Autor Thema: Linie 12  (Gelesen 199980 mal)

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Klingelfee

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Re: Linie 12
« Antwort #180 am: 02. September 2020, 23:07:14 »
Kann mir bitte mal jemand erklären wo (abgesehen von der Querung der Liliputbahn) der Unterschied besteht, ob eine Bim (1er) oder ein Bus (77A) die Hauptrolle quert???

Der größte Unterschied ist, dass die Querung des Busses eine Bestandstrecke und die der Straßenbahn eine Neubaustrecke ist.

Weiteres hättest du bei der Straßenbahn mit den Schienen gegenüber des Busses eine Stolpergefahr darstellt.

Auch braucht der Bus schon alleine von der Fahrzeuglänge wesentlich kürzer die Kreuzung mit der Hauptallee zu queren.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

38ger

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Re: Linie 12
« Antwort #181 am: 03. September 2020, 00:17:47 »
Kann mir bitte mal jemand erklären wo (abgesehen von der Querung der Liliputbahn) der Unterschied besteht, ob eine Bim (1er) oder ein Bus (77A) die Hauptrolle quert???

Mit dem 77A kommt man nicht zu Urania, Schwedenplatz, Schottenring, Börse, Schwedenplatz sondern nur zu vergleichsweise periphereren Zielen weitab des 1. Bezirks ohne Umsteigemöglichkeit zu U1, U4, U2, O, 71, D, 37, 38, 40, 41, 42, 43, 44 usw. usf.
Kurzum ist unabhängig vom Schienenbonus schon mal die Linienführung sehr viel unattraktiver.

Lerchenfelder

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Re: Linie 12
« Antwort #182 am: 04. September 2020, 12:28:41 »
Kann mir bitte mal jemand erklären wo (abgesehen von der Querung der Liliputbahn) der Unterschied besteht, ob eine Bim (1er) oder ein Bus (77A) die Hauptrolle quert???

Mit dem 77A kommt man nicht zu Urania, Schwedenplatz, Schottenring, Börse, Schwedenplatz sondern nur zu vergleichsweise periphereren Zielen weitab des 1. Bezirks ohne Umsteigemöglichkeit zu U1, U4, U2, O, 71, D, 37, 38, 40, 41, 42, 43, 44 usw. usf.
Kurzum ist unabhängig vom Schienenbonus schon mal die Linienführung sehr viel unattraktiver.

Ich hab meine Frage auf die baulichen bzw. funktionalen Schwierigkeiten der Querung bezogen, nicht auf den Umstand ob ein 1er/18er als Querung sinnvoller ist als der bestehende 77A.

Also wie dem auch sei, ich halte alle vorgebrachten Argumente weitgehend für übetriebene Ausreden, wieso es nicht gehen soll. Gerade auch sowas wie "Gleise sind Stolperfallen..." Gut wenn das so ist, dann dürfte ja kein Jogger bzw. Radfahrer mehr im Stadtgebiet Straßenbahngleise queren, wenn da nur Gefahr lauert. Und Ich werde doch in der Lage sein, vor der potenziellen Kreuzung mit der Bim wie bei jeder Kreuzung nach links und rechts zu schauen. Wie gesagt, der 77A oder die dort fahrenden Autos könnten mich auch zamführen... Ja, eine Bim ist halt länger, so what.

W_E_St

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Re: Linie 12
« Antwort #183 am: 05. September 2020, 10:02:42 »
Formal steht der Unterschied im Eisenbahngesetz. Busse sind Straßenfahrzeuge und Kreuzungen von Eisenbahnen mit Straßen sind zulässig und überall vorhanden. Eine Straßenbahn ist eine Eisenbahn und dazu sagt das erwähnte Gesetz, dass Strecken anderer Eisenbahnen nicht gekreuzt werden dürfen, Ausnahmen können von der Behörde verordnet werden. Wie die Sache bei der Kreuzung einer öffentlichen Eisenbahn mit einem Fahrgeschäft ausschaut, ist vermutlich schlicht nicht ausjudiziert, weil in Österreich noch nie vorgekommen.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

