Autor Thema: Intervalländerung per 9.1.2021  (Gelesen 66563 mal)

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Klingelfee

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #60 am: 19. Dezember 2020, 14:18:05 »
Zitat
Der Abschnitt Schottentor - Karlsplatz wird nur für 2 Jahre eingestellt. Nach Fertigstellung des Bauabschnittes Schottentor-Rathaus (voraussichtlich 2023) wird bis zur Fertigstellung der Strecke bis Matzleinsdorferplatz die U2 wieder zwischen Karlsplatz und Seestadt verkehren.
Es stimmt ab Sommer 2023 fährt die U2 durchgehend, aber nur bis 2026, denn dann fährt die U5 und die U2 muss wieder verkürzt werden.
Zitat
Bis zur Fertigstellung der Linien U5 bis Frankhplatz 2026 und der Linie U2 bis Matzleinsdorfer Platz 2028
Wenn die neuen Strecken an das alte Streckennetz angeschlossen wird, gibt es einen Unterbruch der U2 und dann wird die U2 sinnloserweise für 2 Jahre am Rathaus enden, anstatt sie bis 2028 bis Karlsplatz fahren zu lassen.

Und auch hier bist du im Irrtum. Denn es ist geplant, dass in diesem Zeitraum die U2 und die U5 den Abschnitt Rathaus-Karlsplatz benutzen. Ich kann allerdings, ob dafür ein Teil der U2 Züge dann am Schottentor enden.

Bis es so Weit ist - Fertigstellung der U5 - wird diese Entscheidung sicherlich noch mehrmals geändert. Daher kann ich nur von der derzeit geplanten Verkehrsituation sprechen.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

Gast1090

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #61 am: 19. Dezember 2020, 14:53:29 »

Und auch hier bist du im Irrtum. Denn es ist geplant, dass in diesem Zeitraum die U2 und die U5 den Abschnitt Rathaus-Karlsplatz benutzen. Ich kann allerdings, ob dafür ein Teil der U2 Züge dann am Schottentor enden.

Bis es so Weit ist - Fertigstellung der U5 - wird diese Entscheidung sicherlich noch mehrmals geändert. Daher kann ich nur von der derzeit geplanten Verkehrsituation sprechen.

Das kann ich mir nicht vorstellen, daß die vollautomatische U5 (Bahnsteig mit Bahnsteigtüren) und die U2 denselben Abschnitt benutzen. Müßten da nicht die U2-Fahrer millimetergenau in den Stationen anhalten, damit sich auch die Bahnsteigtüren öffnen?
Oder die U2 endet - wie auch kryptisch angemerkt - tatsächlich am Schottentor.

Hauptbahnhof

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #62 am: 19. Dezember 2020, 16:08:45 »
Zurück zum Thema.

Ich habe gehört:
Bim bis 07:30 Uhr alle 20 min, dann bis 09:30 Uhr alle 15 min, dann wie bisher
U-Bahn bis 09:30 Uhr alle 10 min, dann wieder bisher
Bus ebenfalls bis 09:30 Uhr (massiv) ausgedünnt

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #63 am: 19. Dezember 2020, 16:14:50 »
Zurück zum Thema.

Ich habe gehört:
Bim bis 07:30 Uhr alle 20 min, dann bis 09:30 Uhr alle 15 min, dann wie bisher
U-Bahn bis 09:30 Uhr alle 10 min, dann wieder bisher
Bus ebenfalls bis 09:30 Uhr (massiv) ausgedünnt
Also jetzt doch kein 30 Minuten Intervall, wie im 4. Beitrag erwähnt wurde ???
Type E1 1967 - 2022 und Type E2 bis mindestens 2028!

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #64 am: 19. Dezember 2020, 17:24:11 »
Bis es so weit ist, werden noch die wildesten Gerüchte auftauchen. Fakt ist, dass es ab 9. 1. 2021 zu (verschlechternden) Intervalländerungen an Sa und SF in der Früh kommt. Welche Betriebsarten und Linien wie weit davon betroffen sind, weiß hier noch niemand (und es ist offensichtlich ein gut gehütetes Geheimnis der Fahrplanabteilung). Wir werden uns also gedulden müssen, bis die Fahrpläne irgendwann zwischen Jahresende und Ende Jänner ausgetauscht werden (auf einen Zieltermin hin tauschen hat in Wien noch nie funktioniert und auch noch nie wer versucht) und können dann unsere Schlüsse daraus ziehen.

Bislang hat man sich jedoch in Wien damit gerühmt, nie einen längeren Takt als 15 Minuten zu haben, weil das jene Schwelle sei, wo man noch ohne Planung zur Haltestelle geht und wartet – bei längeren Intervallen erfordere das zielgerichtetes Handeln und wirke somit weniger attraktiv. Das vergleichsweise* dichte Angebot war also ein reines Bequemlichkeitsangebot ohne tatsächliche Notwendigkeit. Davon scheint man sich jetzt aus finanziellen Gründen abzuwenden. Ob es diesen Schritt unter Rot-Grün wohl auch gegeben hätte? Ich neige daran zu zweifeln.

*) Vergleichbar sind aufgrund der Netzstrukturen und Gepflogenheiten der Bevölkerung wohl am ehesten deutsche Städte. Deren mitunter mickrige Früh- und Abendintervalle sollten hinlänglich bekannt sein.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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abc

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #65 am: 19. Dezember 2020, 18:25:10 »
Bis es so weit ist, werden noch die wildesten Gerüchte auftauchen. Fakt ist, dass es ab 9. 1. 2021 zu (verschlechternden) Intervalländerungen an Sa und SF in der Früh kommt. Welche Betriebsarten und Linien wie weit davon betroffen sind, weiß hier noch niemand (und es ist offensichtlich ein gut gehütetes Geheimnis der Fahrplanabteilung).

Letzteres ist ein absolutes Unding. Auch hier fragt man sich wieder, ob wir von einem nordkoreanischen Atombunker oder von einem öffentlichen Unternehmen in einer Demokratie sprechen. Die Einstellung der WL und der zuständigen Magistratsabteilungen gegenüber Bürger/innen und Fahrgästen scheint leider eher ersterem zu entsprechen. Wenn doch wenigstens eine Partei in der Stadtregierung säße, die sich Transparenz auf die Fahnen geschrieben hat...

Es stellen sich doch gleich einige Fragen:

1) Wieso werden diese Maßnahmen nicht kommuniziert, offen und transparent?
1a) Wieso sind sie eigentlich noch nicht in die Fahrplanauskunft eingepflegt?
2) Wieso werden die Ziele, die zu diesen Maßnahmen geführt haben, nicht kommuniziert, damit Alternativen diskutiert werden können?
3) Wieso sollen die Änderungen eigentlich mitten im Fahrplanjahr erfolgen? Die Bahngesellschaften quer durch Europa schaffen es, sich über alle Sprach- und EU-Grenzen hinweg auf ein Datum zu einigen, aber der Weg vom Hauptbahnhof zum Erdberg ist zu weit?

Klingelfee

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #66 am: 19. Dezember 2020, 18:32:49 »
Bis es so weit ist, werden noch die wildesten Gerüchte auftauchen. Fakt ist, dass es ab 9. 1. 2021 zu (verschlechternden) Intervalländerungen an Sa und SF in der Früh kommt. Welche Betriebsarten und Linien wie weit davon betroffen sind, weiß hier noch niemand (und es ist offensichtlich ein gut gehütetes Geheimnis der Fahrplanabteilung).

Letzteres ist ein absolutes Unding. Auch hier fragt man sich wieder, ob wir von einem nordkoreanischen Atombunker oder von einem öffentlichen Unternehmen in einer Demokratie sprechen. Die Einstellung der WL und der zuständigen Magistratsabteilungen gegenüber Bürger/innen und Fahrgästen scheint leider eher ersterem zu entsprechen. Wenn doch wenigstens eine Partei in der Stadtregierung säße, die sich Transparenz auf die Fahnen geschrieben hat...

Es stellen sich doch gleich einige Fragen:

1) Wieso werden diese Maßnahmen nicht kommuniziert, offen und transparent?
1a) Wieso sind sie eigentlich noch nicht in die Fahrplanauskunft eingepflegt?
2) Wieso werden die Ziele, die zu diesen Maßnahmen geführt haben, nicht kommuniziert, damit Alternativen diskutiert werden können?
3) Wieso sollen die Änderungen eigentlich mitten im Fahrplanjahr erfolgen? Die Bahngesellschaften quer durch Europa schaffen es, sich über alle Sprach- und EU-Grenzen hinweg auf ein Datum zu einigen, aber der Weg vom Hauptbahnhof zum Erdberg ist zu weit?

Wieso fragst du immer so blöd?

Aber zu deinen Fragen.

Zu 1) Verschlechterung werden grundsätzlich nur im Geheimen gemacht.

Zu 1A) Die Pläne sind deshalb noch nicht eingepflegt, weil sie noch nicht alle Fertig sind.

Zu 2) Selbst wenn man Gründe angibt, Bei vielen würden die Gründe grundsätzlich nicht akzeptiert werden.

Zu 3) Planänderungen werden grundsätzlich dann durchgeführt, wenn es die Situationen erfordert. Oder wäre es dir recht, wenn Pläne auch in der Gegenrichtung (Intervallverdichtung), oder beim Bus eventuelle Routenänderungen, wegen neu errichteten Bauten, nur einmal im Jahr durchgeführt werden?
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Nussdorf

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #67 am: 19. Dezember 2020, 18:34:48 »
Von welchem Fahrplanjahr im innerstädtischen ÖV sprichst Du? Und bis es soweit ist, sind noch fast 3 Wochen Zeit. Das wird ja wohl reichen, sich darauf einzustellen. Dass Fahrpläne jetzt basisdemokratisch erstellt werden, wäre mir neu. Ich würde es auch nicht wollen.

abc

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #68 am: 19. Dezember 2020, 18:54:28 »
Wieso fragst du immer so blöd?

Das ist genau die Mentalität, die ich kritisiere. Du arbeitest für ein öffentliches und vor allem öffentlich finanziertes Unternehmen. Die Wiener Linien existieren nicht für Euer Privatvergnügen und auch nicht dafür, rote Bonzen abzustellen, die man sonst nirgendwo unterbringt, sie erfüllen einen öffentlichen Auftrag. Und das heißt im Endeffekt: ihr seid der Öffentlichkeit gegenüber rechenschaftspflichtig.

Und gegen diese Mentalität sind die Neos angeblich angetreten - nachdem sie nun zu Mehrheitsbeschaffern degradiert wurden, ist das natürlich vergessen.

Von welchem Fahrplanjahr im innerstädtischen ÖV sprichst Du? Und bis es soweit ist, sind noch fast 3 Wochen Zeit. Das wird ja wohl reichen, sich darauf einzustellen.

Weil ein Krankenpfleger oder eine Mitarbeiterin der Wiener Netze, die sonntags in der Früh in die Arbeit müssen, regelmäßig das Tramwayforum lesen und deshalb nun, drei Wochen vorher, vorgewarnt sind? Ich gehe ehrlich gesagt auch davon aus, dass selbst am Tag vor der Änderung keine Mitteilung kommt (oder allenfalls eine verschämt irgendwo versteckte) und die Menschen dann dumm da stehen.

Aber gut, im Zweifelsfall kommen sie dann halt am 10. Jänner zu spät gestresst in die Arbeit, und ab 17. Jänner müssen sie halt 20 min früher los (weil ja auch Anschlüsse zur S-Bahn nicht mehr passen). Aber dafür applaudieren wir ihnen, ein bisschen Respekt muss man schon zeigen!

