Wie ist das Z am ersten Bild zu verstehen? Die Schleife wird doch entgegen der Leserichtung des Erinnerungssignals befahren.
Sicher nicht mehr, das zeigt auch die Betafelung des N1, die eindeutig den Zugschluß kennzeichnet.
Im Jahre 1971 wurde mit den Gleisumbauten für den U-Bahn-Probebetrieb in Heiligenstadt und auf der Strecke bis Friedensbrücke begonnen. Im März und April 1972 wurden an den von U-Bahnzügen zu befahrenden Gleisen Stromschienen montiert. Die Umbauten wurden im Dezember 1972 fertiggestellt.
Ab 2.12.1972 fuhr man dann auf der Donaukanallinie der Wiener elektrischen Stadtbahn von unmittelbar nach der Station Friedensbrücke bis inklusive Bahnhofsbereich Heiligenstadt (Gürtellinie ab unmittelbar vor Bahnhof Heiligenstadt) rechts.
Ab 14.1.1974 hat die Stadtbahn in Heiligenstadt den "bisherigen Ankunftsbahnsteig" wegen U-Bahnbauarbeiten auch für die Abfahrt benutzt. Ich würde "bisherigen Ankunftsbahnsteig" als den alten, westlichen Ankunftsbahnsteig interpretieren, und nicht den seit 2.12.1972 benützten, denn mit Umstellung auf Rechtsfahren 1972 wurden Abfahrts- und Ankunftsbahnsteig ja vertauscht. Glaube mich dunkel noch an diese Situation erinnern zu können, aber vielleicht trügt mich die Erinnerung. Der (östliche) von 2.12.1972 bis 13.1.1974 benutzte Ankunftsbahnsteig mußte ja dann für den U-Bahn-Probebetrieb angehoben werden.
Eigentlich hätte der Probebetrieb schon 1974 aufgenommen werden sollen. Wegen z.T. technischer Probleme, vor allem aber wegen Entlohnungsstreitigkeiten wurde die Betriebsaufnahme verschoben. Ende 1974 hat man vor allem aus politischen Gründen mit einer Aufnahme im Mai 1975 gerechnet.
Ab 8.5.1976 fuhr bereits die U4, und auf der Gürtellinie der Stadtbahn wurde im Bereich Heiligenstadt wieder auf Linksverkehr umgestellt.
Ob die Schleife in Heiligenstadt bis zuletzt noch in Betrieb war oder vielleicht schon vorher aufgelassen wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich gehe aber davon aus, daß ein Stürzen von zwei Linien an einem einzigen Bahnsteig unrealistische gewesen wäre und allein dadurch das Befahren der Schleifenanlage bis zuletzt nicht vermieden werden konnte.