Autor Thema: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision  (Gelesen 30666 mal)

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coolharry

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #15 am: 12. September 2014, 12:25:00 »
Fahr mal vom 22. Bezirk raum Aspern nach Liesing Raum Ketzergasse. Mit dem ÖV.

Wozu soll man das allzu oft tun?

Weil man zum Beispiel im 22. Geboren wurde und nun eine Arbeit im 23 beim z.B. Fill Metallbau Wien einen Job gefunden hat.
Und der Partner aber im 22. Bezirk wohnt und arbeitet. Und weil die Kinder auch im 22. in die Schule gehen.

Den Rest werde ich unkommentiert lassen, da du mir zu sehr in die Polemik abrutschst und ich mich auf dieses Niveau nicht begeben möchte.
Was, ausser das mit dem Hundescheißparcour, war jetzt Polemik?
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

W_E_St

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #16 am: 12. September 2014, 13:33:27 »
Selbst als qualifizierte Fachkraft findet man teilweise nur an den absurdesten Orten halbwegs leicht einen Job... ich bin eine Zeitlang als Elektrotechniker von Währing (öffentlich) nach Baden gependelt! Die Belegschaft war ungefähr halbe-halbe aus dem Umland (Baden, Bad Vöslau, Mödling) und aus völlig anderen Gegenden (Wien, Eisenstadt). Öffentlich gekommen sind die Wiener und ein Mödlinger, der Rest mit dem Auto. Und solange Übersiedeln durch ständig steigende Mieten und Kaufpreise in Ballungsräumen dermaßen bestraft wird, wird sich wohl jeder eine Übersiedlung innerhalb (wie im obigen Beispiel von Aspern nach Liesing) sehr genau überlegen.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

hema

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #17 am: 12. September 2014, 13:52:56 »
Um den Verkehr echt einzudämmen gäbe es ein einfaches Mittel, volle Kostenwahrheit und dass jeder die Kosten für sein Verkehrsverhalten voll tragen müsste. Aber das ist nicht opportun und so versucht man lieber sich mit allerlei Verboten, Gängelungen, Regulierungen und diversen Ausnahmen für das "eigene" Klientel durchzuwurschteln.


Was an einem S-Bahn-Tunnel billiger sein sollte als an einem U-Bahn-Tunnel erschließt sich mir leider nicht.  :-\
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

T1

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #18 am: 12. September 2014, 16:50:20 »
Was an einem S-Bahn-Tunnel billiger sein sollte als an einem U-Bahn-Tunnel erschließt sich mir leider nicht.  :-\
Den zahlt zu 100% der Bund, nicht nur zu 50. 8)

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #19 am: 12. September 2014, 16:59:12 »
Was an einem S-Bahn-Tunnel billiger sein sollte als an einem U-Bahn-Tunnel erschließt sich mir leider nicht.  :-\
Den zahlt zu 100% der Bund, nicht nur zu 50. 8)
Den zahlt zu 100 % der Steuerzahler, so wie den U-Bahn-Tunnel auch.  :down:

darkweasel

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #20 am: 12. September 2014, 17:48:41 »
Was an einem S-Bahn-Tunnel billiger sein sollte als an einem U-Bahn-Tunnel erschließt sich mir leider nicht.  :-\
Nichts, nur sinnvoller ist er.

4463

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #21 am: 12. September 2014, 17:58:59 »
Je besser die Verkehrsverbindungen werden, desto mehr wird die Zersiedelung der Landschaft gefördert und es werden immer neue und neue Pendler generiert, sodass die Verkehrsachsen wieder bis zum Limit angefüllt sind.
Das Problem der Zersiedlung ist aber auch ein Problem der Kompetenzverteilung in Sachen Raumplanung. Solang jeder Bürgermeister nach eigenem Gutdünken die Wiesen vor dem Dorf in Wohn- und Gewerbegebiete umwidmen darf, wird sich das nicht bessern. Die Raumordung müsste Kompetenz des Bundeslandes sein, dann gibt es solche Dinge nicht, wo sich die Bauern durch Umwidmung ihrer Felder in Bauland eine Goldene Nase verdienen und der Bürgermeister schneidet mit. Von der Hochwasserfrage will ich in dem Zusammenhang garnicht beginnen.


