Tramwayforum

Straßenbahn Wien => Allgemeines => Thema gestartet von: 95B am 15. März 2014, 21:41:31

Titel: Straßenbahnlärm (war: Umbau Johann-Nepomuk-Berger-Platz)
Beitrag von: 95B am 15. März 2014, 21:41:31
Vor allem müsste auch der Betrieb endlich zur Straßenbahn stehen und den Bestand so aufputzen, dass jeder nach der "urgeilen" Straßenbahn verlangt und jenen neidig ist, die sie vor der Haustür haben.

So, wie die Straßenbahn heutzutage in Wien gebaut wird, will sie niemand vor der Haustür haben. Ein Arbeitskollege von mir wohnt neben dem 26er am Kagraner Platz. Er hat sich sehr über die Medienberichte gefreut, wonach nur neue Garnituren eingesetzt würden. Seine Freude schwand merklich, als ich ihm versicherte, das könne gar nicht der Fall sein. Mittlerweile ist er zu einem ungewollten E1-Liebhaber geworden.

Denn die E1 sind zwar auf der Straße lauter, aber ein vorbeifahrender ULF lässt seine ganze Wohnung ordentlich vibrieren. Mittlerweile war sogar schon ein von den WL entsandter Sachverständiger in seiner Wohnung, der sich verwundert den Tatsachen beugen musste.

So eine Tramway will wirklich niemand haben – und das ist auch absolut verständlich.
Titel: Re: Straßenbahnlärm (war: Umbau Johann-Nepomuk-Berger-Platz)
Beitrag von: tramway.at am 15. März 2014, 22:16:33
Vor allem müsste auch der Betrieb endlich zur Straßenbahn stehen und den Bestand so aufputzen, dass jeder nach der "urgeilen" Straßenbahn verlangt und jenen neidig ist, die sie vor der Haustür haben.

Also, auch in Frankreich gibts Proteste gegen die Vibrationen der so "urgeilen" Tram vor der Haustür. Ganz sooo unumstritten ist das Werkl auch nicht, wenn's High-End ist. Es ist nur leichter die Gegner zu overrulen, wenn das so wie in F organisiert und gebaut wird.
Titel: Re: Straßenbahnlärm (war: Umbau Johann-Nepomuk-Berger-Platz)
Beitrag von: 95B am 15. März 2014, 22:25:11
Ist es denn wirklich so schwierig, einen körperschallgedämmten Oberbau herzustellen, oder liegt die Wurzel allen Übels in der hohen Radlast der Vollniederflurwägen?
Titel: Re: Straßenbahnlärm (war: Umbau Johann-Nepomuk-Berger-Platz)
Beitrag von: tramway.at am 15. März 2014, 22:34:53
Ist es denn wirklich so schwierig, einen körperschallgedämmten Oberbau herzustellen, oder liegt die Wurzel allen Übels in der hohen Radlast der Vollniederflurwägen?

40 bis 50 Tonnen schweben nicht emissionsfrei über die Schienen, da kannst machen was du willst.
Titel: Re: Straßenbahnlärm (war: Umbau Johann-Nepomuk-Berger-Platz)
Beitrag von: 95B am 15. März 2014, 22:37:13
40 bis 50 Tonnen schweben nicht emissionsfrei über die Schienen, da kannst machen was du willst.

Aber 40 Tonnen sind offensichtlich emissionsärmer, wenn sie 40 Jahre am Buckel haben. :-\
Titel: Re: Straßenbahnlärm (war: Umbau Johann-Nepomuk-Berger-Platz)
Beitrag von: hema am 16. März 2014, 02:38:14

Aber 40 Tonnen sind offensichtlich emissionsärmer, wenn sie 40 Jahre am Buckel haben. :-\
Die haben aber auch eine wesentlich geringere Radlast!  :up:


Beim ULF kommen noch die ständig abgenudelten Räder dazu, die natürlich auch etwas unruhiger laufen.
Titel: Re: Straßenbahnlärm (war: Umbau Johann-Nepomuk-Berger-Platz)
Beitrag von: 13er am 16. März 2014, 10:59:44
Ich habe schon oft auf den Lärm der Tramway gehört und da muss man zwei Dinge unterscheiden:
* In der Geraden: Hochflurer sehr laut, ULF wenig hörbar
* In Kurven: Nimmt sich nicht viel, leichte Vorteile für Hochflurer
* Über Weichen: Hochflurer grazil, ULF enorm(!!) laut/erschütternd

