Autor Thema: Schneller Tonbandvorlauf  (Gelesen 20959 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

13er

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 27735
Re: Schneller Tonbandvorlauf
« Antwort #30 am: 03. September 2013, 10:10:40 »
Das kann ich mir nicht vorstellen. Das Areal wurde m.W. schon Ende der 80er der Uni übergeben, 1998 wurde es dann eröffnet. Eher wurde die Ansage wahrscheinlich einfach nicht angepasst - fahren Sie mit uns in die Vergangenheit!
Nein, das stimmt schon! Einzelne Kliniken des AKH waren noch bis in die 90er-Jahre dort angesiedelt!
Da war also noch während der Umbauarbeiten zur Uni normaler Krankenhausbetrieb? Auch nicht schlecht. Meine eigene Erinnerung geht nur bis 1998 zurück, wo ich mich noch an die Eröffnung erinnern kann.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

darkweasel

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 3707
  • Kompliziertdenker
Re: Schneller Tonbandvorlauf
« Antwort #31 am: 03. September 2013, 10:12:04 »
Das kann ich mir nicht vorstellen. Das Areal wurde m.W. schon Ende der 80er der Uni übergeben, 1998 wurde es dann eröffnet. Eher wurde die Ansage wahrscheinlich einfach nicht angepasst - fahren Sie mit uns in die Vergangenheit!
Nein, das stimmt schon! Einzelne Kliniken des AKH waren noch bis in die 90er-Jahre dort angesiedelt!
Da war also noch während der Umbauarbeiten zur Uni normaler Krankenhausbetrieb?
Ich bin im Alten AKH geboren. :D

hema

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 16400
Re: Schneller Tonbandvorlauf
« Antwort #32 am: 03. September 2013, 14:04:39 »

Nein, denn die Umpolung war immer mit der Fahrtrichtungsumschaltung verbunden. Ob die Umpolung durch ein separates Signal ausgelöst wurde oder ob das Fahrtrichtungsumschaltesignal auch die Umpolautomatik betätigte, weiß ich freilich nicht.
Dann wären die Leuchten aber auch bei jeder händischen Fahrtrichtungseingabe am Bediengerät umgepolt worden, war aber nicht so! Bzw. bei jeder Weiterschaltung der Kurzstrecke durch das Band, weil da auch ein Fanrtrichtungsimpuls gegeben wurde (zur allfälligen Korrektur). Die Umpolung wurde schon durch das Band gesteuert, vorher durch den Schaffner, in schaffnerlosen Beiwagen vorerst durch Gleismagnete. Seit Einbau der 'Umpolautomatik' im schaffnerlosen Betrieb, ist das Umpolen auch durch Aus- und Wiedereinschalten des Zuglichts möglich.
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

95B

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 36154
  • Anti-Klumpert-Beauftragter
Re: Schneller Tonbandvorlauf
« Antwort #33 am: 03. September 2013, 14:20:49 »
Dann wären die Leuchten aber auch bei jeder händischen Fahrtrichtungseingabe am Bediengerät umgepolt worden, war aber nicht so! Bzw. bei jeder Weiterschaltung der Kurzstrecke durch das Band, weil da auch ein Fanrtrichtungsimpuls gegeben wurde (zur allfälligen Korrektur). Die Umpolung wurde schon durch das Band gesteuert, vorher durch den Schaffner, in schaffnerlosen Beiwagen vorerst durch Gleismagnete. Seit Einbau der 'Umpolautomatik' im schaffnerlosen Betrieb, ist das Umpolen auch durch Aus- und Wiedereinschalten des Zuglichts möglich.
Gut, das überzeugt mich. :)
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

W_E_St

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7253
Re: Schneller Tonbandvorlauf
« Antwort #34 am: 03. September 2013, 21:15:30 »
Das kann ich mir nicht vorstellen. Das Areal wurde m.W. schon Ende der 80er der Uni übergeben, 1998 wurde es dann eröffnet. Eher wurde die Ansage wahrscheinlich einfach nicht angepasst - fahren Sie mit uns in die Vergangenheit!
Nein, das stimmt schon! Einzelne Kliniken des AKH waren noch bis in die 90er-Jahre dort angesiedelt!
Ich bilde mir ein, dass die letzten Reste erst 1994 in den in diesem Jahr nach 30(!) Jahren Bauzeit fertiggestellten Neubau übersiedelt sind.

Der Bau muss für die beteiligten Planer ein Alptraum gewesen sein, in der Zeit haben sich sämtliche relevanten Normen vermutlich zehnmal geändert, wenn nicht öfter!

