Warum muss ich über den Praterstern? Vom Wasserturm zur Bushaltestelle "Holubstraße" (11A und 11B mit Anbindung an U1 und U6) sind es nicht einmal 400 Meter.
Komischerweise ist dieses Argumentationsmuster ("Sind ja nur so und so viel hundert Meter zur Haltestelle") niemals in Bezug auf Parkplätze zu hören. Wieso auch, die Tiefgarage ist ja direkt unterm Haus (und auch mit Einzug fertig, und nicht Jahre später). Beim ÖV hingegen: "Habt Euch nicht so! Nach gerade einmal 400 m durch den Herbststurm/ die Sommerhitze/ den Hagel erreicht ihr eine Buslinie, die schon vor dem Bau Eures Viertels komplett überlastet war! Aber mit ein bisschen Glück bekommt ihr sogar einen Stehplatz, zumindest solange ihr keinen Kinderwagen dabei habt." Wie man so Leute zum ÖV bringen möchte, ist mir schleierhaft.
Und wir sprechen hier ja nicht von einer locker bebauten Einfamilienhaussiedlung, wo man bei der Erschließungsdichte dann doch mal Abstriche machen muss, damit der volkswirtschaftliche Nutzen den Aufwand noch übersteigt.
Die haltestelle Rebhanngasse ist vom Campus ca. 300m entfernt. Von dort kann man mit dem 2er in beide Richtungen wegfahren. [...]
Und aufs Auto in der Garage verzichtet man aus vielen Gründen nicht, aber nicht weil man zum Höchstädtplatz a bissl länger braucht.
Der 2er erreicht aber z.B. die S45 nicht. Der Reiz des O-Wagens zum Handelskai wäre ja gewesen, dass damit die Stammstrecke gen Norden (Arbeitsplätze in Floridsdorf), die S45, die U6 und die Millennium City erreicht worden wären, und das mit kurzen Wegen aus weiten Teilen des Nordbahnhofviertels.
Nebenbei hätte er den 11A/B entlastet, weshalb auch dessen Fahrgäste profitiert hätte, selbst wenn Start und/oder Ziel nicht am O-Wagen liegen, und eine Rückfallebene für die Stammstrecke bei Störungen zwischen Handelskai und Praterstern hergestellt (und damit genau die Lücke geschlossen, die es derzeit in solchen Fällen gibt).
Der 12er dürfte allerdings (so er nicht genauso sanft entschläft wie die Strecken nach Monte Laa und in der nördlichen Neilreichgasse) wenigstens anderthalb Aufgaben lösen: Die Anbindung an der Stammstrecke gen Norden, und er wäre dann die Wahl für manche Fahrten Richtung Westen, für die man sonst die U6 nähme.
Zur Station Holubstraße (10A/B) sind ca. 500m und zur Station bei der PVA auch knapp 300m. Natürlich sind das für eine Innenlage recht weite Wege aber nicht unüberwindbar.
Genau das ist der Anspruch, den man in einer Innenstadtlage an attraktiven ÖV haben sollte: "Der Weg zum ÖV ist nicht komplett unüberwindbar!"
Ausserdem sollen die Leute ja im Grätzel bleiben. Wenn ich ihnen erst wieder zig gute Verbindungen raus schaffe wird man auch wieder auswärts seine Freizeit verbringen.
Dann sollten aber konsequenterweise auch die Stellplätze außerhalb des Viertels eingerichtet werden.