Autor Thema: Die Geschichte der Straßenpflasterung  (Gelesen 37315 mal)

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tramway.at

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Re: Die Geschichte der Straßenpflasterung
« Antwort #45 am: 12. Juni 2012, 10:00:53 »
In der modernen Straßenplanung geht man so vor, dass Autos am Straßenbahngleis nichts verloren haben. Dann stört es auch nicht, wenn der moderne Straßenbau Pflastersteine im Gleisbereich verwendet. ;)

...dann braucht man auch kein einziges Taferl oder Stangerl, weil's komplett klar ist, was gemeint ist!
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Re: Die Geschichte der Straßenpflasterung
« Antwort #46 am: 12. Juni 2012, 10:15:26 »
Wie würde das in gleicher Situation bei uns aussehen?

  • Es werden zusätzlich Sperrlinien aufgemalt.
  • Die Verkehrsinsel trägt einen Gebotszeichen für die vorgeschriebene Fahrtrichtung.
  • Der gepflasterte Abschnitt ist links nicht geradlinig begrenzt, weil man Betonplatten (siehe Whiskeyplatzl) nicht formschlüssig zuschneiden kann.
  • Der rechte Fahrbahnrand ist gepflastert mit Halteverbotstaferln.
  • Trotzdem (oder deshalb) wird der Bereich zwischen den Gleisen vor der Haltestelleninsel regelmäßig als illegaler Parkplatz für Kleintransporter benutzt, ohne dass dafür Strafen verhängt werden (außer der Parkschein fehlt).
  • Die Pflasterung ist stellenweise unterbrochen, weil einmal aufgegraben werden musste. Da hat man dann provisorisch mit Bitumen verfüllt. Die Pflastersteine sind lang daneben gelegen, aber irgendwann schließlich verschwunden, sodass man das jetzt leider nicht mehr originalgetreu reparieren kann.
  • Zwischen Gleis und Gehsteig sind massive Eisengeländer angebracht ("weu sunst kriagat ma sicha kaa Genehmigung!")
  • Zwecks Sicherstellung der Querungsmöglichkeit für die Fahrgäste muss zumindest an einem Ende der Haltestelleninsel eine umfangreiche VLSA installiert werden ("weu sunst kriagat ma sicha kaa Genehmigung!")
  • Im Grenzbereich zwischen Pflaster und Fahrbahn wurden die niedrigen Pflasterfugen mittlerweile aufgefüllt, da die Autofahrer ständig mit den linken Reifen am Pflaster fuhren und sich die Anrainer über die hohe Lärmbelastung aufregten.
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coolharry

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Re: Die Geschichte der Straßenpflasterung
« Antwort #47 am: 12. Juni 2012, 10:27:18 »
In der modernen Straßenplanung geht man so vor, dass Autos am Straßenbahngleis nichts verloren haben. Dann stört es auch nicht, wenn der moderne Straßenbau Pflastersteine im Gleisbereich verwendet. ;)

...dann braucht man auch kein einziges Taferl oder Stangerl, weil's komplett klar ist, was gemeint ist!

Schön zu sehen das es anderswo schöner sein kann als bei uns. Aber ganz ohne Taferl kommens auch nicht aus. Das "Einfahrt verboten" blinzelt aus der linken Ecke herüber.
Und Stangerl habens eingentlich auch ein paar. Aber keine schiarchen Geländer die jeden einfach nur behindern.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Gurkenfass

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Re: Die Geschichte der Straßenpflasterung
« Antwort #48 am: 12. Juni 2012, 11:29:55 »
  • Der gepflasterte Abschnitt ist links nicht geradlinig begrenzt, weil man Betonplatten (siehe Whiskeyplatzl  ;D :up:) nicht schräg abschneiden kann.

Gerade am von dir angesprochen Whiskeyplatzl sind die Platten aber schräg abgeschnitten, was jetzt aber nicht unbedingt das schönste Ergebnis gebracht hat...  ::)

95B

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Re: Die Geschichte der Straßenpflasterung
« Antwort #49 am: 12. Juni 2012, 11:38:52 »
  • Der gepflasterte Abschnitt ist links nicht geradlinig begrenzt, weil man Betonplatten (siehe Whiskeyplatzl  ;D :up:) nicht schräg abschneiden kann.

Gerade am von dir angesprochen Whiskeyplatzl sind die Platten aber schräg abgeschnitten, was jetzt aber nicht unbedingt das schönste Ergebnis gebracht hat...  ::)
OK, geändert... an meiner grundsätzlichen Kritik der Wiener (Un-)Verhältnisse ändert sich dadurch jedoch nichts.
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Re: Die Geschichte der Straßenpflasterung
« Antwort #50 am: 12. Juni 2012, 12:26:16 »
Also ich sehe da im Hintergrund sehr wohl Geländer an der Gehsteigkante auf beiden Seiten...
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

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Re: Die Geschichte der Straßenpflasterung
« Antwort #51 am: 12. Juni 2012, 12:32:02 »
Also ich sehe da im Hintergrund sehr wohl Geländer an der Gehsteigkante auf beiden Seiten...

