Autor Thema: Hier kommt der Flexity  (Gelesen 1694559 mal)

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Katana

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #5430 am: 19. Mai 2022, 20:41:25 »
Da müsste man seitens der WL eigentlich ja schon über die vereinbarten Strafzahlungen infolge der Lieferverzögeringen Reperatur- und Wartungskosten an den bestehenden Hochflurfahrzeugen einfordern können.  >:D
Kann ja nicht sein, dass man HUs für ausmusterungsfähige Fahrzeuge berappen muss, nur weil der Ersatz nicht rechtzeitig kommt...
Ist das im Vertrag vereinbart oder nur das Pönale.
Das gibt es bei jedem Vertrag, nennt sich Ersatz des Verspätungsschadens bei subjektivem Schuldnerverzug.

Die WiLi können bei Bombardier/Alstom Ersatz verlangen für alle Kosten, die den WiLi durch die Lieferverzögerung entstanden sind.
Bist du dir sicher, dass der Ersatz des Verspätungsschadens in wirklich jedem Vertrag steht?
Den wird man nachweisen müssen, das ist in so einem Fall schwieriger als bei der verspäteteten Fertigstellung eines Einfamilienhauses. Beim Flexity kann der pauschalisierte Schadenersatz (= Terminpönale) leichter einzutreiben sein.

Wie läuft denn eigentlich der Kauf von Zügen ab? Wird der Betrag für den Kauf der Züge gleich am Anfang an Alstom bezahlt, oder wird jeder Zug einzeln bezahlt?
Die Einmalzahlung wäre der feuchte Traum jedes Managers in der Schienenfahrzeugindustrie.

B-Wagen

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #5431 am: 19. Mai 2022, 22:35:48 »
Ich kenne es aus anderen Betrieben so, dass mehrere Abschlagszahlungen vereinbart werden.

67er

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #5432 am: 20. Mai 2022, 11:28:28 »
Danke für die Antworten!

Kann es dadurch eventuell sein, dass die Wiener Linien, aus Gründen warum auch immer, die Abnahme der Züge erst recht in die Länge ziehen und Alstom da derzeit eigentlich nichts dafür kann?

Für die WLB würden 501-508 schon ausgeliefert, 509 folgt nächste Woche, dort scheint es rascher zu gehen...

Klingelfee

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #5433 am: 20. Mai 2022, 11:34:20 »
Danke für die Antworten!

Kann es dadurch eventuell sein, dass die Wiener Linien, aus Gründen warum auch immer, die Abnahme der Züge erst recht in die Länge ziehen und Alstom da derzeit eigentlich nichts dafür kann?

Für die WLB würden 501-508 schon ausgeliefert, 509 folgt nächste Woche, dort scheint es rascher zu gehen...

Die WL verweigern derzeit die Annahme der Fahrzeuge. Aber der Grund dafür soll bei Alstom liegen. Genaueres weiß ich nicht. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die WL absichtlich die Annahme der Fahrzeuge in die Länge ziehen. Denn so wie Alstom sich verpflichtet hat, jedes Jahr eine gewisse Zahl an Fahrzeugen zu liefern, haben sich auch die WL verpflichtet diese Anzahl dann auch abzunehmen.

Und es ist ja auch nicht so, dass die WL noch genügend Fahrzeuge haben, dass sie auf die neuen Fahrzeuge nicht angewiesen wären.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

contra

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #5434 am: 20. Mai 2022, 12:42:41 »
Zitat
Für die WLB würden 501-508 schon ausgeliefert, 509 folgt nächste Woche, dort scheint es rascher zu gehen...

Und fährt schon einer im Fahrgastbetrieb? Nein!

67er

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #5435 am: 20. Mai 2022, 12:46:16 »
Zitat
Für die WLB würden 501-508 schon ausgeliefert, 509 folgt nächste Woche, dort scheint es rascher zu gehen...

Und fährt schon einer im Fahrgastbetrieb? Nein!

Nein, da sie die Betriebsgenehmigung nicht erhalten, vorallem im Streckennetz der WL!

95B

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #5436 am: 20. Mai 2022, 12:59:20 »
Wie kann es sein, dass es mit Schienenfahrzeugen ständig derartige Probleme gibt? Man sollte doch annehmen, dass die Erzeuger vom Fach sind und die entsprechenden Anforderungen erfüllen können.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

Taurus

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #5437 am: 20. Mai 2022, 15:36:56 »
Danke für die Antworten!

Kann es dadurch eventuell sein, dass die Wiener Linien, aus Gründen warum auch immer, die Abnahme der Züge erst recht in die Länge ziehen und Alstom da derzeit eigentlich nichts dafür kann?

Für die WLB würden 501-508 schon ausgeliefert, 509 folgt nächste Woche, dort scheint es rascher zu gehen...

