Ja, es war kein Weiterkommen, besonders die Beiwagen-Abfertigung war lähmend. Es war zudem die Zeit wo auf der 5er-Strecke reihenweise unnötige Ampeln aus dem Boden wuchsen (ein Horror waren z.B. die Ampeln in der Laudongasse!) und entlang der Linie auch andere nachteilige Verkehrsregelungen eingeführt wurden. Auch die Intervalle wurden gestreckt, was zur laufenden Überfüllung führte. Man darf nicht vergessen, dass die 70er-Jahre jene Zeit waren, wo man den 5er unbedingt killen wollte* und natürlich alles tat, um ihn schlechtest funktionieren zu lassen. Dass das Personal (einschließlich Expeditor) und die Fahrgäste entsprechend "motiviert" waren, ist klar, die Stimmung war im Keller, der Dienst galt fast als Strafe.
*) In der Kaiserstraße sollte er ganz weg, für den Rest sollte es eine Buslösung geben. In den Aussagen der damals "Gewichtigen" wurde der 5er immer als eher unwichtige Linie dargestellt. Fahrgastzählungen in der Straßenbahn wurden sowieso immer nach unten gefälscht (nicht nur am 5er!), wenn ein Schaffner hohe Zahlen eintrug, wurden diese von der zuständigen Abteilung auf "Wunschwerte" korrigiert und der Schaffner entsprechend belehrt.