Öffentlicher Verkehr national und international > Verkehrspolitik
In die weite Ferne gedacht
Katana:
--- Zitat von: kiembeni am 29. April 2021, 14:15:40 ---Wow - der 5er! Unvorstellbar heute - ein Raucherwagen und bummvoll.
--- Ende Zitat ---
Das Rauchen hat sich über fast 500 Jahre immer mehr im europäischen Alltag etabliert, bis es in die Schranken gewiesen wurde.
Um topic zu bleiben: Wie wird es um die Zukunft des Schienenverkehrs bestellt sein? Wird der auch noch weitere 300 Jahre an Bedeutung gewinnen?
Nussdorf:
Da kann man nur eine Münze werfen. Letztlich hängt alles davon ab, wie sich die Mobilität insgesamt entwickelt, begleitet von der Digitalisierung und Globalisierung, und das Ganze unter dem "Mantel" der Seuchenbekämpfung.
Ein Beispiel: wie jeder weiß, erstreckt sich der "Speckgürtel" rund um Wien bereits weit hinauf ins Wein- und Waldviertel und westlich bis Amstetten. An sich eine klassische Chance für den Schienenverkehr. Ich persönlich schätze aber, dass sehr viele in Dienstleistungsberufen, Behörden etc. Tätige, die so weit draußen wohnen, nicht mehr täglich an ihre Büroschreibtische zurückkehren werden.
Anderes Beispiel: Kongressbesuche. Wenn aus "Umweltschutzgründen" immer mehr Institutionen ein Flugverbot für Kurzstrecken aussprechen, wäre das an sich eine Chance für den Schienenverkehr. Wer wird sich aber freiwillig zweimal 8 Stunden in ICE/RJ setzen, um an einer eintägigen Konferenz in Berlin oder Köln teilzunehmen?
Resultat: Nichts genaues weiß man nicht, und vermutlich wird man sektoral und regional differenzieren müssen. Weitere usecases gerne auf Zuruf.
moszkva tér:
Die Seuchenbekämpfung wird in einem Jahr wieder kein Thema mehr sein. Aber es wird in Zukunft immer weniger Bedarf an Vollzeit-Arbeitsplätzen geben. Es liegt an unserer Gesellschaft, damit einen vernünftigen Umgang zu finden. Arbeiten alle weniger und haben bei mehr Freizeit gleichbleibenden Wohlstand? Oder arbeiten einige wenige und die große Masse verarmt? Wenn zweiter es, wird der Freizeit Verkehr wohl stark eingeschränkt sein, weil sich Unternehmungen kaum mehr leisten können wird.
Aber wahrscheinlich werden Dienstleistungen am Menschen bedeutender (Gesundheit, Bildung, Soziales). Diese Jobs kann man nicht aus dem Home-Office machen
95B:
--- Zitat von: moszkva tér am 30. April 2021, 05:51:27 ---Aber wahrscheinlich werden Dienstleistungen am Menschen bedeutender (Gesundheit, Bildung, Soziales). Diese Jobs kann man nicht aus dem Home-Office machen
--- Ende Zitat ---
Nein, aber sie müssen bezahlt werden, ohne dass unmittelbare Wertschöpfung entsteht. Das wird – wie vieles andere – immer mehr zu einem Problem, wenn sich das immer weniger leisten können.
moszkva tér:
--- Zitat von: 95B am 30. April 2021, 09:34:16 ---
--- Zitat von: moszkva tér am 30. April 2021, 05:51:27 ---Aber wahrscheinlich werden Dienstleistungen am Menschen bedeutender (Gesundheit, Bildung, Soziales). Diese Jobs kann man nicht aus dem Home-Office machen
--- Ende Zitat ---
Nein, aber sie müssen bezahlt werden, ohne dass unmittelbare Wertschöpfung entsteht. Das wird – wie vieles andere – immer mehr zu einem Problem, wenn sich das immer weniger leisten können.
--- Ende Zitat ---
Vor allem natürlich auch, wenn die Menschen als Arbeitskraft nicht gesund gehalten werden müssen, weil man sie eh nicht braucht.
Ein Sozialminister der BRD sprach einmal vom "sozial verträglichen Frühableben".
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