Autor Thema: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5  (Gelesen 414407 mal)

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Tatra83

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #150 am: 05. August 2016, 13:23:30 »
UVP für den U-Bahn-Bau? Brauch'ma neeed!  :D http://diepresse.com/home/panorama/wien/5063338/Die-Probleme-der-Wiener-mit-dem-UBahnBau?_vl_backlink=/home/index.do

Gratulation, denn das letzte Mal als sich ein Bundesland von der UVP-Pflicht für eine Umfahrungsstraße befreite, war man im Fernsehen: http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/4988423/Umfahrung-Schutzen_Privatstrasse-wider-Willen
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

13er

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #151 am: 05. August 2016, 13:34:34 »
Zitat
Bei den Wiener Linien schließt man eine freiwillige UVP allerdings aus. „Das ist nicht angedacht“, sagt Sprecherin Griesmayr. „Wir halten uns an alle rechtlichen Vorschriften und bauen nicht die erste U-Bahn.“

An Arroganz kaum noch zu überbieten.

Zitat
Details, wann wo gegraben werde, „kennen wir noch nicht, aber wir freuen uns auf den besseren U-Bahn-Anschluss“, sagt Werner Sopper vom Papiergeschäft Mastnak, langjähriger Sprecher der Neubaugasse.

Wer sagt ihm, dass die Station gar nicht bei der Neubaugasse ist? :D
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

106er

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #152 am: 05. August 2016, 13:37:17 »
Zitat
Bei den Wiener Linien schließt man eine freiwillige UVP allerdings aus. „Das ist nicht angedacht“, sagt Sprecherin Griesmayr. „Wir halten uns an alle rechtlichen Vorschriften und bauen nicht die erste U-Bahn.“

An Arroganz kaum noch zu überbieten.

Genau. Seit den 70er-Jahren hat sich ja nichts geändert. "Mir bestimman, wos fia eich guat is. Und aus."
Beelzebub has a devil put aside for me ...

hema

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #153 am: 05. August 2016, 13:43:25 »

Wer sagt ihm, dass die Station gar nicht bei der Neubaugasse ist? :D
Geh, eine Station mit dem H2 und man ist bei der Neubaugasse!  ;D
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

68er

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #154 am: 05. August 2016, 14:05:09 »
Solange es einen "Bestandsschutz" für frühere städtebauliche Verbrechen wie Gürtel, Tangente und Co. gibt, ist eine UVP für "harmlose" neue Projekte aber sowieso ein schlechter Witz.

Und die Durchführung einer UVP ändert nichts am "Drüberfahren" über alle Einwände. Siehe z.B. Gütertransittrasse "Hauptbahnhof", wo der medizinische Gutachter explizit eine Güterzugumfahrung Wiens als Voraussetzung genannt hat.

Linie 41

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #155 am: 05. August 2016, 17:13:19 »
Es gibt bereits eine hervorragende Umfahrung: Die Donauländebahn.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

highspeedtrain

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #156 am: 05. August 2016, 17:19:31 »
Ohne Laaerbergschleife ist die Donauländebahn für Züge die nach Wien ZVBf müssen keine brauchbare Umfahrung. Das ist ja genau das Problem.

Tatra83

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #157 am: 05. August 2016, 19:23:16 »
Zitat
Bei den Wiener Linien schließt man eine freiwillige UVP allerdings aus. „Das ist nicht angedacht“, sagt Sprecherin Griesmayr. „Wir halten uns an alle rechtlichen Vorschriften und bauen nicht die erste U-Bahn.“

An Arroganz kaum noch zu überbieten.

Genau. Seit den 70er-Jahren hat sich ja nichts geändert. "Mir bestimman, wos fia eich guat is. Und aus."

Die heutigen U-Bahn-Fanatiker sehnen sich halt in die Zeit zurück, als man im weißen Kittel dem Steuer-Michel widerspruchslos die Milliarden Schilling aus der Tasche ziehen konnte.
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

Anrew Wiggin

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #158 am: 07. September 2016, 11:12:24 »
Aus Vienna Online bzw APA-Meldung: http://www.vienna.at/fahrerlose-u-bahn-auch-fuer-wien-geplant-siemens-wirbt-mit-paris-als-referenz/4891097


Genial der drittletzte Absatz: anstatt eine Werbekampagne gegen Türblockierer führt man ein schmerzhafteres Türschließsystem ein und ist auch noch stolz darauf. Wenn das kein Vorbild für Wien ist!
Andererseits: 85 Sekunden Intervall bei einer U-Bahn klingt schon beeindruckend. Wenn man das bei der U6 hätte, wäre die Kapazität noch länger ausreichend.

