Kleinere EInheiten bauen; kleinteiligere Strukturen bringen automatisch mehr Diversität in die Stadt.
Aber den Fehler macht man ja bei neuen Projekten weiterhin, siehe Nordbahnhofgelände, wo sich die Bauten richtig böse gegen die übrige Stadt abschotten, anstatt den Austausch mit dem Bestand zu fördern.
Da leider jedes Grundstück möglichst gewinnbringend verwertet werden muss, ist es wenig verwunderlich, dass die maximalen Bauhöhen voll ausgeschöpft werden.
Mit kleinteiligen Strukturen meinte ich nicht die Objektgröße, sondern die Projektgröße. Eine große Siedlung (z.B. Leberberg) von einem Bauträger gebaut, führt zu einem Monotonismus, sowohl im Erscheinungsbild, als auch von den Bewohnern. Man kann auch dicht bauen und dennoch Abwechslung bieten. In der Seestadt verfolgt man da eh ein paar gute Ansätze, indem nur einzelne Häuser an die Bauträger vergeben wurden und nicht ganze Stadtviertel. Wichtig ist aber auch der Austausch mit der Umgebung. Auch ein dichtes Wohnviertel kann sich nach außen hin öffnen. Aber Ghettos mit Stadtmauer haben in Wien Tradition, in der Zwischenkriegszeit wurden die Gemeindebauten, aus Angst vor einem Angriff der Heimwehren, wie er ja auch erfolgt ist, bewusst als Festung gebaut.
Für die Straße und die unteren Stockwerke bedeuten Hochhäuser drastische Einschränkungen bei der Belichtung und teilweise auch Probleme mit Wind, etc.. Außerdem verstärkt die Verdichtung natürlich jegliche Verkehrsprobleme.
Eigentlich führen Hochhäuser zu Vorteilen bei der Verkehrs- und sonstigen Infrastrukturerschließung. So lassen sich mit einer Haltestelle, einem Kanalanschluss usw. einfach mehr Menschen versorgen. Die infrastrukturelle Katastrophe sind die nicht-dichten Einfamilienhaussiedlungen, die sich mit linienhafter Infrastruktur nur sehr teuer erschließen lassen.
Hochhäuser bieten auch hausinterne Vorteile: Lift, Reinigung usw. wird (pro Bewohner bzw. Wohneinheit gerechnet) günstiger, je mehr Wohnungen bzw. Büros sich in einem Haus befinden. Somit kann man auch Wohnungen gleicher Qualität günstiger anbieten - oder der Bauträger kann mehr Profit erwirtschaften, je nachdem, inwieweit er die Kostenersparnisse auf die Kunden weitergibt.
Bezüglich Wind, Beschattung, Sichtachsen usw... da muss man halt gut planen, auf sowas wird in Wien gerne vergessen (Donaucity usw).