Die WL verweigern derzeit die Annahme der Fahrzeuge. Aber der Grund dafür soll bei Alstom liegen. Genaueres weiß ich nicht. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die WL absichtlich die Annahme der Fahrzeuge in die Länge ziehen. Denn so wie Alstom sich verpflichtet hat, jedes Jahr eine gewisse Zahl an Fahrzeugen zu liefern, haben sich auch die WL verpflichtet diese Anzahl dann auch abzunehmen.

Und es ist ja auch nicht so, dass die WL noch genügend Fahrzeuge haben, dass sie auf die neuen Fahrzeuge nicht angewiesen wären.
Natürlich könnte es auch finanzielle Gründe haben, dass man die Taktik fährt auf jeder Kleinigkeit von Fehler herumzureiten o. Ä. um später oder weniger zahlen zu müssen.
Auch ein einvernehmliches Verzögern wäre denkbar. Das ist Wissen das nur ein kleiner Kreis von Insidern hat.



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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #5438 am: 20. Mai 2022, 19:25:05 »
Wie kann es sein, dass es mit Schienenfahrzeugen ständig derartige Probleme gibt? Man sollte doch annehmen, dass die Erzeuger vom Fach sind und die entsprechenden Anforderungen erfüllen können.
Das trifft eher auf die Behörden zu, die mangels geringer Fachkenntnisse immer wieder neue Gutachten für die Zulassung verlangen, um sich abzusichern.

denond

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #5439 am: 20. Mai 2022, 20:09:55 »
Wie kann es sein, dass es mit Schienenfahrzeugen ständig derartige Probleme gibt? Man sollte doch annehmen, dass die Erzeuger vom Fach sind und die entsprechenden Anforderungen erfüllen können.

Was willst du dagegen unternehmen, wenn sich die Anforderungen - von Wem auch immer ausgesprochen - während des Baues (man ist schon geneigt zu schreiben: Mutwilligst) ändern. Diesbezüglich gehört endlich einmal ein Riegel vorgeschoben. Gleiches Problem wie bei den 4758ern, die jetzt als  "Neu"  verrotten. Und daran kann aber wirklich nicht nur Bombardier oder ALSTOM schuld sein...

Komisch bzw. Auffallend ist nur, daß bei SIEMENS immer alles reibungslos funktioniert. Ich weiß, gehört jetzt nicht hierher. Aber: Bin schon gespannt, ob es bei den neuen RJ-Garnituren  keine Probleme geben wird...

KSW

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #5440 am: 20. Mai 2022, 22:35:26 »
Komisch bzw. Auffallend ist nur, daß bei SIEMENS immer alles reibungslos funktioniert. Ich weiß, gehört jetzt nicht hierher. Aber: Bin schon gespannt, ob es bei den neuen RJ-Garnituren  keine Probleme geben wird...
Na, also das würde ich nicht so ganz sagen - wenn schon, dann eher, dass es in Österreich so ist (ob da irgend welche Zusammenhänge mit der Politik bestehen lässt sich wohl nur schwer sagen).
München kann ein Lied auf verzögerte Lieferung und Zulassung singen  ::)

Und auch der hier im Forum so hoch gelobte untadelige Stadler hat sich schon mal ab und an nicht gerade mit Ruhm bekleckert, weder qualitativ, noch bei der Zulassung (siehe z.B. Münchner S-Wagen).

67er

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #5441 am: 20. Mai 2022, 22:57:45 »
Komisch bzw. Auffallend ist nur, daß bei SIEMENS immer alles reibungslos funktioniert. Ich weiß, gehört jetzt nicht hierher. Aber: Bin schon gespannt, ob es bei den neuen RJ-Garnituren  keine Probleme geben wird...
Na, also das würde ich nicht so ganz sagen - wenn schon, dann eher, dass es in Österreich so ist (ob da irgend welche Zusammenhänge mit der Politik bestehen lässt sich wohl nur schwer sagen).
München kann ein Lied auf verzögerte Lieferung und Zulassung singen  ::)

Und auch der hier im Forum so hoch gelobte untadelige Stadler hat sich schon mal ab und an nicht gerade mit Ruhm bekleckert, weder qualitativ, noch bei der Zulassung (siehe z.B. Münchner S-Wagen).

Mit Stadler gab es auch in Graz sowie Nürnberg Probleme, aber in München ist immer noch die TAB an die langen Prozeturen verantwortlich, sodass die MVG dies auch ab und an öffentlich bekannt gibt.

Von den neuen vierteiligen Avenio's, welche nun bei Siemens in Serbien gebaut werden, durfte noch keiner für Probefahrten die Remise verlassen. Der erste Wagen ist auch schon einige Zeit hier.

denond

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #5442 am: 21. Mai 2022, 12:06:48 »
Na, also das würde ich nicht so ganz sagen - wenn schon, dann eher, dass es in Österreich so ist (ob da irgend welche Zusammenhänge mit der Politik bestehen lässt sich wohl nur schwer sagen).