Pünktlicher und kürzere Abstände zwischen den Zügen: Für den Technologiekonzern Siemens gehört der voll automatisierten, fahrerlosen U-Bahn die Zukunft. Paris ist das Vorzeigemodell – das auch in Wien mit der neuen U5 geplant ist.

Zufrieden sind auch die Betreiber, also etwa jener der Metro in Paris. Dort wird vom neuen System geschwärmt.

GoA4 wird in auch in Wien in einigen Jahren Einzug halten, nämlich mit der neuen U5. Mit Indien hat die Bezeichnung gar nichts zu tun. GoA bedeutet “Grades of Automation”, die Stufe 4 steht für fahrerlosen Betrieb. Ab 2023 werden in der Bundeshauptstadt Garnituren mit leerem Cockpit unterwegs sein, vorerst großteils auf der Strecke der heutigen U2. Siemens hat sich um den Auftrag beworben – genauso wie Konkurrent Bombardier, der zuletzt die Wiener Bim-Ausschreibung für sich entscheiden konnte.
 
Siemens preist Metro in Paris

Nun hofft man bei Siemens auf den Gegentreffer. Die Zuversicht nährt sich aus den Auftragsbüchern. Man verweist auf bereits umgesetzte Projekte und sieht sich als einer der Innovationsträger in Sachen Verkehrsautomatisierung. Als Referenzen werden etwa die “Line 14” und – aufgrund der sehr speziellen Rahmenbedingungen – die “Line 1” der Metro in Paris genannt. Arnulf Wolfram, der Leiter der Division Mobility bei Siemens Österreich, erläuterte Wiener Medienvertretern bei einem Besuch in der französischen Hauptstadt das Konzept.

Die Linie 1, die älteste und meistgenutzte Strecke im Pariser Untergrund, wurde vor mehr als 100 Jahren errichtet. Mehr als 700.000 Menschen sind täglich zwischen Chateau de Vincennes und dem Hochhausviertel La Defense – unter dem Louvre, den Champs-Elysees oder dem Arc de Triomphe durchbrausend – unterwegs. Die neue, komplexe Technologie wurde auf eine bestehende Infrastruktur gesetzt, eine Zeit lang waren beide Systeme aktiv.

Au Revoir, U-Bahn-Chauffeure

Seit 2012 sind U-Bahn-Chauffeure auf der Linie 1 gänzlich Geschichte. Gleichzeitig wurden schützende Glaswände mit Schiebetüren in den Stationen montiert – so wie es sie auch auf der neuen, ebenfalls voll automatischen Linie 14 gibt. Sowohl bei Siemens als auch bei den zuständigen Verkehrsbetrieben, der Regie Autonome des Transports Parisiens (RATP), wird die Lösung gelobt. Freude herrscht etwa in Sachen Kapazität.

Die exakte, digitale Wagensteuerung lässt Zeitintervalle von bis zu 85 Sekunden und damit den Einsatz von mehr Garnituren zu. Zuvor mussten mindestens 105 Sekunden Abstand zwischen den Zügen eingehalten werden. Durch die optimierten Beschleunigungs- und Abbremsvorgänge werde außerdem weniger Energie verbraucht.

Dank Automatisierung könne man zudem schneller auf Ausnahmesituationen reagieren und zum Beispiel die Zahl der Fahrten bei Bedarf erhöhen, wie eine RATP-Sprecherin betonte. Die gläsernen Barrieren auf den Bahnsteigen würden den Betrieb zudem deutlich sicherer machen. Auch sei, wo wurde beteuert, weniger Hektik in den Stationen zu bemerken – vor allem wegen der kurzen Wartezeiten. Auch wüssten die Metro-Benutzer, dass der Fahrer nicht auf sie wartet, da es einen solchen nicht gibt. Auch wird davor abgeraten, sich noch in letzter Sekunde in den Waggon zu zwängen. Der Kontakt mit den Schiebeelementen in der Station sei nämlich schmerzhafter als jener mit U-Bahn-Türen, wurde versichert.

