Autor Thema: Wiener Vorstadt - das "Schubertviertel"  (Gelesen 28767 mal)

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haidi

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Re: Wiener Vorstadt - das "Schubertviertel"
« Antwort #15 am: 29. April 2020, 18:29:09 »
Vor längerer Zeit gab es in einem Haus immer wieder fürchterlichen Lärm, der Nachbar hat die Polizei geholt, die nichts feststellen konnte - der Nachbart hat sie sogar in die Wohnung gelassen. Nach längerer Zeit wurde die Wohnung des Ruhestörers vermessen, es hat sich herausgestellt, dass dieser ein Sück eines Zimmers abgemauert hat und darin einen Betonmischer mit Steinen gefüllt aufgestellt hat, den er von Zeit zu Zeit eingeschaltet hat.
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Re: Wiener Vorstadt - das "Schubertviertel"
« Antwort #16 am: 29. April 2020, 18:50:39 »
Vor längerer Zeit gab es in einem Haus immer wieder fürchterlichen Lärm, der Nachbar hat die Polizei geholt, die nichts feststellen konnte - der Nachbart hat sie sogar in die Wohnung gelassen. Nach längerer Zeit wurde die Wohnung des Ruhestörers vermessen, es hat sich herausgestellt, dass dieser ein Sück eines Zimmers abgemauert hat und darin einen Betonmischer mit Steinen gefüllt aufgestellt hat, den er von Zeit zu Zeit eingeschaltet hat.

 :o gibts doch nicht - so eine kriminelle Energie, nur um den Nachbar zu ärgern?!
Harald A. Jahn, www.tramway.at

hema

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Re: Wiener Vorstadt - das "Schubertviertel"
« Antwort #17 am: 29. April 2020, 19:59:15 »
Ich habe jahrelang unterhalb so einer Terroristin wohnen dürfen, bis sie dann zum Glück gestorben ist! Das ganze Haus hätte da am liebsten mit Sekt angestoßen.
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

WIENTAL DONAUKANAL

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Re: Wiener Vorstadt - das "Schubertviertel"
« Antwort #18 am: 29. April 2020, 21:10:52 »
Vor längerer Zeit gab es in einem Haus immer wieder fürchterlichen Lärm, der Nachbar hat die Polizei geholt, die nichts feststellen konnte - der Nachbart hat sie sogar in die Wohnung gelassen. Nach längerer Zeit wurde die Wohnung des Ruhestörers vermessen, es hat sich herausgestellt, dass dieser ein Sück eines Zimmers abgemauert hat und darin einen Betonmischer mit Steinen gefüllt aufgestellt hat, den er von Zeit zu Zeit eingeschaltet hat.

 :o gibts doch nicht - so eine kriminelle Energie, nur um den Nachbar zu ärgern?!

Na geh, in einem hellhörigen Gemeindebau aus den fünfziger Jahren startet man Gegenfeuer: Brettchen an die Wand halten und das Bohrfutter der Schlagbohrmaschine dagegen drücken - und dann stossweise volle Drehzahl Gegenstörfeuer geben.  >:D

N1

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Re: Wiener Vorstadt - das "Schubertviertel"
« Antwort #19 am: 30. April 2020, 00:04:10 »
Apropos Gemeindebau: Vor zehn Jahren wurde die Wohnung unterhalb der Wohnung meiner Mutter, ich wohnte zu dem Zeitpunkt noch bei ihr, saniert. Da glaubte man zeitweise, man wohnt über einem Salzbergwerk – und das ging über Monate so! Ich fragte mich damals: Was zum Teufel machen die da unten?! Dort wohnte zuvor eine gepflegte ältere Frau, die leider das Zeitliche gesegnet hat, und kein Messie, der die Wohnung total versaut hätte. Jahre später hat sich das Rätsel sukzessive aufgelöst. Bei der Besichtigung meiner nunmehrigen Wohnung wurde ich von einem leibhaftigen Badezimmer überrascht, mit dessen Existenz ich nicht gerechnet hatte. Ein späterer Blick in den Akt bei der Baupolizei hat dann das bestätigt, was das teilweise total untypische Innere meiner Wohnung ohnehin vermuten ließ: Wiener Wohnen hat dort vor 15 Jahren alles bis auf die Mittelmauer niederreißen und neu bauen lassen. Während der einzige Vorteil des Badezimmers gegenüber seinem auf Initiative der Vorvorvormieter in Eigenregie eingebauten, sich perfekt in den vorhandenen Grundriss einpassenden Vorgänger darin liegt, dass die neue Türanordnung im Vorzimmer dessen Dekoration mit Stadtbahnseitentafeln erst möglich gemacht hat, möchte ich doch die fünf Zentimeter Rigipsplatten ("Vorsatzschalung"), die auf die an die Nachbarwohnung angrenzenden Wände als Lärmschutz draufgepappt wurden, nicht missen. Bei meiner Mutter ist das nämlich so, dass man jedes Niesen und jeden Husterer vom Nachbarn hört. Noch geringer bis praktisch nicht vorhanden ist die lärmabweisende Wirkung der Zwischenwände in den Wohnungen. Die sind dermaßen dünn, dass die Ziegelsteine wohl hochkant gemauert sind, anders geht sich das von den Maßen her gar nicht aus.
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