Linie 41

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Re: Linie 12
« Antwort #184 am: 05. September 2020, 12:11:26 »
Zumindest scheint die Judikatur die EKs wie bei der grossen Eisenbahn aufzufassen.

https://www.ris.bka.gv.at/JudikaturEntscheidung.wxe?Abfrage=Vwgh&Dokumentnummer=JWT_2008030171_20100825X00
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

rowa60

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Re: Linie 12
« Antwort #185 am: 22. September 2020, 12:14:18 »
gestern am Montag den 21.9. fand die Bezirksvertretungssitzung der Leopoldstadt im Rathaus statt.
Es gab eine umfangreiche Diskussion zum Antrag der SPÖ wegen der neuen BIM, dem 12er.

Von den Grünen Leopoldstadt gibs dazu einen Blog:
https://blog2.at/2020/09/21/was-hat-die-spoe-leopoldstadt-gegen-den-12er/

mich würde Eure Meinung interessieren.


coolharry

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Re: Linie 12
« Antwort #186 am: 22. September 2020, 12:31:20 »
gestern am Montag den 21.9. fand die Bezirksvertretungssitzung der Leopoldstadt im Rathaus statt.
Es gab eine umfangreiche Diskussion zum Antrag der SPÖ wegen der neuen BIM, dem 12er.

Von den Grünen Leopoldstadt gibs dazu einen Blog:
https://blog2.at/2020/09/21/was-hat-die-spoe-leopoldstadt-gegen-den-12er/

mich würde Eure Meinung interessieren.

So wie auf der Karte dargestellt ist sein nutzen wirklich geringer. Zu 90% gleich wie der 5er und dann bindet er eine S-Bahn Station schlecht an um dann wieder parrallel mit dem 2er zu fahren um dann eine Relation zu erschliesen, deren Fahrgäste erst erschaffen werden müssen. (Derzeit ist diese Relation wahrscheinlich nicht sehr nachgefragt).

Meiner Meinung wäre es besser gleich von der Wallensteinstraße kommend über die Traisengasse bis zur Vorgartenstraße und dann über ebendiese oder die Engerthstraße Richtung U1. Zur besseren Erschließung des Nordbahnhofvietels wäre es hundertmal gescheiter den O bis zur U-Bahn Station Handelskai (Friedrich Engels Platz) zu verlängern. Als quer Verbindung wäre hier eine Linie die mit dem 5A/B irgendwie verschmolzen ist, meiner Meinung nach besser. Diese Relation wird wahrscheinlich nur schwach nachgefragt sein. Dabei kann man auch den Öffentlichen Anschluß des Volkertviertels verbessern. Mir schwebt da was im Kopf rum mit einer Verbindung in den 9. via Roßauerkaserne.

Mein Fazit: Billig zu bauen aber genauso wischi, waschi wie die neue Endschleife des 6ers.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

abc

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Re: Linie 12
« Antwort #187 am: 22. September 2020, 13:16:57 »
Die Idee dürfte der Anfang vom Ende des 12ers sein. Naja, wundert mich bei dieser Partei nicht. Die Stadt ist ihr eh egal, solange alle ihre Pöstchen und die Sima ihre Grinsefotos bekommt. Die "Argumente" sind - pardon - auch unglaublich dumm:

Zitat von: SPÖ
Diese Anbindung an die U1 brächte den Bewohnerinnen und Bewohnern des Nordbahnhofs keinen Mehrwert.

Wie kommt sie darauf? Weil ein vernünftiger Wiener nicht nach Transdanubien fährt? Vielleicht sollte man das mal den Transdanubiern flüstern, was die Einheitspartei von ihnen hält?
   
Zitat von: SPÖ
Es sei nicht erwiesen, dass der 12er die Busse 11A/11B entlasten kann.

