Autor Thema: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision  (Gelesen 30669 mal)

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normalbuerger

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #30 am: 13. September 2014, 14:57:55 »
Nur alleine mit einer Maut sollte das Problem nicht gelöst werden, da müsste auch noch so einiges an Verbindungen geschaffen werden.
Beispiel P&R: in Niederösterreich sind die Anlagen kostenlos, sie sind sehr gut ausgelastet, die Leute fahren mit dem Zug/Bus weiter.
In Wien sind die P&R kostenpflichtig, kostet zwar nicht die Welt aber aufs Monat gerechnet kommt dann dich auch wieder etwas zusammen, in Wien sind die Anlagen eher schwach ausgelastet, stattdessen suchen sich die Pendler Parkplätze in der nähe von Öffis, die Straßen rundherum sind von Pendlern verparkt, die Anrainer sind die armen. Dann wird eine Kurzparkzone eingeführt, mit dem Ergebnis, die Pendler stehen jetzt noch weiter weg, die Anrainer können trotzdem nicht parken weil es für diese Zone kein Parkpickerl gibt.......typisch wienerisch.
Warum macht man es nicht so wie in Niederlsterreich P&R kostenlos, oder zumindest für Jahreskartenbesitzer.
Das würde auch sehr viele Wiener zum umsteigen bewegen!

haidi

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #31 am: 13. September 2014, 15:18:05 »
Parkplatz sind teuer, der Bau und die Erhaltung kosten Geld. Warum soll die Allgemeinheit sowohl für die öffentlichen Verkehrsmttel als auch für die Pendlerparkplätze aufkommen.
Wenn ein Bürgermeister irgendwo in Hinterkiegritzpatschen der Ansicht ist, dass er Pendlerparkplätze kostenlos schafft, weil dann den aus seiner Gemeinde auspendelnden mehr Geld zum Ausgeben in der Gemeiden bleigt und/oder er nicht wegzieht, weil ihn das Pendeln sonst zu teuer kommt, dann ist das eine nachvollziehbare Entscheidung.
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hema

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #32 am: 13. September 2014, 16:30:20 »
Am einfachsten reguliert man das Autoverkehrsaufkommen über den Spritpreis. Wer viel verbraucht (durch viele PS oder viele Kilometer), der zahlt entsprechend viel. Da braucht man auch keine teuren Mautstellen oder Überwachungssysteme (Big Brother!).

Also weg mit den diversen Steuern auf den bloßen Besitz eines Fahrzeuges, dafür entsprechend hohe Verbrauchsabgaben über den Treibstoffpreis. Damit kann man dann sehr gut und einfach lenken, was die gewünschte Verkehrsmenge und die erforderliche Höhe an Einnahmen betrifft! Auch würde so eine "Maut" dann alle Verkehrswege umfassen und nicht nur die Autobahnen, durch den höheren Verbrauch würde ein Kilometer in der Stadt sogar besonders teuer gegenüber der Autobahn.
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

normalbuerger

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #33 am: 13. September 2014, 16:51:54 »
Das mit den höheren Spritpreisen funktioniert nicht. Vor 20 Jahren haben alle gesagt, wenn der Sprit mal 20 Schilling kostet dann fährt eh keiner mehr. Wir liegen aktuell bei€1,40 das sind 19,26 Schilling, ja und der Verkehr gegenüber damals hat sich um einiges erhöht. Wenn du den Spritpreise anhebst haben wir dann auch wieder mit den massiv teureren Lebensmitteln.
Es wird der LKW Verkehr immer als furchtbar böse angesehen, nur vergessen viele, die LKW bringen die Waren die wir täglich einkaufen! Ja und die Fahrten die ünnötig herum fahren gehören natürlich eingestellt, aber das kann man alleine mit Spritpreisen nicht machen.
Das sinnvollste für Pendler sind schnelle Verbindungen, die müssten geschaffen werden. Man könnte ja auch die Arbeitgeber über gewisse Förderungen dazu bringen ihre Mitarbeiter zum Öffi fahren zu bringen, die Mitarbeiter bekommen die Fahrt mit den Öffis teilweise abgegolten, die Pendlerpauschale wird komplett gestrichen!
Oder es gibt die Pendlerpauschale nur für diese die auch zumindest ein öffentliches Verkehrsmittel nutzen.

haidi

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #34 am: 13. September 2014, 17:00:20 »
Jeder bekommt einen personalisierten Gutschein für eine personalisierte Zeitkarte für die Strecke Wohnung - Arbeitsplatz, eventell auch eine Netzkarte für die benötigten Zonen, dafür wird das Pendlerpauschale gestrichen.
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normalbuerger

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #35 am: 13. September 2014, 17:45:30 »
Ja sowas in der Art, das wäre etwas gerechter und vor allem sinnvoller, denn nur so bekommt man den größten Teil der Pendler in die Öffis. Da profitieren alle davon.

