Wir hatten vor einiger Zeit hier im Forum eine Grafik, aus der ersichtlich war, dass seit geraumer Zeit (also seit vielen Jahren) die Länge der jährlich neu hinzukommenden Langsamfahrstellen in Summe höher ist als die sanierten Gleiskilometer. Es wurde also über Jahre hinweg auf den heutigen Zustand geradezu hingearbeitet. Corona, angeblich überhöhte Anbote, Schwierigkeiten bei der Baustelleneinrichtung oder das in Erdberg so beliebte angebliche Zusammenbrechen des Autoverkehrs sind nur beliebige Ausreden.
Ich will da gar keine Absicht unterstellen. Man hat einfach den Zeitpunkt verschlafen, als die Erneuerungsmaßnahmen aufgestockt hätten werden müssen – ebenso, wie man im Juni vorigen Jahres den Beginn des exponentiellen Anstiegs der Covid-Fälle schlicht übersehen hat, was letztlich dazu führte, dass die Intensität der zweiten Welle nicht rechtzeitig abgefangen werden konnte. Und so muss man sich auch ordentlich auf die Beine stellen, um dem Verfall des Gleisnetzes so entgegenzuwirken, dass sich die Zustände wieder bessern. Die paar für den Sommer vorgesehen Maßnahmen werden bei weitem nicht genügen, denn wir wissen ja, dass neue Langsamfahrstellen stetig hinzukommen. Bei etlichen Stellen wundere ich mich ohnehin, dass noch keine Taferln hängen, so wie das dort rumpelt, schwankt und schaukelt.