Wurde es denn geprüft? Und wieso sollte der 12er die Busse nicht entlasten?
   
Zitat von: SPÖ
Die Linie 12 soll doch lieber direkt an den Praterstern anbinden.

Und warum macht sie dann den Umweg über die Bruno-Marek-Allee? Und was gibt es am Praterstern? Die S-Bahn? Ist an der Traisengasse angebunden. Die U1? Könnte an der Vorgartenstraße erreicht werden. Die U2? Wird an der Taborstraße vom 2er erreicht.

Nach 75 Jahren an der Macht hat die sPÖ keinen Plan mehr für die Stadt, der über hingehunzte und isolierte Einzelmaßnahmen hinausgeht.

95B

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Re: Linie 12
« Antwort #188 am: 22. September 2020, 15:53:54 »
Nach 75 Jahren an der Macht hat die sPÖ keinen Plan mehr für die Stadt, der über hingehunzte und isolierte Einzelmaßnahmen hinausgeht.

Die SPÖ liebt – sie liebt doch alle – alle Menschen – na, sie liebt doch – sie setzt sich doch dafür ein ...
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

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Re: Linie 12
« Antwort #189 am: 22. September 2020, 18:18:16 »
Nach 75 Jahren an der Macht hat die SPÖ keinen Plan mehr für die Stadt, der über hingehunzte und isolierte Einzelmaßnahmen hinausgeht.
Die SPÖ liebt – sie liebt doch alle – alle Menschen – na, sie liebt doch – sie setzt sich doch dafür ein ...
Man merkt, ihr habt beide eine gute Vorstellung davon, was es hieße, wenn in Wien auf einmal eine andere Partei regiert.  :fp: :bh:

Das heißt jetzt bitte nicht, dass ich den Antrag der SP zum 12er gutheiße oder die Position der Brigittenauer Roten zum O verteidige, aber viel Spaß mit irgendwelchen Straßenbahnprojekten, wenn in Wien Türkis, Rosa oder Blau das Sagen hat/haben. Oder glaubt ihr echt an eine Grüne Absolute?
Die Haltestellen heißen "Dr.-Karl-Renner-Ring", "Simmering, Grillgasse" und "Kärntner Ring, Oper", Punkt. Stationsnamen haben geographisch korrekt und nicht irreführend zu sein.

abc

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Re: Linie 12
« Antwort #190 am: 22. September 2020, 18:43:55 »
Nach 75 Jahren an der Macht hat die SPÖ keinen Plan mehr für die Stadt, der über hingehunzte und isolierte Einzelmaßnahmen hinausgeht.
Die SPÖ liebt – sie liebt doch alle – alle Menschen – na, sie liebt doch – sie setzt sich doch dafür ein ...
Man merkt, ihr habt beide eine gute Vorstellung davon, was es hieße, wenn in Wien auf einmal eine andere Partei regiert.  :fp: :bh:

Ganz im Gegenteil - das macht die Situation nur noch trauriger.

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Re: Linie 12
« Antwort #191 am: 22. September 2020, 19:16:16 »
Nach 75 Jahren an der Macht hat die SPÖ keinen Plan mehr für die Stadt, der über hingehunzte und isolierte Einzelmaßnahmen hinausgeht.
Die SPÖ liebt – sie liebt doch alle – alle Menschen – na, sie liebt doch – sie setzt sich doch dafür ein ...
Man merkt, ihr habt beide eine gute Vorstellung davon, was es hieße, wenn in Wien auf einmal eine andere Partei regiert.  :fp: :bh:

Ganz im Gegenteil - das macht die Situation nur noch trauriger.
Nein, tut es nicht. Du jammerst einfach nur auf sehr hohem Niveau. Klar hätte ich gerne überall Straßenbahnen auf Rasengleisen, die Teil eines nachhaltigen State of the Art Gesamtkonzepts sind. Und das wird es auch unter einem Grünen, Türkisen oder sonstwas Bürgermeister nicht geben, denn es ist nicht die Parteifarbe, die das alles verhindert.
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abc

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Re: Linie 12
« Antwort #192 am: 22. September 2020, 19:31:37 »
Nein, tut es nicht. Du jammerst einfach nur auf sehr hohem Niveau.

