Straßenbahn Wien > Allgemeines

[ORF] Straßenbahnen - wie lange noch?

(1/6) > >>

13er:

--- Zitat ---Straßenbahnen - wie lange noch?

Beim Warten auf die Bim wird klar: Die traditionelle Wiener Straßenbahn weicht der Modernisierung. Niederflurwägen dominieren das Bild. Schon in wenigen Jahren könnten die "alten Eisen" nur noch im Museum zu sehen sein.

Alte Damen und ULFs

Jede zweite bis dritte Bim ist ein ULF (Ultra-Low-Floor). Am Wochenende scheinen fast nur noch "Neue" unterwegs zu sein. "Da fahren weniger Bims, aber gleich viele ULFs wie unter der Woche, da wir diese prioritär einsetzen", erklärte der Sprecher der Wiener Linien, Answer Lang.

Insgesamt verfügen die Wiener Linien über 513 Triebwagen ("Lokomotiven") und 262 Beiwagen. Von den 513 Triebwagen sind 210 neue, moderne Niederflurstraßenbahnen. "Mit 197 Millimetern ist der ULF die Straßenbahn mit der weltweit niedrigsten Einstiegshöhe", berichtete Lang.

Die "alten Damen" wird es damit nur "noch einige Jahre lang geben", so Lang. "Bald werden ausschließlich ULFs Bestandteil des Fuhrparks sein." Ein wenig Geduld ist aber gefragt: "Der Hersteller kann im Jahr rund 20 ULFs liefern, entsprechend schnell wird nachgerüstet."
            
Komfort und Barrierefreiheit

Der Grund zur Umrüstung liegt im Komfort für die Fahrgäste und der Barrierefreiheit der neuen Wägen. Während bei den klassischen Bims ältere Fahrgäste und Rollstuhlfahrer sowie Personen mit Kinderwagen oder Koffern drei hohe Stufen überwinden mussten, ist nun ein beinahe ebenerdiges Einsteigen möglich.

Die ULFs sind auf alle Strecken aufgeteilt. Einzig auf zwei von 28 Linien, nämlich der 30 und 33, ist der Einsatz von ihnen aus logistischen Gründen noch nicht möglich. Die Fahrgäste können an den Countdown-Anzeigen sowie über die Wiener-Linien-Handy-Applikation "qando" und im Internet erfahren, wann die nächste Niederflurstraßenbahn kommt.

Die Straßenbahnen, die ausgetauscht wurden, werden zum Teil verkauft, etwa nach Krakau, Utrecht sowie an serbische und rumänische Städte. Ganz alte Straßenbahnmodelle werden entsorgt.
            
Wien als Vorreiter

Die ULFs werden von einem Konsortium unter Leitung der Firma Siemens extra für die Wiener Linien gebaut. Ein ULF kostet 2 Millionen Euro.

Auch in anderen Städten weltweit ist eine Modernisierung im Gange. Doch: "Wien ist am Straßenbahn-Feld Vorreiter. Noch besser sieht es bei U-Bahn und Bus aus – da ist Wien eine von ganz wenigen Städten, die zu 100 Prozent barrierefrei sind", berichtete Lang.
            
            
ULF-Flotte brachte Quantensprung

Begonnen hat das Umrüsten bereits 1996, als die ersten Prototypen unterwegs waren. Zwei Jahre später gingen die ersten Serienfahrzeuge in Betrieb. "Im Jahr 2000 fuhren 50 ULFs in Wien, 2001 wuchs die ULF-Flotte auf 59 an und 2003 wurde der 100. ULF übergeben", so Lang. "2004 waren es 130, 2005 gab es 152 ULFs. Damit war die erste Liefertranche abgeschlossen."

Die Reaktionen auf die neuen Gefährte waren "ausschließlich positiv, weil natürlich im Komfort ein Quantensprung liegt. Heute kann es vielen mit der weiteren Umstellung auf ULFs nicht schnell genug gehen", meinte Lang.
            
Überblick über eine lange Fahrt

1865 nahm die erste Pferdebahnlinie zwischen Schottenring und Hernals ihren Betrieb auf. 1872 wurde die erste Dampftramwaylinie zwischen Hietzing und Perchtoldsdorf etablierte.

In der Folge fuhr 1897 die erste elektrische Straßenbahnstrecke zwischen Mariahilf und Vorgartenstraße, während 1902 die Gründung des Unternehmens "GW-St.Stb. - Gemeinde Wien-Städtische Straßenbahnen" erfolgte. Bereits 1903 wurde die letzte Pferdebahnlinie eingestellt.

Im Laufe der nächsten 20 Jahre wurde die Elektrifizierung der Dampftramwaystrecken vollzogen. 1951 kam die erste Nachkriegs-Neubau-Straßenbahn auf die Schienen, während erst 1957 die ersten Straßenbahn-Verkehrslichtsignalanlagen folgten.
      
Auf ein Wiedersehen

Nicht nur die Fahrgäste, auch die Mitarbeiter begrüßten die Neuerungen. So gab es in den 1990er Jahren immer wieder kleine Festivitäten. "Auch heute feiern wir die Ankunft einer runden ULF, wie zuletzt des 200. ULF, noch mit einer kleinen Veranstaltung", berichtete Lang.

Wer sich trotzdem noch nicht von den "alten Eisen" verabschieden mag, kann sie im Wiener Straßenbahnmuseum besuchen. Dort ist je ein Modell von jeder Bautranche ausgestellt. "Das heißt ein E1, ein E2 und irgendwann wohl auch ein ULF", meint Lang.

--- Ende Zitat ---

Quelle: http://wien.orf.at/stories/477144/

Wieder einmal ein echter Answer Wrong... Wenn er denkt, dass die Reaktionen auf die neuen Gefährte "ausschließlich positiv" wären, dann sollte er vielleicht wieder einmal damit fahren statt mit dem Dienstauto! :( :( :(

360er:
<oT>
Answer Wrong - ist das ein Synonym?
Ich mein, wer heißt denn (eingedeutscht) Antwort Falsch???
<oT>

13er:

--- Zitat von: 360er am 25. Oktober 2010, 09:34:54 ---Answer Wrong - ist das ein Synonym?

--- Ende Zitat ---
Nur der Nachname! Ein Synonym für vieles, das in der SPÖ und in Wien falsch läuft.

nexidus:
Wie wäre es mit einer Zwangverpflichtung für die hohen Wiener Linien Mitarbeiter mit den Öffis zu fahren und die Dienstautos einzusparen. Würde wenigstens mehr Geld für die Wartung der ach so guten ULFs übrigbleiben.
Ich steig immer noch lieber ein einen E1 oder E2 ein als in einen ULF. Bin ich froh das am 30/31er kaum ULF fahren :) Also am 30er schon garnicht :)

Linie 41:
Es gibt nur eine Situation, wo ich den ULF bevorzuge: Im Sommer einen A1 oder B1, wenn ausschließlich Wagen mit Vollfenstern unterwegs sind. Ansonsten wirkt der ULF einfach außen trostlos und innen ungemütlich. Daß bei uns einmal etwas mit einer Einrichtungsqualität der französischen Wagen herumfährt, können wir wahrscheinlich ewig warten, weil dummerweise keine andere Straßenbahn mit 19,7 cm Einstiegshöhe existiert, geschweige denn jemals "von der Stange" zu erhalten ist. Demnach werden die Straßenbahnen für Wien auch immer empflindlich teurer sein.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln