Autor Thema: [PM] Gondeln an der Mur: Streit um hochschwebende Verkehrsideen in Graz  (Gelesen 17379 mal)

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13er

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Wahahahahaha... jede Stadt bekommt ihre Monorail(-Ideen)...

Zitat
Gondeln an der Mur: Streit um hochschwebende Verkehrsideen in Graz
Walter Müller, 11. Juni 2013, 18:20

In Graz kocht die Diskussion um eine "luftige" Verkehrslösung wieder auf. Gondelbahnen entlang der Mur sollen den Autoverkehr in der City entlasten. Die Opposition hält das Ganze für eine Schnapsidee

Graz - Die einen besingen die Idee als Vision einer modernen, urbanen Mobilität, die anderen - wie die Opposition im Rathaus - halten das Ganze schlicht für eine Schnapsidee. Bürgermeister Siegfried Nagl (VP) solle nicht Wolken schieben, sondern sich gefälligst um die wirklich wichtigen Dinge von Graz kümmern, wettern oppositionelle Grüne und KP.

Nagl lanciert seit einigen Wochen wieder - gemeinsam mit Wolfgang Malik, dem Vorstandschef des stadteigenen Infrastrukturunternehmens Holding Graz, die Idee, Graz sollte sein eklatantes Verkehrsproblem praktisch einen Stock höher lösen: mit einem Gondelsystem in der City entlang der Mur und hinaus in den Westen zum neuen, für 12.000 Bewohner konzipierten Stadtviertel Reininghaus.

Bis Herbst will Malik detaillierte Pläne ausgearbeitet haben. Holdingchef Malik hat drei Ausbauvarianten auf seinem Tisch: In der ersten Baustufe sollte eine Gondelbahn vom Süden in die Innenstadt geführt werden. In einem zweiten Schritt könnte der Norden, in einem dritten der Flughafen angedockt werden.
Weiteres Gondelprojekt geprüft

Ob das Projekt "Murgondel" aber jemals realisiert wird, hänge ursächlich mit dem Bau des Mur-Kraftwerks zusammen, sagt Malik. Hier sind die Genehmigungsverfahren bereits in der Endphase, heißt es beim Projektbetreiber Energie Steiermark.

Unabhängig davon wird vorrangig ein weiteres Gondelprojekt geprüft. Es geht um die Anbindung des neuen Stadtviertels Reininghaus und der geplanten Klimaschutz-"Smartcity" an den Hauptbahnhof. "Wir überlegen hier nicht nur ein Gondelsystem, sondern auch die Möglichkeit von Schwebebahnen", sagt Malik.

Skepsis über "Luftprojekte"

Finanzieren sollen die "Luftprojekte" hauptsächlich Privatinvestoren. Malik: "Wir haben bereits Interessenten, weil das Ganze ja auch für den Tourismus hochinteressant wäre. Das zeigen internationale Beispiele. Gondeln sind auch schneller und effektiver als Busse oder Straßenbahn." 4000 Passagiere könnten da pro Stunde transportiert werden, mit der Bim nur 1500." Zahlen, die die Opposition allerdings bezweifelt.

Die Regierungspartner SP und FP sind jedenfalls skeptisch. KP und Grüne fordern Nagl auf, er solle "mit der Werbung für die Murgondel-Utopie aufhören" und sich endlich um den Ausbau des Straßenbahnnetzes bemühen. Bürgermeister Nagl aber bleibt unbeirrt. Er werde "an den Murgondelplänen festhalten". (Walter Müller, DER STANDARD, 12.6.2013)


Quelle: http://derstandard.at/1369363396737/Gondeln-an-der-Mur-Streit-um-hochschwebende-Verkehrsideen-in-Graz
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

darkweasel

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Die ÖVP hat Gondelbahnen in Brockway, Ogdenville und North Haverbrook gebaut und seitdem gibt es diese Orte ... Moment, falscher Film. :)

cityrunner

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Die ÖVP hat Gondelbahnen in Brockway, Ogdenville und North Haverbrook gebaut und seitdem gibt es diese Orte ... Moment, falscher Film. :)
"In ihrer Gondel haust eine Opossumfamilie."
"Die große habe ich Beissi getauft."
 ;D
SCNR  ;D

coolharry

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Ach die wollen doch nur durch die Gegend "gondeln"!  ;D

Aber die Nahverkehrslösungen für Graz waren schon immer ziemliche Hirngespinste dabei..
Wenn ich da an eine Diskussion um eine mögliche U-Bahn denke. Dagegen ist ja die Gondelbahn geradezu Bodenständig.

Wenn man schon dabei sind:

"Solarenergie! Die Leute werden es niemals lernen."
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

moszkva tér

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Die ÖVP hat Gondelbahnen in Brockway, Ogdenville und North Haverbrook gebaut und seitdem gibt es diese Orte ... Moment, falscher Film. :)
Die ÖVP wollte eine Schwebebahn rund um Wien. Die SPÖ nur eine Seilbahn beim Quartier Belvedere.

Wozu will man unbedingt den Flughafen mit einem "hochrangigen" Verkehrsmittel anbinden? In Graz?!?!? Mit fünf Flugbewegungen täglich? Außerdem hat der Flughafen Graz sogar eine Eisenbahnstation direkt vor dem Terminal.  :bh:

Nicht falsch verstehen: Ich finde Seilbahnen als Punkt-zu-Punkt-Verbindungen auch im Stadtverkehr sehr brauchbar, wenn dazwischen das Gelände unter sinnvollem Aufwand keine andere Verkehrsart zulässt (große Höhenunterschiede, Schlucht, Gewässer usw). Aber von all dem sehe ich in Graz eigentlich nichts. Außerdem sind Seilbahnen für die punktuelle Erschließung nicht schlecht, für die flächige Erschließung, z.B. einer gesamten Innenstadt, aber sinnlos.

Zitat
4000 Passagiere könnten [mit einer Seilbahn] pro Stunde transportiert werden,...
Kuppelbare Seilbahnen, wie man sie in Schigebieten findet, können tatsächlich eine große Menge an Personen befördern. Aber ich bezweifle, dass eine kuppelbare Gondelbahn, die in Stationen nur langsam fährt aber nicht stehenbleibt, den Anfordernissen der Barrierefreiheit entspricht. Mit einem Rollstuhl kommt man da sicher nicht hinein, auch Leute mit Krücken werden ihre Probleme haben. Von Blinden gar nicht anzufangen.

W_E_St

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Wenn man schon ein skurriles Verkehrsmittel über der Mur will, könnte man sich ja erkundigen, wie das über der Wupper gemacht wird ;)
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

darkweasel

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Wenn man schon ein skurriles Verkehrsmittel über der Mur will, könnte man sich ja erkundigen, wie das über der Wupper gemacht wird ;)
Ja eh, das ist dann wenigstens wirklich eine Art Einschienenbahn. :up:

60er

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Kuppelbare Seilbahnen, wie man sie in Schigebieten findet, können tatsächlich eine große Menge an Personen befördern. Aber ich bezweifle, dass eine kuppelbare Gondelbahn, die in Stationen nur langsam fährt aber nicht stehenbleibt, den Anfordernissen der Barrierefreiheit entspricht. Mit einem Rollstuhl kommt man da sicher nicht hinein, auch Leute mit Krücken werden ihre Probleme haben. Von Blinden gar nicht anzufangen.
Doch, sie sind barrierefrei! Moderne Anlagen sind mit stufenlosen Einstiegen ausgestattet und die neuen 8er- oder 10er-Kabinen sind auch groß genug, um einen Rollstuhl aufzunehmen.

Z-TW

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Geh, vergesst's das Ganze! Bekanntlich tauchen immer wieder so Hirngespinste auf und dienen den Medien als willkommene Abwechslung. Ich erinnere nur an die Idee einer U-Bahn nach Korneuburg, eines Seilbahnprojektes Klosterneuburg - Korneuburg - Stockerau - Tulln - Klosterneuburg. Ganz begeistert waren die Medien! Man hat eine von mir vorgeschlagene Alternative in Form eines verstärkten Nutzens der vorhandenen Schieneninfrastruktur brav als Leserbrief abgedruckt - und dann kehrte wieder Stille ein.

moszkva tér

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Kuppelbare Seilbahnen, wie man sie in Schigebieten findet, können tatsächlich eine große Menge an Personen befördern. Aber ich bezweifle, dass eine kuppelbare Gondelbahn, die in Stationen nur langsam fährt aber nicht stehenbleibt, den Anfordernissen der Barrierefreiheit entspricht. Mit einem Rollstuhl kommt man da sicher nicht hinein, auch Leute mit Krücken werden ihre Probleme haben. Von Blinden gar nicht anzufangen.
Doch, sie sind barrierefrei! Moderne Anlagen sind mit stufenlosen Einstiegen ausgestattet und die neuen 8er- oder 10er-Kabinen sind auch groß genug, um einen Rollstuhl aufzunehmen.
Nur wenn die Kabinen langsam durch die Stationen rollen und nicht stehenbleiben, kann dann ein Rollstuhlfahrer oder Sehbehinderter überhaupt ein- oder aussteigen? Vorsicht, Sturzgefahr!

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Nur wenn die Kabinen langsam durch die Stationen rollen und nicht stehenbleiben, kann dann ein Rollstuhlfahrer oder Sehbehinderter überhaupt ein- oder aussteigen? Vorsicht, Sturzgefahr!
Wenn sie ausgeklinkt werden, spricht nichts dagegen, das Werkl so zu programmieren, dass die Dinger auch zum Stillstand kommen.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
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moszkva tér

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Nur wenn die Kabinen langsam durch die Stationen rollen und nicht stehenbleiben, kann dann ein Rollstuhlfahrer oder Sehbehinderter überhaupt ein- oder aussteigen? Vorsicht, Sturzgefahr!
Wenn sie ausgeklinkt werden, spricht nichts dagegen, das Werkl so zu programmieren, dass die Dinger auch zum Stillstand kommen.
Na klar, nur reduziert das dann die Kapazität. In der Pressemeldung wird ja von 4000 Personen pro Stunde geschrieben (vs. 1500 bei der Straßenbahn).

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Nur wenn die Kabinen langsam durch die Stationen rollen und nicht stehenbleiben, kann dann ein Rollstuhlfahrer oder Sehbehinderter überhaupt ein- oder aussteigen? Vorsicht, Sturzgefahr!
Die Stationen sind ja sowieso durch Personal besetzt und dieses kann im Bedarfsfall helfend eingreifen. Außerdem besteht die Möglichkeit, notfalls das Tempo zu reduzieren oder die Anlage kurz ganz zu stoppen.

4000 p/h ist schon sehr hoch gegriffen, aber technisch möglich. Meistens liegt die Beförderungskapazität in Schigebieten zwischen 2000 und 3000 p/h.

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Außerdem besteht die Möglichkeit, notfalls das Tempo zu reduzieren oder die Anlage kurz ganz zu stoppen.
Was aber bedeutet, dass es nicht barrierefrei ist. Denn bei Barrierefreiheit muss es z.B. Menschen im Rollstuhl möglich sein, die Anlage ohne fremde Hilfe zu nutzen. So muss der Rollifahrer darauf hoffen / vertrauen, dass ihm jemand hineinhilft. Ob man dafür extra wegen ihm die Anlage kurz stoppt oder ihn über Stufen trägt, macht da keinen Unterschied.

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4000 p/h ist schon sehr hoch gegriffen, aber technisch möglich. Meistens liegt die Beförderungskapazität in Schigebieten zwischen 2000 und 3000 p/h.
Und in Schigebieten bleiben die Goldeln nicht stehen sondern rollen langsam durch die Station.

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Wenn sie ausgeklinkt werden, spricht nichts dagegen, das Werkl so zu programmieren, dass die Dinger auch zum Stillstand kommen.
Na klar, nur reduziert das dann die Kapazität. In der Pressemeldung wird ja von 4000 Personen pro Stunde geschrieben (vs. 1500 bei der Straßenbahn).
Die 1.500 bei der Straßenbahn sind ja auch Schwachsinn. Wenn ich im 3-Minuten-Takt fahre, bin ich schon bei 4.000 Personen pro Stunde und Richtung.
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