Mögliche Lösung für Wien

Verfolgt wird das Geschehen in einem speziellen, mit zahlreichen Monitoren ausstaffierten Kontrollzentrum. Von hier aus sind auch Eingriffe in den Betrieb möglich. So manch ein Mitarbeiter dort kennt die Welt im Untergrund aus anderer Perspektive: Laut RATP versehen ehemalige Fahrer nun Dienst in der Leitstelle. Andere wiederum würden nun auf anderen Linien eingesetzt. Umfangreiche Gespräche mit der Gewerkschaft seien dieser Einigung in Sachen Personal vorangegangen. Angst, dass durch die Automatisierung Jobs verloren gehen, sei unbegründet, wird jedenfalls versichert.

Wie die Lösung für Wien ganz konkret aussehen wird – egal ob technisch oder personell – ist noch offen. Die Entscheidung, welcher Anbieter zum Zug kommt, soll Ende des Jahres fallen. Details über das Offert gibt Siemens-Manager Wolfram nicht preis. Die Züge werden wohl anders aussehen als die aktuellen V-Wägen, aber von der Bauweise vergleichbar sein.
(APA)

Anid

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #159 am: 07. September 2016, 11:52:14 »
85 Sekunden Intervall bei einer U-Bahn klingt schon beeindruckend. Wenn man das bei der U6 hätte, wäre die Kapazität noch länger ausreichend.

Viel dringender wären eigentlich die zeitnahe Umrüstung von U3 und U1, zumindest im inneren Bereich.

MS

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #160 am: 07. September 2016, 12:11:37 »
Zitat
Angst, dass durch die Automatisierung Jobs verloren gehen, sei unbegründet, wird jedenfalls versichert.
Was m.E. nur Augenauswischerei ist, selbst wenn man die aktiven Fahrer irgendwo unterbringt, nachbesetzen wird man sie nicht, womit letztendlich doch Jobs verlorengehen.
mfg
Michael

hema

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #161 am: 07. September 2016, 13:50:53 »
Es gehen zahlenmäßig keine Jobs verloren, die Leute werden nur anders eingesetzt (großteils für den Fahrgast unsichtbar). Auch technisches Personal braucht man mehr, weil die Fahrzeuge und die Strecken-/Stationsausrüstung technisch aufwendiger werden und damit auch der Erhaltungs- und Reparaturaufwand.
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

95B

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #162 am: 07. September 2016, 14:00:35 »
Es gehen zahlenmäßig keine Jobs verloren, die Leute werden nur anders eingesetzt (großteils für den Fahrgast unsichtbar). Auch technisches Personal braucht man mehr, weil die Fahrzeuge und die Strecken-/Stationsausrüstung technisch aufwendiger werden und damit auch der Erhaltungs- und Reparaturaufwand.

... was die Frage aufwirft, warum man es dann überhaupt tut.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

Klingelfee

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #163 am: 07. September 2016, 14:09:53 »
Es gehen zahlenmäßig keine Jobs verloren, die Leute werden nur anders eingesetzt (großteils für den Fahrgast unsichtbar). Auch technisches Personal braucht man mehr, weil die Fahrzeuge und die Strecken-/Stationsausrüstung technisch aufwendiger werden und damit auch der Erhaltungs- und Reparaturaufwand.

... was die Frage aufwirft, warum man es dann überhaupt tut.

Ich würde eher sagen, dass man das Bedienpersonal von im Zug auf in den Stationsbereich verschiebt. Für die Erhaltung und Reparatur brauche ich wegen der Umstellung nicht umbedingt mehr Personal. Und wieso man sich das antut, da braucht man nur nach Nürnberg schauen. Die haben jetzt den Vorteil, dass sie so kurzfristigst auf Fahrgastanstürme reagieren können, da sie jederzeit die Züge verlängern (gut das fällt in Wien weg), oder aber auch zusätzliche Züge einsetzten können, ohne dass sie erst schauen müssen, wo sie das zusätzliche Fahrpersonal herbekommen.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

MS

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #164 am: 07. September 2016, 15:04:10 »
Ich würde eher sagen, dass man das Bedienpersonal von im Zug auf in den Stationsbereich verschiebt.
Wieviele Fahrer gibts denn beispielsweise auf der U3? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die dann alle im Stationsbereich auf Streife gehen.

Es gehen zahlenmäßig keine Jobs verloren, die Leute werden nur anders eingesetzt (großteils für den Fahrgast unsichtbar).
Das mag vielleicht unmittelbar bei der Umstellung einer Linie so sein (sprich entlassen wird man niemanden = es geht kein Job verloren), aber langfristig wird man sicherlich nicht alle U-Bahn Fahrer Posten 1:1 durch andere, neue Jobs ersetzen.
mfg
Michael