Gesamter öffentlicher Verkehr in Wien > Sonstiges

Verkehrskonzepte 21.Jahrhundert Umweltkontexte, Homeoffice, E-Auto

(1/4) > >>

EmZet:
Liebe Leserinnen und Leser!
Bin gerade über I. Wiener Straßenverkehrsenquete 1955. Empfehlungen an die Stadt Wien in einer Arbeit gestolpert. (cool google Books ordnet das der Universität von Michigan zu ;) mal scheuen ob ein e-book aufzutreiben ist)

Von dem abgesehenen bis dato unverändertem Streit U-Bahn ja nein hat sich erstaunlicherweise nicht viel geändert in den Argumentationsstandpunkten. laut den Zitaten in der Arbeit. Selbst dass das Einzugsgebiet ein bisserl größer geworden ist wurde damals schon einbezogen ;) (Kurt Keller 1955 z.B.)

Vielleicht finde ich mal Zeit einen historischen Statistischen vergleich zu machen:
Verfügbare Straßen in KM Anzahl Autos 1955 2021
Zu KM ÖNV und Fahrgastzahlen.

Ich würde es spannend finden zu sehen wie das E-Auto hier das Spiel grundlegend ändert oder vielleicht doch nicht. Gerade in der Pendlersituation ist für mich der Zusammenhang, des zersiedelten Landes (jeder hat ein Dach, damit eine PV Anlage), mit der Förderpolitik E-Auto und PV Ausbau und die Bestrafung von Diesel und Benzin entscheidend. Ich erwarte gerade in diesen Punkten eine vermehrtes Individualverkehrsaufkommen. Wer ein E-Auto hat pendelt nie wieder in einer S-Bahn. Und wie lange dauerts das sich eine Partei dieser Schicht annehmen wird. Und wie gehen wir mit dem Flächenbedarf um?
Entspricht es noch der Wahrheit (Anfangs der Nuller war es noch so) dass der Verkehr auf der Tangente: 25% LKW davon ein Drittel Transit,  und 75 % PKW Verkehr ist davon 10% Transit. Meiner Beobachtung denke ich hat sich daran noch nicht viel geändert. (Thema Straßenrückbau). Wenn Wiener dann E-Autos haben werden, werden die jemals wieder ÖNV fahren?

Homeoffice: Welchen Druck auf den Wohnungsmarkt in Wien und den Wunsch von Familien wieder eine Trennung von Privat und Arbeit haben zu wollen, wird sich aufbauen? Und wie vermehrt drängt es dann die Mittelschicht aus der Stadt raus. Wo sie ja dann geförderte PV Anlage und E-Auto zur Verfügung haben. Wird ÖNV dann zum Verkehrsmittel der Sozial Schwachen? Wenn sich Bobos SUV in der Stadt leisten dann auch in der E-Variante.

Solange Beamen nie gehen wird, gibt es hier ein Konzept für die Großregion Wien/Bratislava/Brünn/Györ? Eins dass auch Realistisch ist? Außer es gibt keine Alternative zu einem massiven Ausbau der Straßen bei gleichzeitiger Senkung der Durchschnittsgeschwindigkeit?

Und liebe Leute ich benutze kein ÖNV obschon ich nur 3 Minuten entfernt von einer S-Bahn Station entfernt wohne, P+R ist in welcher Methode auch immer keine Alternative solange die Differenz über 60 Minuten pro Tag ausmacht. (bei mir Exakt 33 Minuten für die und 43 für die Rückfahrt, und das auch nur weil die U-Bahn neben dem Büro ist. Ich stehe durchschnittlich 4x im Jahr im Stau, Die S-Bahn an der ich wohn fällt genauso oft aus. (oder Schienenersatzverkehr). Dann brauch ich genauso einen Parkplatz im Büro, den ich aber dann nicht hab. Für mich ist P+R Konzept nicht tauglich solange die Fahrzeiten sich nicht angleichen. Kostentechnisch macht es das Klimaticket überhaupt andenkbar, denn ich benötige so oder so ein Auto, denn mein Heimatort ist frei von ÖNV.

Mein persönlicher Ansatz wird sein: PV+Elektro Auto, dann bin ich zumindest aus der Verbrauchsfalle (CO2 Steuer).

Wäre ein Ansatz der Verwendung der Straßen mit E-Sammeltaxis (Fahrdienstleistung statt AMS Beitrag) innerhalb des Klimatickets eine Möglichkeit? Und die Selbstorganisationskraft der Menschen nutzen, ein Dorf bucht jeden Tag die 3 Sammeltaxis die sie braucht, und ähnlich kommst heim...die Digitalisierung wird da sicher eine App und eine Algorithmus anbieten können. Ich denke am Ende des Tages auch nichts was umgesetzt wird. (werden kann)

Welche der vielen S-Bahn Stammstrecken und U-Bahnen Systeme kann so etwas überhaupt leisten was dem Speckgürtler durch die Sonne und die Fr. Landeshauptfrau gemeinsam mit der Fr. Umweltministerin geschenkt wird?