Hubi

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #36 am: 13. September 2014, 17:59:56 »
Ich würde die Pendlerpauschale sowieso komplett streichen, wozu wird man fürs Autofahren aus der Provinz belohnt?
3 Köpfige Familie aus Gramatneusiedel, 3 Autos und 3 mal Pendlerpauschale??? :bh:

hema

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #37 am: 13. September 2014, 19:09:26 »
Das mit den höheren Spritpreisen funktioniert nicht. Vor 20 Jahren haben alle gesagt, wenn der Sprit mal 20 Schilling kostet dann fährt eh keiner mehr. Wir liegen aktuell bei€1,40 das sind 19,26 Schilling, ja und der Verkehr gegenüber damals hat sich um einiges erhöht.
Ich glaube kaum, dass du nominal genauso viel verdienst wie vor 20 Jahren!




Zitat
Es wird der LKW Verkehr immer als furchtbar böse angesehen, nur vergessen viele, die LKW bringen die Waren die wir täglich einkaufen!
Gerade im Schwerverkehr sollte endlich mal volle Kostenwahrheit hergestellt werden! Und ob du als Kunde/Bürger die Kosten für den Lkw über den Lieferpreis oder über (versteckte) Subventionen und Steuervorteile blechst, kann dir wurscht sein. Es würden die Kosten sogar sinken, da die Betreiber durch die offene Weitergabe ihres Aufwandes zu größerer Wirtschaftlichkeit un ihrer Tätigkeit gezwungen wären.
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normalbuerger

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #38 am: 13. September 2014, 22:21:14 »
Ja ich muß zugeben vor 20 Jahren hab ich um ein Vielfaches weniger verdient, war damals noch Schüler;)

Der LKW Verkehr wird leider in der heutigen Zeit viel zuviel gefördert, das müsste man auch einstellen, aber auch in dieser Sparte gewinnt man dadurch viele Arbeitsplätze. Alle Leben davon, Fahrzeughandel, Mineralölbetriebe, Werkstätten, die Frächter natürlich, das sind viele Arbeitsplätze die dieses ganze herum führen durch ganz Europa bringt. Es ist sehr traurig das auf diese Art und Weise die Arbeitsplätze gesichert werden.
Es wäre ja auch schon ein Gewinn div. Waren auf die Schiene zu bringen, aber das ist für viele Unternehmen zu umständlich und zu teuer.

Linie 41

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #39 am: 13. September 2014, 22:40:56 »
Ja ich muß zugeben vor 20 Jahren hab ich um ein Vielfaches weniger verdient, war damals noch Schüler;)
Auch wenn Du 20 Jahre keine echte Gehaltserhöhung bekommen hättest, würdest Du nominal heute durch den Inflationsausgleich mehr verdienen. Der Spritpreis ist also erst vergleichbar, wenn man die durchschnittliche Inflation in den letzten 20 Jahren herausrechnet.

Die durchschnittliche Inflationsrate der letzten 20 Jahre, dürfte etwa 1,723% p. a. betragen1. Das ergibt einen Multiplikator von 1,4073. Dein postulierter Spritpreis ist also anstatt 19,26 ATS inflationsbereinigt am Stand von 1994 lediglich 13,69 ATS – also in echtem Geld 0,995 EUR. Der Benzinpreis 1994 betrug übrigens etwa 10 ATS2:, die inflationsbereinigte Preissteigerung ist also nicht 100% sondern lediglich 37%. Der Verbrauch ist in dieser Zeit übrigens um etwa 20% gefallen (bei trotzdem höherer Motorleistung –  geschätzt an einem Golf III mit 75 PS gegen einen Golf VII mit 105 PS, womit die Ausgaben pro Kilometer für den Autofahrer wieder fast auf dem Niveau von 1994 sind.3

A beautiful theory ruined by an ugly fact. >:D

1 de.inflation.eu
2 wifo.ac.at
3 verbrauchsrechner.de – die Verbrauchsdaten sind nur Schätzungen und daher bestimmt kleineren Abweichungen unterworfen. Die Tendenz ist jedoch klar.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

normalbuerger

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #40 am: 14. September 2014, 07:33:19 »
Weil du so nett von Gehaltserhöhung sprichst, da haben wir ja auch wieder das Problem das keiner sieht. Du hast ja schön den Durchschnitt gezeigt von 1,723% Inflation.
Jetzt bräuchten wir noch den durchschnittlichen Prozentanteil der Gehaltserhöhungen, wie oft gab es eine Nulllohnrunde udgl. Also seitdem ich arbeite kann ich mich nicht wirklich daran erinnern das die Gehaltserhöhung über der Inflationsrate gelegen ist oder auch nur annähernd dort hin kam. Also unterm Strich, höhere Inflationsrate, niedrigere Gehaltserhöhung = ich kann mir jedes Jahr ein Stückerl weniger kaufen, dann kommen noch die stark gefallenen Zinsen dazu........

