Autor Thema: Wieder ein Traditionsbetrieb weniger!  (Gelesen 50194 mal)

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normalbuerger

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Re: Wieder ein Traditionsbetrieb weniger!
« Antwort #60 am: 15. März 2019, 08:49:39 »
Das Geschätslokal ist ja für sich schon sehr speziell. Der alte Holzboden im oberen Stock kann bestimmt auch so einige Geschichten erzählen.
Kann schon stimmen dass sie das Geschäft eventuell mit in die Pension nehmen, denn eine Übernahme wäre wohl auch mit einem neuen Mietvertrag verbunden, wir können uns ungefähr vorstellen dass sich die Miete an so einem Standort mal jemand leisten muß und dann noch überleben muß in so einer Sparte von Geschäft.

Ferry

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Re: Wieder ein Traditionsbetrieb weniger!
« Antwort #61 am: 15. März 2019, 09:08:25 »
Das Geschätslokal ist ja für sich schon sehr speziell. Der alte Holzboden im oberen Stock kann bestimmt auch so einige Geschichten erzählen.
Kann schon stimmen dass sie das Geschäft eventuell mit in die Pension nehmen, denn eine Übernahme wäre wohl auch mit einem neuen Mietvertrag verbunden, wir können uns ungefähr vorstellen dass sich die Miete an so einem Standort mal jemand leisten muß und dann noch überleben muß in so einer Sparte von Geschäft.

Möglicherweise stammte die Miete noch aus "Friedenszins"-Zeiten. Meine Tante hatte eine 120 Quadratmeter Mietwohnung im Kreuzherrenhof (Gußhausstraße), mit direktem Ausblick auf die Karlskirche. Sie hat dafür bis 1984 - da ist sie altersbedingt ausgezogen - nicht ganz 3000.- öS monatlich bezahlt. Vom Nachmieter wollte der Hausherr ungefähr das Fünffache haben, der sich das klarerweise nicht leisten konnte. Die Wohnung ist dann lange Zeit leer gestanden, bis irgendwann einmal ein Büro eingezogen ist.

Geschäftslokale an solchen Standorten können sich heutzutage überhaupt nur mehr Ketten leisten, die die extrem hohe Miete teilweise aus den Einnahmen anderer Filialen kompensieren können. Traurig, aber wahr.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

normalbuerger

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Re: Wieder ein Traditionsbetrieb weniger!
« Antwort #62 am: 15. März 2019, 09:15:48 »
Das Geschätslokal ist ja für sich schon sehr speziell. Der alte Holzboden im oberen Stock kann bestimmt auch so einige Geschichten erzählen.
Kann schon stimmen dass sie das Geschäft eventuell mit in die Pension nehmen, denn eine Übernahme wäre wohl auch mit einem neuen Mietvertrag verbunden, wir können uns ungefähr vorstellen dass sich die Miete an so einem Standort mal jemand leisten muß und dann noch überleben muß in so einer Sparte von Geschäft.

Möglicherweise stammte die Miete noch aus "Friedenszins"-Zeiten. Meine Tante hatte eine 120 Quadratmeter Mietwohnung im Kreuzherrenhof (Gußhausstraße), mit direktem Ausblick auf die Karlskirche. Sie hat dafür bis 1984 - da ist sie altersbedingt ausgezogen - nicht ganz 3000.- öS monatlich bezahlt. Vom Nachmieter wollte der Hausherr ungefähr das Fünffache haben, der sich das klarerweise nicht leisten konnte. Die Wohnung ist dann lange Zeit leer gestanden, bis irgendwann einmal ein Büro eingezogen ist.

Geschäftslokale an solchen Standorten können sich heutzutage überhaupt nur mehr Ketten leisten, die die extrem hohe Miete teilweise aus den Einnahmen anderer Filialen kompensieren können. Traurig, aber wahr.

Wie du in deinem letzten Satz schreibst, "Traurig, aber wahr" ist es wirklich traurig, es werden in einigen Jahren nur noch große Konzerne vorhanden sein, die kleinen können da nicht mehr überleben.

Für mich gehört ein Modellbahngeschäft in eine Bahnhofshalle, denn so kann man standesgemäß mit der Bahn anreisen um sich eine " neue Bahn" für zu Hause zu kaufen :)

coolharry

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Re: Wieder ein Traditionsbetrieb weniger!
« Antwort #63 am: 15. März 2019, 09:22:29 »
Wie du in deinem letzten Satz schreibst, "Traurig, aber wahr" ist es wirklich traurig, es werden in einigen Jahren nur noch große Konzerne vorhanden sein, die kleinen können da nicht mehr überleben.

Es itst traurig, dass die Häuser in denen die Geschäfte sich befinden zu einem sehr großen Teil mittlerweile nur mehr Immobilienkonzernen gehören und denen es ziemlich wurscht ist wie der Geschäftsmix aussieht oder ob es überhaupt vermietet ist.
Ein kleiner Privatervermieter kann da doch Einfluß nehmen.

Schräg vis a vis vom Hilpert gibts aber noch ein nettes kleines Faschinsgeschäft. Denen muss aber das Geschäftslokal gehören, sonst könnte ich mir auch nicht vorstellen, warum es das noch so gibt.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

4836er

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Re: Wieder ein Traditionsbetrieb weniger!
« Antwort #64 am: 15. März 2019, 10:13:14 »
Wie du in deinem letzten Satz schreibst, "Traurig, aber wahr" ist es wirklich traurig, es werden in einigen Jahren nur noch große Konzerne vorhanden sein, die kleinen können da nicht mehr überleben.

Es itst traurig, dass die Häuser in denen die Geschäfte sich befinden zu einem sehr großen Teil mittlerweile nur mehr Immobilienkonzernen gehören und denen es ziemlich wurscht ist wie der Geschäftsmix aussieht oder ob es überhaupt vermietet ist.
Ein kleiner Privatervermieter kann da doch Einfluß nehmen.

Schräg vis a vis vom Hilpert gibts aber noch ein nettes kleines Faschinsgeschäft. Denen muss aber das Geschäftslokal gehören, sonst könnte ich mir auch nicht vorstellen, warum es das noch so gibt.

Es wundert mich aber auch nicht, dass immer mehr Spielwarengeschäfte zusperren. Gewöhnliches Spielzeug kaufen die meisten Leute verständlicherweise übers Internet (zumal meist billiger und bequem von zuhause aus bestellbar....und in Zeiten von Amazon prime auch sehr schnell geliefert) oder man fährt ins Einkaufszentrum zu irgendwelchen Großketten. Diese kleinen Geschäfte werden vermutlich mit der Zeit alle verschwinden.  :-\

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Re: Wieder ein Traditionsbetrieb weniger!
« Antwort #65 am: 15. März 2019, 10:36:51 »
Wie du in deinem letzten Satz schreibst, "Traurig, aber wahr" ist es wirklich traurig, es werden in einigen Jahren nur noch große Konzerne vorhanden sein, die kleinen können da nicht mehr überleben.

Es itst traurig, dass die Häuser in denen die Geschäfte sich befinden zu einem sehr großen Teil mittlerweile nur mehr Immobilienkonzernen gehören und denen es ziemlich wurscht ist wie der Geschäftsmix aussieht oder ob es überhaupt vermietet ist.
Ein kleiner Privatervermieter kann da doch Einfluß nehmen.

Das Haus, wo der Hilpert drin ist, gehört einer Immobilienfirma, die eher umsichtig agiert, die haben zB auch in einer leerstehenden Wohnung dort eine Theaterproduktion als Zwischennutzung ermöglicht und waren dabei sehr entgegenkommend, obwohl es ihnen nur Arbeit verursacht hat (mehr darüber übrigens in meinem nächsten Buch "Urbex Vienna", das bald erscheint :D). Der Hilpert hat im EG vor Allem Touristen bedient, die Modellabteilung im OG war interessant, aber halt eher verschlafen, und obendrein deutlich teurer als andere Geschäfte. Man kann übrigens tagsüber ins Haus rein, hat einen sehr schönen Innenhof incl. Durchgang zur Wollzeile!
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Wieder ein Traditionsbetrieb weniger!
« Antwort #66 am: 15. März 2019, 14:19:30 »
Das Geschätslokal ist ja für sich schon sehr speziell. Der alte Holzboden im oberen Stock kann bestimmt auch so einige Geschichten erzählen.
Ich erinnere mich noch, dass der Holzboden vor dem Einbau des Liftes im gesamten oberen Stockwerk verlegt war und eine recht enge Treppe hinauf führte. Oben angekommen wartete dann das Paradies: ein Lager voller Modelleisenbahnen - die Spur I-Packungen ganz oben auf den Regalen gelagert, weil sie kaum jemand kaufte. Dafür immer auch ältere Sondermodelle dabei.

Der zweite Standort befand (?) sich ja in Bad Ischl. War das Unternehmen eventuell sogar Hoflieferant? ???
"das korrupteste Nest auf dem weiten Erdenrund"
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Kálvin tér

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Re: Wieder ein Traditionsbetrieb weniger!
« Antwort #67 am: 16. März 2019, 18:44:11 »
Bei einem Einkauf im Geschäft habe ich heute nachgefragt, was der Grund für die Schließung ist. Laut Angabe eines Verkäufers gehen die alten Geschäftsleute in den Ruhestand, ein Nachfolger hat sich trotz längerer Suche nicht gefunden.

Elin Lohner

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Re: Wieder ein Traditionsbetrieb weniger!
« Antwort #68 am: 10. Dezember 2019, 14:37:42 »
Und der nächste Traditionsbetrieb sperrt zu!
Diesmal ist es mit Juni 2019 das Unternehmen Spielwaren Carl Hilpert KG!
Drei ehemalige Mitarbeiter von diesem Spielwarengeschäft haben einen Teil dieses Geschäft als "Camo Modellfahrzeuge" wiedereröffnet, welches als "Neues Mekka für Modellbahnsammler" bezeichnet wird.
Link
Ich bin der Meinung, dass man eine neue Remise am Gelände des ehemaligen Nordwestbahnhofes bauen, und dann die bestehende Remise Brigittenau dem VEF/WTM übergeben sollte.

Nussdorf

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Re: Wieder ein Traditionsbetrieb weniger!
« Antwort #69 am: 10. Dezember 2019, 20:10:39 »
Für mich gehört ein Modellbahngeschäft in eine Bahnhofshalle, denn so kann man standesgemäß mit der Bahn anreisen um sich eine " neue Bahn" für zu Hause zu kaufen :)

Gibt's eh - München Hbf. Holzkirchner Bahnhof

moszkva tér

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Re: Wieder ein Traditionsbetrieb weniger!
« Antwort #70 am: 12. Dezember 2019, 08:06:28 »
Für mich gehört ein Modellbahngeschäft in eine Bahnhofshalle, denn so kann man standesgemäß mit der Bahn anreisen um sich eine " neue Bahn" für zu Hause zu kaufen :)

Gibt's eh - München Hbf. Holzkirchner Bahnhof

Früher - also in der Nachkriegszeit - war auf jedem größeren Bahnhof auch eine Modellbahnanlage ausgestellt. Das war gleich eine Werbung und reisenden Kindern konnte die "Faszination Bahn" nähergebracht werden.
Heute gibt es das alles nicht mehr. Dafür kann man auf größeren Flughäfen sich anschauen, wie die für große, kleine und erwachsene Kinder die "Faszination Flugverkehr" inszenieren: Besucherzentrum, Vorfeldrundfahrten, Spotterhügel, Verkauf von Flugzeugmodellen usw... Dazu Datenschnittstellen für Seiten wie flightradar24, wo man genau nachschauen kann, wo sich welches Flugzeug befindet, mit welchem Start, Ziel, Flughöhe, Geschwindigkeit usw.
Schade, dass man das beim Bahnverkehr nicht zustande bringt. Es gibt ja noch nicht einmal Suchseiten, mittels denen man sich die günstigste (Preis, Zeit) Verbindung zwischen zwei Städten in unterschiedlichen Ländern ausspucken lassen kann, um diese gleich mit ein paar Klicks zu buchen. Wir reden noch gar nicht von Aussichtsplattformen oder Besucherzentren auf großen Bahnhöfen.
Klar, dass viele Menschen lieber fliegen.

hema

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Re: Wieder ein Traditionsbetrieb weniger!
« Antwort #71 am: 12. Dezember 2019, 08:47:52 »
. . . . noch dazu, weil es (unverständlicherweise) um Eckhäuser billiger ist!   :down:
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

coolharry

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Re: Wieder ein Traditionsbetrieb weniger!
« Antwort #72 am: 12. Dezember 2019, 10:02:07 »
. . . . noch dazu, weil es (unverständlicherweise) um Eckhäuser billiger ist!   :down:

So unverständlich ist das nicht.

Was kostet ein Flughafen (besser 2 Flughäfen)?
Was kostet ein Flugzeug?
Was kostet der Treibstoff um es Von A nach B zu bringen?

Bei der Bahn:
Was kostet ein Zug?
Was kostet ein Bahnhof (besser 2 Bahnhöfe)?
Was kostet die Strecke zwischen diesen Bahnhöfen?
Was kostet der Treibstoff für den Zug?

Stellen wir mal gegenüber:

7000Mio. pro Flughafen
400 Mios. für ein Flugzeug
Die Luftthansa gibt einen Verbrauch von durchschnittlich 3,65L pro Passagier pro 100km. Macht bei einem 200 Passagierefassenden Jet bei 1000km: 7300l
Da ich nicht weiß wieviel das Jet Fuel kostet gehe ich mal von einem Euro aus: Ergeben 7300€
Dazu noch 2-3 Saftschubsen und eine Pilotencrew: Bei 100€ pro Stunde und ca. 3h pro Flug (inkl. Vor und Nachbereitung bis der nächste Flug startet: 1500€

Ergeben also: rund 15Mrd Euro. Der Rest sind Peanuts. Für den Flugverkehr.

Bei der Bahn kostet ein großer Bahnhof ca. 1000 Mio.€
Ein Zug kommt mit ca. 12Mio recht günstig weg.
Die Strecke: ca. 15-30Mio. pro km Schnellfahrsctrecke: Ergeben bei 1000km: 15000-30000Mio. €
Treibstoff: Keine Ahnung. Ein paar tausender werdens schon sein.
Personal: Wohl auch so 1500-3000€ für eine 1000km Fahrt (ca. 4-6 Stunden)

Kommen wir also auf: 17-32Mrd Euro für die Bahn.

Dazu kommen bei jedem km Bahnstrecke, die man Ausbauen muß um den Verkehr zu bewältigen, mindestens eine Bürgerbewegung die dagegen ist.

Vorteil der Bahn ist das sie Flächenmässig besser aufgestellt ist, solang nicht noch weitere Nebenbahnen zu Radwegen umbauen.

Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

maybreeze

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Re: Wieder ein Traditionsbetrieb weniger!
« Antwort #73 am: 12. Dezember 2019, 11:05:55 »
Aber eigentlich geht es um die Fa. Hilpert und das Nachfolgeunternehmen hier .... und verallgemeinerndes Politiker-Bashing sollte auch schon längst der Vergangenheit angehören ...

U4

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Re: Wieder ein Traditionsbetrieb weniger!
« Antwort #74 am: 12. Dezember 2019, 11:12:55 »
Für mich gehört ein Modellbahngeschäft in eine Bahnhofshalle, denn so kann man standesgemäß mit der Bahn anreisen um sich eine " neue Bahn" für zu Hause zu kaufen :)

Gibt's eh - München Hbf. Holzkirchner Bahnhof

Früher - also in der Nachkriegszeit - war auf jedem größeren Bahnhof auch eine Modellbahnanlage ausgestellt. Das war gleich eine Werbung und reisenden Kindern konnte die "Faszination Bahn" nähergebracht werden.
Heute gibt es das alles nicht mehr. Dafür kann man auf größeren Flughäfen sich anschauen, wie die für große, kleine und erwachsene Kinder die "Faszination Flugverkehr" inszenieren: Besucherzentrum, Vorfeldrundfahrten, Spotterhügel, Verkauf von Flugzeugmodellen usw... Dazu Datenschnittstellen für Seiten wie flightradar24, wo man genau nachschauen kann, wo sich welches Flugzeug befindet, mit welchem Start, Ziel, Flughöhe, Geschwindigkeit usw.
Schade, dass man das beim Bahnverkehr nicht zustande bringt. Es gibt ja noch nicht einmal Suchseiten, mittels denen man sich die günstigste (Preis, Zeit) Verbindung zwischen zwei Städten in unterschiedlichen Ländern ausspucken lassen kann, um diese gleich mit ein paar Klicks zu buchen. Wir reden noch gar nicht von Aussichtsplattformen oder Besucherzentren auf großen Bahnhöfen.
Klar, dass viele Menschen lieber fliegen.

kennst Du http://www.thetrainline.com/de ???

Ich denke, das ist das Du meinst ...
🥒 Haltestelle NEU -  die schlechteste Version seit Beginn der Haltestellen, Stangln die fast nicht zu sehen sind im Bild der Stadt