Mal schauen was ihr dazu sagt?

Finde hier passt die Community auch dazu die ist kritischer als so manch andere.

lg
EmZet

Signalabhängigkeit:
Na seawas.  :o

Block:

--- Zitat von: EmZet am 27. Oktober 2021, 14:28:45 ---
Ich würde es spannend finden zu sehen wie das E-Auto hier das Spiel grundlegend ändert oder vielleicht doch nicht. Gerade in der Pendlersituation ist für mich der Zusammenhang, des zersiedelten Landes (jeder hat ein Dach, damit eine PV Anlage), mit der Förderpolitik E-Auto und PV Ausbau und die Bestrafung von Diesel und Benzin entscheidend. Ich erwarte gerade in diesen Punkten eine vermehrtes Individualverkehrsaufkommen. Wer ein E-Auto hat pendelt nie wieder in einer S-Bahn.
--- Ende Zitat ---

Klar, die meisten Probleme des MIV werden auch mit dem E-Auto nicht gelöst. Leider geht das in der öffentlichen Diskussion gern unter. Der Grund, nicht mit dem Auto nach/in Wien zu pendeln, ist aber nicht die Kostenfrage je nach Antriebsart. Parkraumbewirtschaftung, verfügbarer Parkplatz, Verkehrsaufkommen etc. sind weiter wichtige Faktoren. Darum finde ich auch eine, immer wieder gewünschte, Besserstellung von E-Autos bei gewissen Kosten oder Vorgaben kontraproduktiv.

Ganz versteh ich aber nicht, was jetzt unter ÖV-erschlossen und nicht fällt:

--- Zitat von: EmZet am 27. Oktober 2021, 14:28:45 ---Und liebe Leute ich benutze kein ÖNV obschon ich nur 3 Minuten entfernt von einer S-Bahn Station entfernt wohne, [...] , denn ich benötige so oder so ein Auto, denn mein Heimatort ist frei von ÖNV.

--- Ende Zitat ---

Z-TW:
S.g. EmZet! Könntest du den Text bitte noch einmal  verständlicher formulieren und das ohne Rechtschreibfehler?

Kurzzug:

--- Zitat von: EmZet am 27. Oktober 2021, 14:28:45 ---Ich würde es spannend finden zu sehen wie das E-Auto hier das Spiel grundlegend ändert oder vielleicht doch nicht. Gerade in der Pendlersituation ist für mich der Zusammenhang, des zersiedelten Landes (jeder hat ein Dach, damit eine PV Anlage), mit der Förderpolitik E-Auto und PV Ausbau und die Bestrafung von Diesel und Benzin entscheidend. Ich erwarte gerade in diesen Punkten eine vermehrtes Individualverkehrsaufkommen. Wer ein E-Auto hat pendelt nie wieder in einer S-Bahn. Und wie lange dauerts das sich eine Partei dieser Schicht annehmen wird. Und wie gehen wir mit dem Flächenbedarf um?
Entspricht es noch der Wahrheit (Anfangs der Nuller war es noch so) dass der Verkehr auf der Tangente: 25% LKW davon ein Drittel Transit,  und 75 % PKW Verkehr ist davon 10% Transit. Meiner Beobachtung denke ich hat sich daran noch nicht viel geändert. (Thema Straßenrückbau). Wenn Wiener dann E-Autos haben werden, werden die jemals wieder ÖNV fahren?

--- Ende Zitat ---
Warum soll sich deiner Meinung nach denn was ändern, wenn Leute ein E-Auto haben? Wenn die Argumentation lautet, dass durch Förderung der Photovoltaik billiger Strom für ein gefördertes E-Auto zur Verfügung steht, frage ich mich, ob sich die Kosten wirklich von einem Verbrenner heutzutage unterscheiden. Und selbst wenn sie signifikant geringer sind, das Stauproblem geht nicht weg. Man hat also immer noch zwei Angebote in der HVZ: Überfüllte S-Bahn und verstaute Autobahn, man wird sich je nach der persönlichen Situation für eines von beiden entscheiden und zwar in erster Näherung kostenunabhängig.


--- Zitat von: EmZet am 27. Oktober 2021, 14:28:45 ---Homeoffice: Welchen Druck auf den Wohnungsmarkt in Wien und den Wunsch von Familien wieder eine Trennung von Privat und Arbeit haben zu wollen, wird sich aufbauen? Und wie vermehrt drängt es dann die Mittelschicht aus der Stadt raus. Wo sie ja dann geförderte PV Anlage und E-Auto zur Verfügung haben. Wird ÖNV dann zum Verkehrsmittel der Sozial Schwachen? Wenn sich Bobos SUV in der Stadt leisten dann auch in der E-Variante.