Der Umstand, dass die neuen Daten noch nicht in die Fahrplanauskunft eingetragen ist, sagt vor allem viel darüber aus, wie überstürzt das ganze anscheinend erfolgt. Demzufolge gehe ich auch nicht davon aus, dass es eine netzweite Planung, insbesondere auch zur S-Bahn, gibt.

Dass Fahrpläne jetzt basisdemokratisch erstellt werden, wäre mir neu.

Es geht nicht um Basisdemokratie, es geht um Transparenz und Offenheit. Natürlich wird man nie alle Bedürfnisse befriedigen, aber das kann kein Grund sein, solche Entscheidungen im dunklen Kämmerchen zu treffen.

Übrigens, es mag Dir neu sein, aber neu ist es nicht (Quelle):

Zitat von: Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt
Anregungen zum Fahrplan 2022?
Bei der Nahverkehrsservicegesellschaft NASA haben bereits die Planungen für den Fahrplan 2022 begonnen. Sie veröffentlicht die Fahrplanentwürfe für das Folgejahr alljährlich im Februar auf der Seite www.mein-takt.de. Anregungen dazu nimmt die NASA gern entgegen.

So weit würde ich ja noch nicht einmal gehen wollen. Aber eine derart einschneidende, stadtweite Angebotseinschränkung, wie sie die WL planen, gehört öffentlich diskutiert und nicht in irgendwelchen Hinterzimmern beschlossen.

Klingelfee

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #69 am: 19. Dezember 2020, 19:54:49 »
@abc: Einen Grund habe ich noch vergessen, wieso es noch verschwiegen wird.

Weil es noch zu lang zu diesem Umstellungstermin ist. Zahlreiche Test haben ergeben, dass alle Umstellungen, die länger als 14 Tage im vorhinein bekannt gegeben werden dann von den Fahrgästen wieder vergessen werden.

Noch dazu hast du jetzt die Feiertage. Da haben die Leute noch andere Sorgen, als sich um Fahrplanänderungen nächstes Jahr zu merken. Das ist noch ein Grund, wieso das noch nicht groß angekündigt wird.

Wegen dem Jahreswechsel.

Und zu dem Verweis nach Deutschland. Ich glaube du verwechselst Wien mit seinem noch immer dichten Intervall und dem ländlichen Bereich.

Da fällt mir auch der Witz ein

In Wien - Der Bus kommt erst in 8 min - Eine Frechheit, dass ich so lange warten muss.

In Niederösterreich - Der Bus kommt in einer Stunde, da kann ich noch auf ein Bier gehen.
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denond

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #70 am: 19. Dezember 2020, 21:40:03 »
So weit würde ich ja noch nicht einmal gehen wollen. Aber eine derart einschneidende, stadtweite Angebotseinschränkung, wie sie die WL planen, gehört öffentlich diskutiert und nicht in irgendwelchen Hinterzimmern beschlossen.

Es entscheidet der Bürgermeister auf Empfehlung von seinem Finanzstadtrat und seinem Verkehrsstadtrat als vom Bürger gewählter Mandatar für das Wohl dieser Stadt, in diesem Falle für den öffentlichen Verkehr und sind ggü. der Stadt für die Finanzen verantwortlich. Die WL sind von den Entscheidungen der Vorgenannten genauso abhängig und fahren nicht für die eigene Tasche und/oder für einen roten Bonzen und einem Intervall wie es ihnen gefällt. Und wenn die Drei einer Meinung sind, dann passiert das, was jetzt in den zuständigen Kremien im Rathaus diskutiert und und aus Pandemiegründen durchgeführt wird: Aus Kostengründen und aktuell angesagtem Lockdown mit all seinen restriktiven Maßnahmen wurde eine Änderung der Intervalle entschieden. Nochmals: Nur Einer muß/kann in einer akuten Situation das Sagen haben, muß Entscheidungen treffen und keine breite Öffentlichkeit: Das ist der Bürgermeister.

