Autor Thema: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition  (Gelesen 171738 mal)

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T1

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #615 am: 07. Juli 2021, 11:18:14 »
So lange die Autos stehen, sind Radfahrstreifen kein Problem, aber wenn sie fahren, dann sind sie ein echtes Problem. Die Behörde teilt den Radlern und den Autlern eigene Reviere zu und die Autler glauben, dass der Strich oder die strichlierte Linie den Radler vor den Autos schützt, Einhalten von Abstand wird in diesen Fällen kaum betrieben.
Radfahrer gehören genau dort hin, wo auch die Autos fahren und  nicht in ein Ghetto.
Eben, und darum braucht es ja diese Streifen nur im Kreuzungsbereich.

Das habe ich ja gemeint - ein Radweg, der so angelegt ist, dass er vom übrigen Verkehr mitbenutzt werden kann/muss, ist kein Radweg. Und das dürfte beim Radweg am JNB-Platz der Fall sein, bei dem von mir als Beispiel genannten Radweg in der Erlaaer Straße ist es definitiv so. Das kann man regelmäßig beobachten, wenn sich zwei Busse der Linien 60A oder 66A begegnen: durch den Radweg wurden beide Fahrspuren so verengt, dass der Richtung Liesing fahrende Bus auf den Radweg ausweichen muss, ansonsten kämen die Busse aneinander nicht vorbei. Kommt dann an dieser Stelle ein Radfahrer von hinten, kann es gefährlich werden und man kann nur hoffen, dass der Busfahrer vor dem Befahren des Radwegs einen Blick in den Rückspiegel macht. Nebenbei: der Radweg selber ist so schmal, dass zwei Radfahrer, die sich begegnen, auch kaum aneinander vorbeikommen.

Hier wäre es vernünftiger gewesen, auf diesen "Radweg", der ohnehin nur knapp 200m lang ist und dann ohne Übergang in die Erlaaer Straße mündet, ganz zu verzichten.

Es spricht grundsätzlich nichts gegen die Errichtung von Radwegen, nur sollte das nur auf Flächen geschehen, die nicht vom übrigen Verkehr befahren werden oder unmittelbar, ohne bauliche Trennung, neben solchen liegen. Und im Falle von Gehsteigen nur dort, wo auch nach der Errichtung des Radweges ausreichend Platz für Fußgänger und Radfahrer ist. Die Anzahl an Radwegen in Wien, die diese Kriterien erfüllen, dürfte überschaubar sein...  ;)
Es geht nicht um einen Radweg, sondern darum, die Situation für Radfahrende im Kreuzungsbereich zu verbessern. :lamp:

haidi

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #616 am: 07. Juli 2021, 12:59:52 »
So lange die Autos stehen, sind Radfahrstreifen kein Problem, aber wenn sie fahren, dann sind sie ein echtes Problem. Die Behörde teilt den Radlern und den Autlern eigene Reviere zu und die Autler glauben, dass der Strich oder die strichlierte Linie den Radler vor den Autos schützt, Einhalten von Abstand wird in diesen Fällen kaum betrieben.
Radfahrer gehören genau dort hin, wo auch die Autos fahren und  nicht in ein Ghetto.
Eben, und darum braucht es ja diese Streifen nur im Kreuzungsbereich.
Diese Streifen sind auch Ghettos und wie ich schon geschrieben habe, eine Gefährdung für Radler.

Das habe ich ja gemeint - ein Radweg, der so angelegt ist, dass er vom übrigen Verkehr mitbenutzt werden kann/muss, ist kein Radweg. Und das dürfte beim Radweg am JNB-Platz der Fall sein, bei dem von mir als Beispiel genannten Radweg in der Erlaaer Straße ist es definitiv so. Das kann man regelmäßig beobachten, wenn sich zwei Busse der Linien 60A oder 66A begegnen: durch den Radweg wurden beide Fahrspuren so verengt, dass der Richtung Liesing fahrende Bus auf den Radweg ausweichen muss, ansonsten kämen die Busse aneinander nicht vorbei. Kommt dann an dieser Stelle ein Radfahrer von hinten, kann es gefährlich werden und man kann nur hoffen, dass der Busfahrer vor dem Befahren des Radwegs einen Blick in den Rückspiegel macht. Nebenbei: der Radweg selber ist so schmal, dass zwei Radfahrer, die sich begegnen, auch kaum aneinander vorbeikommen.