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #41 am: 14. September 2014, 08:54:27 »
Das kann ich nicht einrechnen, da das vom Kollektivvertrag abhängt, den die Gewerkschaft für eine bestimmte Branche ausgehandelt hat. Da gibt es allerdings, abhängig von der Wirtschaftslage, mit Sicherheit auch Abschlüsse über der Inflation.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

haidi

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #42 am: 14. September 2014, 11:43:49 »
Jetzt bräuchten wir noch den durchschnittlichen Prozentanteil der Gehaltserhöhungen, wie oft gab es eine Nulllohnrunde udgl. Also seitdem ich arbeite kann ich mich nicht wirklich daran erinnern das die Gehaltserhöhung über der Inflationsrate gelegen ist oder auch nur annähernd dort hin kam. Also unterm Strich, höhere Inflationsrate, niedrigere Gehaltserhöhung = ich kann mir jedes Jahr ein Stückerl weniger kaufen, dann kommen noch die stark gefallenen Zinsen dazu........
Nulllohnrunden gab es praktisch nur für den Öffentlichen Dienst, alle anderen haben sich doch immer was abgeholt. Spitzenreiter waren meist die Metaller gefolgt von den Bauarbeitern.
Bruno Kreisky war der, der dem Öffentlichen Dienst erst menschenwürdige Gehälter gebracht hat, vorher hat man nichts bekommen, das aber sicher - zum Sterben zu viel und zum Leben zu wenig.
Die letzten guten Gehaltserhöhungen hat es unter dem GÖD-Vorsitzenden Rudi Sommer gegeben, nachher war es mehr oder weniger aus, alle Jubeljahre einmal hat es da ein bisschen was Besseres gegeben.-
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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #43 am: 12. November 2014, 08:06:00 »
Also nun zu sagen, man verleidet oder verbietet den Leuten das Pendeln und diese mögen gefälligst in die Stadt ziehen, halte ich dann doch für etwas utopisch. Es mag ja sein, dass es viele in die Stadt zieht und die sich dort auch wohl fühlen - aber bevor ich nach Wien zieh, pendel ich lieber weiter eine Stunde je Richtung.

Es braucht sich allerdings - insbesondere in NÖ und hier vor allem der plan- und ahnungslose Wilfing - keiner wegen zunehmenden Verkehr aufregen, weil das Land NÖ seit Jahren nur eines macht: zusätzlichen Strassenverkehr generieren. Ein Schnellbahntunnel vom FJB nach Hbf oder Rennweg bringt nur der Bauwirtschaft was - oder wer sollte den nutzen?

Investiert gehört in die FJB zw. Tulln und FJB, eigentlich (aber mit größerem Zeithorizont) aber auch in die Wiederherstellung des 2ten Gleises ab Absdorf, in den Ausbau der Südbahn bis mindestens Mödling, der Ausbau der Pottendorferlinie gehört massivst beschleunigt (sagenhaft, wie lang man hier braucht) und die innere Aspangbahn schlummert auch weiter dahin. Die S1 soll ja auf absehbare Zeit eine S10 dazu bekommen und Gänserndorf via Stadlau mit dem Hbf verbinden.
Um das Geld, was der sinnlose Tunnel, den der Wilfing da daherfantasiert, kostet, kann NÖ lange vernünftigen ÖPNV auf der Schiene bestellen.

highspeedtrain

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Re: S-Bahn-Ausbau in Wien: Kaum Bewegung und ein Tunnel als Vision
« Antwort #44 am: 12. November 2014, 08:29:02 »
Um das Geld, was der sinnlose Tunnel, den der Wilfing da daherfantasiert, kostet, kann NÖ lange vernünftigen ÖPNV auf der Schiene bestellen.

Ich halte diesen Tunnel für keinesfalls sinnlos. Solange der Bund das Geld hat, U2/U5 mitzufinanzieren - und danach schaut es leider aus - wäre der S-Bahn-Tunnel die viel, viel sinnvollere Alternative. Erst recht, wenn man weiß, dass die Stammstrecke (fast) voll ist und eine mehr oder weniger sinnlose S10 kommen soll, weil für eine Verdichtung der S1 kein Platz ist.

Dass man in der Zwischenzeit etliches andere machen müsste und auf den Außenstrecken verbessern, versteht sich aus meiner Sicht von selbst.