Die Krankenschwester, der Krankenpfleger, Mitarbeiter der Wiener Netze und alle die öffentlich in die Arbeit kommen müssen, wissen, wann ihr/sein Öffi fährt. Und glaub' mir: Die kommen in der Früh - trotz Intervalländerungen - sicher und pünktlich ans Ziel. Und der Rentner, Eltern bzw. Erziehungsberechtigte wird/werden sich Zeit nehmen müssen, falls sie überhaupt mit triftigem Grund aus dem Haus gehen dürfen. Nimm die derzeit herrschende (Not)Lage für dich an...

Ein paar Tage vor dem 09.01.2021 werden wir wissen, was Fakt ist und wie wir einmal bis Ende Jänner durchkommen.

Bleib du persönlich und vielleicht Familie gesund,
ein gesegnetes Weihnachtsfest trotz aller Umstände und

LG  ;)

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #71 am: 20. Dezember 2020, 01:32:38 »
Alles eine Frage der Perspektive und eben der Kommunikation:
Sofern die Intervalldehnungen in dem Maß kommen werden, wie hier gerüchteweise kommuniziert, hängt eben auch viel von den Hintergründen und Begründungen dieser Maßnahmen ab.
Offizielle Aussendungen dazu fehlen. Und Klingelfees Anmerkung zur Dauer der Vorankündigung und deren Wahrnehmung lässt mich zumindest daran zweifeln, ob es sich hier um Corona-bedingte Maßnahmen handelt. Egal wann kommuniziert, mit dieser Begründung und der vsl. unbestimmten bzw. absehbaren Dauer der Intervalldehnungen eben aufgrund der Pandemie würde man doch überwiegend Verständnis für diese Maßnahme schaffen.

Wenn der 3. Lockdown bzw. Corona allgemein der Grund ist, warum muss man dann mit der Umsetzung der Intervalldehnung bis zum 9. Jänner 2021 warten und setzt das nicht schon zum 26.12.2020 um?
Als Nicht-Wiener, aber als doch recht regelmäßiger Leser dieses Forums war die Diskussion um die Intervalldehnungen zeitlich eher im Gang, als die Informationen zu den weiteren Restriktionen im Zusammenhang mit dem 3. Lockdown bekannt wurden.

In einer Demokratie reicht es eben nicht, wenn sich 3 Mandatäre einig sind und der Grund eben nicht Corona sondern allgemein leere Kassen sind, dass diese Maßnahmen ohne Diskussion beschlossen werden.
Und genau da sehe ich die Gefahr. Aus meiner Sicht geht es eben weniger um Anpassung an die Nachfrage zu Zeiten der Pandemie bzw. der Ausgangsbeschränkungen als um die Einschränkung des Öffi-Angebots aufgrund leerer Kassen, welche auch ohne die Auswirkungen der Corona-Pandemie bereits dürftig gefüllt waren. Und dann kann eben diese Maßnahme als Einstieg in eine Abwärtsspirale verstanden werden. Wien darf da nicht Berlin (oder ein anderer deutscher Verkehrsbetrieb) der 2000er oder 2010er-Jahre werden.

Dann die Frage, was spart man sich denn? Einige des Fahrpersonals werden einen späteren Dienstbeginn haben, das wäre wohl der positive Nebeneffekt. Das wird sicherlich nicht der Grund für Intervalldehnungen sein. Bliebe aus meiner Sicht als Einsparpotenzial der nicht verbrauchte Strom sowie Lohn-/Gehaltsbestandteile, welche von der tatsächlichen Ausübung des Fahrdienstes abhängen. Ob da der kurzfristige Nutzen wirklich den langfristigen Schaden übersteigt, wenn man aufgrund dieser Maßnahme Kunden dauerhaft an das Auto verliert? Die Aufgabe des 15-Minuten-Taktes als leicht merkbares Intervall für den frühen Morgen bzw. den späten Abend wird wohl Folgen haben.