Willst du jetzt jedem vorschreiben wo er zu wohnen hat?
Nicht direkt, aber die Raumordnung bzw. Gestaltung der Verkehrswege darf sehr wohl einen Einfluss darauf haben, wo gesiedelt werden soll und wo eben nicht.
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normalbuerger

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #22 am: 12. September 2014, 21:12:22 »
Nur ein Beispiel, ein Kollege von mir wohnt in Tulln, er ist schneller mit den Öffis in der Arbeit als ich, obwohl ich in Wien wohne. Also wie war das jetzt mit den Pendlern?
Übrigens, selbst von St. Pölten nach Wien ist man mit dem Railjet schneller in der Innenstadt als von Stammersdorf oder Rodaun udgl.
Die meisten Pendler fahren mit dem Auto weil sie einfach schneller sind, die Kunst wäre es sie am Stadtrand abzufangen und um sie in die Öffis zu bringen, dafür müsste halt auch das Angebot stimmen.

4463

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #23 am: 12. September 2014, 22:26:43 »
Die meisten Pendler fahren mit dem Auto weil sie einfach schneller sind, die Kunst wäre es sie am Stadtrand abzufangen und um sie in die Öffis zu bringen, dafür müsste halt auch das Angebot stimmen.
Die Kunst wäre leicht zu schaffen: Citymaut bei Überschreitung der Stadtgrenze oder Parkpickerl für ganz Wien.
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Hubi

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #24 am: 13. September 2014, 10:37:03 »
Zitat
Die Kunst wäre leicht zu schaffen: Citymaut bei Überschreitung der Stadtgrenze oder Parkpickerl für ganz Wien.

....und seit der Autobahnmaut fährt keiner mehr auf der Autobahn! :bh:
Ohne Angebotsverbesserung wird es nie funktionieren!

4463

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #25 am: 13. September 2014, 11:05:20 »

....und seit der Autobahnmaut fährt keiner mehr auf der Autobahn! :bh:
Die Maut ist ja pauschal, somit wird die Vignette umso billiger je mehr man fährt. In Ländern mit kilometerabhängiger Maut hat diese sehr wohl einen Lenkungseffekt.  Eine Citymaut müsste natürlich jedesmal verrechnet werden, wenn die Stadtgrenze überquert wird. Insbesondere wenn sie tageszeitabhängig unterschiedlich hoch ist hat sie sicher einen Lenkungseffekt. Wenn man noch mehr differenzieren will, zahlen vollbesetzte Autos weniger als jene, in denen nur der Fahrer sitzt, so werden Leute dazu animiert, Fahrgemeinschaften zu bilden, wenn sie schon nicht öffentlich fahren wollen/können.
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MK

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #26 am: 13. September 2014, 11:09:45 »
Zitat
Die Kunst wäre leicht zu schaffen: Citymaut bei Überschreitung der Stadtgrenze oder Parkpickerl für ganz Wien.

....und seit der Autobahnmaut fährt keiner mehr auf der Autobahn! :bh:
Ohne Angebotsverbesserung wird es nie funktionieren!

Die Londoner Congestion Charge (= Citymaut) führte zu einem Rückgang des Autoverkehrs in der betroffenen Zone um etwa 30%. Auch Fahrgemeinschaften hatten ihren Anteil daran.
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Hubi

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #27 am: 13. September 2014, 11:15:08 »
Zitat
Die Maut ist ja pauschal, somit wird die Vignette umso billiger je mehr man fährt.

Selbst als überzeugter Autofahrer wäre ich für eine Kilometerabhängige Maut!
Bei Urlaubsfahrten nach zb Italien regt sich ja auch keiner auf.

schaffnerlos

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #28 am: 13. September 2014, 11:26:13 »
Wenn man noch mehr differenzieren will, zahlen vollbesetzte Autos weniger als jene, in denen nur der Fahrer sitzt, so werden Leute dazu animiert, Fahrgemeinschaften zu bilden, wenn sie schon nicht öffentlich fahren wollen/können.

Das ist ja gar nicht notwendig, weil ja die Kosten pro Kopf sowieso sinken, wenn mehr Personen im Fahrzeug sitzen.

moszkva tér

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #29 am: 13. September 2014, 12:21:00 »
Die Maut ist ja pauschal, somit wird die Vignette umso billiger je mehr man fährt. In Ländern mit kilometerabhängiger Maut hat diese sehr wohl einen Lenkungseffekt. 
In Italien gibt es in dichter besiedelten Strecken meist eine Superstrada (Schnellstraße) parallel zu einer bestehenden Autobahn, weil viele Autos die mautfreie Staatsstraße benutzen, diese immer überlastet war und dann ausgebaut werden musste.

Kilometerabhängige Maut sollte man eher nicht nach Straßentypen verhängen. Also: Autos sollten eher Autobahn fahren (dann fahren sie nicht durch Siedlungen), dafür sollte eine Stadtdurchfahrt entsprechend teuer sein. Und Straßen sollten dann nicht mehr ausgebaut werden.