Autor Thema: Hausabriss und Mietenpreise  (Gelesen 866382 mal)

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Tramwayhüttl

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #360 am: 16. Mai 2014, 17:41:31 »
Laut orf.at und Standard möchte der Eigentümer des durch die Gasexplosion schwer beschädigten Hauses in der Mariahilfer Straße dieses übrigens wieder aufbauen lassen und nicht Abreißen. Wäre in meinen Augen ein Zeichen und Schritt in die richtige Richtung und sehr erfreulich darüber hinaus.
Bitte seien Sie achtsam! Zwischen Ihren Ohren befindet sich nichts als Luft.

haidi

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #361 am: 16. Mai 2014, 18:06:21 »
findet sich schon seit gestern im entsprechenden Spezialthread
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

Tramwayhüttl

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #362 am: 16. Mai 2014, 19:32:38 »
Hoppala, übersehen :-X! Sorry!
Bitte seien Sie achtsam! Zwischen Ihren Ohren befindet sich nichts als Luft.

Laiseka

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #363 am: 20. Mai 2014, 11:57:11 »
Kommt jetzt eine Hausabrissorgie ;) ?

Zitat
Zig Anzeigen wegen „illegaler Zubauten“

Weil er selbst angezeigt worden ist, soll ein Wiener bis zu 1.000 Klagen bei der Baupolizei eingebracht haben. Dabei geht es um Zubauten wie Carports und Werkzeughütten, die vermeintlich nicht genehmigt und deshalb illegal errichtet worden sein sollen.

Zwar seien in der Vergangenheit bereits die Bewohner von gesamten Gassen und Grätzl angezeigt worden, eine derartige Welle in dem Ausmaß habe es aber noch nicht gegeben, sagte Hannes Kirschner von der Wiener Baupolizei gegenüber „Radio Wien“.

Zig Anzeigen müssen überprüft werden
Dass es aber tatsächlich genau 1.000 Anzeigen sind, wie von der Gratiszeitung „Heute“ berichtet, will Kirschner nicht bestätigen. Aber „der Anzeiger hat ganz Wien abgegrast und auffällige Zubauten zur Anzeige gebracht“, und es seien jedenfalls „sehr, sehr viele“.

Sämtliche Klagen müssten nun überprüft werden. Stellt sich die jeweilige Beanstandung als richtig heraus, müsse die Baupolizei einen Entfernungsauftrag erteilen, der wiederum eine Bauverhandlung nach sich ziehe, sagte Kirschner. Bei einem Entfernungsurteil hätten die Betroffenen meistens drei Monate Zeit, um rückzubauen beziehungsweise die Zubauten wieder zu entfernen.

Binnen dieser Frist könne auch ein Antrag auf nachträgliche Bewilligung der einzelnen Zubauten eingebracht werden, wovon „sicherlich eine ganze Menge bewilligungsfähig sind“, sagte Kirschner.

http://wien.orf.at/news/stories/2648198/

13er

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #364 am: 20. Mai 2014, 12:27:22 »
Jaja, das goldene Wienerherz 8)
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

4463

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #365 am: 20. Mai 2014, 16:58:18 »
Jaja, das goldene Wienerherz 8)
Ich bin zwar auch der Meinung, dass diese Vorgehensweise vielleicht ein bisserl übertrieben ist, aber etwas möchte ich schon festhalten: ich habe in den letzten 5 Jahren insgesamt 3 mal erlebt, dass Nachbarn ohne Genehmigung etwas bauen wollten oder aber eine Baugenehmigung für etwas erlangen wollten, das nicht genehmigungsfähig war. In allen Fällen wären die Rechte des Nachbarn mitunter signifikant eingeschränkt worden bzw. hätte sich mittelfristig durch "Gewohnheitsrecht" eine Verschlechterung der Nachbarrechte bei einer zukünftigen Bauverhandlung daraus ergeben können. In 2 von 3 Fällen wurde den Vorgängen ein Riegen vorgeschoben, im dritten Fall wurde durch einen - rechtlich zwar möglichen, aber sehr seltsamen - rechtlichen Kunstgriff die Baugenehmigung unter Auflagen erteilt. Insgesamt sollte man also sehr wohl darauf achten, was die Nachbarn so treiben. Ob es deshalb notwendig ist, gleich hunderte Leute, von deren Bauten man nicht persönlich betroffen ist, anzuzeigen, sei dahingestellt.
"das korrupteste Nest auf dem weiten Erdenrund"
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158er

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #366 am: 20. Mai 2014, 22:23:15 »
Das betrifft meistens Carports, die sind sowieso eine optische Beleidigung, insofern find ich das nicht so schlimm.