WIENTAL DONAUKANAL

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Re: Wiener Vorstadt - das "Schubertviertel"
« Antwort #20 am: 30. April 2020, 06:26:26 »
In meiner Wohnhausanlage verwüstet gerade eine junge Nachwucharchitektin die Leerstandswohnungen indem sie die Zwischenwände per Vorschlaghammer einreissen lässt. Die neuen Schnitte sind absonderlich, das Vorzimmer neu hat keinen Kontakt zum Tageslicht mehr. Vom Vorzimmer aus führt der Weg durch den Schlafraum in den Wohnbereich und dann in die Kochnische.

coolharry

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Re: Wiener Vorstadt - das "Schubertviertel"
« Antwort #21 am: 30. April 2020, 08:38:55 »
In meiner Wohnhausanlage verwüstet gerade eine junge Nachwucharchitektin die Leerstandswohnungen indem sie die Zwischenwände per Vorschlaghammer einreissen lässt. Die neuen Schnitte sind absonderlich, das Vorzimmer neu hat keinen Kontakt zum Tageslicht mehr. Vom Vorzimmer aus führt der Weg durch den Schlafraum in den Wohnbereich und dann in die Kochnische.

Architekten können erst dann gescheite Grundrisse planen wenn sie in ihrem eigenen einmal wohnen müssen. Das ist bei den meisten aber erst dann der Fall wenn sie sich ihr Eigenheim irgendwo in die Wiese setzen. Also erst mit fortgeschrittenen Alter. Auch das Verständnis diverser Naturgegebenheiten (Wasser fließt von alleine nicht nach oben, will man einen Einbauspot muss man ihn auch irgendwo einbauen können, das W-Lan Strom noch nicht erfunden ist etc.) kommt erst in späteren Jahren.
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moszkva tér

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Re: Wiener Vorstadt - das "Schubertviertel"
« Antwort #22 am: 30. April 2020, 11:30:15 »
Wiener Wohnen hat dort vor 15 Jahren alles bis auf die Mittelmauer niederreißen und neu bauen lassen. Während der einzige Vorteil des Badezimmers gegenüber seinem auf Initiative der Vorvorvormieter in Eigenregie eingebauten, sich perfekt in den vorhandenen Grundriss einpassenden Vorgänger darin liegt, dass die neue Türanordnung im Vorzimmer dessen Dekoration mit Stadtbahnseitentafeln erst möglich gemacht hat, ...
Das ist das Problem bei Gemeindebauwohnungen. Man muss sie im Urzustand wieder zurückgeben. Hat man selbst ein Badezimmer eingebaut, muss man es wieder ausbauen. Auch wenn der Nachmieter bereits feststeht und das Badezimmer gerne übernehmen würde. Es muss raus. Selbiges zum Beispiel mit Einbauschränken o.Ä. Ok, dafür wird die Praxis illegaler Ablösezahlungen unterbunden, was auch ein Vorteil ist.

Zitat
...möchte ich doch die fünf Zentimeter Rigipsplatten ("Vorsatzschalung"), die auf die an die Nachbarwohnung angrenzenden Wände als Lärmschutz draufgepappt wurden, nicht missen.
Auch als Brandschutz sehr praktisch. Eine Rigipsplatte ist 30 Minuten brandhemmend. Sprich, wenn es in der Nachbarwohnung brennt, bist du eine halbe Stunde länger in Sicherheit bzw. hast eine halbe Stunde mehr Zeit, zu flüchten bzw. gerettet zu werden. Voraussetzung ist natürlich, dass die Platten richtig eingebaut wurden und es keine Lücken gibt.  :)

Architekten können erst dann gescheite Grundrisse planen wenn sie in ihrem eigenen einmal wohnen müssen. Das ist bei den meisten aber erst dann der Fall wenn sie sich ihr Eigenheim irgendwo in die Wiese setzen. Also erst mit fortgeschrittenen Alter. Auch das Verständnis diverser Naturgegebenheiten (Wasser fließt von alleine nicht nach oben, will man einen Einbauspot muss man ihn auch irgendwo einbauen können, das W-Lan Strom noch nicht erfunden ist etc.) kommt erst in späteren Jahren.
Auch flexible Nutzungsänderungen sind Architekten meist fremd. Weil die Wohnung ist perfekt, so wie sie geplant wurde. Dass Jahre später sich die Nutzungsvoraussetzungen ändern (beispielsweise Kind wird geboren oder zieht aus) oder Einbaugeräte getauscht werden müssen, ist ihnen völlig egal. So kann es passieren, dass man die ganze Küche abbauen muss, um den defekten Einbaukühlschrank zu tauschen und in die Nische passt auch nur genau ein bestimmtes Modell von einem bestimmten Hersteller. Sprich: Die Optionen sind Anschaffung eines überteuerten Neugerätes oder kompletter Umbau der Küche...

