Autor Thema: Die Geschichte der Straßenpflasterung  (Gelesen 37093 mal)

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WIENTAL DONAUKANAL

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Re: Die Geschichte der Straßenpflasterung
« Antwort #15 am: 02. Juni 2012, 17:58:06 »
Gut in Erinnerung ist mir das gelbe Keramikpflaster in der Eibesbrunnergasse ab der Wienerbergstraße, das bei Nässe besonders rutschig war. Diese Pflasterung war im 12. und 10. Bezirk oft anzutreffen.
Und weil von Fahrrädern geredet wurde. Die Velocipede hatten einen Lenkungsdämpfer wegen der Pflasterung, nichts anderes als eine Bandbremse, die auf den Gabelschaft einwirkte - zu bedienen mittels einer Knebelschraube am Steuerrohr. Mein Oldtimer hat noch dazu einen federnd aufgehängten Scheinwerfer damit die Stöße von der Pflasterung den Glühfaden nicht abreißen.

hema

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Re: Die Geschichte der Straßenpflasterung
« Antwort #16 am: 02. Juni 2012, 20:52:46 »
Das Holzstöckelpflaster darf man auch nicht vergessen!
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

W_E_St

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Re: Die Geschichte der Straßenpflasterung
« Antwort #17 am: 03. Juni 2012, 00:30:30 »
Zitat
Gut in Erinnerung ist mir das gelbe Keramikpflaster in der Eibesbrunnergasse ab der Wienerbergstraße, das bei Nässe besonders rutschig war. Diese Pflasterung war im 12. und 10. Bezirk oft anzutreffen.
Ui ja, das ist bösartig! War mir gar nicht klar, dass das in Wien je für Straßen verwendet wurde! Ich kenne es nur aus unzähligen Höfen und Toreinfahrten. In Katzelsdorf im Weinviertel sind zum Teil noch die Fahrbahnränder so gepflastert, jeweils ein 4 Steine breiter Streifen. Auf der Straße nach Schrattenberg war das genauso, ist aber nicht mehr viel davon über.

In Budapest gibt es das noch in manchen Gassen als Straßenpflaster, und dort wäre ich zu Fuß fast ausgerutscht, weil das Zeug bei Regen derart glatt ist.

In den 80ern dürfte beim Gleisbau überhaupt noch mehr gepflastert worden sein, z.B. die neue 40er-Strecke im Bereich Gersthof - Alseggerstraße. Dort liegen aber schon seit ich mich erinnern kann Betonplatten, kann also nur sehr kurz gehalten haben (< 10 Jahre).

Dafür habe ich auf der Franzensbrücke letztens metallgefasste Großflächenplatten gesehen, die dürften sonst auch nirgends mehr liegen.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

WIENTAL DONAUKANAL

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Re: Die Geschichte der Straßenpflasterung
« Antwort #18 am: 03. Juni 2012, 09:41:55 »
Die letzte längere Strecke Keramikpflaster war in Mödlinger auf der alten Brühler Straße, dort ist mir das Vorderrahd vom Velo weggerutscht.


Mit der Pflasterung eng verbunden und ein Teil des Stadtbildes waren auch die kleinen grünen Straßenwalzen mit dem magistratischen Stadtwappen, die einen Anhänger mit hölzernen Speichenrädern hinterherzogen, wenn sie mit eigener Kraft knirschend und rumpelnd zu Einsatzort fuhren. Die Gespanne waren so behäbig, dass sie auch vor Ort  übernachteten.

Im Anhang nicht nur ein schöner Zug sondern auch eine wientypische schräge Würfelpflasterung mit >Bischofsmützen< als Schienenanschlusssteine. Die vorher verwendeten dreieckigen Halbsteine sind wegen der geringen Aufstandsfläche in der Gründung versunken.
Beachtenswert auch die Telefonzelle die auch noch tatsächlich über den "Spitz" mittels Freileitung an das Netz angeschlossen ist.

