Im Prinzip wurde eigentlich nur die "Autobahnbrücke" bei Spittelau damals fertiggestellt. Der Stadtautobahnring durch Wien, der den gesamten Gürtel unfasst hätte und die diversen Anschlussstellen kamen glücklicherweise nie in der geplanten Form.
Die A20 Wiener Gürtel Autobahn wurde in Form des Zubringers Landstraßer Gürtel und Teilen von Tangente und Donauuferautobahn sehr wohl fertiggestellt, dann aber anders verwendet. Ebenso ein Relikt der Gürtelautobahn ist die Brigittenauer Brücke, die ursprünglich quer durch den 20. Bezirk bis zur Spittelau hätte durchbinden sollen. Die Brigittenauer Brücke ist verkehrstechnisch in der heutigen Form maßlos überdimensioniert.
Die autobahnmäßige Ausgestaltung des Südgürtels wurde mit Unterführungen am Matz und Südtiroler Platz bereits in den 1950er-Jahren begonnen, aber nicht in letzter Konsequenz durchgezogen.
Trassenfreihaltungen für die Außenring-Autobahn (Planungen im Vergleich zur heutigen S1 etwas weiter westlich quer durch Essling anstatt direkt an der Landesgrenze) kann man auch heute noch am Stadtplan erkennen.
Der Knoten der Außenringautobahn mit der A4 hätte damals im Bereich Simmeringer Haide (statt Schwechat) kommen sollen, und da kann man an der Hochstraße der A4 immer noch den geplanten Knoten erkennen. Da ist das Viadukt deutlich breiter als heute notwendig ausgefallen, um Abbiegespuren und Rampenanschlüsse unterzubringen.
Prominentestes Relikt einer Planungsruine der Autobahnplanungen ist aber sowieso die "gesperrte Ausfahrt Simmering". Da hätte ursprünglich die A3 aus Eisenstadt in die Tangente einmünden sollen.
Übrigens basieren einige Projekte aus dem Plan aus dem Jahr 1971, den tramway.at gepostet hat, auf der Reichsautobahnplanung aus der Nazizeit (u.A. die Außenring Autobahn zwischen Vösendorf und Aderklaa sowie die Nordautobahn Wien-Breslau, für die im damaligen Protektorat schon bedeutende Bauleistungen durchgeführt wurden, die man heute noch sehen kann).