Hier wäre es vernünftiger gewesen, auf diesen "Radweg", der ohnehin nur knapp 200m lang ist und dann ohne Übergang in die Erlaaer Straße mündet, ganz zu verzichten.

Es spricht grundsätzlich nichts gegen die Errichtung von Radwegen, nur sollte das nur auf Flächen geschehen, die nicht vom übrigen Verkehr befahren werden oder unmittelbar, ohne bauliche Trennung, neben solchen liegen. Und im Falle von Gehsteigen nur dort, wo auch nach der Errichtung des Radweges ausreichend Platz für Fußgänger und Radfahrer ist. Die Anzahl an Radwegen in Wien, die diese Kriterien erfüllen, dürfte überschaubar sein...  ;)
Es geht nicht um einen Radweg, sondern darum, die Situation für Radfahrende im Kreuzungsbereich zu verbessern. :lamp:
Wobei da eine Verschlechterung und Gefahrenstelle produziert worden ist.
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T1

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #617 am: 07. Juli 2021, 16:09:30 »
Klar, es hätte dort noch eine Bikebox hingehört, aber sonst fand ich die Situation deutlich besser als jetzt.

abc

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #618 am: 14. Juli 2021, 07:19:27 »
Die Partei, deren mächtigster Landesverband vor einem halben Jahr bei den Öffis einen unkoordinierten Kahlschlag im Wochenendfrühverkehr durchgeführt hat, stellt fest, dass viele aufs Auto angewiesen sind:

Zitat von: SPÖ auf Twitter
Klimakrise ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. Klimaschutz muss sozial gerecht ausgestattet sein & die Lebensrealitäten der Menschen im Blick haben. Nicht alle Menschen in Österreich wohnen an einer U-Bahn-Haltestelle, viele sind aufs Auto angewiesen. #puls24 @rendiwagner

Nun könnte man natürlich auch fragen, warum eine Partei, die eine "Fortschrittskoalition" anführt, keinen Plan hat, das zu ändern, so dass weniger Menschen aufs Auto angewiesen sind - sondern im Gegenteil munter weiter Fakten schafft, indem die ÖV-Netzentwicklung auch innerhalb Wiens nicht mit der Siedlungsentwicklung hinterherkommt, neue Stadtviertel mit tausenden Einwohner/innen ohne Lebensmittelgeschäft auskommen müssen und die einzige verkehrspolitische Initiative im Bau von Autobahnen besteht (während man sich zugleich für den Bau von ÖBB-Stationen für nicht zuständig erklärt).

Bus

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #619 am: 14. Juli 2021, 07:27:46 »
Wieso... die Neos wollen doch eh Seilbahnen, also ein Fortschritt. Wir sind halt nicht La Paz, aber das eine oder andere Hügerl haben wir schon, selbst in Floridsdorf...  :)

hema

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #620 am: 14. Juli 2021, 07:37:54 »
Sie bauen eh wie die Verrückten U-Bahn!  :P
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

Bus

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #621 am: 14. Juli 2021, 07:57:14 »
Sie bauen eh wie die Verrückten U-Bahn!  :P

Ich weiss nicht, ob man ein Projekt aus den 60ern als Fortschritt bezeichnen kann.  >:D

abc

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #622 am: 01. August 2021, 13:56:52 »
Nachdem es nun wirklich nicht mehr um Paris geht, wechsele ich mal den Thread:

Für die Radfahrenden ist es im Zweifelsfall übrigens besser, nicht diese Asphaltklatscher auf der Fahrbahn zu haben - besonders toll ist es, wenn eine eh schon enge Radspur, z.B. in der Landstraßer Hauptstraße, dadurch nochmal ein Stück eingeschränkt wird.
Wenn einen Radfahrer diese Asphaltklatscher stören, dann macht er einen Fehler. Ein Abstand von 0,8 - 1 m vom rechten Fahrbahnrand ist Radfahrern zugestanden, bei einer Radbreite von ca. 80 cm (Lenker) sind das dann 1,2 bis 1,4 m. Am Radstreifen hält man sich am linken Rand.