Foto Sammlung ETB/Jocham

Z-TW

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Re: Die Geschichte der Straßenpflasterung
« Antwort #19 am: 03. Juni 2012, 09:59:10 »
Zitat
Gut in Erinnerung ist mir das gelbe Keramikpflaster in der Eibesbrunnergasse ab der Wienerbergstraße, das bei Nässe besonders rutschig war. Diese Pflasterung war im 12. und 10. Bezirk oft anzutreffen.
Ui ja, das ist bösartig! War mir gar nicht klar, dass das in Wien je für Straßen verwendet wurde! Ich kenne es nur aus unzähligen Höfen und Toreinfahrten. In Katzelsdorf im Weinviertel sind zum Teil noch die Fahrbahnränder so gepflastert, jeweils ein 4 Steine breiter Streifen. Auf der Straße nach Schrattenberg war das genauso, ist aber nicht mehr viel davon über.


In Harmannsdorf-Rückersdorf war die Ortsstraße mit diesem Pflaster versehen. Dann wurde die Straße asphaltiert, dennoch hat man sich nicht ganz von diesem gelben Pflaster getrennt und damit Parkbuchten "behübscht".

haidi

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Re: Die Geschichte der Straßenpflasterung
« Antwort #20 am: 03. Juni 2012, 10:39:32 »
Im Anhang nicht nur ein schöner Zug...

Wo ist diese Aufnahme gemacht? Ich dachte zuerst an den Baumgartner Casinopark, das passt aber nicht.

Hannes

Edit: Quotingfehler korrigiert
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W_E_St

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Re: Die Geschichte der Straßenpflasterung
« Antwort #21 am: 03. Juni 2012, 11:27:45 »
Die Bischofsmützen gibt es zum Beispiel noch in der Gentzgasse bei der Weinhauser Gasse, leider nur, um die Schrägpflasterung an die Großflächenplatten anzuschließen. Dreieckige Pflastersteine sind häufiger, z.B. in der Argauergasse.
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hema

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Re: Die Geschichte der Straßenpflasterung
« Antwort #22 am: 03. Juni 2012, 14:38:31 »

Wo ist diese Aufnahme gemacht?
Müsste in der Linzer Straße stadteinwärts vor der Hochsatzengasse sein.
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

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Re: Die Geschichte der Straßenpflasterung
« Antwort #23 am: 03. Juni 2012, 14:54:57 »
Ganz genau. Das hinter dem Zug zu sehende Haus steht heute noch.

haidi

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Re: Die Geschichte der Straßenpflasterung
« Antwort #24 am: 03. Juni 2012, 14:56:38 »
Ja - jetzt hab ichs. Ich hab am rechten Bildrand immer eine Linkskurve < 90° gesehen, dabei ist das die Hochsatzengasse. Bis auf das Eckhaus stehen die Häuser noch.

Hannes
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Laiseka

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Re: Die Geschichte der Straßenpflasterung
« Antwort #25 am: 04. Juni 2012, 10:21:05 »
Bzgl. des Videos: an welchem Haus in Wien befindet sich der erwähnte Spruch?

tramway.at

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Re: Die Geschichte der Straßenpflasterung
« Antwort #26 am: 04. Juni 2012, 11:17:47 »
Bzgl. des Videos: an welchem Haus in Wien befindet sich der erwähnte Spruch?

Das war in der Schönburgstraße, inzwischen bei der Renovierung übermalt.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

raifort1

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Re: Die Geschichte der Straßenpflasterung
« Antwort #27 am: 04. Juni 2012, 12:09:29 »
Holzstöckelpflaster war zur Lärmminderung verlegt, häufig in Haus/Palais Einfahrten, siehe zB., Wallnerstr. 4, und vor Krankenhäusern, ob auch vor Schulen, weiß ich nichtmehr.

schaffnerlos

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Re: Die Geschichte der Straßenpflasterung
« Antwort #28 am: 04. Juni 2012, 12:45:47 »
Ich weiß nicht ob dies heute noch so ist, aber bei der damaligen Neugestaltung des Europaplatzes bedeuteten die Pflastersteine quasi"Gleis nicht betreten bzw. befahren" und die Platten "Gleisübergang".

haidi

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Re: Die Geschichte der Straßenpflasterung
« Antwort #29 am: 04. Juni 2012, 12:50:12 »
Ich weiß nicht ob dies heute noch so ist, aber bei der damaligen Neugestaltung des Europaplatzes bedeuteten die Pflastersteine quasi"Gleis nicht betreten bzw. befahren" und die Platten "Gleisübergang".

Das ist unverständlich. Die diversen Gummiradler-Treiber der WL verstehen das anders:
Platten oder Pflaster: Möglichst nicht befahren
Rasengleis: Muss befahren werden

Hannes
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