Auch aus diesen Grätzeln fahren Leute mit dem Auto, nicht so viele wie aus anderen Gebieten aber auch dort wohnen nicht nur Öffinutzer, trotz U-Bahn vor der Nase. Sie verstopfen halt dabei aber halt eher die Stadlauer Straße. Die Schleichwege die hinten beim Mühlwasser vorbei zur Kaisermühlenstraße und Neuhaufenstraße führen sprechen ein deutliches Bild. Die dort gesichteten GF Kennzeichen ein weiteres. Ja der Verkehr von weiter draussen verteilt sich im Bezirk.
Problematisch ist auch, dass diese Gebiete stark zersiedelt sind. Die Lage der U-Bahn Stationen ist leider nicht immer ideal. Busanschluss gibt es zwar, aber nicht wenige denken "Da bin ich gleich mit dem Auto schneller" oder verwenden es einfach aus stumpfer Gewohnheit.
Die Busanschlüsse sind aber zu einem großen Teil auch mehr Feigenblatt als attraktiver ÖV. Schlechte Intervalle, Umwege (z.B. von der Schippanisiedlung zur U2).
Und das Fahrrad ist auch kein Allheilmittel.
Wer genau hat behauptet, das Fahrrad sei ein Allheilmittel? Aber es muss einen größeren Anteil am Modal Split bekommen, wenn man das Ziel 15 % MIV-Anteil ernstmeint.
Und da ist mir zunehmend die Disziplinlosigkeit der Radfahrer (und inzwischen auch E-Roller Fahrer ) aufgefallen. Nicht wenige rasen in Höchstgeschwindigkeit an einem vorbei, dass man beinahe umgeführt wird und sie sind zu 99% nicht fähig eine Klingel zu benutzen.
Deshalb: getrennte Infrastruktur. Geht natürlich nicht, wenn immer erst das Auto bekommt, was es "braucht" (ggf. lässt man das Parteiorgan "Wiener Linien" noch intervenieren) und der Rest sich um die Reste prügeln darf.
Und in London oder Gent ist deswegen niemand mehr mit dem Auto unterwegs? Ist in London deswegen ein Fahrverot in Croydon oder in Gent im Teil Gentbrugge? Ja ein Fahrverbot in Innenstädten macht Sinn. Ein Fahrverbot (ausgenommen Anrainerverkehre) im 6. 7. oder 8. macht sicher Sinn. Aber eben nicht überall in Wien.
Wer spricht denn von einem Fahrvebot? Wenn, dann geht es um (physisch durchgesetzte) Durchfahrverbote.
Lieber ABC mach dir mal ein Bild. Mach mal einen Wandertag raus. Besser nimm das Fahrrad. Die Wege sind weit. Schau dir an was alles rund um die Stadtstraße gerade gebaut wird und noch gebaut werden wird. Schau dir die betroffenen Straßen an. Schau dir die Siedlungsstruktur im Bestand an. Im Stadtplan schaut alles einfach aus. In der Realität wieder ganz anders. Ja natürlich sollte die Stadt hier viel in Beruhigungsmaßnahmen und Radwege investieren. Ich sehe die Stadtstraße selber etwas zwiegespalten. Auf der einen Seite bin ich dafür, weil sie die Erreichbarkeit der Gebiete jenseits von Hirschstetten verbessert, aber ich bin dagegen weil sie eben die Zupflasterung der Felder entlang der Marchegger Ostbahn zusätzlich beschleunigt. Und es gibt jetzt schon zu wenig Ärzte, Schulplätze (weil Lehrer fehlen) und passende Einkaufsmöglichkeiten (wennst was anderes als Lebensmittel brauchst musst weiter fahren) da draussen. Das wird auch durch die Stadtstraße nicht besser und die Seestadt entwickelt sich einfach zach weiter.
Klingt ein bisschen wie: "Bei meiner Oma hat Homöopathie auch besser geholfen als das, was diese obergescheiten Wissenschaftler gesagt haben!" Stand der Wissenschaft ist nun mal: wer Autoverkehr reduzieren möchte, muss es unattraktiver machen, das Auto zu benutzen. Die Donaustadt-Autobahn erreicht das Gegenteil.
Würden doch "nur" die Felder entlang der Marchegger Ostbahn dadurch schneller bebaut werden - die wären wenigstens noch gut an die Öffis angebunden. Das Problem ist, dass damit auch die Siedlungsentwicklung auf niederösterreichischer Seite beschleunigt wird, auch fernab der Marchegger Ost- und auch der Nordbahn. Und all diese Leute, die in den Schlafsiedlungen wohnen, pendeln dann zum Arbeiten mit dem Auto nach Wien hinein, während die Wienerinnen und Wiener über die tolle Autobahn aus Wien hinausfahren, um dort einkaufen zu gehen. Und dann geht das große Jammern wieder los: "So viel Autoverkehr! So viel Lärm! Die Tangente ist immer voll!" Die Straße wird allein durch den Verkehr gefüllt, den sie zusätzlich generiert.
Und dann wird die nächste Straße gefordert. Die natürlich auch die Zersiedlung fördert und nach ein paar Jahren wieder voll ist. Wie lange soll dieser Blödsinn eigentlich noch weitergetrieben?
Noch eine weitere Straße, noch eine Fahrspur, dann ist das Problem endlich gelöst!