Pareidolic

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #367 am: 17. Juni 2014, 15:32:59 »
Teilweise bewegt sich was, ja. Deswegen ist ja auch in der Cottagegasse (ehem. Gasthaus Zum sanften Heinrich) seit geraumer Zeit eine Gstätt'n - dort hat man auf eine Gefälligkeitswidmung nicht nur gehofft sondern sogar vertraut, und in geradezu sensationeller Einigkeit haben 4(!) Parteien in der BV "Njet!" gesagt. Jetzt steht irgendein armer Immobilienentwickler da mit einem Grundstück, von dem nicht einmal die Hälfte als Baugrund gewidmet ist und das nur Bauklasse 2...
Könnte es sein dass diese ausnahmsweise mal gute Nachricht schon wieder veraltet ist? Da steht etwas von einem 4-Parteien-Nein in 2013, und jetzt 2014 einem 3-Parteien-Ja für einen Neubau mit Tiefgarage.

W_E_St

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #368 am: 17. Juni 2014, 17:49:31 »
Teilweise bewegt sich was, ja. Deswegen ist ja auch in der Cottagegasse (ehem. Gasthaus Zum sanften Heinrich) seit geraumer Zeit eine Gstätt'n - dort hat man auf eine Gefälligkeitswidmung nicht nur gehofft sondern sogar vertraut, und in geradezu sensationeller Einigkeit haben 4(!) Parteien in der BV "Njet!" gesagt. Jetzt steht irgendein armer Immobilienentwickler da mit einem Grundstück, von dem nicht einmal die Hälfte als Baugrund gewidmet ist und das nur Bauklasse 2...
Könnte es sein dass diese ausnahmsweise mal gute Nachricht schon wieder veraltet ist? Da steht etwas von einem 4-Parteien-Nein in 2013, und jetzt 2014 einem 3-Parteien-Ja für einen Neubau mit Tiefgarage.
Schaut so aus. Wie üblich dürften Wirtschaftsinteressen über Umweltangelegenheiten und Anrainerwünsche dominieren.

So gesehen freue ich mich auf das Platzen der von der EZB georteten Immobilienblase. So lange der Immobilienmarkt dermaßen die Bodenhaftung verloren hat, sind solche Aktionen natürlich lukrativ. Nur ein kleiner Vergleich: kleine, sanierungsbedürftige Substandard-Eigentumswohnungen waren bei meinen ersten Suchen um 2008 noch für 1000 Euro/m2 zu haben, konkret kann ich mich an Angebote aus Simmering und Ottakring erinnern. Heute legt man für annähernde Ruinen dieser Art ab 2500 Euro pro m2 hin. Ernsthaft, 100 000 Euro für 35 m2 Zimmer-Küche ohne Bad mit indischem Klo?!? Das ist für mich einfach nur mehr komplett jenseits von gut und böse! Nicht mehr erschreckend, sondern einfach nur mehr abgehoben.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

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moszkva tér

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #369 am: 18. Juni 2014, 13:55:04 »
So gesehen freue ich mich auf das Platzen der von der EZB georteten Immobilienblase.

Die Wohnungspreise werden sicher irgendwann stagnieren oder sogar leicht zurückgehen. Aber mit 30.000 Einwohnern mehr pro Jahr in Wien (das sind 1 1/2 Seestädte jährlich) denke ich nicht, dass es sich um eine Blase handelt, die platzen wird. Die Nachfrage nach Wohnraum ist da und kann durch Neubau derzeit nicht gedeckt werden.