In Wien werden dichtbesiedelte Wohnquartiere mit miserabler ÖV-Anbindung errichtet. Das Nordbahnviertel ist da noch nicht mal das untere Ende der Skala, noch miserabler sieht es z.B. in Neu Leopoldau aus. Das ist "Jammern auf hohem Niveau"? Das ist totale Inkompetenz in der sPÖ und ihren roten Vorfeldorganisationen.

Besonders im 21. Bezirk ist die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung seit dem Krieg ein Komplettversagen der sPÖ. Man lege einmal gedanklich die vorhandenen Bahnstrecken (S- und Straßenbahn) über die Siedlungsschwerpunkte - und siehe da, es gibt allenfalls ein paar zufällige Überlappungen. Oder im Süden, in Inzersdorf: entlang der Badner Bahn Brachen, Einfamilienhäuser und Kleingartenanlagen, 2-3 km östlich Neubausiedlungen aus den 80er und 90er Jahren, die mittels selten bedienter Buslinien notdürftig erschlossen werden. Ganz aktuell der Barbara-Prammer-Hof, mit Fußwegen von bis zu einem Kilometer zur nächsten ÖV-Station. (Steht dafür eigentlich das "S" in "SPÖ"? Dass die Armen ohne ÖV-Anbindung in die Einflugschneise und an die Güterzugstrecke abgeschoben werden?)

Und das Traurige: man hat überhaupt nichts aus diesen Fehlern gelernt. Kein bisschen. Was man für ÖV-Modal-Split-Anteile haben könnte, wenn man Stadt- und Verkehrsplanung zusammen dächte, und das sogar ganz ohne die wahren Daten in roten Vorfeldorganisationen zu verstecken...

Um den Bogen zurück zum 12er (und zum O-Wagen) zu bekommen: ist es denn eigentlich zu viel verlangt, für ein zentral gelegenes Neubaugebiet dichte Verbindungen in alle vier Himmelsrichtungen und die Verknüpfung mit benachbarten S- und U-Bahn-Strecken vorzusehen? Ist es zu viel verlangt, die ÖV-Anbindung (ggf. zunächst provisorisch) spätestens mit Bezug der ersten Häuser in Betrieb zu nehmen, mit attraktiven Betriebs- und Taktzeiten? Ganz simple Forderungen wie diese sind für Dich schon "Jammern auf höchstem Niveau"?

Zurück zum 12er: nach meinen Beobachtungen ist die U1 nördlich der Vorgartenstraße leerer als südlich davon, wo sie langsam an ihre Kapazitätsgrenzen stößt (je weiter man Richtung Stephansplatz kommt, desto stärker). Der 12er könnte durchaus auch Fahrgäste, die zwischen der nördlichen U1 und seinem Einzugsgebiet unterwegs sein, aus der U1 locken - und so sogar dazu beitragen, sie zu entlasten.

Klar hätte ich gerne überall Straßenbahnen auf Rasengleisen, die Teil eines nachhaltigen State of the Art Gesamtkonzepts sind. Und das wird es auch unter einem Grünen, Türkisen oder sonstwas Bürgermeister nicht geben, denn es ist nicht die Parteifarbe, die das alles verhindert.

Es ist schlicht ein Desinteresse an der Stadt und ihrer Entwicklung, das bei der sPÖ (so wie bei jeder zu lange regierenden Partei) durch eine gewisse Behäbigkeit zustande kommt.

Außerdem hat/haben die Verantwortung für die aktuelle Stadtentwicklung nun mal die regierende Partei/en. "Die anderen machen es auch nicht besser" ist kein Grund. Dass in einer funktionierenden Demokratie die Opposition andere bzw. alternative Konzepte vorlegen sollte, ist unbestritten. Hier sehe ich aber auch nur die Neos, die zumindest Ansätze dessen verfolgen. Der Rest übt sich in Jahrzehnte eingeübter Bräsigkeit.

Monorail

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Re: Linie 12
« Antwort #193 am: 22. September 2020, 21:47:56 »
In Wien werden dichtbesiedelte Wohnquartiere mit miserabler ÖV-Anbindung errichtet. Das Nordbahnviertel ist da noch nicht mal das untere Ende der Skala, noch miserabler sieht es z.B. in Neu Leopoldau aus. Das ist "Jammern auf hohem Niveau"? Das ist totale Inkompetenz in der SPÖ und ihren roten Vorfeldorganisationen.
Nach Neu Leopoldau fahren aktuell drei Buslinien (30A, 32A, 36B) und die Schnellbahn hält in 500m Entfernung. Klar, es könnte auch eine Linie quer durch diese (eher kleinere) Siedlung fahren und die nächtliche Anbindung ginge ebenso besser, total imkompetent sieht aber anders aus.

Oder im Süden, in Inzersdorf: entlang der Badner Bahn Brachen, Einfamilienhäuser und Kleingartenanlagen, 2-3 km östlich Neubausiedlungen aus den 80er und 90er Jahren, die mittels selten bedienter Buslinien notdürftig erschlossen werden.
Auch hier weicht die Fachkenntnis wieder billiger Polemik.
Die Schnellbahnstation wurde 2011 aufgelassen, weil laut einem ÖBB-Sprecher der Platz für den zweigleisigen Ausbau der PoDo benötigt wurde. Dafür ist in erster Linie nicht die SPÖ verantwortlich. Die Station dort gehört allerdings wiedererrichtet und mit anderen Linien verknüpft.
Ansonsten wird dieser Teil von Inzersdorf aktuell von fünf (!) Buslinien angefahren (16A, 17A, 66A, 67A, 67B), die alle von früh bis spät verkehren, den regelmäßig fahrenden Regionalbussen in der Laxenburger Straße und sogar zwei Nachtlinien (N66, N67). Ganz im Osten (Blumental) hält noch die S60. Was ist also dein Problem? Wo erkennst du eine notdürftige Erschließung?

Ganz aktuell der Barbara-Prammer-Hof, mit Fußwegen von bis zu einem Kilometer zur nächsten ÖV-Station. (Steht dafür eigentlich das "S" in "SPÖ"? Dass die Armen ohne ÖV-Anbindung in die Einflugschneise und an die Güterzugstrecke abgeschoben werden?)
Hier muss ich dir recht geben, dort dürfen die Bewohnerinnen und Bewohner derzeit (noch) zur U1 hatschen. Hier würde ein autonomer E-Bus wie in der Seestadt, der die Gemeindebauten mit der U1 verbindet, gut hinpassen.  :up:

Und das Traurige: man hat überhaupt nichts aus diesen Fehlern gelernt. Kein bisschen. Was man für ÖV-Modal-Split-Anteile haben könnte, wenn man Stadt- und Verkehrsplanung zusammen dächte, und das sogar ganz ohne die wahren Daten in roten Vorfeldorganisationen zu verstecken...
Nochmal: die SPÖ hat es auch mit anders eingefärbten Vorfeldorganisationen zu tun, die sich gerne in den Weg stellen (an dieser Stelle richte ich meinen Finger gerne auf die div. Autofahrerklubs). Und was lässt dich darauf wetten, dass dies mit einer anders eingefärbten Stadtregierung anders wäre? Bis dato ist von deiner Seite außer blindem Hindreschen noch nichts Konstruktives gekommen.  ;)

Um den Bogen zurück zum 12er (und zum O-Wagen) zu bekommen: ist es denn eigentlich zu viel verlangt, für ein zentral gelegenes Neubaugebiet dichte Verbindungen in alle vier Himmelsrichtungen und die Verknüpfung mit benachbarten S- und U-Bahn-Strecken vorzusehen? Ist es zu viel verlangt, die ÖV-Anbindung (ggf. zunächst provisorisch) spätestens mit Bezug der ersten Häuser in Betrieb zu nehmen, mit attraktiven Betriebs- und Taktzeiten? Ganz simple Forderungen wie diese sind für Dich schon "Jammern auf höchstem Niveau"?
Selbstverständlich gehören zentral gelegene Neubauvierteln entsprechend angebunden und es passiert nur in den wenigsten Fällen unzureichend oder halt etappenweise. Warum es für den Nordbahnhof nicht längst ein besser ausgearbeitetes Konzept gibt als den Stummel-O frage ich mich allerdings auch. Könnte selbstverständlich auch daran liegen, dass der BV von der "falschen" Farbe gestellt wird, siehe Simmering. Das ist leider kein SPÖ-, sondern generell politikspezifisches Phänomen.

In der Seestadt wurde das wichtigste Element der ÖV-Anbindung jedenfalls wie von dir gewünscht schon im Vorfeld errichtet und kutschiert seit mittlerweile 7 Jahren hauptsächlich heiße Luft durch die Gegend. Wie viel hier darüber gejammert wurde - auch von meiner Seite, möchte ich gar nicht aussprechen.

Zurück zum 12er: nach meinen Beobachtungen ist die U1 nördlich der Vorgartenstraße leerer als südlich davon, wo sie langsam an ihre Kapazitätsgrenzen stößt (je weiter man Richtung Stephansplatz kommt, desto stärker). Der 12er könnte durchaus auch Fahrgäste, die zwischen der nördlichen U1 und seinem Einzugsgebiet unterwegs sein, aus der U1 locken - und so sogar dazu beitragen, sie zu entlasten.
Das ist ja gerade der Sinn hinter Tangentiallinien und wir werden in den nächsten Jahrzehnten weitaus mehr solcher Linien brauchen, wenn das U-Bahn-Netz nicht irgendwann kollabieren soll. Entsprechend gehört der 12er nicht zur Lassallestraße gebaut, sondern gleich zur Messe, wo er auch die U2-Klientel abholt.


Und noch etwas: wenn du ernst genommen werden willst, spare dir das kindische kleine S beim Parteikürzel.
Die Haltestellen heißen "Dr.-Karl-Renner-Ring", "Simmering, Grillgasse" und "Kärntner Ring, Oper", Punkt. Stationsnamen haben geographisch korrekt und nicht irreführend zu sein.

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Re: Linie 12
« Antwort #194 am: 22. September 2020, 22:15:08 »
Nach Neu Leopoldau fahren aktuell drei Buslinien (30A, 32A, 36B) und die Schnellbahn hält in 500m Entfernung. Klar, es könnte auch eine Linie quer durch diese (eher kleinere) Siedlung fahren und die nächtliche Anbindung ginge ebenso besser, total imkompetent sieht aber anders aus.

Alle Linien bedienen das Gebiet nur am Rand, und der 36B fährt je nach Wochentag alle 20-30 min, Betriebsschluss 21 Uhr. Der Weg vom östlichen Rand der neuen Siedlung zur S-Bahn ist deutlich länger als 1 km, sowohl nach Leopoldau als auch zur Siemensstraße. Wartehäuschen sind an den neuen Haltestellen übrigens auch nicht vorhanden.

Ansonsten wird dieser Teil von Inzersdorf aktuell von fünf (!) Buslinien angefahren (16A, 17A, 66A, 67A, 67B), die alle von früh bis spät verkehren, den regelmäßig fahrenden Regionalbussen in der Laxenburger Straße und sogar zwei Nachtlinien (N66, N67).

