Autor Thema: Verlängerung 30/31 zur Hochfeldstraße  (Gelesen 12398 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

maybreeze

  • Zugführer
  • *
  • Beiträge: 575
Re: Verlängerung 30/31 zur Hochfeldstraße
« Antwort #30 am: 06. Januar 2022, 11:51:11 »
.... Denn was soll den der Schwachsinn mit der Umfahrungsstraße für die Umfahrungstraße? ....

Ist es wirklich Schwachsinn - ich denke da nur ans Traisental, wo man großzügig Umfahrungsstraßen gebaut hat, an denen sich danach zahlreiche Menschen angesiedelt haben, Tempolimits sollten den Verkehrslärm senken und die Sicherheit heben (Umfahrung ist jetzt Ortsgebiet geworden) und jetzt ist ja eine neue Schnellstraße in Planung ...

Raumplanung ist leider Landessache und jeder Landescapo will halt seine Verkehrs-Ideen zur Wählerinnen- und Wählergunst verwirklicht haben.

Andererseits: Wenn hier von @abc Stellplatznachweis gefordert wird, dann soll er auch sagen, dass es wohl seine bevorzugte politische Gruppierung war, die die Stellplatzverpflichtung gelockert hat, die Idee der möglichst autolosen Stadt nicht gelungen ist (siehe Seestadt, obwohl dort schon die U2 als wirklich leistungsfähiges Verkehrsmittel war, bevor intensiv gebaut wurde, also wie hier immer gefordert: Angebot war vor der Nachfrage da!).

Ein interessanter Ansatz wäre ja, das Land Niederösterreich als Verursacher des Pendlerverkehrs ins Gebet zu nehmen und einen entsprechenden Finanzierungsanteil leisten zu lassen. Die Ausrede, es gibt keine Arbeitsplätze wäre durch Strukturmaßnahmen zu entkräften.

Wäre nur schlimm für die Stadtverwaltung, denn rund 50% der Magistratsbediensteten pendelt ein ...

Und der Wocheneinkauf einer vierköpfigen Familie lässt sich nicht im Korb zu Fuß nach Hause tragen. Da wäre ein Paradigmenwechsel des Einkaufs "Weg von den Supermärkten hin zum lokalen Geschäft" notwendig. Da hilft kein Klima-Ticket.

Im übrigen würde ich als Politiker natürlich das Auto fördern - ist doch eine echte cash-cow (siehe neue Parkpickerlregelung), oder  ;) ... Radfahrer zahlen keine Verkehrsabgaben und Wegekosten, von einer CO2 abgabe wegen vermehrten Atemausstoßes beim Radfahren ganz zu schweigen.

Und ganz sicher: Das E-Auto rettet das Klima nicht. Denkt nur mal an das zu vergrabende "umweltfreundliche" Aluminium für die entsprechenden Ladeleitungen!

Satire beiseite: Es geht nur miteinander. Sachlich und koordiniert.

haidi

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 14474
Re: Verlängerung 30/31 zur Hochfeldstraße
« Antwort #31 am: 06. Januar 2022, 12:15:37 »
Jaja, der Propaganda-Schmäh. De facto ist die Straße für höhere Geschwindigkeiten trassiert, und ich bin mir sicher, dass im Alltag auch höhere Geschwindigkeiten gefahren werden. Es wird recht schnell eine Diskussion aufkommen, ob man die Höchstgeschwindigkeit nicht erhöhen kann, und etwaige Geschwindigkeitskontrollen werden als "Abzocke" verschmäht, man solle doch lieber vor Schulen die Geschwindigkeit kontrollieren...

Das wird ziemlich egal sein, für was sie trassiert ist. Denn so wie sie geplant ist, wird das vor allem in der Morgen HVZ ein Riesenparkplatz werden. Denn sie mündet genau vor dem Flaschenhals Hirschstettner Tunnel ein. D.h. es kommen dann 2 Spuren S2 und 2 Spuren Stadtstraße auf 2 Spuren A23. Völliger Schwachsinn. Da wird es nur ein paar Wochen dauern und der Verkehr ist wieder in den Ortskernen.
Richtig - und dann muss man eine Lösung finden, d.h. Autobahn verbreitern und noch 2 oder 3 Spuren dazu.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

maybreeze

  • Zugführer
  • *
  • Beiträge: 575
Re: Verlängerung 30/31 zur Hochfeldstraße
« Antwort #32 am: 06. Januar 2022, 13:06:17 »
Also irgendwie tun wir ja hier so, als hätte es das alles nie gegeben!

Denkt mal an den Bau der  Ringstraße, das war das Automobil bestensfalls in den Kinderschuhen, dazu hat man eine "Umfahrung" gebaut: Die Lastenstraße! Und mit der Stadterweiterung ebenfalls eine Umfahrungsstraße: Den Gürtel. Und dazu noch die Höhenstraße!