Ich schreibe hier auch nur von Österreich bzw. Wien und bei SIEMENS habe ich das Gefühl, daß es in Österreich für diese Firma gut läuft. Aber natürlich, wo anders, so wie auch @ 67er es richtig schreibt, gibt es auch in Verbindung mit den anderen Herstellern so seine Probleme bei einer Zulassung. Aber:
So wie es sich in jüngster Zeit immer wieder darstellt komme ich für mich zum Schluß, das in jedem Land bzw. Stadt die eigene Behörde hier die Hürden aufstellt, da immer mehr "Unwissende" oder auch nicht "Verantwortung tragen bzw. übernehmen wollende" über die Materie das Sagen bzw. ihre Befindlichkeiten haben und zu guter Letzt den Arsch zusammen kneifen um ja nur nicht Entscheiden zu müssen um/oder vorm Richter zu stehen. Anders kann ich es mir hier bei uns nicht erklären. Und dagegen sind halt dann die Hersteller machtlos.

In unserem Fall, Österreich betreffend: Kaprun hat da ein Trauma geschaffen, an dem wir Heute noch nagen...

haidi

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #5443 am: 21. Mai 2022, 13:23:08 »
Na, also das würde ich nicht so ganz sagen - wenn schon, dann eher, dass es in Österreich so ist (ob da irgend welche Zusammenhänge mit der Politik bestehen lässt sich wohl nur schwer sagen).

Ich schreibe hier auch nur von Österreich bzw. Wien und bei SIEMENS habe ich das Gefühl, daß es in Österreich für diese Firma gut läuft. Aber natürlich, wo anders, so wie auch @ 67er es richtig schreibt, gibt es auch in Verbindung mit den anderen Herstellern so seine Probleme bei einer Zulassung. Aber:
So wie es sich in jüngster Zeit immer wieder darstellt komme ich für mich zum Schluß, das in jedem Land bzw. Stadt die eigene Behörde hier die Hürden aufstellt, da immer mehr "Unwissende" oder auch nicht "Verantwortung tragen bzw. übernehmen wollende" über die Materie das Sagen bzw. ihre Befindlichkeiten haben und zu guter Letzt den Arsch zusammen kneifen um ja nur nicht Entscheiden zu müssen um/oder vorm Richter zu stehen. Anders kann ich es mir hier bei uns nicht erklären. Und dagegen sind halt dann die Hersteller machtlos.
In Wien ist es auch nicht so schön gelaufen. Der ULF war zwar schnell zugelassen, im Nachhinein gab es dann diverse Änderungen, Einstiegshöhe und das Gefährlichere - die Hydraulikbrände.

Es wird wirklich an der Zeit, dass Straßenbahnfahrzeuge eine EU-Grundzulassung bekommen, eventuell auch eine gleiche Einsteigshöhe von 30 cm Schienenoberkante geregelt wird. Der  Betrieb kann dann noch diverse Auflagen treffen, wie z.B. kleinster Kurvenradius oder Ähnliches. Es ist ein Kasperltheater, was sich da abspielt, vor allem, wenn ein Betrieb bzw. die Stadt einen bestimmten Hersteller pusht.
Und wenn die Einstiegshöhe von 30 cm in Wien Probleme macht, weil man unbedingt 20 cm wollte, dann muss Wien an den Haltestellen drehen und eventuell zwei Höhenbereiche anbieten bis die niedrigeren Fahrzeuge ausgeschieden sind,, Parkplätze werden eh frei, die man für das Nutzen kann. Es ist durchaus eine  Schande, wenn man Straßenbahnfahrzeuge nicht von der Stange kaufen kann.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

38ger

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #5444 am: 21. Mai 2022, 13:33:02 »
Eine EU-Verordnung für hunderte Straßenbahnbetriebe, nur weil ein (1!!!) EINZIGER Betrieb in Europa eine problematische Einstiegshöhe einfordert, während alle anderen kein Problem mit dem Fordern des technisch leicht(er) umsetzbaren haben? Sorry, aber dafür braucht man wirklich keine Norm, das hat sich international eigentlich eh schon schön eingespielt. Das internatiomal viel größere Problem ist, dass es immer noch viele Betriebe ohne Bahnsteige gibt, wo man im Extremfall erst mal 20cm vom Gehsteig auf die Straße und dann 30cm in die Straßenbahn steigen muss. Selbst in Graz hat man keine richtigen Bahnsteige, sondern nur wirklich niedrige Gehsteigkanten, geschätzte 10cm.
Bezüglich Herstellerwahl gibt es mittlerweile ja keine Narrenfreiheit mehr, weshalb in Wien ja auch Bombardier bei den neuen Straßenbahnen zum Zug gekommen ist. Warum auch immer man bei Siemens nicht mit dem Avenio mitgeboten hat, da hätte man wohl bessere Chancen gehabt und die weitere Produktion des ULF wäre ja ohnehin eine in andere Städte nicht vermittelbare Splittergruppe geblienen.