Das sind nur Stangen, damit keine Autos auf den Gehsteig auffahren.
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Re: Die Geschichte der Straßenpflasterung
« Antwort #52 am: 12. Juni 2012, 13:59:15 »
Wie würde das in gleicher Situation bei uns aussehen?
Danke, das ist eine wunderschöne Liste, die zeigt, warum diese Stadt zum Sch... ist. 8)

@tramway.at: Oh, cool – Unterleitung.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

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Re: Die Geschichte der Straßenpflasterung
« Antwort #53 am: 12. Juni 2012, 15:00:57 »
@95B: Spitzenliste - ich kanns mir wirklich bildlich vorstellen! :)

Unterleitung hat schon was und die Umweltverträglichkeit bezüglich Aussehen ist deutlich besser als bei den ganzen Schnürln. Wenn man das technisch sauber hinbekommt, warum nicht. Das geht halt nur in Städten, wo man das Netz komplett neu aufbaut.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

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Re: Die Geschichte der Straßenpflasterung
« Antwort #54 am: 12. Juni 2012, 15:08:03 »
Unterleitung hat schon was und die Umweltverträglichkeit bezüglich Aussehen ist deutlich besser als bei den ganzen Schnürln. Wenn man das technisch sauber hinbekommt, warum nicht. Das geht halt nur in Städten, wo man das Netz komplett neu aufbaut.
Nicht wirklich. Man braucht bloß eine gewisse Anzahl an Unterleitungswagen. Die Nur-Oberleitungs-Fahrzeuge sind dann eben nicht freizügig im gesamten Netz einsetzbar, aber das war in der Vergangenheit auch nie ein gröberes Problem: Auf etlichen Linien ohne Schleifen an beiden Enden konnten nur Zweirichtungswagen fahren, Einrichtungswagen waren dort nicht einsatzfähig, ohne dass

  • der komplette Straßenbahnverkehr Wiens,
  • der gesamte Autoverkehr im Wiener Umland oder
  • die Welt

zusammengebrochen wäre. :)
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hema

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Re: Die Geschichte der Straßenpflasterung
« Antwort #55 am: 12. Juni 2012, 15:13:04 »
Wie würde das in gleicher Situation bei uns aussehen?
Du hast vergessen, dass das bei uns gar nicht ginge, weil dann die Radfahrer nicht bequem am Gleis fahren könnten und die Leute täten auch hinfliegen, wenn sie blind vor der Straßenbahn über die Schienen laufen!
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

13er

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Re: Die Geschichte der Straßenpflasterung
« Antwort #56 am: 12. Juni 2012, 15:53:21 »
Die Nur-Oberleitungs-Fahrzeuge sind dann eben nicht freizügig im gesamten Netz einsetzbar
Ich denke da aber genau an unsere Oldtimer, mit denen möchte ich sehr wohl im ganzen Netz herumkurven :)
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Re: Die Geschichte der Straßenpflasterung
« Antwort #57 am: 12. Juni 2012, 18:35:58 »
Ich denke da aber genau an unsere Oldtimer, mit denen möchte ich sehr wohl im ganzen Netz herumkurven :)
Die Oldtimer haben die Einführung der VETAG-Weichen überlebt, also würde man sie wohl auch mit dem Unterleitungszeug ausrüsten können – und "des hamma no nia g'macht" gilt hier nicht. ;)
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

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Re: Die Geschichte der Straßenpflasterung
« Antwort #58 am: 12. Juni 2012, 23:43:49 »
Unterleitung hat schon was und die Umweltverträglichkeit bezüglich Aussehen ist deutlich besser als bei den ganzen Schnürln.

In Wien würde man sicher irgendwelche anderen Leitungen (RBL?) spannen, damit der Himmel nicht runterfallen kann.
Liebe Fahrgäste: Der Zug ist abgefahren.

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Re: Die Geschichte der Straßenpflasterung
« Antwort #59 am: 13. Juni 2012, 00:14:58 »
Die Oldtimer haben die Einführung der VETAG-Weichen überlebt, also würde man sie wohl auch mit dem Unterleitungszeug ausrüsten können – und "des hamma no nia g'macht" gilt hier nicht. ;)
Die Weichen kann man aber notfalls auch ganz ohne VETAG-Kastl stellen ;) Du vergleichst hoffentlich nicht ernsthaft so eine kleine technische Spielerei mit der Nachrüstung von (modernem) Unterleitungsantrieb etwa im 777 ;)
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