Zahl von redundanten Hochhausaufzügen wirklich schlechter ist als viele vier- oder fünfstöckige Aufzüge ohne Redundanz?

Wenn man keinen Strom im Haus hat, ist es egal ob ein Aufzug oder 4 Aufzüge nicht fahren.
Die Nichtverfübarkeit kommt doch selten von einem Stromausfall, sondern meistens aus einem Defekt einer Komponente. Zehn Antriebe oder Bedienfelder in einer flächigen Wohnhausanlage sind anfälliger als vier Antriebe oder Bedienfelder in einem Hochhaus.


Betriebskosten: Wenn die Anzahl der Aufzüge kleiner ist, wieso sollen die Wartungskosten steigen?

Weil Wartungskosten eben aus einem Grundanzeil (An-Abfahrt) bestehen und dann aus der tatsäschlichen Arbeitszeit. Die Arbeitszeit hängt dann natürlich davon ab wieviele Motoren und wieviel Meter Aufzugsseil (Kette, Seil Gurt etc) er dann noch begutachten muß. In einem Hochhaus hat man meist zwischen 2-4 Aufzüge. Ob man also jetzt 4 Stiegen, mit 5 Stockwerken, mit je einem Aufzug hat oder eine Stiege, mit 20 Stockwerken, und vier Auzügen, ist kostentechnisch egal. Aber die Höhenmeter sind es nicht. Hier kommts dann aber natürlich darauf an wieviele Wohnungen erschließt der Aufzug. Und das ist bei einem Hochhaus, pro Stockwerk tendenziell weniger als bei einem kleineren Haus. So wohnte ich einmal im 11.. Dort wurden knapp 60 Wohnungen von einem Aufzug erschlossen. Das Gebäude hatte aber nur EG-5.OG und im EG waren keine Wohnungen. Dafür gabs halt lange Gänge. Ergo waren die Kosten pro Wohnung recht niedrig.
Wie bei der Verfügbarkeit: Für wichtig halte ich auch die Zahl der zu wartenden Aufzüge. Z.B. kann bei einer größeren Anzahl die Wegzeit öfter anfallen.
Ich wohne in einem 5 geschoßigen Haus mit 12 Parteien. Ein Musterbeispiel eines ineffizienten Aufzugs.

coolharry

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Re: Hochhäuser in Wien
« Antwort #13 am: 20. Mai 2022, 08:54:02 »
Gegenargumente:
Höhere Baukosten: ja, aber die Grundstückkosten sind kleiner. Was stärker wiegt, weiß ich nicht.

Die Grundkosten sind eben nicht kleiner, weil, und das hat der von der Buwog in dem Bericht eh gut erklärt, sich der Grundstückspreis an dem orientiert, wieviel Wohnnutzfläche man darauf errichten kann. Sprich kann man 1000² Wohnnutzfläche errichten kostet der Grund (Hausnummer) 3.000.000 Euro (3000€/m²). Kann man drauf 10.000m² Wohnnutzfläche errichten kostet der Grund 30.000.000€. Für den Endnutzer ist es, rein von den anteiligen Grundkosten, egal ob er in einem 5 oder 25 stöckigem Gebäude wohnt, solange der Bau die maximale Wohnnutzfläche lt. Flächenwidmung ausreizt.
Wenn es hoch bebaubar ist, dann muss man es aus Effizienzgründen auch hoch bebauen, sonst steigt der anteilige Grundstückspreis.
Deswegen sind Hochhäuser keine Prestigebauten, man könnte das genaue Gegenteil behaupten.

Naja. Meiner Meinung nach schon,weil eben neben den Grundstückskosten, vorallem die hohen Errichtungskosten ins Gewicht fallen. Das betonieren ist aufwändiger. Die verbaute Technik wird immer aufwändiger. Brandschutz usw..
Warum sind die Sozialwohnhochhäuser in England schrott bzw. werden mittlerweile wieder abgerissen? Weil die Wartung eben sau teuer ist bzw. das nachrüsten von essenziellen Sicherheitseinrichtungen entweder gar nicht oder nur unter sehr großem Aufwand möglich ist.

Ich wohne in einem 5 geschoßigen Haus mit 12 Parteien. Ein Musterbeispiel eines ineffizienten Aufzugs.

Ja da hast du nicht unrecht.

Und wie schon geschrieben: Meine Meinung bezieht sich auf Gebäude oberhalb der Hochhausgrenze.

Ich bin nicht dafür, keine Hochhäuser zu bauen, aber dagegen, diese in gewachsene Siedlungsstrukturen zu pflanzen. Warum soll man nicht diverse Stadtrandgebiete oder jetzt agrarisch genutze Flächen für Hochhausansammlungen frei geben.

Dein Wunsch wurde wohl gehört.  ;)
https://wien.orf.at/stories/3157096/
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

haidi

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Re: Hochhäuser in Wien
« Antwort #14 am: 20. Mai 2022, 09:01:49 »
Die Grundkosten sind eben nicht kleiner, weil, und das hat der von der Buwog in dem Bericht eh gut erklärt, sich der Grundstückspreis an dem orientiert, wieviel Wohnnutzfläche man darauf errichten kann.

 In Wien ist es bei z.B. landwirtschaftlichen Gründen üblich, das Grundstück erst umzuwidmen, wenn es im Besitz einer Wohnbaugesellschaft ist.

Wenn man keinen Strom im Haus hat, ist es egal ob ein Aufzug oder 4 Aufzüge nicht fahren. Und geh mal 4 mal in den 5.Stock und einmal in den 20. Stock eines Gebäudes. Der Unterschied ist enorm. Aber ja, für jemand der nichtmal eine Stufe alleine gehen kann ist auch der erste Stock dann unerreichbar. Hochhaus hin oder her.

In einem Hochhaus wird es wohl auch für wichtige Sachen ein Notstromgerät geben, unter anderem auch, weil es Aufzüge gibt, die im Brandfall weiter benutzbar beiben.
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