Naja, das mit den Schmelzsicherungen hat wohl den Vorteil, dass diese nicht "versagen" können, weil der Draht bei einer bestimmten Stromstärke einfach durchbrennt, das ist physikalisch nicht anders möglich.
Der Hauptgrund heißt "Selektivität". Wenn du in der Wohnung einen Kurzen hast, soll ja nur der Automat für diesen Stromkreis rausfliegen, aber nicht gleich alles finster sein. Zwischen Sicherungen bzw. Automaten und vorgeschalteten Sicherungen ist das relativ leicht einzuhalten (grob gepeilt muss die stärkere Sicherung mindestens zwei Stufen größer sein), mit Automaten funktioniert das sehr schlecht. Die Deutschen haben dafür extra sauteure selektive Spezialautomaten (genannt SLS oder SH-Schalter für selektiver Hauptleitungsschutzschalter) entwickelt. Vermutlich können die auch noch höhere Kurzschlussströme sicher abschalten ohne sich zu zerlegen. Sind deshalb riesengroß und wie erwähnt sauteuer. Vor allem weil man für den Einbau gleich einen neuen Zählerkasten braucht. Da ist mit Einbau ein Tausender schnell weg.
In manchen Gegenden werden trotzdem normale Automaten als Vorsicherung verwendet, und wenn der mit fliegt hat man halt Pech. Stadtwerke Klagenfurt sind so ein Beispiel. In Schweden kann man durchaus 16 A Schmelzsicherung in der Wohnung hinter 16 A Schmelzsicherung vor dem Zähler haben... und in Italien 15 A Automat vor dem Zähler und Automaten in der Wohnung.