Autor Thema: Hausabriss und Mietenpreise  (Gelesen 866377 mal)

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W_E_St

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #300 am: 04. März 2014, 11:12:44 »
Die Grundstücke werden dort nicht gerade billig sein und jeder Stock verringert die anteiligen Grundkosten
Natürlich. Aber da wäre halt die Politik gefragt so etwas im Sinne der Bevölkerung zu unterbinden.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

coolharry

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #301 am: 04. März 2014, 11:21:05 »
Die Grundstücke werden dort nicht gerade billig sein und jeder Stock verringert die anteiligen Grundkosten
Natürlich. Aber da wäre halt die Politik gefragt so etwas im Sinne der Bevölkerung zu unterbinden.

Die Politik wähnt sich gerade aber sicher, gerade damit billigen Wohnraum zu schaffen. Billiger Wohnraum geht halt vor optischen Schmankerln. Aber ganu das ist der Grund, warum die schönen Konzepte (großzügiger Grünraum, Frei Bereiche etc.) sich kaum bis gar nicht realisieren lassen. Billig heißt alles zu bauen oder weit hinauf. In manchen Fällen sogar beides.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

tramway.at

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #302 am: 04. März 2014, 11:37:43 »
Die Grundstücke werden dort nicht gerade billig sein und jeder Stock verringert die anteiligen Grundkosten
Natürlich. Aber da wäre halt die Politik gefragt so etwas im Sinne der Bevölkerung zu unterbinden.

Die Politik wähnt sich gerade aber sicher, gerade damit billigen Wohnraum zu schaffen. Billiger Wohnraum geht halt vor optischen Schmankerln. Aber ganu das ist der Grund, warum die schönen Konzepte (großzügiger Grünraum, Frei Bereiche etc.) sich kaum bis gar nicht realisieren lassen. Billig heißt alles zu bauen oder weit hinauf. In manchen Fällen sogar beides.

Wobei ich mich da schon frage, wie es die Gemeinde von 1923 - 1934 geschafft hat, mehr als 60000 Wohnungen in damals höchster Qualität zu bauen, in Häusern, die bis heute absolut menschlich und angenehm wirken, und das in bitterster Notzeit, Wirtschaftskrise, Inflation, politischer Unruhe. http://www.viennaslide.com/gemeindebau/
Harald A. Jahn, www.tramway.at

coolharry

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #303 am: 04. März 2014, 12:34:25 »
Die Grundstücke werden dort nicht gerade billig sein und jeder Stock verringert die anteiligen Grundkosten
Natürlich. Aber da wäre halt die Politik gefragt so etwas im Sinne der Bevölkerung zu unterbinden.

Die Politik wähnt sich gerade aber sicher, gerade damit billigen Wohnraum zu schaffen. Billiger Wohnraum geht halt vor optischen Schmankerln. Aber ganu das ist der Grund, warum die schönen Konzepte (großzügiger Grünraum, Frei Bereiche etc.) sich kaum bis gar nicht realisieren lassen. Billig heißt alles zu bauen oder weit hinauf. In manchen Fällen sogar beides.

Wobei ich mich da schon frage, wie es die Gemeinde von 1923 - 1934 geschafft hat, mehr als 60000 Wohnungen in damals höchster Qualität zu bauen, in Häusern, die bis heute absolut menschlich und angenehm wirken, und das in bitterster Notzeit, Wirtschaftskrise, Inflation, politischer Unruhe. http://www.viennaslide.com/gemeindebau/

Weil damals Menschen für Menschen gebaut haben. Heute baut Hackler für Investor. Investor will Kapital sehen und sonst nichts.
Außerdem hat sich damals keiner für Grundstückskosten/Mietverhältnis interessiert. Da war freies Grundstück, Gemeinde hats gekauft, hat ein Haus darauf errichtet und hat die Wohnungen leistbar vermietet. Da wurde nicht geschaut ob der Grundkostenanteil pro m² Mietwohnung eh nicht einen gewissen Betrag übersteigt damits noch gefördert wird etc.
 
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

106er

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #304 am: 04. März 2014, 12:46:52 »
[...] Investor will Kapital sehen und sonst nichts. [...]

Ein Investor will eine Rendite sehen, und das am besten ohne Einsatz eigenen Kapitals.  :lamp:
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haidi

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #305 am: 04. März 2014, 15:40:17 »
Bin heut übrigens an der Gebe-Fabrik vorbeigefahren - ausser der uninteressanten Fassade zur Westbahn und dem Schlot ist alles weg. So ist Denkmalschutz sinnlos, das Wesen der Fabrik war ja keine kahle Lochfassade, sondern die Hallen.
Ging es beim Denkmalschuzt um das Gebäude oder um das am östlichen Ende bei der Tankstelle noch stehenden Gebäude.