Ich sprach von den Neubaugebieten aus den 80er und 90er Jahren, also entlang der Jochen-Rindt-Straße und der Traviatagasse. Für die sind die meisten der Buslinien bedeutungslos. Abgesehen davon: außer beim 66A gibt es auf keiner der Linien ein attraktives Angebot (also einen täglichen 10- oder wenigstens 15-min-Takt). Einige Linienabschnitte werden zeitweise im 60-min-Takt bedient, ebenso die genannte S60 in Blumental. Das hältst Du für ein attraktives, konkurrenzfähiges Angebot?

Vielleicht solltest Du nicht nur auf den Stadtplan schauen, wie viele Linien in Neu Leopoldau oder Inzersdorf so fahren, sondern Dich auch mit dem real gefahrenen Angebot beschäftigen?

Ganz aktuell der Barbara-Prammer-Hof, mit Fußwegen von bis zu einem Kilometer zur nächsten ÖV-Station. (Steht dafür eigentlich das "S" in "SPÖ"? Dass die Armen ohne ÖV-Anbindung in die Einflugschneise und an die Güterzugstrecke abgeschoben werden?)
Hier muss ich dir recht geben, dort dürfen die Bewohnerinnen und Bewohner derzeit (noch) zur U1 hatschen. Hier würde ein autonomer E-Bus wie in der Seestadt, der die Gemeindebauten mit der U1 verbindet, gut hinpassen.  :up:

Oder man hätte bei rechtzeitiger Planung schlicht die Verlängerung einer in Oberlaa endenden Buslinie berücksichtigen können. 

Nochmal: die SPÖ hat es auch mit anders eingefärbten Vorfeldorganisationen zu tun, die sich gerne in den Weg stellen (an dieser Stelle richte ich meinen Finger gerne auf die div. Autofahrerklubs). Und was lässt dich darauf wetten, dass dies mit einer anders eingefärbten Stadtregierung anders wäre?

Nochmal: "Die anderen sind mindestens genauso schlimm!" ist kein Argument.

Bis dato ist von deiner Seite außer blindem Hindreschen noch nichts Konstruktives gekommen.  ;)

Tja, der Hinweis, dass man Stadt- und Verkehrsplanung verknüpfen und von Beginn an eine attraktive ÖV-Anbindung bieten sollte, gilt dann offensichtlich nicht als konstruktiv.

Selbstverständlich gehören zentral gelegene Neubauvierteln entsprechend angebunden und es passiert nur in den wenigsten Fällen unzureichend oder halt etappenweise. Warum es für den Nordbahnhof nicht längst ein besser ausgearbeitetes Konzept gibt als den Stummel-O frage ich mich allerdings auch. Könnte selbstverständlich auch daran liegen, dass der BV von der "falschen" Farbe gestellt wird, siehe Simmering.

Und man meint, so Mehrheiten zurückzugewinnen?

In der Seestadt wurde das wichtigste Element der ÖV-Anbindung jedenfalls wie von dir gewünscht schon im Vorfeld errichtet und kutschiert seit mittlerweile 7 Jahren hauptsächlich heiße Luft durch die Gegend. Wie viel hier darüber gejammert wurde - auch von meiner Seite, möchte ich gar nicht aussprechen.

Das ist ja das Absurde: man baut eine U-Bahn durch die halbe Stadt, die dennoch vor Baubeginn von über 90 % der Bauten fertiggestellt ist - aber an der rechtzeitigen Fertigstellung von 1-2 km Doppelgleis scheitert man.

Und noch was: wenn du ernst genommen werden willst, spare dir das kindische kleine S beim Parteikürzel.

Wenn die sPÖ möchte, dass das S ernstgenommen wird, sollte sie aufhören, das Abschieben von Armen an den Stadtrand, und zwar in die Einflugschneise und an die Güterzugstrecke, ohne ÖV-Anbindung und Einkaufsmöglichkeiten als sozialpolitischen Fortschritt zu verkaufen.