Es wird auch spannend, ob die geplanten Intervalldehnungen alle Linien betreffen, da doch einige Linien deutlich vor 9:30 Uhr in ein dichteres Intervall übergehen.

Bleibt abzuwarten und zu hoffen, dass es wirklich nur pandemiebedingte Anpassungen an die Nachfrage sind. Die Aussendungen zum Ausbau (im Sinne von mehr) der Öffis hinsichtlich der Erreichung der Klima- (und damit Menschen-)schutzziele lassen eigentlich in diese Richtung hoffen. Schaun mer mal, dann werden wir sehen.

PS: Und wenn schon still und heimlich umgesetzt, dann darf die Fahrplanauskunft ruhig bereits die neuen Abfahrtszeiten ab dem 09.01.2021 anzeigen.


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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #72 am: 20. Dezember 2020, 08:55:34 »
Gelten diese Maßnahmen dann für immer? Wie sieht es abends aus, wird hier das Intervall auch gedehnt?

abc

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #73 am: 20. Dezember 2020, 09:18:43 »
@abc: Einen Grund habe ich noch vergessen, wieso es noch verschwiegen wird.

Weil es noch zu lang zu diesem Umstellungstermin ist. Zahlreiche Test haben ergeben, dass alle Umstellungen, die länger als 14 Tage im vorhinein bekannt gegeben werden dann von den Fahrgästen wieder vergessen werden.

Wenn man etwas zur Diskussion stellt, sind sogar 14 Tage noch zu knapp. Und es ist ja auch durchaus möglich, in der Woche vor dem Fahrplanwechsel nochmals drauf hinzuweisen. Die ÖBB erinnern ja im Dezember auch regelmäßig per Ansagen an den Fahrplanwechsel.

Und zu dem Verweis nach Deutschland. Ich glaube du verwechselst Wien mit seinem noch immer dichten Intervall und dem ländlichen Bereich.

Prinzipielle Abstimmungen zu Linienführungen gab es auch in Berlin schon, immerhin doppelt so groß wie Wien. (Ja, unter teils fragwürdigen Methoden - der Status Quo stand nicht zur Auswahl - und auch nicht immer, aber den Versuch gab es.) Bei der größten Netzumstellung der letzten Jahrzehnte (2004 bei Einführung der Metrolinien) wurden zumindest der interessierten Öffentlichkeit und den Bezirken die geplanten Änderungen Monate vorher vorgestellt - ich erinnere mich z.B. an eine kleine Ausstellung am Alexanderplatz (das Internet kam damals gerade erst auf). Und tatsächlich wurde auf Druck der Bezirke noch einiges nachgesteuert - so wurde z.B. die Übereck-Verbindung zwischen den Stadtteilen Karlshorst und Köpenick (vorher Linie 26, seitdem 27) anders als ursprünglich geplant beibehalten, und in einigen Straßenzügen wurde der Busverkehr doch nicht eingestellt.

Es geht wie gesagt auch nicht darum, wie in Sachsen-Anhalt Fahrplanentwürfe zu veröffentlichen, aber bei grundsätzlichen Themen (Linienführungen, Betriebszeiten und Intervalle, ggf. noch prioritäre Anschlüsse) sollte es in Wien schon mehr Transparenz geben als aktuell.

Es entscheidet der Bürgermeister auf Empfehlung von seinem Finanzstadtrat und seinem Verkehrsstadtrat als vom Bürger gewählter Mandatar für das Wohl dieser Stadt, in diesem Falle für den öffentlichen Verkehr und sind ggü. der Stadt für die Finanzen verantwortlich.