--- Ende Zitat ---
ÖV ist in Österreich kein Verkehrsmittel der ökonomisch Schwächeren und wird es aus meiner Sicht nie werden. Alle deine Annahmen beruhen auf Fortsetzung einer autozentrierten Politik und Raumordnung - wir sehen allerdings heute schon, dass diese Art der Politik im Sterben liegt und mit dem Versuch, den Lobautunnel durchzudrücken, ein letztes Mal aufbegehrt.


--- Zitat von: EmZet am 27. Oktober 2021, 14:28:45 ---Solange Beamen nie gehen wird, gibt es hier ein Konzept für die Großregion Wien/Bratislava/Brünn/Györ? Eins dass auch Realistisch ist? Außer es gibt keine Alternative zu einem massiven Ausbau der Straßen bei gleichzeitiger Senkung der Durchschnittsgeschwindigkeit?

--- Ende Zitat ---
Das ist jetzt wirklich sehr unverständlich. Wien-Bratislava ist vielleicht noch eine interessante Verbindung und könnte einmal slowakische Analogon zu Städten wie Wr. Neustadt und St. Pölten werden, Brno und Györ sind allerdings eher mit Graz und Linz zu vergleichen. Man muss hier auch immer berücksichtigen, dass die Landes- und Sprachgrenzen neben den Reisezeiten große Barrieren darstellen. Ich weiß also nicht, wie du darauf kommen könntest, dass Wien mit Györ, Bratislava und Brno eine Großregion bildet.


--- Zitat von: EmZet am 27. Oktober 2021, 14:28:45 ---Und liebe Leute ich benutze kein ÖNV obschon ich nur 3 Minuten entfernt von einer S-Bahn Station entfernt wohne, P+R ist in welcher Methode auch immer keine Alternative solange die Differenz über 60 Minuten pro Tag ausmacht. (bei mir Exakt 33 Minuten für die und 43 für die Rückfahrt, und das auch nur weil die U-Bahn neben dem Büro ist. Ich stehe durchschnittlich 4x im Jahr im Stau, Die S-Bahn an der ich wohn fällt genauso oft aus. (oder Schienenersatzverkehr). Dann brauch ich genauso einen Parkplatz im Büro, den ich aber dann nicht hab. Für mich ist P+R Konzept nicht tauglich solange die Fahrzeiten sich nicht angleichen. Kostentechnisch macht es das Klimaticket überhaupt andenkbar, denn ich benötige so oder so ein Auto, denn mein Heimatort ist frei von ÖNV.

Mein persönlicher Ansatz wird sein: PV+Elektro Auto, dann bin ich zumindest aus der Verbrauchsfalle (CO2 Steuer).

--- Ende Zitat ---
Was möchtest du uns mitteilen? Dass du ewig weit weg wohnst und nur mit dem Auto in halbwegs annehmbarer Zeit zu deiner S-Bahn kommst? Ist das ein Ratespiel über deinen ausgefallenen Arbeitsweg oder deinen Wohnort? Ich weiß auch nicht, was du uns mit dem Begriff Verbrauchsfalle sagen willst und was der mit der CO2-Steuer zu tun hat.


--- Zitat von: EmZet am 27. Oktober 2021, 14:28:45 ---Wäre ein Ansatz der Verwendung der Straßen mit E-Sammeltaxis (Fahrdienstleistung statt AMS Beitrag) innerhalb des Klimatickets eine Möglichkeit? Und die Selbstorganisationskraft der Menschen nutzen, ein Dorf bucht jeden Tag die 3 Sammeltaxis die sie braucht, und ähnlich kommst heim...die Digitalisierung wird da sicher eine App und eine Algorithmus anbieten können. Ich denke am Ende des Tages auch nichts was umgesetzt wird. (werden kann)

Welche der vielen S-Bahn Stammstrecken und U-Bahnen Systeme kann so etwas überhaupt leisten was dem Speckgürtler durch die Sonne und die Fr. Landeshauptfrau gemeinsam mit der Fr. Umweltministerin geschenkt wird?

--- Ende Zitat ---
Sammeltaxis (welche Antriebsart auch immer) sind in Randzeiten und entlegenen Gegenden einzusetzen. Also kein Mittel für die grundlegende Verkehrsplanung im Raum Wien, selbst die Wienerwaldgemeinden sind groß genug für einen stündlichen Bus von 5-22 Uhr. Ganz ohne Bestellung, damit eine spontane Nutzung möglich ist.
Schienenmassenverkehrsmittel können eine ganztägige dichte Taktung gewährleisten, um den Nutzer an alle möglichen Orte in der Stadt zu bringen und machen ihm damit alle Annehmlichkeiten einer Stadt nutzbar. Wenn einem der Garten im Speckgürtel lieber ist, dann wohnt man halt dort...

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln