Autor Thema: Ist Niederflurtechnik und Straßenbahngleisbau noch beherrschbar?  (Gelesen 42813 mal)

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abc

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Re: Ist Niederflurtechnik und Straßenbahngleisbau noch beherrschbar?
« Antwort #45 am: 13. Januar 2021, 06:16:05 »
Mit der Einführung der dünneren Wochenendfahrpläne erhielten einige Linien auch neue Pläne für Montag bis Freitag – mit längeren Fahrzeiten aufgrund der vielen Langsamfahrstellen ...
Wobei mir da grad nur die Linien 2, 18, 43, 44 und 52 einfallen. Sonst hat sich werktags eigentlich nichts geändert.

"Nur"? Ist damit auch die Zahl eingesetzter Fahrzeuge gestiegen?

Mich würde tatsächlich einmal interessieren, wie viele Umläufe man sparen könnte, wenn es wenigstens an 90 % der Ampeln eine funktionierende Vorrangschaltung gäbe und weite Teile des Netzes nicht einen Gleiszustand wie ein osteuropäisches System kurz vor der Stilllegung hätten.

t12700

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Re: Ist Niederflurtechnik und Straßenbahngleisbau noch beherrschbar?
« Antwort #46 am: 13. Januar 2021, 08:18:54 »
Mit der Einführung der dünneren Wochenendfahrpläne erhielten einige Linien auch neue Pläne für Montag bis Freitag – mit längeren Fahrzeiten aufgrund der vielen Langsamfahrstellen ...
Wobei mir da grad nur die Linien 2, 18, 43, 44 und 52 einfallen. Sonst hat sich werktags eigentlich nichts geändert.

"Nur"? Ist damit auch die Zahl eingesetzter Fahrzeuge gestiegen?
Zu den Änderungen:
Linie 2: da sind ein paar Einzieher am Abend anders, womöglich die Fahrzeit 1-2‘ länger, wirkt sich aber aufs Intervall und die benötigten Züge nicht aus.
Linie 18: untertags ein Zug mehr, wohl aufgrund der längeren Fahrzeit
Linie 43: statt vier Nachmittagsverstärker kommt ein Verstärker schon zu Mittag, und zwei weitere am Nachmittag, Intervall am Nachmittag etwas gedehnt
Linie 44: Anzahl der Züge bleibt gleich, aber Intervalldehnungen in der Früh und am Nachmittag
Linie 52: lediglich Umschichtung von Kursen von RDH nach SPEIS

LG t12700

hema

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Re: Ist Niederflurtechnik und Straßenbahngleisbau noch beherrschbar?
« Antwort #47 am: 13. Januar 2021, 14:51:07 »

Mich würde tatsächlich einmal interessieren, wie viele Umläufe man sparen könnte, wenn es wenigstens an 90 % der Ampeln eine funktionierende Vorrangschaltung gäbe . . . .
Als man vor vielen Jahren in München die  Ampeln angepasst hat, haben die geschrieben, dass sie dadurch bei gleichbleibendem Angebot zehn Prozent Fahrzeuge/Personal einsparen würden! Müsste etwa Anfang der 1990er-Jahre gewesen sein, als ich das wo gelesen habe, vermutlich in einem Artikel im "Straßenbahnmagazin" (genau weiß ich das wirklich nicht mehr).


Aber die Straßenbahn fährt in Wien sowieso viel zu schnell, bei der Pferdebahn haben 15 km/h* auch gereicht!  >:D

*) Reisegeschwindigkeit natürlich, die Spitze wird in der Ebene  wohl ca. 25 bis 30 km/h gewesen sein.
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

Bhf_Breitensee

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Re: Ist Niederflurtechnik und Straßenbahngleisbau noch beherrschbar?
« Antwort #48 am: 13. Januar 2021, 20:18:40 »
Die mittlere Geschwindigkeit ist in Linz mit 24km/h deutlich schneller als in Wien mit 16km/h. Da darf sich die Stadt Wien mit seinen Wiener Linien noch ein bisschen anstrengen! Auch schon 18 oder 19km/h im Schnitt wäre ein Erfolg!

Klingelfee

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Re: Ist Niederflurtechnik und Straßenbahngleisbau noch beherrschbar?
« Antwort #49 am: 13. Januar 2021, 21:00:01 »
Die mittlere Geschwindigkeit ist in Linz mit 24km/h deutlich schneller als in Wien mit 16km/h. Da darf sich die Stadt Wien mit seinen Wiener Linien noch ein bisschen anstrengen! Auch schon 18 oder 19km/h im Schnitt wäre ein Erfolg!


Sorry, aber das ist wieder einmal ein Vergleich, den man nicht machen kann, da sich beide Städte zu sehr unterscheiden.
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benkda01

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Re: Ist Niederflurtechnik und Straßenbahngleisbau noch beherrschbar?
« Antwort #50 am: 13. Januar 2021, 21:21:39 »
Aber die Straßenbahn fährt in Wien sowieso viel zu schnell, bei der Pferdebahn haben 15 km/h* auch gereicht!  >:D

*) Reisegeschwindigkeit natürlich, die Spitze wird in der Ebene  wohl ca. 25 bis 30 km/h gewesen sein.
25 bis 30 km/h mit der Pferdetramway? Das erscheint mir dann doch etwas hoch gegriffen :o 

Trab laufende Pferde erreichen (angeblich [1] [2]) Geschwindigkeiten von 10-20 km/h, und wenn dann noch ein Tramwaywagen hinten dranhängt? :o Wenn ich mich richtig erinnere, steht in der alten Pferdetramwayvorschrift außerdem etwas von "kurzgehaltenem Trabtempo" als Streckengeschwindigkeit.

Ich würde eher vermuten, dass die hohe Reisegeschwindigkeit vor allem aus sehr kurzen und effizienten Haltestellenaufenthalten resultierte (und ewig an Ampeln mussten die Pfertaln damals wohl auch nicht herumstehen >:D).

haidi

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Re: Ist Niederflurtechnik und Straßenbahngleisbau noch beherrschbar?
« Antwort #51 am: 13. Januar 2021, 21:45:47 »
Die mittlere Geschwindigkeit ist in Linz mit 24km/h deutlich schneller als in Wien mit 16km/h. Da darf sich die Stadt Wien mit seinen Wiener Linien noch ein bisschen anstrengen! Auch schon 18 oder 19km/h im Schnitt wäre ein Erfolg!


Sorry, aber das ist wieder einmal ein Vergleich, den man nicht machen kann, da sich beide Städte zu sehr unterscheiden.
Hat schon der Zilk gewusst - Wien ist anders. Ich behaupte, Wien ist anders anders.
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Ferry

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Re: Ist Niederflurtechnik und Straßenbahngleisbau noch beherrschbar?
« Antwort #52 am: 14. Januar 2021, 09:04:22 »
Sorry, aber das ist wieder einmal ein Vergleich, den man nicht machen kann, da sich beide Städte zu sehr unterscheiden.

Worin?
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

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Re: Ist Niederflurtechnik und Straßenbahngleisbau noch beherrschbar?
« Antwort #53 am: 14. Januar 2021, 09:18:58 »
Sorry, aber das ist wieder einmal ein Vergleich, den man nicht machen kann, da sich beide Städte zu sehr unterscheiden.
Ja genau: in welchen für die Reisegeschwindigkeit der Straßenbahn relevanten Punkten unterscheiden sich Wien und Linz?
Ceterum censeo autocineta omnibus delenda esse!

Klingelfee

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Re: Ist Niederflurtechnik und Straßenbahngleisbau noch beherrschbar?
« Antwort #54 am: 14. Januar 2021, 09:26:15 »
Sorry, aber das ist wieder einmal ein Vergleich, den man nicht machen kann, da sich beide Städte zu sehr unterscheiden.
Ja genau: in welchen für die Reisegeschwindigkeit der Straßenbahn relevanten Punkten unterscheiden sich Wien und Linz?

Das die Linzer zum Beispiel auch ins Umland fahren und somit andere Geschwindigkeiten fahren können.
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abc

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Re: Ist Niederflurtechnik und Straßenbahngleisbau noch beherrschbar?
« Antwort #55 am: 14. Januar 2021, 09:45:53 »
Zwischen Linz und Wien gäbe es ja durchaus noch einiges an Graustufen - 15 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit sind sicher nicht das Ende der Fahnenstange. Eine Vorrangschaltung an den meisten Ampeln (nein, 90 % der Ampeln sind keine komplexen Knotenpunkte mit 50 Straßenbahnlinien und zwei Millionen Autos pro Tag, sondern einfach querende Nebenstraßen oder Fußgängerüberwege) ist kein Hexenwerk, man muss nur wollen. Unter Ulli Sima (das "R" in ihrem Namen steht für "Rückgrat", das "N" für "nachhaltiges Handeln", das K für "Klimawandel bekämpfen" und das C für "CO2-Emissionen reduzieren") habe ich da allerdings noch weniger Hoffnung als bei ihren Vorgängerinnen.

KSW

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Re: Ist Niederflurtechnik und Straßenbahngleisbau noch beherrschbar?
« Antwort #56 am: 14. Januar 2021, 09:46:28 »
Sorry, aber das ist wieder einmal ein Vergleich, den man nicht machen kann, da sich beide Städte zu sehr unterscheiden.
Ja genau: in welchen für die Reisegeschwindigkeit der Straßenbahn relevanten Punkten unterscheiden sich Wien und Linz?
Straßenbahn in der Fußgängerzone z.B.  >:D

Nein, aber es sind die Haltestellenabstände durchwegs größer, und auch die Trassierung ist fast ausschließlich auf eigenem Gleiskörper, mit Ampelgesicherten Kreuzungen - und die Ampeln werden allesamt für Wartezeit Null beeinflusst. Das ist z.B. mit den innerstädtisch trassierten Linien in Wien nicht vergleichbar.

Es sollte aber z.B. möglich sein, die Geschwindigkeit St. Marx-Kaiserebersdorf mit Linz HBF-SolarCity zu vergleichen, oder Floridsdorf-Stammersdorf mit Linz Hauptplatz-Traun. Diese Strecken sind von den Gegebenheiten durchaus vergleichbar.

coolharry

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Re: Ist Niederflurtechnik und Straßenbahngleisbau noch beherrschbar?
« Antwort #57 am: 14. Januar 2021, 09:54:19 »
Sorry, aber das ist wieder einmal ein Vergleich, den man nicht machen kann, da sich beide Städte zu sehr unterscheiden.
Ja genau: in welchen für die Reisegeschwindigkeit der Straßenbahn relevanten Punkten unterscheiden sich Wien und Linz?

In Linz gibt es gefühlt fast 100% eigenen Gleiskörper. Nur in Urfahr und die Fussgängerzone gibts Abschnitte die mit anderem Verkehr gemischt sind. Der Rest ist nahezu völlig unabhängig. Und wenn du jetzt das mit Linien vergleichst die ähnlich gut trassiert sind (z.B. 31er) dann ist der Unterschied nicht mehr ganz so groß. Weiters ist die Tram in Linz das absolute Rückgrat. Dementsprechend wird sie auch behandelt.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Klingelfee

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Re: Ist Niederflurtechnik und Straßenbahngleisbau noch beherrschbar?
« Antwort #58 am: 14. Januar 2021, 10:02:16 »
Nein, aber es sind die Haltestellenabstände durchwegs größer, und auch die Trassierung ist fast ausschließlich auf eigenem Gleiskörper, mit Ampelgesicherten Kreuzungen - und die Ampeln werden allesamt für Wartezeit Null beeinflusst. Das ist z.B. mit den innerstädtisch trassierten Linien in Wien nicht vergleichbar.

Es sollte aber z.B. möglich sein, die Geschwindigkeit St. Marx-Kaiserebersdorf mit Linz HBF-SolarCity zu vergleichen, oder Floridsdorf-Stammersdorf mit Linz Hauptplatz-Traun. Diese Strecken sind von den Gegebenheiten durchaus vergleichbar.

Und auch diese Strecken kannst du nicht wirklich vergleichen.

Denn Linz hat eine absolute Bevorrangung und Wien nur eine Bedingte.

Und eine absolute Bevorranung ist auf der Brünner Straße nun mal nicht wirklich machbar.

Der Unterschied ist nun mal, dass die Linie 2 nur alle 10-15 min fährt, während auf der Brünner Straße alle 3-5 min eine Straßenbahn kommt.

Was die bedingte Bevorrangung auf der Brünner Straße für den MIV auch bedeutet habe ich unlängst selbst mitbekommen. So hat zum Beispiel die Straßenbahn 4 mal frei bekommen, bis die Liniksabbiegerphase von der Brünner Straße in die Katsushikastraße frei bekommen.
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coolharry

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Re: Ist Niederflurtechnik und Straßenbahngleisbau noch beherrschbar?
« Antwort #59 am: 14. Januar 2021, 10:05:52 »
Was die bedingte Bevorrangung auf der Brünner Straße für den MIV auch bedeutet habe ich unlängst selbst mitbekommen. So hat zum Beispiel die Straßenbahn 4 mal frei bekommen, bis die Liniksabbiegerphase von der Brünner Straße in die Katsushikastraße frei bekommen.

Ja die Schaltung dort ist lustig. Nach jeder anderen Phase bekommt die Brünner Straße grün. Somit hast nahezu null Wartezeit für die stadteinwärts fahrenden Garnituren. Und stadtauswärts die geringst mögliche, weil ja da die Station vor der Kreuzung ist. Blöd nur für die Fußgänger. Die bekommen nämlich nicht mit jeder Grünphase der Brünner Straße mit grün.
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