Ich denke, die Entgegnung kann ich einfach nicht besser formulieren als mein Vorredner (dem ich auch ansonsten vollständig zustimme):

In einer Demokratie reicht es eben nicht, wenn sich 3 Mandatäre einig sind


Natürlich wäre es sinnfrei, über jede noch so kleine Fahrplanänderung, über jede geänderte Öffnungszeit und jede neue Schule eine Volksabstimmung zu initiieren. Aber zwischen diesem Vorgehen und "drei Mandatäre dürfen fünf Jahre lang machen, was sie wollen" gibt es ja durchaus noch jede Menge Graustufen.

Man sollte auch nicht vergessen: kurzfristig ist eine Entscheidung im stillen Kämmerchen vielleicht das einfachere Vorgehen, mittel- und langfristig schadet es den Mandatären, die es sich einfach gemacht haben, am meisten. Denn wenn sich solche Hinterzimmer-Entscheidungen mit negativen Auswirkungen (noch dazu ohne Abstimmung mit Betroffenen bzw. ihren Vertreter/innen) häufen, bietet das einen idealen Angriffspunkt für politische Gegner/innen. Schlimmstenfalls durch Populisten, die schließlich vom "Die da oben verstehen Euch nicht", "Die da oben hören Euch nicht zu" usw. leben. Wie sollte man ihnen angesichts solcher Situationen wie der hier diskutierten ernsthaft widersprechen?

Nochmals: Nur Einer muß/kann in einer akuten Situation das Sagen haben, muß Entscheidungen treffen und keine breite Öffentlichkeit: Das ist der Bürgermeister.

Das ist keine akute Situation. Wenn Busse und Bahnen so weiterfahren wie bisher, ändert sich auch nicht viel. Und die Einsparungen sind im Angesicht der Corona-Kosten noch nicht mal ein Tropfen auf den heißen Stein.

Mit dem Lockdown dürfte das wenig zu tun haben, wie "Der Reisende" ja richtig bemerkte: die Diskussion hier begann schon, bevor er verkündet wurde. Und die Änderungen erfolgen zwischendrin, nicht zum Stefanitag.

Die Krankenschwester, der Krankenpfleger, Mitarbeiter der Wiener Netze und alle die öffentlich in die Arbeit kommen müssen, wissen, wann ihr/sein Öffi fährt.

Schaust Du bei Deinen regelmäßigen Wegen jedes Mal auf den Fahrplan, auch mitten im Fahrplanjahr, wenige Wochen nach einem europaweiten Fahrplanwechsel?

Bleib du persönlich und vielleicht Familie gesund,
ein gesegnetes Weihnachtsfest trotz aller Umstände

Vielen Dank, Du und Dir auch.  :D

Klingelfee

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #74 am: 20. Dezember 2020, 09:50:53 »
@abc: Einen Grund habe ich noch vergessen, wieso es noch verschwiegen wird.

Weil es noch zu lang zu diesem Umstellungstermin ist. Zahlreiche Test haben ergeben, dass alle Umstellungen, die länger als 14 Tage im vorhinein bekannt gegeben werden dann von den Fahrgästen wieder vergessen werden.

Wenn man etwas zur Diskussion stellt, sind sogar 14 Tage noch zu knapp. Und es ist ja auch durchaus möglich, in der Woche vor dem Fahrplanwechsel nochmals drauf hinzuweisen. Die ÖBB erinnern ja im Dezember auch regelmäßig per Ansagen an den Fahrplanwechsel.

Jetzt nicht böse sein. Aber derzeit laufen so viele Durchsagen, dass die Fahrgäste auf diese Durchsage gar nicht wirklich achten würden.


Und noch etwas. Du tust so, als würde der gesamte Fahrplan geändert werden. Und sei mal ehrlich. Wie viele Fahrgäste von den 2,5 Mill. Fahrgästen betrifft das wirklich. Aus meinen Erfahrungen kann ich sagen, dass dies Netzweit sicher wahrscheinlich 1-2 Promille der Fahrgäste betrifft.

Mir ist klar, dass es für diese Gruppe sicherlich ärgerlich ist. Aber bitte lass doch einmal die Kirche im Dorf.
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