Klar. Aber zum einen bleit einem oft nichts anderes übrig, um selbst einen gewissen Mindestabstand zu überholenden Pkws und Bussen herzustellen - und zum anderen hat die Radspur eben komplett frei von baulichen Hindernissen zu sein. Was wäre eigentlich los, wenn man auf eine Autofahrbahn, zumal auf Hauptrouten, ständig irgendwelche Hindernisse stellte?

Aber selbst da, wo man Autofahrern und Öffifahrern nichts antun würde kümmert man sich nicht um Fußgänger, Radfahrer und Anrainer. Wie absurd ist es denn bitte, dass es weder einen hochwassersicheren Radweg und einen ufernahen Spazierweg beim Wienfluss gibt zwischen Hietzing und Urania, noch die Stadtbahntrasse zwischen Spittelau und Heiligenstadt nachgenutzt wird usw. usf.

Oder eben auch auf der Aspernbrücke und der Praterstraße stadtauswärts. Hier hat ja nicht nur die von Beton-Ulli wegzensurierte Untersuchung ergeben, dass man ohne Einschränkungen für den Autoverkehr stadtauswärts auf eine Spur verzichten könnte - es wurde ja sogar in der Praxis gezeigt, beim Pop-Up-Radweg im letztem Jahr ebenso wie bei dem provisorischen Radweg auf der Aspernbrücke im heurigen Frühjahr: beide haben keinerlei Auswirkungen auf den Autoverkehr gehabt. Dafür war selbst der kurze provisorische Radweg auf der Aspernbrücke eine deutliche Erleichterung für den Radverkehr, weil die Verkehrsströme 3. Bezirk > Schwedenplatz und Stubentor > Praterstern entzerrt wurden.

Man scheitert in Wien ja schon an simplen Grundstückszufahrten: während man im Rest der Welt in diesem Bereich die Bordsteine absenkt ]hier mal ein beliebiges Beispiel aus Linz[/url]), klatscht man in Wien einfach Asphalt vor den Bordstein

Und der Asphaltklatscher ist schon gut. Aus den normalen Einfahrten fahren viel weniger Fahrzeuge als Fußgänger vorbei gehen oder Radfahrer vorbei fahren. Warum soll man diesen die Unebenheiten anhängen? Ich kenn Radwege, da hast alle 15, 20 m so eine Stelle. Der Grundsatz design follows funktion hat durchaus seine Berechtigung.

Genau, z.B. Stadlauer Straße 74, da hat man am Radweg auch was davon.
(Dateianhang Link)

(Google Street View)

Klassische Einladung an Radfahrer den Radweg rechts neben sich liegen zu lassen und in der Mitte der rechten Fahrspur zu fahren, wo man den Platz hat, der einem zusteht. Genau diese Art von Verkehrsgestaltung ist es, die dadurch dann zu Konflikten führt!

Sehr hilfreich wäre eine rechtliche Lage wie in Deutschland, wo man als Radfahrer/in unzumutbare Radwege einfach ignorieren darf. Daraufhin haben viele Kommunen von sich aus die Benutzungspflicht vieler Radwege aufgehoben. Ein ähnliches Recht in Österreich würde wahrscheinlich die Radwegkilometer in Wien von heute auf morgen um 60 % dezimieren...

haidi

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #623 am: 01. August 2021, 15:40:56 »
Nachdem es nun wirklich nicht mehr um Paris geht, wechsele ich mal den Thread:
Danke für die Aufmerksamkeit, die auch ich vermissen ließ.
Wenn einen Radfahrer diese Asphaltklatscher stören, dann macht er einen Fehler. Ein Abstand von 0,8 - 1 m vom rechten Fahrbahnrand ist Radfahrern zugestanden, bei einer Radbreite von ca. 80 cm (Lenker) sind das dann 1,2 bis 1,4 m. Am Radstreifen hält man sich am linken Rand.