Die Signale auf der Sprachspur sind sicher für den hier erwähnten automatischen Stopp, sonst wären sie nicht genau an diesen Stellen (Bahnsteggasse ist die erste Haltestelle bei Einführungsfahrten aus FLOR, Friedrich-Engels-Platz passt für Kurzführungen).
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

13er

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 27735
Re: Schneller Tonbandvorlauf
« Antwort #35 am: 03. September 2013, 21:22:06 »
Der Bau muss für die beteiligten Planer ein Alptraum gewesen sein, in der Zeit haben sich sämtliche relevanten Normen vermutlich zehnmal geändert, wenn nicht öfter!
Deshalb hat er ja auch 45x(!!) so viel gekostet wie veranschlagt :D Die Schmiergeldskandale rundherum waren auch nicht zu verachten. "Die Trockenlegung der Sümpfe und sauren Wiesen" vom guten alten Kirchschläger ist ja in die Geschichte eingegangen.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

moszkva tér

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 8283
Re: Schneller Tonbandvorlauf
« Antwort #36 am: 03. September 2013, 22:03:52 »
Ich bilde mir ein, dass die letzten Reste erst 1994 in den in diesem Jahr nach 30(!) Jahren Bauzeit fertiggestellten Neubau übersiedelt sind.
Das dürfte hinkommen. Ich habe 1994 zu studieren begonnen, damals war das alte AKH gerade frisch entkernt. Das NIG wurde renoviert und hat dort Ausweichhörsäle gehabt. Zur selben Zeit (+/- 6 Monate) waren die Raves, die in den gerade erst frei gewordenen Operationssälen stattfanden, legendär (ich war damals noch zu jung dafür, aber Techno hat mich sowieso nicht interessiert)

60er

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7863
Re: Schneller Tonbandvorlauf
« Antwort #37 am: 03. September 2013, 22:03:58 »
Ich bilde mir ein, dass die letzten Reste erst 1994 in den in diesem Jahr nach 30(!) Jahren Bauzeit fertiggestellten Neubau übersiedelt sind.
Das könnte zeitlich hinkommen. Damit lässt sich das Band vom 31/5 auf die Jahre 1991 bis 1994 datieren.

W_E_St

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7253
Re: Schneller Tonbandvorlauf
« Antwort #38 am: 03. September 2013, 23:51:24 »
Ich bilde mir ein, dass die letzten Reste erst 1994 in den in diesem Jahr nach 30(!) Jahren Bauzeit fertiggestellten Neubau übersiedelt sind.
Das könnte zeitlich hinkommen. Damit lässt sich das Band vom 31/5 auf die Jahre 1991 bis 1994 datieren.
Ohne mich genau um die diversen Umsteigmöglichkeiten zu kümmern (10A, 34A in Floridsdorf usw.) würde ich auf Ende 1991 tippen, nach Einstellung der U6 zur Friedensbrücke. Anschließend dürfte es am 31/5er bis zur Umbenennung keine gravierenden Änderungen mehr gegeben haben.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

60er

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7863
Re: Schneller Tonbandvorlauf
« Antwort #39 am: 04. September 2013, 00:44:24 »
Der Busverkehr (10A, 34A, 35A) wurde erst mit der U6-Verlängerung nach Floridsdorf geändert und der alte 37A mit Endstation Friedensbrücke existierte auch noch bis 1995. Es wird sich also um die Tonbandversion handeln, die es ab Anfang März 1991 (Einstellung U6-Ast zur Friedensbrücke) gegeben hat.

IbisMaster

  • Fahrer
  • ***
  • Beiträge: 343
Re: Schneller Tonbandvorlauf
« Antwort #40 am: 12. September 2013, 23:03:29 »
War auf dem Band nicht auch ein Steuersignal für die Umpolung drauf? Vielleicht sind das die Signale auf der Sprachspur.
Das Band hatte zwei Spuren: auf der ersten Spur war die Sprache, auf der zweiten waren die Daten.
Sobald auf der Datenspur ein Ton zu hören war, wurden die Lautsprecher abgeschaltet und die Daten wurden ausgewertet.
Es sind zwei Telegramme unmittelbar hintereinander. Das erste Telegramm war FM-codiert (zwei Tonfrequenzen wechseln einander ab), das zweite AM-codiert (ein Ton mit Lücken, wie die Pulswahl beim alten Telefon).

