Autor Thema: Kosten der (Nicht-)Beschleunigung  (Gelesen 143534 mal)

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denond

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Re: Kosten der (Nicht-)Beschleunigung
« Antwort #375 am: 23. April 2021, 10:30:48 »
Dafür hast du in den Schleifen keine räumlichen Kapazitäten.

Mit effizienten Beschleunigungsmaßnahmen würde man aber auch die Arbeit des Fahrers qualitativ stark verbessern, weil viele Stresssituationen wegfallen – der langjährige, routinierte Fahrer lässt sich ohnehin nicht so leicht stressen, aber viele Neulinge werfen nach einiger Zeit das Handtuch, weil sie den täglichen Anforderungen (noch) nicht gewachsen sind und entnervt aufgeben. Dazu kommt noch das in vielen Bereichen miserable Betriebsklima: Diensteinteilung, Verkehrskanzlei, ZK, Teamleiter, Funkstreife, BI werden oft als Gegner wahrgenommen, anstatt dass alle Seiten am gleichen Strang ziehen. Dazu kommen auch noch sprachliche Probleme und Differenzen aufgrund unterschiedlicher ethischer Grundsätze. Das ist ganz normal in einem großen Unternehmen, wo Angehörige vieler Nationen arbeiten (auch wenn sie dem Reisepass nach Österreicher sind). Damit müsste sich das Unternehmen jedoch aktiv beschäftigen, anstatt die Gegensätze einfach aufeinanderprallen zu lassen, was naturgemäß auch zu Konflikten und Unzufriedenheit führt.

Bedingt durch den Personalunterstand versucht man natürlich, so viele Leute wie möglich auszubilden – allerdings werden ungeeignete Bewerber kaum noch vorzeitig ausgeschult, wie es früher Standard war. Kein Wunder, dass es seit einigen Jahren zu gehäuftem Auftreten von Eigenkollisionen kommt ...

Das sind auch einige der wunden Punkte.
Zu den Pausen: Es soll in der modernen Welt doch möglich sein, meine Pause in adäquaten Räumlichkeiten halten zu können, als das man irgendwo auf der Linie, auf einer Bank im Freien seine Pause verbringen soll, da sonst der Faktor 'Pause am Wagen' einen Widerspruch zur gewollten Fahrzeugstandminimierung entstehen würde. Außerdem hat man dort als Uniformträger keine Ruhe, man wird angesprochen und um Auskunft ersucht oder es wird ein Problem vorgetragen. An und für sich kein Problem, aber in einer Pause will ich ganz einfach Zeit für mich selbst haben. Abgesehen davon, daß man seine Notdurft in keinster Weise angemessen verrichten könnte. Ich bin kein Hund, der sein Haxl ganz einfach irgendwo im öffentlichen Raum in der Stadt heben kann. Man kann diesen Job nicht mit der Fernfahrerei vergleichen. Man sieht ja, wo und wie diese Berufsgruppe ausgebeutet wird, wie auf den Schultern dieser Lenker herumgeritten wird.

haidi

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Re: Kosten der (Nicht-)Beschleunigung
« Antwort #376 am: 24. April 2021, 01:45:10 »
Ich bin kein Hund, der sein Haxl ganz einfach irgendwo im öffentlichen Raum in der Stadt heben kann. Man kann diesen Job nicht mit der Fernfahrerei vergleichen. Man sieht ja, wo und wie diese Berufsgruppe ausgebeutet wird, wie auf den Schultern dieser Lenker herumgeritten wird.
In den Schleifen hast eh schöne Kunststoffhäusln

Zum letzten Satz: das Eine hat nichts mit dem Anderen zu tun. Auch ohne Ausbeutung wird der LKW-Langstreckenlenker im LKW leben und schlafen.
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