Klar. Aber zum einen bleit einem oft nichts anderes übrig, um selbst einen gewissen Mindestabstand zu überholenden Pkws und Bussen herzustellen - und zum anderen hat die Radspur eben komplett frei von baulichen Hindernissen zu sein. Was wäre eigentlich los, wenn man auf eine Autofahrbahn, zumal auf Hauptrouten, ständig irgendwelche Hindernisse stellte?
Mindestabstand herstellen geht oft auch mit einem kurzen Schlenker nach links.
Viel viel mehr, als wenn man das bei Radfahrern macht, z.B. bei Radfahrerüberfahrten eine Nachrangtafel für den Radfahrer. Vor jeder Kreuzung eine Tafel "Radweg Ende"
usw usw.
Sehr hilfreich wäre eine rechtliche Lage wie in Deutschland, wo man als Radfahrer/in unzumutbare Radwege einfach ignorieren darf. Daraufhin haben viele Kommunen von sich aus die Benutzungspflicht vieler Radwege aufgehoben. Ein ähnliches Recht in Österreich würde wahrscheinlich die Radwegkilometer in Wien von heute auf morgen um 60 % dezimieren...
Deine Einschätzung der deutschen Rechtslage ist nicht ganz richtig:
In Deutschland sind seit einigen Jahren nur dort Radwege erlaubt, wo eine besondere Gefahrenlage herrscht. In Deutschland hast aber die Möglichkeit, einen Radweg (aber auch andere Sachen) aktiv wegzuklagen, was in Österreich nicht geht, hier gibts nur den Weg, sich strafen zu lassen und diese dann bis zum VwGH/VfGH zu bekämpfen, was ein erheblich größeres fianzielles Risiko birgt. Und diese dann oft weltfremde Urteile erlassen ¹]

Das Ergebnis:
Wenige Gemeinden haben von sich aus entbläut
Einige Gemeinden haben nach dem ersten oder nach ein paar Urteilen entbläut
Sehr viele Straßenverkehrsbehörden entbläuen nicht, wenn sie verurteilt werden, dann entbläuen sie nur den von der Klage betroffenen Teil, im Extremfall kann es sein, dass da ein Radweg verläuft, der dann auf einen oder mehrere hundert Meter entbläut  wurde und dann wieder weiter läuft. Solche Gemeinden stellen auch dann auf stur, wenn die örtlichen Polizeivertreter eine Entbläuung empfehlen.


¹] Radfahrer wurde angezeigt, weil er Nachts statt auf dem linksseitigen Radweg auf der Fahrbahn fuhr. Er hat argumentiert, dass auf dem Radweg sehr oft Flaschen zerdeppert werden und er auch vom asymmetrischen Abblendllcht entgegenkommender Autofahrer geblendet wird, worauf der VfGH die Ansicht vertrat, dass das ja auch Autofahrern passiert, wenn ein Fahrzeug mit falsch eingestellten Scheinwerfern entgegen kommt, das also den Gleichheitsgrundsatz nicht verletzt.
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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #624 am: 01. August 2021, 19:45:20 »
Eine Strafe für das Nichtnützen eines benutzungspflichtigen Radwegs lässt sich mMn am ehesten durch Nachweis eines Kundmachungsmangels bekämpfen. Abgesehen davon, dass sehr viele Blauschilder links vom Radweg stehen und damit ungültig sind, stehen auch die rechts vom Radweg aufgestellten Zeichen viel zu knapp am Radweg (=Fahrbahn) oder ragen sogar über diesen (§48 StVO: "Bei seitlicher Anbringung darf der seitliche Abstand zwischen dem der Fahrbahn zunächst liegenden Rand eines Straßenverkehrszeichens und dem Fahrbahnrand im Ortsgebiet nicht weniger als 0,30 m und nur in Ausnahmefällen mehr als 2 m, auf Freilandstraßen nur in Ausnahmefällen weniger als 1 m und mehr als 2,50 m betragen. "). Radweg ist für den Fahrzeugverkehr bestimmter Teil der Straße und damit Fahrbahn, Definition nach §2 StVO.

haidi

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #625 am: 01. August 2021, 22:00:34 »
Ich hätte auch in dem von mir geschilderten Fall argumentiert, dass ich das Radwegschild nicht zur Kenntnis nehmen konnte/musste, weil es links von der Fahrbahn steht und ich dort keine Verkehrszeichen erwarte.
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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #626 am: 02. August 2021, 08:45:02 »
Ich hätte auch in dem von mir geschilderten Fall argumentiert, dass ich das Radwegschild nicht zur Kenntnis nehmen konnte/musste, weil es links von der Fahrbahn steht und ich dort keine Verkehrszeichen erwarte.
So hätte ich zwar auch argumentiert, hätte aber schon gerechnet, dass das vielleicht nicht anerkannt wird. Ich meine links vom Radweg, in Deinem Fall also ganz links. Und das geht auf keinen Fall.

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #627 am: 06. September 2021, 11:14:02 »
ob sich der "Tunnelbürgermeister" Ludwig dadurch umstimmen lässt?

https://wien.orf.at/stories/3120152/

haidi

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #628 am: 06. September 2021, 13:10:13 »
Ich hätte auch in dem von mir geschilderten Fall argumentiert, dass ich das Radwegschild nicht zur Kenntnis nehmen konnte/musste, weil es links von der Fahrbahn steht und ich dort keine Verkehrszeichen erwarte.
So hätte ich zwar auch argumentiert, hätte aber schon gerechnet, dass das vielleicht nicht anerkannt wird. Ich meine links vom Radweg, in Deinem Fall also ganz links. Und das geht auf keinen Fall.
Auf der linken Fahrbahnseite, kann dort durchaus rechts vom Radweg stehen. Nur wenn ich auf der Fahrbahn fahre, dann erwarte ich mir links keine Verkehrszeichen.
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coolharry

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #629 am: 07. September 2021, 09:51:53 »
ob sich der "Tunnelbürgermeister" Ludwig dadurch umstimmen lässt?

https://wien.orf.at/stories/3120152/

Nein. Warum sollte er? Da besetzen ein paar Hansln die Baustelle. Schön. Um davon aber eine generelle Stimmungslage (für oder gegen) abzuleiten ist halt kaum möglich.

Wenns halt wenigstens auch gleichzeitig die Öffibaumaßnahmen starten täten.  ::)
Oder zumindest bekannt geben würden wie sie sich die Umbau/Rückbaumaßnahmen, der dann angeblich entlasteten Straßen vorstellen (mindestens vom Ortskern Hirschstetten der ja der einzige wirklich entlastete Ort sein wird). Wobei vorstellen: Eher Planungsstart und Klärung der Finanzierung.

So wirds halt eher ein PR Desaster. Wobei es ein Spiel auf Zeit sein wird. Ewig werden die dort auch nicht herum hängen.
Und weils gern so oft von manchen gesagt wird: Hainburg wurde nicht durch die Besetzung (allein) verhindert, sondern durch eine Beschwerde beim Vwgh. Bei Hainburg wollte die Regierung halt Nägel mit Köpfen machen, bevor überhaupt der Wasserrechtsbescheid ausverhandelt war und dieser wurde durch ein paar Anrainer beeinsprucht. Und zwar schon vor dem Sternmarsch, der die Besetzung auslöste. Aber die Justiz war in Österreich noch nie die schnellste.
https://www.museumnoe.at/de/das-museum/blog/hainburg-1984
Zitat
Den entscheidenden Ausschlag brachte jedoch die Beschwerde dreier Landwirte aus Stopfenreuth beim Verwaltungsgerichtshof, der dieser am 2.1.1985 tatsächlich aufgrund von Formalfehlern im Wasserrechtsbescheid aufschiebende Wirkung zuerkannte.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.