Wobei ich mich da schon frage, wie es die Gemeinde von 1923 - 1934 geschafft hat, mehr als 60000 Wohnungen in damals höchster Qualität zu bauen, in Häusern, die bis heute absolut menschlich und angenehm wirken, und das in bitterster Notzeit, Wirtschaftskrise, Inflation, politischer Unruhe. http://www.viennaslide.com/gemeindebau/

Von der "Zier" her: Arbietskraft war damals billig, da hat man sich spielen können. Heute kannst nur mehr gerade Fassadenteile bauen und die Zier kann nur mehr in unterschiedlichen Fensteröffnungen und Auskragungen bestehen (vereinfacht dargestellt)
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martin8721

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #306 am: 18. März 2014, 23:47:45 »
Am Gelände der ehemaligen Komet-Gründe auf der Schönbrunner Straße wird grad fleißig abgerissen. Ich schätze, dass das Gebäude mit Ende der Woche komplett verschwunden sein wird.  :'(


25er

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #307 am: 19. März 2014, 17:46:10 »
Eine Schande, dass die schönen alten Reihenhäuser abgerissen werden. Am Ende kommen eh super fade "moderne" Häuser mit kreativen flachen Seiten und viel weiß hin. Andere Städte würden solche Häuser erhalten ... aber Wien ist anders.  :-[

benkda01

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #308 am: 19. März 2014, 20:00:14 »
Und gerade dieses Haus (und sein schon im Vorjahr abgerissener Zwilling) waren innen wie außen wirkliche Prachtstücke. :'(

Anid

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #309 am: 19. März 2014, 20:24:35 »
Was? DAS reißt man ab? Sind die vollkommen verblödet?? Mir fehlen echt die Worte über so viel Dummheit. Wieso hat man da nicht renoviert und das verunstaltete Nebenhaus wieder in den Originalzustand versetzt? Damit hätte man sicher auch eine Menge Geld verdienen können! Wieso hat der Denkmalschutz hier nicht eingegriffen? Es ist echt zum schreien.

Daniel

coolharry

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #310 am: 20. März 2014, 07:33:20 »
Was? DAS reißt man ab? Sind die vollkommen verblödet?? Mir fehlen echt die Worte über so viel Dummheit. Wieso hat man da nicht renoviert und das verunstaltete Nebenhaus wieder in den Originalzustand versetzt? Damit hätte man sicher auch eine Menge Geld verdienen können! Wieso hat der Denkmalschutz hier nicht eingegriffen? Es ist echt zum schreien.

Daniel

Mal das https://www.wien.gv.at/m19prjdb/wettbewerbe/html/show_ausschreibung.asp?ID=1496&Q_A_TYP=2&Q_A_STANDORT=&Q_A_QUERYSTR=&Q_A_ART=0&Q_A_VERFAHREN=0&Q_A_VON=&Q_A_BIS=&Q_A_LAUFEND bauen will
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Ferry

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #311 am: 20. März 2014, 11:43:54 »
Wieso hat der Denkmalschutz hier nicht eingegriffen?
Vermutlich, weil das Gebäude nicht unter Denkmalschutz gestanden ist.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

martin8721

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #312 am: 20. März 2014, 11:56:38 »
Wieso hat der Denkmalschutz hier nicht eingegriffen?
Vermutlich, weil das Gebäude nicht unter Denkmalschutz gestanden ist.

Frage: Warum war er nicht da?
Antwort: Weil er nicht da war.  8)

Ferry

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #313 am: 20. März 2014, 12:01:46 »
Frage: Warum war er nicht da?
Antwort: Weil er nicht da war.  8)
Was ich sagen wollte: Das Bundesdenkmalamt konnte gegen den Abriss nichts tun, es konnte nicht eingreifen, weil das Gebäude eben nicht unter Denkmalschutz gestanden ist, und das vermutlich deswegen nicht, weil sich entweder niemand darum gekümmert hat, es unter Denkmalschutz stellen zu lassen oder es nicht als schützenswert eingestuft worder war. Besser so?  ;)
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60er

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #314 am: 20. März 2014, 12:04:50 »
Oder anders ausgedrückt, eine sehr einflussreiche Person hat erwirkt, dass dieses Haus nicht zu schützen ist. ::)

Jetzt kann man dort einen hässlichen 0815-Büroturm hinstellen, wo doch in Wien gerade der Bedarf an neuen Büroflächen so riesengroß ist. :bh: :fp: