Da gebe ich dir bedingt recht. Wenn die U2 wirklich analog zur Rothneusiedl-U1 zur S1 runtergezogen werden sollte, hat das sehr wohl einen potentiellen Mehrwert für Pendler. Natürlich werden die aus Wiener Neustadt oder Baden nicht zur Vorarlberger Allee reinfahren, um dort in die U2 zu einzusteigen, aber die Laxenburger, Vösendorfer oder Leopoldsdorfer würden garantiert verleitet werden, das Auto bei der U-Bahn abzustellen.
Fun Facts:
- Kein Ort in Vösendorf ist weiter als 5-6 Fahrradminuten von der nächsten WLB- oder ÖBB-Station entfernt.
- Die Busse von Vösendorf nach Siebenhirten fahren im Berufsverkehr viertelstündlich.
- Laxenburg hat einen Bahnhof und zwei Busverbindungen pro Stunde nach Wien. Und für diejenigen, für die das nicht zumutbar ist: wieso sollte man P+R nicht in Achau anbieten?
- Leopoldsdorf hat halbstündlich einen Bus nach Oberlaa. Wenn das für die armen Prinzessinnen und Prinzen unzumutbar ist, könnte man ja auch hier über 15-min-Intervalle nachdenken.
Aber nein, NATÜRLICH muss man um Abermilliarden Euro die U2 nach Inzersdorf verlängern, wo 2x3 Züge pro Tag von Pendlerinnen und Pendler und Pendler und Pendler und 2x2 Züge pro Tag von den hier Arbeitenden gefüllt werden. Den Rest des Tages ist die U-Bahn zwar leer, aber hey, immer noch besser, als müsste man den armen, geschassten, eigentlich nur Ausreden suchenden Autofahrenden eine kurze Bus- oder gar Fahrradfahrt zumuten.
Dem kann ich mich nicht anschließen. Denn schließlich hast du auch viele im Wiener in diesem Einzugsgebiet der beiden Garagen, die kein wirkliches Öffi-Angebot haben. Oder was nützt mir eine auch eine Öffianbundung, wenn diese nur alle 30 min fährt oder aber weil sie das ganze Siedlungsgebiet abklappert, erst einmal einen riesen Umweg zu einem höherrangigen Verkehrsmittel macht.
Pflastern wir also den Platz direkt neben einem hochwertigen Verkehrsmittel mit riesigen Parkplatzanlagen zu, die pro Tag 2-3 Züge füllen, und bauen dann den notwendigen Wohnraum ganz woanders, damit dessen Bewohnerinnen und Bewohner dann wieder mit dem Auto zur Bahn fahren "müssen". Klingt wirklich logisch.
Auch gebe ich zu bedenken, dass zum Beispiel das Parkhaus Stadlau das erste Parkhaus ist, wenn ich über die S2 einpendle. Und da gibt es genügend Gegenden, die vom ÖV stark vernachlässigt wird.
Wenn man über die S2 einpendelt, pendelt man aus dem Einzugsbereich der Laaer Ost- oder der Nordbahn. Warum genau sollte man mit dem ach so flexiblen Auto nicht zu einer S-Bahn-Station pendeln?
Klar scheitert es oft daran, dass es keine P&R Anlagen im Umland gibt, aber auch wenn es diese gibt, dann braucht es auch einen vernünftigen Intervall. Denn was nützt mir die beste P&R, wenn dann nur alle 30-60 min ein Zug/Bus fährt, dieser jetzt schon hoffnungslos überfüllt ist oder gar ausfällt. So hatte ich einen Kollegen, der bei der Heimfahrt aus Erdberg nach Hollabrunn zuerst mit der Schnellbahn nach Rennweg oder gar bis Quartier Belvedere gefahren ist, dass er eine Aussicht auf einen Sitzplatz hatte. Und zeitweise war der Zug so voll, dass er auf der Landstraße schauen musste, dass er überhuapt noch in den Zug gekommen ist.
Gleich, gleich hast Du verstanden, was der sinnvollere Ansatz wäre, statt ein bisschen Pseudo-Umweltschutz und -Verkehrswende durch P+R im urbanen Raum zu betreiben.