Es scheint, du kannst meine Gedanken lesen. Auch meine Idee war, gleich beide Linien zu bauen. Machen wir uns keine Illusionen, das wird nicht in diesem oder nächsten Jahrzehnt realisiert, aber früher oder später kann das durchaus ein Thema werden. Immerhin werden hier wesentliche umsteigefreie Verbindungen ermöglicht und gleichzeitig schnelle Verbindungen vom Karlsplatz zur Mariahilfer Straße sowie zum Westbahnhof ermöglicht. Damit würde der Karlsplatz zu dem zentralen Verkehrsknoten mit exzellenten Erreichbarkeiten in alle Himmelsrichtungen aufsteigen, was nicht nur dem Umfeld, sondern dem Gesamtsystem einen Benefit bringen kann. Die ausgedehnten Anlagen dort werden sicher einen solchen Ausbau ermöglichen. Im 21. Jahrhundert ist sowas definitiv möglich - wenn eben auch teuer.
Viergleisigkeit ist für eine einzelne Strecke an Stationen nicht zwingend erforderlich. Durch den allgemein flüssigeren und dichter möglichen Ablauf bei ETCS, was dann selbstverständlich dort eingebaut wird, würde es sich anbieten, an Stationen, wo man nicht gerade mit einer weiteren Strecke verknüpft (Konkret am Karlsplatz), auch die
"spanische Lösung", wie man sie etwa auf der Münchner Stammstrecke auf einzelnen Stationen vorfindet, anzuwenden. Das würde bedeuten, dass Bahnsteigen in beiden Fahrtrichtungen vorhanden sind und eine Seite für den Einstieg und die andere für den Ausstieg verwendet wird. Das habe ich selbst mal erlebt und es versetzte mich jedes Mal in Begeisterung, zu beobachten, wie flott der hohe Fahrgastwechsel zur HVZ vonstatten ging. Sowas ginge durchaus auch in Wien, das ist kein Hexenwerk.
Ich gebe aber Recht, wenn man sowas andenkt, dann gleich konsequent mit der bereits diskutieren Nord-Süd-Querung. Da kann man einen Korrespondenzhalt am Karlsplatz mit bahnsteiggleichen Übergängen wie bei der Längenfeldgasse schaffen.
Mit einer Nord-Süd-Strecke würde dann auch die U1 eine wesentliche Entlastung erhalten, gerade aus Osten können ja die, die bisher mit der U1 weiterfuhren, mindestens bis Karlsplatz sitzenbleiben. Die U1 scheint gerade zwischen Hauptbahnhof und Karlsplatz ein wahrer Flaschenhals zu sein. Das Konzept, das ich einwarf, sieht eine Verbindung direkt vom Karlsplatz zum Hauptbahnhof mit Anbindung an die Ostbahn vor.
Hasenleiten wiederum ist ein interessanter Einwurf, in meinen Gedanken kam es tatsächlich auch vor. Wobei die S7-Strecke eher keine direkte Anbindung an die S60 ermöglicht und ich weiß nicht einmal, ob das so nötig ist. Vielleicht findet man da andere Lösungen (es gab ja so Ideen wie eine U5 zur Gudrunstraße, wer weiß?). Was hingegen ermöglicht wird, ist ein dichter Takt. Ich denke, man kann in so einem Gefüge durchaus etwas rumspielen, dafür hätte man ja dann mit Rennweg und Karlsplatz 2 Knoten zur Verfügung, die bei entsprechender Verknüpfung der Strecken interessante Linienverläufe ermöglichen könnten. Wenn ich mehr Ressourcen hätte, könnte ich ja glatt ein Schema oder so entwerfen.
Das ist alles aber erstmal ein Hirngespinst ohne Aussicht auf zeitnahe Realisierung. Ich glaube nicht einmal, dass so etwas in diesem Jahrzehnt ernsthaft durchdacht wird, da mit den geplanten Linienänderungen vorerst das Netz seinen Bedarf erstmal decken kann.
Irgendwann wird sich aber daran was ändern und dann kann das in der einen oder anderen weise sehr wohl in die Erwägungen kommen.