Öffentlicher Verkehr national und international > Schweiz

[CH] Le tram, accélérateur de voyageurs – Genf

(1/23) > >>

Linie 41:
Meinen Aufenthalt in der Welschschweiz letzte Woche habe ich unter anderem genützt, um die Straßenbahn von Genf ein wenig zu portraitieren. Wie in vielen anderen europäischen Städten wurde das einst große Netz dem Autobus bzw. O-Bus geopfert, alle Straßenbahnlinien bis auf eine, die Linie 12 eingestellt. Gerade noch rechtzeitig hat aber ein Umdenken eingesetzt und das Netz wird wieder fleißig nach modernen Richtlinien ausgebaut: Vom Individualverkehr getrennte Strecken auf den Außenästen, Mittelbahnsteige, konsequente Bevorrangung an Kreuzungen mit Lichtsignalanlagen. Der Fuhrpark ist einigermaßen homogen: Es existieren noch einige Altbauwagen, in Vevey konstruierte DÜWAG-Lizenzbauten, in den Varianten mit 6 oder 8 Achsen, den Hauptteil der Last tragen aber Bombardier Cityrunner, zum Teil in Wien gebaut. Die DÜWAG-Züge sind Einrichtungsfahrzeuge und können daher nur auf Linien mit Wendeschleifen verkehren, die Cityrunner sind Zweirichtungsfahrzeuge und kommen daher auch mehrheitlich auf den Neubaustrecken zum Einsatz.

Die jüngste Netzerweiterung (Linie 18), erst dieses Jahr eröffnet, führt entlang der Route de Meyrin im Osten der Stadt vom Jardin Alpin zum europäischen Kernforschungszentrum CERN.

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

Die momentane Endstelle mit Rechtsgleiswechsel befindet sich direkt vor dem CERN-Besucherzentrum, dem Globe of Science and Innovation. In Zukunft soll die Straßenbahn über die direkt hinter der Endstelle verlaufende Grenze nach Frankreich in den Nachbarort St. Genis-Pouilly verlängert werden.

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

Die Liniensignalanzeigen der Straßenbahn sind übrigens farbig ausgeführt.

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

Vom CERN geht es durch die Ortschaft Meyrin in Richtung Genf. Der Ort Meyrin liegt auf einem kleinen Hügel. Während die Straßenbahn an der Oberfläche durch den Ort fährt, muß der Autoverkehr durch einen Tunnel.

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

Am Jardin Alpin trifft die Linie 18 auf die Linien 16 und 14 von Meyrin-Gravière, die entlang derselben Strecke in die Stadt gemeinsam zum Bahnhof Cornavin fahren.

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

Am Bahnhof kommen auch die Linien 13 und 16 vom Place des Nations vorbei.

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

Vom Place de Cornavin führt die Innenstradtstrecke entlang des Boulevard James-Fazy und die Pont de la Coulouvrenière über die Rhône.

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

Um zu verhindern, daß die dümmsten anzunehmenden Autofahrer im Baustellenbereich enden hat man sich folgende Konstruktion einfallen lassen.

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

Am anderen Ufer der Rhône angekommen, teilt sich die Strecke wieder auf. Zwei Strecken führen nach Palettes im Südosten der Stadt und bilden so eine Ringstrecke. Da nur aus einer Richtung eine Wendeschleife existiert fahren die Züge einfach weiter und werden nur umsignalisiert. Die dritte Strecke folgt der Rue de la Conféderation in die Altstadt, welcher ich mich in Folge widmen werde. Der Straßenzug wechselt im Verlauf mehrmals den Namen (Rue de la Conféderation, Rue de la Croix-d'Or, Rue de Rive, Cours de Rive, Rue de la Terrassière) ohne allerdings die Richtung zu ändern.

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

Außerdem verkehrt auch der O-Bus parallel zur Straßenbahn.

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

Zum Teil bedingt das relativ aufwendige Fahrleitungskonstruktionen wie diese Kreuzung Tram/O-Bus.

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

Die Zielanzeigen der Straßenbahn sind sehr gut lesbar. Am Photo schauen zumindest die Anzeigen der Cityrunner nicht so gut aus – ähnlich wie bei den neuen ULF-Displays. Im Endeffekt steht aber natürlich die Lesbarkeit für die Fahrgäste im Vordergrund.

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

Die DÜWAG-Fahrzeuge haben sichtlich Anzeigen mit einer anderen Schaltfrequenz.

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

Auffallend ist, daß entlang der Strecken überall Gleiswechsel zum Wenden der Züge eingebaut sind. Normalerweise handelt es sich fast ausschließlich um Rechtsgleiswechsel, der Linksgleiswechsel in der Station Rive stellt somit fast eine Besonderheit dar. Allerdings befinden sich dort viele unbenutzte Gleisanlagen des Altnetzes, eventuell ist auch der Gleiswechsel nur ein Relikt früherer Zeiten.

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

Apropos Relikt: Unerwarteter Weise begegnete mir am Cours de Rive eine Sonderfahrt mit einer historischen Garnitur.

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

Da ich am Waggon in der Schnelle die Aufschrift "Gare des Eaux-Vives" entziffern konnte und der Bahnhof nicht weit entfernt war, beschloß ich auf die Rückkehr des Zuges zu warten. Inzwischen wurden auch die Sonnenfenster länger und boten bessere Lichtbedingungen.

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

Siehe da, der Zug kehrte zurück. Gerade noch bevor die Sonne wieder verschwand.

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

Um den Kreis zum Anfang zu schließen, beende ich die Reportage mit einem Bild der CERN-Tram.

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

Zur Illustration noch ein Plan der Genfer Tramway inklusive Netzerweiterungen:

Netzplan

moszkva tér:

--- Zitat von: Linie 41 am 15. August 2011, 03:11:51 ---In Zukunft soll die Straßenbahn über die direkt hinter der Endstelle verlaufende Grenze nach Frankreich in den Nachbarort St. Genis-Pouilly verlängert werden.

--- Ende Zitat ---
Waaaaas?!?!  :o
Nicht nur eine Staats-, ja sogar eine EU-Außengrenze wird überquert? Das geht ja nicht! Diesbezüglich muss man schon den international üblichen Wiener Standard einhalten, dass schon Gemeindegrenzen tabu sind!

haidi:
Hast in Basel auch :)

Hannes

T1:
Danke für die schönen Eindrücke. :)

13er:
Danke für den Bericht, wie von dir gewohnt mit exzellenten Fotos!  :up:

Ich hoffe nur, dass die Bodenerschütterungen der Tramway die CERN-Meßergebnisse nicht beeinflussen :D

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln