Mal im Ernst, vielleicht hat jemand nachvollziehbare Gründe: Worin liegt der Grund solcher Geheimnistuerei bei Straßenbahnprojekten!?
Aus meiner Sicht ist einer der Gründe die völlige Überpolitisierung jeglicher verkehrsplanerischen Vorhaben in Wien. Egal, ob es eine mäandrierende Buslinie, eine Straßenbahnstrecke oder die U-Bahn ist, von Bezirk bis Gemeinde werden solche Vorhaben grundsätzlich nach politischer Farbe eingeordnet und somit völlig verwässert, weil in der üblichen Konsenskultur jedem alles Recht gemacht werden muss. Hinzu kommen natürlich die Machtspiele zwischen Magistrat und Wiener Linien. Denn grundsätzlich plant der Magistrat eine Straßenbahnstrecke (Generelle Planung) und begeht dann den Fehler, dieses Vorhaben für die Detailplanung an die Wiener Linien zu übergeben. Warum ist das aus meiner Sicht ein Fehler? Die Generelle Planung der Linie 26 enthielt für die Haltestelle Gewerbepark Kagran keinen Mittelbahnsteig, der wurde erst durch die WL "geplant". Das Ergebnis sind u.a. Gleisgeometrien an den Kreuzungen, die ein Heeresfeldbahn-Ingenieur besser hinbekommen hätte, und das Einsatzverbot der Baureihen E2/c5, weil sich Bahnsteigkante und Schwenkstufen nicht ausgehen.
Und was die Klingelfee schreibt, dass es über 10 Varianten gäbe, halte ich für ein Gerücht bzw. eine bewusste Falschinformation! Schon seit knapp einem Jahr wird über die Neubaustrecke auf der Laaerbergstraße diskutiert. Im vergangenen Sommer ging es u.a. darum, dass der kurze Abschnitt durch die Grünanlagen südlich des Amalienbades als Rasengleis ausgeführt werden sollte, woraufhin die WL wohl wieder einen Zaun (am besten mit NATO-Stacheldraht) errichten wollten, der die heute möglichen Fußgängerrelationen in diesem Bereich völlig verunmöglichen würde. In der BV10 wurde im vergangenen Dezember ein
Antrag eingebracht, der die Herstellung von 3,3 km Rasengleis auf bestehenden Strecken in Favoriten und bei Neubaustrecken (also D durch den Zilk-Park und 67 über die Laaerbergstraße) die begrünte Bauform von vornherein fordert.