Wenn man ein Seminar im Uni-Hauptgebäude auf diese Seite hin hat, hört man die ULFe am 43er/44er noch in den oberen Stockwerken drastisch gut, wenn sie über die Weichen beim Schottentor rumpeln. Hochflurer fallen kaum auf.
Titel: Re: Straßenbahnlärm (war: Umbau Johann-Nepomuk-Berger-Platz)
Beitrag von: W_E_St am 16. März 2014, 11:49:12
Auch die Ex/cx haben dauernd Flachstellen und Lagerschäden, dazu kommt noch die WL-eigene Aversion gegen das Schienenschleifen. Das sorgt beides für ein ständiges Grundgegrammel was sich auch heftig auf die Häuser überträgt. Ab und zu wenn man in einem Zug frisch von der Räderdrehbank z.B. in der inneren Währinger Straße unterwegs ist wundert man sich plötzlich, wie ruhig das Werkl laufen kann. Die Kombination Sand und Rillenschienen verschärft das Ganze noch.
Titel: Re: Straßenbahnlärm (war: Umbau Johann-Nepomuk-Berger-Platz)
Beitrag von: Gadaladalella am 16. März 2014, 13:38:44
Auch die Ex/cx haben dauernd Flachstellen und Lagerschäden, dazu kommt noch die WL-eigene Aversion gegen das Schienenschleifen. Das sorgt beides für ein ständiges Grundgegrammel was sich auch heftig auf die Häuser überträgt. Ab und zu wenn man in einem Zug frisch von der Räderdrehbank z.B. in der inneren Währinger Straße unterwegs ist wundert man sich plötzlich, wie ruhig das Werkl laufen kann. Die Kombination Sand und Rillenschienen verschärft das Ganze noch.

Ihr überseht bei der gesamten Diskussion eines, nämlich die Ursache: 

Die Ex-cx rollen auf sogenannten Bochumer Einringrädern wobei zwischen den Radscheiben und Radreifen Gummielemente eingelagert sind, die eindeutige - in Verbindung mit einer Drehgestellkonstruktion - Lärm-/Erschütterungsminimierungen bedeuten, der ULF hingegen auf quasi Monoblockräder ungefedert rollt. Die Dämmelemente in den Portalen beim ULF können niemals diese Dämm-/ Erschütterungsminimierungen bringen als dies bei einem Drehgestellfahrzeug der Fall ist. Dazu kommt beim ULF noch - wie Richtig erkannt - die sehr hohe Radlast.
Titel: Re: Straßenbahnlärm (war: Umbau Johann-Nepomuk-Berger-Platz)
Beitrag von: haidi am 16. März 2014, 14:25:01
Auch die Ex/cx haben dauernd Flachstellen und Lagerschäden, dazu kommt noch die WL-eigene Aversion gegen das Schienenschleifen. Das sorgt beides für ein ständiges Grundgegrammel was sich auch heftig auf die Häuser überträgt. Ab und zu wenn man in einem Zug frisch von der Räderdrehbank z.B. in der inneren Währinger Straße unterwegs ist wundert man sich plötzlich, wie ruhig das Werkl laufen kann. Die Kombination Sand und Rillenschienen verschärft das Ganze noch.

Ihr überseht bei der gesamten Diskussion eines, nämlich die Ursache: 

Die Ex-cx rollen auf sogenannten Bochumer Einringrädern wobei zwischen den Radscheiben und Radreifen Gummielemente eingelagert sind, die eindeutige - in Verbindung mit einer Drehgestellkonstruktion - Lärm-/Erschütterungsminimierungen bedeuten, der ULF hingegen auf quasi Monoblockräder ungefedert rollt. Die Dämmelemente in den Portalen beim ULF können niemals diese Dämm-/ Erschütterungsminimierungen bringen als dies bei einem Drehgestellfahrzeug der Fall ist. Dazu kommt beim ULF noch - wie Richtig erkannt - die sehr hohe Radlast.
Das wird nicht übersehen, weil es im Prinzip auch vollkommen egal ist. Die ULF sind laut, weil sie unter anderem lärmtechnisch schlechtes Radmaterial haben. Dann werden die Schienen nicht (ausreichend) geschliffen und die Flachrillen tun ein weiteres dazu. Nur einer kann nichts dafür und ist komplett unschuldig - die Wiener Linien, was deren Mediensprecher und die Direktion sicher gerne bestätigen.