Die Langsamfahrstelle wird soviel ich weiß schon länger beklagt und in der Krone meinte der Schimanek auch, dass dort regelmässig Stau herrscht.
Den "Stau" kann ich als regelmäßiger Nutzer der Verbindung und auch Fußgänger in dieser Gegend nicht nachvollziehen. Weder in der Schloßhofer Straße noch in der Donaufelder Straße. Weder stauen sich Straßenbahnen, noch sehe ich einen übermäßigen Rückstau im Individualverkehr, der das Wort "Stau" auch verdient. In jeder mir bisher aufgefallenen Situation waren deutlich mehr Straßenbahnfahrgäste als Individualverkehrsteilnehmer von den Langsamfahrstellen betroffen.
Mittlerweile ist bei mir ein Gewöhnungseffekt eingetreten. Ich plane 3-4 Minuten mehr ein für die Strecke Josef-Baumann-Gasse bis Floridsdorf bzw. 1-2 Minuten mehr für Hoßplatz-Floridsdorf oder vice versa. Schön wäre es natürlich, wenn die Straßenbahn wieder flotter unterwegs wäre, Weltuntergang ist die derzeitige Situation auch nicht - für niemanden. Und die vermeintlich stauenden Autofahrer sind nur dann betroffen, wenn sie in das Donaufeld zufahren. Durchzugsverkehr kann die betroffene Stelle über die B3 vermeiden. Diese wurde unter anderem zur Entlastung der Achse Donaufelder Straße, Schloßhofer Straße, Patrizigasse - Angerer Straße ausgebaut.
Auch kann ich den Zusammenhang zwischen 3-Minuten-Intervall und punktuellen Geschwindigkeitsbegrenzungen nur bedingt nachvollziehen. Es gehen die Verspätungen doch wohl eher auf die Ausgleichszeiten an einem Ende der Linie. Wenn die Züge im 3-Minuten-Abstand Floridsdorf Richtung Donaustadt verlassen, dann tröpfeln sie im unwahrscheinlichen Fall gleichmäßiger Fahrgastwechsel und gleicher Ampelsituation auch im 3-Minuten-Abstand bei der Josef-Baumann-Gasse wieder raus.
Als Radfahrer kann ich der Situation und den Gefahren einer Schienenstraße auch gut über die parallellaufende Nordmanngasse bzw. Franklinstraße ausweichen.
Ich hoffe, wenn es dann zu baustellenbedingten Einschränkungen wie Verkehrsbehinderungen und Lärm im Zuge der Streckensanierung kommt, jammern nicht genau die gleichen Politiker wieder in den Medien über die unhaltbare Situation der Baustelle, die jetzt lautstark eben jene Sanierung fordern.