coolharry

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Re: Wiener Vorstadt - das "Schubertviertel"
« Antwort #23 am: 30. April 2020, 14:00:28 »
Eine Rigipsplatte alleine hat gar keine Brandschutz Qualifikation. Mindestens 3 Platten bei einseitigen Brandschutz bzw. 2x2 Platten als ganze Wand. Als Wohnungstrennwand zu einem Stiegenhaus sind glaub ich sogar 2x2x2 Platten. Wobei sich so eine Leichtbauwand ganz schön verbiegt wenn's mal auf einer Seite brennt.
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haidi

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Re: Wiener Vorstadt - das "Schubertviertel"
« Antwort #24 am: 30. April 2020, 22:35:25 »
Wiener Wohnen hat dort vor 15 Jahren alles bis auf die Mittelmauer niederreißen und neu bauen lassen. Während der einzige Vorteil des Badezimmers gegenüber seinem auf Initiative der Vorvorvormieter in Eigenregie eingebauten, sich perfekt in den vorhandenen Grundriss einpassenden Vorgänger darin liegt, dass die neue Türanordnung im Vorzimmer dessen Dekoration mit Stadtbahnseitentafeln erst möglich gemacht hat, ...
Das ist das Problem bei Gemeindebauwohnungen. Man muss sie im Urzustand wieder zurückgeben. Hat man selbst ein Badezimmer eingebaut, muss man es wieder ausbauen. Auch wenn der Nachmieter bereits feststeht und das Badezimmer gerne übernehmen würde. Es muss raus. Selbiges zum Beispiel mit Einbauschränken o.Ä. Ok, dafür wird die Praxis illegaler Ablösezahlungen unterbunden, was auch ein Vorteil ist.

Stimmt so nicht. Man muss die Änderung von Wiener Wohnen genehmigen lassen, eine Baugenehmigung beim Magistrat einholen, dann kanns (oder muss es sogar) drinnen bleiben. Hatte ich bei der Weitergabe einer Gemeindewohnung, in die ich "illegal" einen Abstellraum eingebaut hatte. Die Baugenehmigung einzuholen war mir zu aufwändig - also raus damit.
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Re: Wiener Vorstadt - das "Schubertviertel"
« Antwort #25 am: 01. Mai 2020, 00:32:14 »
Wenn eine Kategorie-C-Wohnung an die Gemeinde zurückgeht und diese die Absicht hat, besagte Wohnung auf Kategorie A upzugraden, dann wäre es doch ein Schildbürgerstreich sondergleichen, vom bisherigen Mieter zu verlangen, alles picobello in den Urzustand zurückzuversetzen, wenn unmittelbar daran anschließend das halbe Wohnungsinnere niedergerissen wird. Bei meiner Wohnung war das sicher nicht so, weil sonst das alte Badezimmer bzw. dessen Wand zur Küche hin nicht auf dem Grundriss des Änderungsplans in gelber Farbe eingezeichnet (gelb bedeutet Abbruch) und als solches explizit genannt wäre. Eine Genehmigung betreffend den Einbau des alten Badezimmers konnte ich im Akt nicht finden.

Was es gibt, das ist eine Handvoll Kategorie-C-Wohnungen, die als solche unter dem Titel "Sondervergabewohnungen" von Wiener Wohnen selbst im Wohnungsanzeiger inseriert werden. Da kann man davon ausgehen, dass der Letztmieter tatsächlich alles wieder auf Zwischenkriegsstandard zurückführen muss. Und weil vorher das Thema Ablösen kurz angeschnitten wurde: Die sind dann legal, wenn es sich um Direktvergabewohnungen handelt, aber das führt jetzt wirklich zu weit.

Zur Anlage: Die ist wirklich umwerfend. Spätestens wenn man einen Blick in eines der beleuchteten und innen eingerichteten Geschäftslokale erhascht, glaubt man für einen Moment, dass da ein echter 220er daran vorbeifährt. :)
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Hans Rauscher

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Re: Wiener Vorstadt - das "Schubertviertel"
« Antwort #26 am: 15. Mai 2020, 10:23:52 »
Ich konnte wieder ein wenig fertigstellen:

https://youtu.be/n8ufWfgYut8 - da sieht man die Lichteffekte besser

Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Wiener Vorstadt - das "Schubertviertel"
« Antwort #27 am: 15. Mai 2020, 11:07:47 »
Absolute Spitzenklasse  :up:
Und so viel liebe zum Detail, a Wahnsinn!

Norbert Waltnerl

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Re: Wiener Vorstadt - das "Schubertviertel"
« Antwort #28 am: 15. Mai 2020, 11:13:51 »
Sehr, sehr schön bewerkstelligt! Gratuliere dazu!

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Re: Wiener Vorstadt - das "Schubertviertel"
« Antwort #29 am: 15. Mai 2020, 12:40:53 »
Schaut sehr echt aus! Wie hast du die Neonbuchstaben illuminiert?
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!