Ich bin auch der Meinung, dass es mehr Kosten verursachen würde extra Kurzzüge zu Schwachlastzeiten einzusetzten. Erstens ist es ein ziemlicher Aufwand, alle Züge einer Linie zu tauschen. Zweitens müssten ja extra Kurzzüge für Schwachlastzeiten angeschafft werden, während die Langzüge Abends am Bahnhof vergammeln. Die Betriebskosten für den Betrieb eines Kurzzuges werden nicht exorbitant niedriger sein als die Betriebskosten eines Langzuges, zumindest nicht so viel niedriger als dass sich so ein abendlicher Tausch finanziell lohnen würde.
Wie andere User bereits angemerkt haben: Es wird schon seine Gründe haben, warum Abends trotzdem XL-Gelenkbusse im Busverkehr und Sechs-Wagen-Züge bei der Ubahn eingesetzt werden.
Welche Mehrkosten verursacht ein Austausch?
Naja, man kann pro Zugtausch schon davon ausgehen, dass ein Fahrer im Schnitt für 45-60min nicht im regulären Linienbetrieb unterwegs ist: Langzug von der Strecke Richtung Bahnhof fahren dauert im Schnitt 10-15min (beispiel 49er von Baumgarten nach Anschützgasse). Anschliessend Zug aufrüsten nochmals 15 min. Dann wieder Fahrt in Richtung Stammstrecke für wieder 10-15 Minuten. Und dies ist noch die Kundenunfreundlichste Lösung: So ein Vorgehen führt nämlich dazu, dass sehr viele Züge in den Abendstunden nicht regulär im Linienverkehr fahren, sondern Richtung Bahnhof. Die Fahrgäste in Baumgarten freuen sich bestimmt, wenn gefühlt jeder Zug den 52er mit dem Ziel „Bhf. Rudolfsheim“ entlangfährt anstatt als regulärer 49er nach Ring, Volkstheather, nur um ausgetauscht zu werden. Die fahrgastfreundlichere Variante wäre natürlich die Züge immer nur in der Endstelle zu tauschen, damit der Linienverkehr nicht beeinträchtigt ist. Und da würden enorme Kosten anfallen, da extra Personal im Dienst sein müsste, dass Kurzzüge zur Endstelle bringt und die Langzüge Richtung Bahnhof kutschiert.