[CO] Medellín - Riesenrolltreppe für die Armen

[moszkva tér]

Soeben im Standard gefunden: http://derstandard.at/1324501326218/Eroeffnung-in-Medellin-Kolumbien-Riesenrolltreppe-fuer-die-Armen

In der kolumbischen Stadt Medellin wurde eine riesige Rolltreppe im Freien eröffnet. Die fast 384 Meter lange Rolltreppe unterteilt sich in sechs Abschnitte und befindet sich in einem Armenviertel. Laut BBC spricht der Bürgermeister der Stadt vom weltweit ersten Projekt dieser Art, das sich speziell an die arme Bevölkerung richtet.

Das sieben Millionen Dollar Projekt (5,3 Millionen Euro) kann kostenlos genützt werden und verkürzt eine halbstündige Wegstrecke auf fünf Minuten. Bis dato mussten hunderte Stufen überwunden werden. Mit dem Projekt und anderen seiner Art will man die arme Bevölkerung in den Rest der Stadt integrieren. In den 1980er Jahren galt Medellin als inoffizielle Welthauptstadt der Kriminalität und einer der größten Drogenumschlagplätze. (red, derStandard.at, 27.12.2011)

Hier noch der vom Standard verlinkte BBC-Artikel: http://www.bbc.co.uk/news/world-16336442 - dort gibts auch ein nettes Video dazu. Der Standard hat den ersten Teil des BBC-Artikels übernommen, den zweiten Teil aber ignoriert. Englisch ist nicht für jeden was, ist es nicht?

...
The $7m (£4.5m) escalator is the latest in a series of transport infrastructure projects that are helping to transform the city.

It has a modern metro system, and some other hillside neighbourhoods are served by cable cars.

About 12,000 residents of Comuna 13 will benefit from the escalator, which is free to use and shortens a half-hour walk to about five minutes.

Previously they had to walk the equivalent of a 30-storey building to get to and from the city centre.

Comuna 13 remains one of Medellin's poorest and most violent neighbourhoods.

But the authorities hope the escalator - combined with other social projects - will help integrate its residents with the rest of the city and the wider economy.

In Städten mit großen Höhenunterschieden sind Rolltreppen, Seilbahnen usw. durchaus sinnvoll. Ich finde es auch toll, dass man so etwas in einem Slum baut und nicht bei den Reichen, die eh mit dem Hummer auf den Berg fahren.

[95B]

Und wie lang wird es dauern, bis die Rolltreppen dauerhaft außer Betrieb sind?

[Ferry]

Und wie lang wird es dauern, bis die Rolltreppen dauerhaft außer Betrieb sind?

Das habe ich mir beim Betrachten des Berichts (war gestern auch im Fernsehen) auch gedacht. Es wird nicht lange dauern, bis jemand draufkommt, dass man einzelne Teile besser verwenden bzw. gewinnbringend verkaufen kann.

[moszkva tér]

Und wie lang wird es dauern, bis die Rolltreppen dauerhaft außer Betrieb sind?

Das habe ich mir beim Betrachten des Berichts (war gestern auch im Fernsehen) auch gedacht. Es wird nicht lange dauern, bis jemand draufkommt, dass man einzelne Teile besser verwenden bzw. gewinnbringend verkaufen kann.

Auch ohne Vandalismus... wir reden hier von tropischem Klima - heiß und feucht. Eine Rolltreppe ohne Dach wird das wahrscheinlich nicht allzu gerne haben. 

[invisible]

Und wie lang wird es dauern, bis die Rolltreppen dauerhaft außer Betrieb sind?

Das habe ich mir beim Betrachten des Berichts (war gestern auch im Fernsehen) auch gedacht. Es wird nicht lange dauern, bis jemand draufkommt, dass man einzelne Teile besser verwenden bzw. gewinnbringend verkaufen kann.

Auch ohne Vandalismus... wir reden hier von tropischem Klima - heiß und feucht. Eine Rolltreppe ohne Dach wird das wahrscheinlich nicht allzu gerne haben. 

Ich denke mal, dass die Betreibergesellschft daran schon gedacht hat. Immerhin betreiben die auch 3 Seilbahnlinien, welche mit nur etwa 1 Woche Stehzeit pro Jahr auskommen. Mit Feuchtigkeit kommen Rolltreppen ja auch ganz gut zurecht - es gibt ja auch bei uns etliche Freiluftanlagen. In den Seilbahnen und auch den Metrolinien gibt es in Medellin dem Vernehmen nach kaum Vandalismus; anscheinend schafft man es dort irgendwie, dass sich die Leute - vor allem die ärmeren - mit "ihren" Verkehrsmitteln identifizieren.

[haidi]

So nebenbei in den Kommentaren im Standard mitbekommen, dass der Bürgermeister daran arbeitet, die Armen in die STadt zu integrieren, Bildungsangebote etc. und die STadt einen Rückgang an Kriminaltität erlebt, andere südamerikanische Städte wollen oder tun dem Beispiel folgen.
(Nacherzählt nach flüchtigem Überfliegen der Kommentare im Standard)

Hannes

[haidi]

Zwar nicht Rolltreppe, aber über die Seilbahnen in Medellin

Hannes

[Linie 41]

Naja, da sieht man, daß eine Seilbahn auch sinnvoll Teil des öffentlichen Verkehrsnetzes sein kann – eine entsprechende Topographie vorausgesetzt.

[Z-TW]

Rolltreppen in mehreren längeren Abschnitten von einem niedrigen zu einem höher gelegenen Stadtteil gibt es auch in Hongkong. Dort werden sie in der HVZ richtungsgleich geschaltet - also beide Treppen in der Früh abwärts, am späten Nachmittag aufwärts - und tagsüber in beide Richtungen "fahrend".
Und Leobendorf gibt es vor der Schule sogar zwei Rolltreppen, funktionslos, aber zum "Kunstwerk" erklärt. Sie wurden u.a. auch für die Kinder als Spielgerät errichtet.

[95B]

Und Leobendorf gibt es vor der Schule sogar zwei Rolltreppen, funktionslos, aber zum "Kunstwerk" erklärt. Sie wurden u.a. auch für die Kinder als Spielgerät errichtet.

Naja, die haben eine etwas eigene (typisch österreichische) Geschichte. Da gab es Künstler, die (vermutlich mit Förderungen...) ein rolltreppenartiges "Kunstwerk" aufstellen wollten. Bei der Ausführung hat man dann aus Einsparungsgründen zwei alte Rolltreppen gekauft (weu de san genau so guat, owa büllicha), die nun wegen der Verletzungsgefahr nicht als Spielobjekt verwendet werden dürfen.

http://www.heute.at/news/oesterreich/noe/Kein-Witz-Diese-Rolltreppen-sind-Kunst;art932,569476

[13er]

(weu de san genau so guat, owa büllicha)

Eine gebrauchte Rolltreppe um 50.000 € 

[Linie 41]

Eine gebrauchte Rolltreppe um 50.000 € 

Die gerade mal zwei Meter lang ist. Um 50.000 Euro baut man woanders wahrscheinlich vom U-Bahnsteig bis zur Oberfläche.

[hema]

Eine gebrauchte Rolltreppe um 50.000 € 

Die gerade mal zwei Meter lang ist. Um 50.000 Euro baut man woanders wahrscheinlich vom U-Bahnsteig bis zur Oberfläche.

Du musst ja auch das Künstler-Honorar rechnen! 


Aber Spaß-ohne, Rolltreppen sind das teuerste Öffentliche Verkehrsmittel!