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #370 am: 18. Juni 2014, 15:20:57 »
Abgesehen davon ist das meiste, was bei uns gebaut wird, massiv, also werthaltig. Das sind ja nicht solche Pappendeckelhäuser, wie bei der Blase über dem großen Teich.
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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #371 am: 18. Juni 2014, 16:05:41 »
Abgesehen davon ist das meiste, was bei uns gebaut wird, massiv, also werthaltig. Das sind ja nicht solche Pappendeckelhäuser, wie bei der Blase über dem großen Teich.
Die Ir(r)en haben auch recht massiv gebaut - jedenfalls im Vergleich zu den USA - und die Blase ist trotzdem mit einem riesigen Knall geplatzt. Allerdings waren das keine Wohnungen in überbevölkerten Großstädten, sondern tausende Reihenhäuser am ADW, für mehr Leute als dort je von der Gesamtbevölkerung des Landes her leben könnten. Irland ist ja ungefähr so groß wie Österreich, aber hat nur halb so viele Einwohner. Fast die Hälfte davon wohnt im - für kontinentale Verhältnisse reichlich zersiedelten - Dublin, der Rest verteilt sich auf das ganze Land.

Darauf ist in Wien also leider nicht zu hoffen. Allerdings ist die Frage, ob der Markt für Eigentumswohnungen als Geldanlage nicht langsam gesättigt ist - oder wenn sich die Wirtschaft entwickelt wieder andere Anlageformen interessanter werden - und sich die Einkommen wieder positiver zu den Wohnraumpreisen entwickeln. Momentan ist es so, dass man ja locker wesentliche Teile des Einkommens für Wohnen (Miete oder Kreditraten) ausgeben muss.

Eine Möglichkeit wäre natürlich eine striktere Regelung der Mieten, andererseits führt das vermutlich dazu, dass geldgeile Eigentümer die Wohnungen verscherbeln statt vermieten, was erst wieder eine Sauerei ist. Es gibt übrigens einen Ansatz, demgemäß die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes an der Eigentumsquote bei Wohnraum gemessen wird. Je niedriger die Eigentumsquote, desto höher der Entwicklungsstand, denn eine niedrige Eigentumsquote deutet auf geographisch flexible, hochausgebildete und -bezahlte urbane Arbeitskräfte und eine Wirtschaft, die viele solche benötigt. Eine hohe Eigentumsquote hingegen deutet im Prinzip auf eine bäuerlich-handwerkliche Gesellschaft mit dörflichen Strukturen.
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hema

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #372 am: 18. Juni 2014, 16:57:46 »
Ach ja, die Häuser der Zukunft wachsen gratis aus dem Boden und erhalten sich selber! Schöne sozialistische Träume.   ::)
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

W_E_St

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #373 am: 18. Juni 2014, 17:18:47 »
Ach ja, die Häuser der Zukunft wachsen gratis aus dem Boden und erhalten sich selber! Schöne sozialistische Träume.   ::)
Zwischen kostendeckender Miete und dem was teilweise verlangt wird klaffen aber - vor allem bei Bestandsgebäuden - ganz erhebliche Unterschiede. Einen Gründerzeitbau kann man durchaus auch erhalten, wenn man für eine 3-Zimmer-Wohnung 500 Euro Miete verlangt (ganz grob jetzt). Gewinn machen wird man damit natürlich keinen, und die Errichtungskosten eines Neubaus kriegt man damit auch nicht herein.

Bei uns im Haus sind die Mieten durchwegs eher niedriger (lauter Altverträge) und das Haus macht trotzdem keine Verluste, sondern Renovierungen gehen sich aus dem Budget aus.
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coolharry

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #374 am: 18. Juni 2014, 17:29:32 »
Ach ja, die Häuser der Zukunft wachsen gratis aus dem Boden und erhalten sich selber! Schöne sozialistische Träume.   ::)

Die Baukosten für eine 0815 Wohnung liegen bei rund 2000-2500 Euro pro Quadratmeter in einem Mehrparteienhaus.
Verlangt werden aber 4500-5000 Euro pro Quadratmeter. Also mit jeder Wohnung kannst zwei neue bauen.
Macht man aber nicht somit verdienen sich einige eine goldene Nase. Ist halt so.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.