Im ersten Telegramm wurden sieben Ziffern mit jeweils 1 bis 10 Impulse (die letzten beiden bis 4) ausgegeben. Die ersten 5 Ziffern enthielten die Brosebandnummer, die Fahrtrichtung und die Kurzstrecke. In den letzten beiden Ziffern wurden zwei Befehle übertragen. Beide Ziffern mussten gleich sein (zur Sicherheit wegen der oft ausgeleierten Bänder) und enthielten die Befehle "Lichtumpolung" und "Trittstufe". Die Trittstufe sollte bei den E2 bestimmen, ob die Trittstufe ausgefahren werden soll oder nicht. Dieser Befehl wurde jedoch nicht genehmigt, da die Bänder an der falschen Stelle stehen konnte und eine fälschlicherweise ausgefahrene Trittstufe Schäden anrichten könnten.

Im zweiten Telegramm wurden für die Beiwägen nochmals die Fahrtrichtung und die Kurzstrecke übertragen und gegebenenfalls die Lichtumpolung.
Die Fahrtrichtung und Kurzstrecke wurde so codiert: Fahrtrichtung 1: die Kurzstrecke 1 bis 10 (0) mit 1 bis 10 Impulsen, bei Fahrtrichtung 2 waren es 11 bis 20 Impulse. Falls die Lichtumpolung auszugeben war, wurde nach einem kurzen Dauerton noch eine Serie mit 10 Impulsen ausgegeben.

In den beiden Datentelegrammen ist kontinuierlich (mit Ausnahme der Impulslücken beim AM-Telegramm) ein Ton zu hören. Sobald der Ton auf Spur 2 vorbei ist, stoppte das Band.

Das Band konnte nur Ansage für Ansage abgespielt werden, es gab kein zurückspringen. Damit man bei falsch eingestelltem Band schnell weiterspringen konnte, wurden sogenannte "Schnellstopps" eingebaut. Das waren Töne auf beiden Spuren vor der Ansage, die beim schnellen Vorlauf als 1000Hz-Ton auf beiden Spuren gleichzeitig zu hören waren und den schnellen Vorlauf beendete und die nächste Ansage dem Fahrer vorgespielt hat. Wie diese niederfrequenten Töne beim normalen Ansagen unterdrückt wurden, weiß ich nicht.

Von 1992 bis ca. 1999 wurden die Bänder durch ein digitales Ansagegerät ersetzt, welches das Band vollständig simuliert, aber auch mit IBIS funktioniert.

Ich bilde mir ein, dass die letzten Reste erst 1994 in den in diesem Jahr nach 30(!) Jahren Bauzeit fertiggestellten Neubau übersiedelt sind.
Die Geburtenstation ist erst 1996 übersiedelt.

13er

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 27735
Re: Schneller Tonbandvorlauf
« Antwort #41 am: 12. September 2013, 23:07:04 »
Von 1992 bis ca. 1999 wurden die Bänder durch ein digitales Ansagegerät ersetzt, welches das Band vollständig simuliert
Ach du heilige... ich kann's mir lebhaft vorstellen.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

hema

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 16400
Re: Schneller Tonbandvorlauf
« Antwort #42 am: 12. September 2013, 23:14:08 »
Es gab auch eine listige Möglichkeit den raschen Vorlauf an praktisch jeder Stelle (nach Gefühl!) stoppen zu können und  nicht nur an den ein oder zwei vorgesehenen, über die es leider gern drüberlief!  >:D


Soll ich's sagen oder weiß es wer?  ;)




P.S.: Die Trittstufen wurden in der Ustrab übrigens per Gleismagneten gesperrt!
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

Tatra83

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 3707
Re: Schneller Tonbandvorlauf
« Antwort #43 am: 12. September 2013, 23:14:27 »
Von 1992 bis ca. 1999 wurden die Bänder durch ein digitales Ansagegerät ersetzt, welches das Band vollständig simuliert
Ach du heilige... ich kann's mir lebhaft vorstellen.
Vermutlich hat sich die FSG dagegen gewehrt und den Quatsch mit den Hochofen-sicheren Speicherkarten eingerührt.  :D

Danke für die Hintergründe, IbisMaster!  :up:
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

IbisMaster

  • Fahrer
  • ***
  • Beiträge: 343
Re: Schneller Tonbandvorlauf
« Antwort #44 am: 12. September 2013, 23:15:07 »
Von 1992 bis ca. 1999 wurden die Bänder durch ein digitales Ansagegerät ersetzt, welches das Band vollständig simuliert
Ach du heilige... ich kann's mir lebhaft vorstellen.
Kompatibilität war das Stichwort.
Fels raus, digitales rein, fertig. Und die Bedienung änderte sich nicht.