Die Stadt weitet sich aus, "Bettgeher" im klssischen Sinn gibt es nicht mehr, also braucht es auch mehr Wohnraum = mehr Fläche, auch wenn wir im bereits verbauten Gebiet deutlich mehr in die Höhe bauen (siehe der Wohnklotz in der Leyserstraße). Sind die Menschen in diesen kleinen Hochhäusern zufrieden?

Und wenn hier vorgerechnet wird, wieviel Busse man bräuchte: Sind nicht auf den alten Bildern die Straßenbahnen in einer Kolonne unterwegs?

Freilich: Es gab auch Arbeitsplätze um's Eck, der tägliche Einkauf konnte nur dort erledigt werden! Und wenn es was Außergewöhnliches (Gewand, Möbel, Werkzeug) zu kaufen gab: Die lokalen Einkaufsstraßen konnten hier ein reiches Warenangebot bieten. Alles mehr oder weniger Geschichte. Leben, Arbeiten und Einkaufen wurde drastisch "entflochten", was einfach eo ipso mehr Verkehr bedeutet.

Mobilität bedeutet Reichtum, Wohlstand, Austausch von Kulturen. Das sollte man bei aller Skepsis auch bedenken. Kein Auto und dann mit dem Flugzeug in weite Destinationen fliegen: Ist das ehrlich?

Je besser das Öffi-Angebot in den Ballungsgebieten ist, desto größer der Umstiegswille. Aber die derzeit propagierte Studie des VCÖ sagt auch, dass es am Stadtrand deutlichen Verbesserungsbedarf gibt (das hat auch schon die AK-Studie festgestellt). Geben wir den Verkehrsplaner:innen also eine Chance!

2095oebb

  • Fahrgast
  • *
  • Beiträge: 28
Re: Verlängerung 30/31 zur Hochfeldstraße
« Antwort #33 am: 06. Januar 2022, 13:55:44 »
In den 1970ern wurde eine Umfahrungsstraße gebaut, damit der Transitverkehr zwischen Südautobahn und Ostautobahn nicht mehr quer durch die Stadt rollt. Sie heißt daher Süd-Ost-Tangente.

Die Ostautobahn kam erst nach der Tangente (und war bis zum Fall des Eisernen Vorhanges nur ein Flughafenzubringer).

Das Problem der Tangente war und ist, dass sie jetzt viel zuviele Funktionen übernehmen muss:
Sie ist die einzige Verbindung für regionalen und internationalen Transit in Nord/Süd Richtung (PKW und LKW).
Sie ist die einzige leistungsfähige Donauquerung für regionalen Verkehr aus den Bezirken MI/GF (und auch KO für Ziele südlich von Wien).
Sie ist mit der A22 die einzige innerstädtische bzw. lokale Hochleistungsverbindung (auch Donauquerend).
Sie ist viel zu attraktiv trassiert (mitten durch die Stadt, also kürzester Weg vs. "Umfahrung").

Trotz alledem funktioniert sie außerhalb der HVZ bzw. wenn kein Unfall ist, immer noch zu gut.
Wenn es allerdings ein gröberes Problem gibt, dann steht dadurch aber auch halb MIV-Wien.

haidi

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 14474
Re: Verlängerung 30/31 zur Hochfeldstraße
« Antwort #34 am: 06. Januar 2022, 16:01:39 »
Je besser das Öffi-Angebot in den Ballungsgebieten ist, desto größer der Umstiegswille. Aber die derzeit propagierte Studie des VCÖ sagt auch, dass es am Stadtrand deutlichen Verbesserungsbedarf gibt (das hat auch schon die AK-Studie festgestellt). Geben wir den Verkehrsplaner:innen also eine Chance!
Das Problem am Stadtrand sind unter anderem auch die höheren Kosten pro Fahrgast. Intervalle von über 10 Minuten halten halt stark von der Nutzung des ÖPNV ab, andererseits ist es unbezahlbar, in Einfamilienhaus- und Gartensiedlungen ein derartiges Intervall anzubieten.
Das zweite Problem ist die Ausrichtung des Busverkehrs auf die Ubahn und die Vernachlässigung der lokalen Verbindungen. Ich bin davon überzeugt, dass auch im 22. Bezirk der Großteil der Wege innerhalb des Bezirkes zurückgelegt werden und ein relativ kleiner Teil den Bezirk verlässt bzw. die Donau quert.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

Signalabhängigkeit

  • Zugführer
  • *
  • Beiträge: 734
Re: Verlängerung 30/31 zur Hochfeldstraße
« Antwort #35 am: 06. Januar 2022, 17:57:04 »
So verbohrt, wie du offensichtlich bist, da hat es keinen Sinn weiter zu diskutieren. Denn was soll den der Schwachsinn mit der Umfahrungsstraße für die Umfahrungstraße?

Haha, so ein Statement von dir. Köstlich  :D